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Wimpernschlag-Finish für Don Williams

Don Williams mit Antti Teivainen (Foto: karjalainen.fi)
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Finnland

Helsinki-Vermo, Samstag, 14. November 2020. Nichts für schwache Nerven war der Kavioliiga Grand Prix um 42.000 Euro, in dem der seit Juni 2020 in Finnland aktive Franzose Don Williams in einem Thriller den beiden Favoriten Justice Ås, der sich ums Tempo verdient machte, und Lexus Dream knapp, aber kräftig in die Suppe spuckte und seinen achten und zugleich wertvollsten Erfolg in der neuen Heimat errang.

Mit der „8“ war die Ausgangslage für den Opus-Viervil-Sprössling nicht mal sonderlich günstig, doch kannte Antti Teivainen kein Erbarmen, scheuchte den Hengst auf der ersten Überseite mit viel Gottvertrauen vor Lexus Dream, dem im Schlussbogen völlig einbrechenden Workout Wonder, Majestic Man und Grainfield Aiden an die Flanke des mit der „1“ bestens ins Match gekommenen Justice Ås und biss sich dort fest.

Auch durch 1½ Runden Todesspur war der Franzose nicht kleinzukriegen, legte unermüdlich Schippchen um Schippchen drauf, kämpfte Justice Ås um einen „Hals“ nieder und widerstand der in dritter Spur angezettelten Attacke Lexus Dreams mit letztem Willen um ein paar Zentimeter. Ganz dicht dazu lief Majestic Man, wogegen es hinter dieser Viererkette kein Freikommen gab für Hotshot Luca und Big Headache, die mit sichtbaren Reserven die Linie passierten.

Kavioliiga Grand Prix (int.)
2120m Autostart, 42.000 Euro
1.    Don Williams    13,1    Antti Teivainen    103
    7j.br. Hengst von Opus Viervil a.d. Miss Williams von Sancho Pança
    Be: Talli Don Hyväkkäät; Zü: Arlette & Henri Garnier, FR; Tr: Markku Nieminen
2.    Lexus Dream    13,1    Ari Moilanen    28
3.    Justice Ås    13,2    Seppo Markkula    30
4.    Majestic Man    13,2    Olli Koivunen    260
5.    Hotshot Luca    13,3    Pekka Korpi    204
6.    Big Headache    13,3    Kari Venäläinen    112
7.    Grainfield Aiden    13,4    Hannu Korpi    156
8.    Com Milton    13,5    Hannu Torvinen    227
9.    Workout Wonder    14,1    Tommi Kylliäinen    264
    Tellmeastory    dis.r.    Tuomas Pakkanen    322
Sieg: 103; Richter: Kampf Kopf - Kopf - Kopf - 1 - Hals - 1½ Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 11,6/500m - 14,2/1000m - 13,3/1000m - 12,0/letzte 500m
Wert: 20.000 - 10.000 - 6.000 - 4.000 - 2.000 Euro

Jogging-Tour für Ecurie D.

Drei Stunden später auf Norwegens Hauptstadtbahn Oslo-Bjerke zeigte sich Ecurie D. beim ersten Auftritt in der Heimat seines Trainers Frode Hamre im den Vierjährigen vorbehaltenen Axel Jensens Minnelöp von der Schlappe im Europa-Derby der Vierjährigen - da war ihm im Kampf um den Sieg 50 Meter vor der Linie eine Galoppade unterlaufen - bestens erholt.

Zu vergleichen waren die Gegner nicht mit jenen des schwarzen 16. Oktober in Vincennes, dennoch war Hamre, der seinen Schützling erstmals im Rennen steuerte, nach dem 14. Sieg aus 16 Versuchen - reell verloren hatte der von Jean-Pierre Dubois ins dänische Gestütbuch eingetragene Infinitif-Sohn lediglich im Åbergs Memorial gegen altbewährte Sprintkanonen - sehr zufrieden: „Es ist ein Genuss, solch einen perfekten Traber zu fahren, der kinderleicht zu steuern ist und auf alle Hinweise reagiert. Ein wenig Druck hab ich schon gespürt. Nun ruft das Critérium Continental am 27. Dezember, in dem wir versuchen werden, den unglücklichen Vincennes-Einstand gründlich zu revidieren.“

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Ecurie D. (Foto: equidia.fr)

Die Geschichte des Rennens ist rasch erzählt. Thai Eros hielt an der „1“ die Pole Position, weil sich Ivan B.R. und High into the Sky früh hinter ihm einsortierten und Sashay my Way eingangs der ersten Kurve in dritter Spur schwer aus dem Takt kam. Hamre ließ sein Juwel von der „6“ bedächtig eintreten, legte den Schalter nach 400 Metern brachial auf Vorschub und pflanzte sich für die Schlussrunde auf den Regiestuhl.

Außen mühte sich bei nicht allzu flotter Fahrt Norwegens Derby-Zweiter Golden Dream M.E. vor Alpha Scarlet R.R., doch zu packen bekamen sie Ecurie D. nicht für einen Moment. Die Entscheidung fiel 150 Meter vorm Ziel. Zwei Klapse genügten, der 11:10-Favorit schaltete spielerisch einen Gang höher und setzte sich im Nu auf drei Längen ab. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ Hamre die Zügel auf den letzten Metern mächtig schleifen, so dass aus dem Pulk der „Nachzügler“ Alpha Scarlet R.R. bis auf eine Länge herankam.

Axel Jensens Minnelöp (int., Vierjährige)
1609m Autostart, 565.000 NKR
1.    Ecurie D.    12,1    Frode Hamre    11
    4j.br. Hengst von Infinitif a.d. To Soon von Muscles Yankee
    Be: Global Glide AB & Smart Repair Center AB; Zü: Jean-Pierre Dubois, FR/DK; Tr: Frode Hamre
2.    Alpha Scarlet R.R.    12,2    Kristian Malmin    735
3.    Admiral Knick    12,3    Eirik Höitomt    597
4.    High into the Sky    12,5    Vidar Hop    220
5.    Golden Dream M.E.    12,5    Noralf Brækken    122
6.    Sashay my Way    12,6g    Per Oleg Midtfjeld    107
7.    Click Bait    12,6    Tom Horpestad    160
8.    Ivan B.R.    12,7    Magnus Teien Gundersen    361
9.    Thai Eros    12,8    Åsbjörn Tengsareid    616
Sieg: 11; Richter: leicht 1 - 1 - 1 ½ - Hals - ½ - Kopf - 1 Länge; 9 liefen (NS Strong Pepper)
Zw-Zeiten: 09,8/500m - 12,0/1000m - 12,6/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 60.000 - 30.000 - 15.000 - 10.000 NKR

Chef war Frode Hamre auch in der norwegischen V75-Gulddivisonen. Im ebenfalls über 1609 Meter führenden Big Noon Pokalen fischte er mit dem US-Amerikaner Bill’s Man (von Credit Winner) den sich auf der Zielgeraden bis aufs Blut beharkenden und lediglich durch einen „halben Kopf“ getrennten Floris Baldwin und Gigant Invalley, der die Schlagzahl vorgab, den 200.000 NKR wertvollen Sieg um einen „Hals“ vor der Nase weg. Die Zeit für dieses Trio: 1:11,5/1609m. 1½ Längen dahinter holte sich der einstige Europa-Star Lionel Platz vier samt 25.000 NKR.