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Zurückhaltende Käufer in Harrisburg

600.000 Dollar für De Kooning (Foto: standardbredcanada.ca)
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USA

Harrisburg / Pennsylvania, Montag, 6. November 2023. Ganz so teuer wie Gemälde oder Plastiken seines zweibeinigen Namensgebers, des holländisch-US-amerikanischen Künstlers Willem de Kooning, die zig Millionen wert sind, war er nicht.

Doch auch die 600.000 US-Dollar, die ein Besitzerkonsortium um Trainerchampion Ron Burke für den Hengst De Kooning springen ließ, können sich sehen lassen. Der Muscle-Hill-Sprössling war der Top-Verkauf am ersten Tag, an dem gemeinhin die höchsten Preise erzielt werden, der aus der ehemaligen Auktion der Hanover Shoe Farms hervorgegangenen 85. Harrisburg Standardbred Sales.

Er ist ein Vollbruder der Stakes-Sieger Kings County und Brooklyn Hill und zählt zu seiner Familie auch die von Trond Smedshammer trainierte 2008er Hambo-Oaks-Siegerin Creamy Mimi. „Seine zukünftigen Mitbesitzer befanden, er sei der beste Hengst der Auktion und sagten mir, ich solle die Hand heben. Sie wollen unbedingt mal einen Hambletonian-Sieger haben.“

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Foto: drf.com

Gezüchtet wurde De Kooning vom seit einigen Jahren auch den Markt jenseits des Atlantiks bedienenden Schweden Stefan Balaszi bzw. dessen Order by Stable, der als Aushängeschild seiner Zucht auf Hambo-Siegerin Atlanta verweisen kann.

Nummer zwei auf der „best seller list“ war für 535.000 USD die Gimpanzee-Tochter Voguish, eine Halbschwester Venerates und Crucials. Sie wird in den Stall von Andrew Harris wechseln, der auch den Pacer-Hengst Twin B Euchre (von Bettor’s Delight; 500.000 USD), Penny Benjamin (Pacer-Stute von Sweet Lou; 400.000 USD), Hatfield (Traberhengst von Cantab Hall; 400.000 USD) sowie Royal Mission (Traber-Stute von Chapter Seven; 390.000 USD) und damit fünf der sechs teuersten Jährlinge trainieren darf.

Im Gegensatz zur Lexington-Auktion vor vier Wochen zeigten sich in Harrisburg deutliche Bremsspuren, was die Bereitschaft der Käufer betrifft, in die Zukunft zu investieren, was Dale Welk, Präsident der Sales Company, auf die zunehmend unsichere Weltlage - Stichwort Nahost-Konflikt - zurückführt.

Wurden 2022 am ersten Tag 165 Jährlinge für 19,7 Millionen Dollar an den Mann oder die Frau gebracht, was einem Durchschnittspreis von 119.491 Dollar entspricht, so gingen heuer die 153 Youngster für 15,2 Millionen bzw. 99.497 USD aus dem Ring - ein Minus von rund 20 Prozent.

„Wir hatten trotz der Corona-Krise zwei grandiose Rekordjahre in Folge. Wir müssen akzeptieren, dass es nicht immer weiter aufwärts geht. Ich hoffe, in den folgenden Tagen bricht das Ergebnis nicht ganz so stark ein“, so Welk.

Los ging’s mit einem Verkauf, der sich als Super-Schnäppchen erweisen könnte. Lediglich 5.000 USD musste Mahlon Stoltzfus für Swing Girl, die Nummer eins, hinblättern. Sollte sie nicht auf der Rennbahn swingen, so hat sie einen hohen züchterischen Wert: Gezeugt worden ist sie von Muscle Hill, ihre Mutter Galloway ist eine Credit-Winner-Stute, deren Großmutter unter anderem Doppel-Millionärin und Weltrekordlerin Maven zur Welt gebracht hat.