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Wolvega: Breeders Course ein Derby-Omen?

Wolvega, Freitag, 10. Mai 2019. Eine Standortbestimmung für den aktuellen deutschen Derby-Jahrgang war die Mittagsveranstaltung am Freitag in Wolvega.

In der vierten Elimination der ersten Breeders-Course-Staffel für den Jahrgang 2016 trafen interessanterweise Berlin-Kandidaten aus deutschen und holländischen Trainingsquartieren aufeinander. Dieser Vergleich ging klar zugunsten des "Team Oranje" aus, das mit deutsch gezogenen Dreijährigen die Plätze eins, zwei und vier belegte. Rasch beendet war die mit 11.000 Euro dotierte Partie nämlich für die beiden Mommert-Stuten Marylin Monroe Bo und La Grace. Erstere, am Wettmarkt favorisiert, machte sich hinter dem Auto schief, sprang noch vor dem "Ab" und wurde danach von Michael Nimczyk nur noch hinter dem Feld gearbeitet (1:16,5). Für die Stallgefährtin kam das Aus Mitte der Gegenseite, nachdem  Robbin Bot sie mit viel Verve in den Kampf um die Führung geworfen hatte.

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Der Sieger trat erst auf dem zweiten Kilometer in Aktion, denn der Expo-Bi-Sohn Jambers war aus zweiter Reihe gestartet, wurde von Hugo Langweg junior aber peu à peu ins Vordertreffen geführt. Der prächtig aussehende Hengst aus dem Stall Orange, der knappe zwei Wochen zuvor in Duindigt eine exzellente Generalprobe gegeben hatte, war am Ende in 1:14,4/2100 Meter überlegen voraus und setzte eine deutliche Duftmarke in Richtung Derby. Den Erfolg der Mollema-Zucht perfekt machte als Zweiter der ebenfalls von Expo Bi abstammende Juan Les Pins (Jaap van Rijn), als Vollbruder der Derbysieger Unforgettable und Expo Express ohnehin "vorbelastet", der seine beiden Gelsenkirchener Vorstellungen im März und April deutlich zu steigern vermochte und ebenfalls klar unter 1:15 blieb.

Dritter wurde die von Trainer Paul Hagoort selbst gesteuerte, italienisch gezogene Love-You-Tochter Andromeda Font (14,9), die in diesem Feld neben Marylin Monroe Bo als einzige mit einer Nennung für den außerhalb Schwedens kaum mehr frequentierten Breeders Course ausgestattet war, die Startberechtigung für das 1 Mio.-Kronen-Finale am Elitloppet-Sonntag aber kaum wahrnehmen dürfte. Dicht dahinter gab Stall Habos Dream-Vacation-Sohn Maranello Bo mit Dion Tesselaar in 1:15,0 ein mehr als ordentliches Debüt.

Mit leeren Händen fuhr Michael Nimczyk dennoch nicht nach Hause. Nur eine halbe Stunde vor dem Hauptrennen hatte Ulrich Mommerts dreijähriger Varenne-Sohn Jaxon Schermer sein verpatztes Debüt am 1. Mai mit einem souveränen Start-Ziel-Erfolg in 1:16,5/2100 Meter richtiggestellt. Eine imposante Vorstellung gab in der einleitenden PMU-Prüfung auch Emilion, der einen langgezogenen Schlussspurt in dritter Spur klaglos wegsteckte und in 1:14,2/2100 Meter lediglich dem früh in Front gezogenen Inspector Bros (Hugo Langeweg jr./1:14,0) den Vortritt lassen musste. Die Dreierwette deutscher Vierjähriger komplett machte Stall Habos Crazy and Quick (Dion Tesselaar/1:14,3). Nachdem Toscanini Diamant aus zweiter Reihe über Rang sechs nicht hinauskam, ging Nileo im "Frei für Alle" trotz der Lage im Rücken des starken Siegers Hambo Transs R (André Bakker/1:13,0) in der Entscheidung unter und leer aus.

Im einzigen über 2600 Meter führenden Rennen knüpfte Stall Cortinas El Magnifico erstmals wieder an die überragende Vorjahresform an. Nach langer Führung musste der von Tim Schwarma vorgetragene Franzose in 1:15,0 nur den favorisierten Cocktail bu Biwetz (Jaap van Rijn/1:14,8) vor sich dulden.

Alle Rennvideos aus Wolvega hier: https://www.youtube.com/user/VictoriaParkWolvega