Zu 120 „Mille“ gejoggt

Dayton / Ohio, Samstag, 30. September 2023. Auf dem 1.000-Meter-Oval des Hollywood Gaming Raceway in Dayton, der 140.000-Einwohner-Stadt 40 Kilometer westlich der Bundeshauptstadt Columbus, lagen bei der „Super Night from Dayton Raceway“ für die älteren Trotter und Pacer die großen Schätze dieses Wochenendes. Um jeweils 240.000 Dollar ging’s in den nach Männlein und Weiblein getrennten Dayton Trotting Derbys für Dreijährige und Ältere.
Bei den zuerst gefragten Traber-Ladies ging der Dauerstreit um die Krone bei den älteren Stuten zwischen den beiden 2019 geborenen Jiggy Jog und M-m’s Dream in die nächste Runde, wobei die von Åke Svanstedt trainierte Schwedin, die in ihrem Geburtsland noch nie gestartet ist, von Hause aus die etwas besseren Karten zu haben schien. Sie durfte mit der „7“ los, M-m’s Dream hatte die äußerste Rampe „9“ zugelost bekommen.
Grau ist alle Theorie - „aufm Platz“ wendete sich das Blatt rasch zugunsten der Swan-for-All-Tochter, mit der Dave Miller nicht lange fackelte und bereits in der ersten Biege bei Forceful Power auftauchte. Für die Schlussrunde gab die außerhalb Indianas von Ron Burke gecoachte M-m’s Dream die Kommandos, während ihre große Gegenspielerin dort hinter Eternal Lee und HP Mama B die fünfte Perle auf der Schnur war.
Das Blatt wendete sich zu ihren Gunsten, als Louis Roy die in Kanada stationierte HP Mama B eingangs der Überseite nach außen dirigierte. Eine Einladung zur Ankopplung, die Dexter Dunn dankend annahm und selbst Warrawee Xenia im Nacken hatte. Eisgekühlt wartete der „Kiwi“ mit der finalen Attacke bis eingangs der Zielgeraden und stieß dann gnadenlos zu.
Ohne einen Fingerzeig seinerseits stiefelte Jiggy Jog zum 15. Sieg, dem fünften dieses Jahres aus acht Versuchen, auf und davon und baute ihre Saisongage auf 738.486 „bucks“ aus. Zwei Längen zurück hatte M-m’s Dream (2023 7 Siege aus 11 Starts, 549.362 USD) alle Hufe voll zu tun, sich HP Mama B, Forceful Power, Warrawee Xenia und Eternal Lee vom Leib zu halten, die binnen 1½ Längen das Zielfoto bevölkerten.
Dayton Trotting Derby (int., ab dreijährig; Stuten)
1609m Autostart, 240.000 USD
1. Jiggy Jog 10,0 Dexter Dunn 14
4j.br. Stute von Walner a.d. Hot Mess Hanover von Cantab Hall
Be: Jörgen Sparredal, SE; Zü: Vestmarka AB, SE; Tr: Åke Svanstedt
2. M-m’s Dream 10,2 David Miller 30
3. HP Mama B 10,2 Louis Philippe Roy 675
4. Forceful Power 10,4 Hugh Beatty 319
5. Warrawee Xenia 10,4 Tim Tetrick 96
6. Eternal Lee 10,4 Andrew McCarthy 529
7. Swan Fine Lady 10,7 Dan Noble 997
8. Swans Eye 10,9 Douglas McNair 1439
9. Refined 10,9 Tyler Smith 516
Sieg: 14; Richter: leicht 2 - ½ - ¾ - k.Kopf - ¼ - 2½ - 1 - ¼ Länge; 9 liefen
Wert: 120.000 - 60.000 - 28.800 - 19.200 - 12.000 USD
Als Longshot zur größten Börse „ever“
Im fünften Anlauf kassierte der im Vorjahr aus Europa zu Åke Svanstedt gewechselte Alrajah One, der seine ersten drei Treffer mit Hurra eingefahren hatte und dann wegen einer Sehnenreizung aussetzen musste, die erste Niederlage jenseits des Atlantiks.
Von der „9“ zirkelte ihn Dexter Dunn hinter dem die Spitze verteidigenden Kildare King (1), It’s Academic (5) und Hillexotic (3) als Vierten in die Innenspur. Ein kurzer, knackiger Antritt von It’s Academic vor den „stands“, und schon saß Nordamerikas reichster älterer Trotter dieser Saison für den letzten Kilometer auf dem Regiestuhl. Das lockte 300 Meter weiter Italiens Derby-Sieger aus der Reserve, an den sich Lovedbythemasses hängte.
Als der ausgangs der letzten Kurve den Kontakt verlor, konnte Hillexotic in die Freiheit. Kaum hatte sich Alrajah One, der den sonst üblichen durchschlagenden Endspurt vermissen ließ, mit Ach und Krach den Akademiker zur Brust genommen, als es Hillexotic mit Yannick Gingras‘ gütiger Unterstützung noch ein bisschen schärfer konnte. Auf den letzten Metern neigte sich die Waage um einen „Hals“ dem 234:10-Outsider zu, der beim 65 Start seiner Karriere den größten Wurf landete.
Dem von Muscle Hill gezeugten Hillexotic, als Evander Hanover am 5. November 2018 in Harrisburg für 182.000 USD an Trond Smedshammer versteigert und im Frühjahr 2022 an eine Besitzergemeinschaft um Ron Burke weiterverkauft, bescherte der 24. Volltreffer den ersten sechsstelligen Scheck, womit sein Guthaben auf 962.071 Dollar stieg. Nach 1:09,1, die auch für Alrajah One und It’s Academic im Fahrtenbuch notiert wurden, ist er neuer Bahnrekordler.
Dayton Trotting Derby (int., ab dreijährig; Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 240.000 USD
1. Hillexotic 09,1 Yannick Gingras 234
6j.br. Wallach von Muscle Hill a.d. Exotic Destination von Dream Vacation
Be: Burke Racing Stable, Weaver Bruscemi & Phillip Collura; Zü: Hanover Shoe Farms; Tr: Ronald Burke
2. Alrajah One 09,1 Dexter Dunn 20
3. It’s Academic 09,1 David Miller 21
4. Kildare King 09,2 Aaron Merriman 796
5. Southwind Tyrion 09,4 Åke Svanstedt 90
6. Lovedbythemasses 09,5 Todd McCarthy 530
7. Incommunicado 09,7 Andrew McCarthy 329
8. Take all Comers 10,1 Tim Tetrick 894
9. Keg Stand 10,2 Scott Zeron 308
Sieg: 234; Richter: Kampf Hals - ½ - 1 - ½ - 1¼ - 1¾ - 1¾ - 1½ Längen; 9 liefen
Wert: 120.000 - 60.000 - 28.800 - 19.200 - 12.000 USD
Die Derbys für die Passgeher gingen an die fünfjährige, mit Doug McNair liierte Always-B-Miki-Tochter Grace Hill, die für ihren 28. Karrieretreffer und neunten dieser Spielzeit, der zugleich der fünfte in Serie war, vorneweg gegen Prohibition Legal um eine halbe Länge im Vorteil blieb und die Hälfte der 242.500 USD bunkerte, sowie Tattoo Artist.
Der 2017 zur Welt gekommene He’s-Watching-Hengst schwang mit Louis-Philippe Roy sofort das Zepter, schlug zwei Längen voraus bereits zum 38. Mal als Erster an und steigerte seine Gewinne um 120.000 auf 3.119.108 Dollar.