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Zwei blasse Derby-Zweite

Gallant Way im Prix de Reims (Foto: paris-turf.com)
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Frankreich

(nn) Vincennes, Samstag, 19. Dezember 2020. Die ganze Härte des Vincenner Renngeschäfts bekamen im finanziellen Hauptereignis des Nachmittags, dem Prix de Reims (Prix Oscar Collard) für Vier- und Fünfjährige, zwei deutsche Derby-Zweite zu spüren, die im Elfer-Feld auf den brotlosen Rängen acht und neun einkamen.

Geringfügig mehr als der sein Debüt unter der Regie Philippe Billards gebende Juan Bros, der Zweite des Blauen Bandes 2019, hatte dabei Ids Boko zu verkaufen, der jedoch beim fünften Engagement auf dem Plateau de Gravelle in Folge aus der Nachhut gleichfalls keinen echten Moment hatte.

Im dicht gepackten Pulk sicherte sich zunächst Golden Bridge das Kommando gegen Fiesta du Belver und den Schweden Bordeaux und rochierte im Joinviller Bogen kurz mit A Sweet Dance. In zweiter Spur spielte All Wise As vor der nach außen dirigierten Fiesta du Belver und Juan Bros die Zugmaschine, in dritter Reihe war dies Gallant Way vor Rebella Matters, Filou l’Auvergnier, For You Madrik und Ids Boko vorbehalten.

Als kurz vor Erreichen der Schlusskurve Gallant Way an die Flanke seines Trainingskameraden Golden Bridge zog und Rebella Matters den Kopfwind abbekam, besserte sich die Lage für den Hagoort-Schützling geringfügig, mit dem Robin Bakker noch nichts gefahren war. Die Hoffnungen blieben jedoch unerfüllt. Im mitreißenden Endgefecht behauptete sich der von Anthony Barrier bestens unterstützte Gallant Way für seinen zweiten Treffer auf halbklassischem Niveau - Nummer acht „lifetime“ - um eine halbe Länge gegen die nur durchs Zielfoto zu trennenden Rebella Matters und A Sweet Dance.

Nicht minder eng ging’s eine Länge dahinter um Platz vier zu, für den sich der für Momente Mitte des Einlaufs gar sieggefährlich wirkende For You Madrik als Bester gegen All Wise As und Golden Bridge herausschälte.

„Gallant Way haben einige harte Gruppe-Schlachten gegen die Großen seiner Zunft mächtig gefördert. Er ist ein toller Kämpfer, der so leicht nicht aufgibt. Bedenkt man, dass er noch immer vorn mit Eisen läuft, hat Philippe (Allaire) noch einige Optionen. Er sollte ein guter älterer Traber werden. Ich hab‘s heute vorgezogen, zu Beginn des Anstiegs vor Jean-Michel Bazire in Spur drei zu gehen. Diesen Vorteil hat er eisern bis zum Schluss verteidigt“, schwärmte Barrier.

Prix de Reims (Prix Oscar Collard; Gruppe III int., Vier- & Fünfj., keine 295.000 Euro)
2100m Autostart, 70.000 Euro
1.    Gallant Way    11,7    Anthony Barrier    48
    4j.br. Hengst von Ready Cash a.d. Queen Flore von Viking’s Way
    Be / Zü: Jacques Pauc; Tr: Philippe Allaire
2.    Rebella Matters    11,7    Jean-Michel Bazire    19
3.    A Sweet Dance    11,7    Alexis Prat    450
4.    For You Madrik    11,8    Eric Raffin    96
5.    All Wise As    11,8    Gabriele Gelormini    100
6.    Golden Bridge    11,8    David Thomain    110
7.    Fiesta du Belver    11,9    Jean-Philippe Monclin    640
8.    Ids Boko    11,9    Robin Bakker    110
9.    Juan Bros    12,1    Franck Nivard    600
10.    Filou l‘Auvergnier    12,1    Yoann Lebourgeois    560
11.    Bordeaux (SE)    12,2    Alexandre Abrivard    520
Sieg: 48; Richter: Kampf ½ - k.Kopf - 1 - ½ - k.Kopf - Hals - 1 - 2 Längen; 11 liefen
Zw-Zeiten: 06,9/600m - 11,1/1100m - 12,2/1600m
Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-12-19/7500/5

Sobel Conway dank „JMBs“ taktischem Kabinettstück

Der Bazire-Zug rollt auch in diesem Meeting unaufhaltsam. Der 49-jährige hat sein Lot brillant in Schuss, was wieder einmal im mit dem Auto gestarteten, folglich über 2100 Meter führenden Prix Michel Thoury für sechs- bis zehnjährige Europäer, die keine 355.000 Euro verdient hatten, augenfällig wurde. Im September hatte er Sobel Conway, der sein Traber-Einmaleins bei Peter Untersteiner gelernt hatte und im Juni 2019 nach Finnland gewechselt war, übernommen und führte den mit der „14“ in Startreihe zwei verbannten siebenjährigen Wallach nach drei hochkarätigen Ehrenplätzen in Folge im siebten Versuch zum ersten, bei 25:10 landläufig erwarteten Sieg auf französischem Boden.

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Sobel Conway mit JMB (Foto: canalturf.com)

Im Hintertreffen untergekommen, zog „JMB“ den entscheidenden Trumpf kurz nach dem Gipfel des Anstiegs aus dem Ärmel, als Co-Favorit Dexter Chatho in Front gerade von Ce Bello Dostal überlaufen worden war. Im ICE-Tempo brauste der Conway-Hall-Sohn in dritter Spur los, überrannte diese Beiden, von denen Charles-Julien Bigeon mit Dexter Chatho überraschend nicht kontern konnte oder wollte, und ließ gleich weiter Dampf ab.

Fünf, sechs Längen betrug der Vorsprung des Braunen mit der Riesenblesse zu Beginn der Zielgeraden, der dieses Gewalt-Tempo schwerlich bis ins Ziel durchhalten würde. Das wusste Bazire, begann ihn Mitte des Einlaufs zu fordern und band den Sack damit zu. Auf den letzten 80 Metern konnte er die Zügel schleifen lassen, so dass Dexter Chatho noch bis auf zwei Längen herankam, ohne je Sieg-Chancen anzumelden.

Nach 1:11,8 war der insgesamt 18. Sieg Sobel Conways ganz sicher im Kasten, der sein Konto um 25.200 auf 283.960 Euro klettern ließ. Im Vorjahr hatte Dreambreaker in dieser Aufgabe für seinen damals achten Frankreich-Sieg - ebenfalls mit dem 20-fachen Sulky d’Or - noch 30.150 Euro erhalten.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-12-19/7500/3