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Zoogin ist tot

So kannte man ihn: Zoogin mit Ake Svanstedt © atg.se
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Schweden

(nn) Fern seines Geburtslandes in Russland, wohin er 2013 exportiert worden ist, ist Zoogin, einer der populärsten Traber Schwedens in den vergangenen drei Jahrzehnten und ein echtes „Pferd des Volkes“, eine Woche nach seinem tatsächlichen 30. Geburtstag (3. Juni) eingegangen. Der schwarzbraune Raufer, der ein bisschen wie einer der knuddeligen Kaltblüter aussah, hatte zuletzt unter erheblichen Magenproblemen gelitten.

Der Zoot-Suit-Sohn war das erste Paradepferd des damals noch in Bergsåker beheimateten Åke Svanstedt. Die Beiden wuchsen zu einem Dream-Team zusammen, das in seiner Blütezeit geradezu Kultstatus genoss, obwohl ihm einer der drei ganz großen Titel zeitlebens versagt blieb. Zoogin gewann dreijährig überraschend das Trav Kriterium, vierjährig die Fyraåringseliten zu Solvalla, in der er in spektakulärer Manier das Feld von hinten überrollte und aufrauchte; das Derby indes ging an Tommy Zackrisson und Zenit F. aus Kalmar.

Dreimal schnürte der bullige Schwarzbraune die Schuhe für den Elitloppet, belegte 1995 hinter 13:10-Favorit Copiad genauso den Ehrenplatz wie 1996 hinter Jean-Etienne Dubois’ Überflieger Coktail Jet. Als 1997 nach Triumphen in Finlandia Ajo und Oslo Grand Prix, der in jenen Tagen 14 Tage vor dem Elitloppet ausgetragen wurde, alle Ampeln für die inoffizielle Sprinter-WM auf Grün standen, sprang er sich im Vorlauf als 13:10-Favorit wegen des Verlusts eines Vordereisens um Kopf, Kragen und das Endlaufticket. 1999, beim Sieg seines Landsmanns Remington Crown mit Jos Verbeeck für die Marquise de Moratalla, kam er über Platz sechs nicht mehr hinaus.

Ähnlich gespalten war Zoogins Verhältnis zu Vincennes: Den ersten Versuch im Prix d’Amérique musste er 1996, bereits als Starter angegeben, wegen eines Knochenrisses (Fissur) im Fesselbein auslassen; 1998 gelang ihm Rang fünf. Einige seiner Big Points waren Siege im Åby Stora Pris 1995 und 1996, im Gelsenkirchener Elite-Rennen, Hugo Åbergs Memorial und Jubileumspokal 1996 (die ihm den Bonus von einer Million Kronen bescherten, weil er alle drei Rennen des World Cup Trot gewonnen hatte), Copenhagen Cup, Jämtlands Stora Pris 1997, Solvallas Jubileumspokal und Sundsvall Open Trot sowie in der Svenskt Mästerskap 1998.

Als er im Juli 1999 seine Laufbahn beendete - dem letzten Start in Gelsenkirchens Elite-Rennen musste er wegen Lahmheit fernbleiben -, standen 96 Starts, 51 Siege, 19 zweite und acht dritte Plätze sowie ein Rekord von 1:11,2 in seinem Fahrtenbuch. 25.346.330 Kronen an Gewinnen machten ihn für Jahre zum gewinnreichsten schwedischen Traber aller Zeiten - bis er von einem gewissen Victory Tilly abgelöst wurde. Mehr als er haben sonst nur Commander Crowe, Gidde Palema und Torvald Palema eingetrabt.

Auf den Pisten ein präsenter Riese, konnte sich der von einer Stute des unbekannten Lornjett gezeugte Zoogin in der Zucht nie durchsetzen. Seine 221 in Schweden registrierten Kinder haben mit 26.407.652 Kronen nur unwesentlich mehr gewonnen, als ihr „Papa“ allein verdient hat. Die beiden Besten waren der 2004 geborene Sobel Alex und der 2003 zur Welt gekommene Lage, die 1,4 bzw. 1,3 Millionen SEK gewonnen haben.