Zum fünften Mal in Folge: Alex macht‘s

Treviso, Sonntag, 16. Oktober 2022. Nach Vitruvio, Zaniah Bi, Alrajah One und Bepi Bi wurde auf dem 1.000-Meter-Oval des Ippodromo San Artemio im nordostitalienischen Venetien der um zehn Prozent auf 121.000 Euro aufgestockte Gran Premio Giuseppe Biasuzzi für Italiens Vierjährige zur Chefsache Alessandro Gocciadoros.
Offensichtlich seinem kleinen Bruder Deus Zack, der sich am Freitagabend in Vincennes mit Eric Raffin für Sébastien Guarato bzw. die Scuderia Bivans zum überlegenen Europa-Champion der Dreijährigen aufgeschwungen hatte, nicht nachstehen wollte Italiens Derby-Sieger von 2021. Der in diesem Frühjahr von Marco Smorgon ins Quartier des 47-jährigen italienischen Trainer-Champions überstellte Charmant de Zack musste aber weitaus mehr knabbern, bis er nach 1:11,3 - nur eine Zehntelsekunde über Bepi Bis 2021 markiertem Rennrekord - Hand an den höchsten Scheck legen konnte, der ihn auf 602.410 Euro brachte.
Ein sonderlich brillanter „Eintreter“ war der von Vivid Wise As gezeugte Hüne noch nie, und so verschwand er trotz der verlockenden „4“ erst mal im Mittelfeld, derweil sich Cointreau (1), Callmethebreeze (3), Capital Mail (5) und Cosmo Spritz (6) wie die Deibel um die über die Sprintstrecke nicht ganz unwichtige Führung balgten. Als Erster zog Cointreau zurück, dann Cosmo Spritz. Unerbittlich drückte Capital Mail, doch im ersten Bogen schmolz die halbe Länge Vorteil derart rasch, dass er den Husarenritt abbrach.
So gab der bei 19:10 zum Favoriten erkorene Allaire-Schützling dann doch wie erwartet den Takt vor, der vor der Tribüne wesentlich gemächlicher wurde, so dass der 25 Meter nachklappende Rest aufschließen konnte. Carlomagno d’Esi blieb es vorbehalten, die zweite Gefechtslinie heranzuführen, und im breiten Kreuz des von Laurent-Claude Abrivard trainierten Love-You-Sohnes fanden Capital Mail und Charmant de Zack Deckung.
Dass der als Sieger eines Vincenner UET-Vorlaufs in einer heiß diskutierten „Enquête“- Entscheidung wegen unsauberer Gangart disqualifizierte Callmethebreeze durchaus ein Geläuf-Problem haben könnte, zeigte sich nach 800 Metern. Urplötzlich kam der Trixton-Nachkomme aus dem Takt und wurde vor allem für Cointreau zum Hindernis, das Edoardo Baldi zu Lasten anderer Teilnehmer elegant umkurvte. Den Aussetzer nutzte Andrea Farolfi, um „Karl den Großen“ resolut an die Spitze zu schicken.
Nun beackerte Capital Mail erneut die zweite Spur vor Cosmo Spritz und Charmant de Zack. Noch weiter außen krempelte Croizeross die Ärmel hoch, fiel jedoch in der Schlusskurve aus. Ausgangs derselben war nur noch ein Trio im Spiel ums Treppchen, aus dem Carlomagno d’Esi lange das beste Ende für sich zu behaupten schien. Gocciadoro allerdings warf die Flinte nie ins Korn, sein Partner nahm alle Hilfen willig an und zwang ihn um einen „Hals“ in die Knie.
Zwei Längen zurück blieb dem Nad-Al-Sheba-Sprössling Capital Mail Platz drei deutlich vor Callisto (von Nad Al Sheba) und Cherry Top (von Igor Font), die als Nachhut müde Häupter einsammelten, zu denen auch der als Sechster disqualifizierte Cointreau zählte, der 250 Meter vorm Ziel krass das Handtuch warf.
Gran Premio Giuseppe Biasuzzi (Gruppe I int., Vierjährige)
1609m Autostart, 121.000 Euro
1. Charmant de Zack 11,3 Alessandro Gocciadoro 24
4j.br. Hengst von Vivid Wise As a.d. Martina Grif von Varenne
Be: Scud. Comiantale Sas di Siddi Giacomo; Zü: Az.Agr. Zaccarella; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Carlomagno d’Esi 11,3 Andrea Farolfi 71
3. Capital Mail 11,6 Mario Minopoli jr 129
4. Callisto 12,0 Tommaso Gambino 2189
5. Cherry Top 12,1 Marco Stefani 563
6. Cosmo Spritz 14,0 Carmine Piscuoglio 214
Callmethebreeze dis.r. Andrea Guzzinati 19
Croizeross dis.r. Cesare Ferranti 615
Catullo Jet dis.r. Pietro Gubellini 74
City Lux dis.r. Riccardo Pezzatini 1407
Cointreau 6.dRL Edoardo Baldi 231
Sieg: 24; Richter: Kampf Hals - 2 - 3 - 1 Länge; 11 liefen
Wert: 50.600 - 24.200 - 13.200 - 6.600 - 4.400 sowie 22.000 Euro Züchterprämie