Wie im Vorjahr: „Hussa, Hussard!“
Vincennes, Sonntag, 17. November 2024. Die erste Schlacht Richtung 26. Januar ist mit dem Prix de Bretagne vor 11.500 Zuschauern, die live dabei waren, geschlagen, die ersten, nach leicht verändertem Modus vier Eintrittskarten für den Prix d’Amérique sind verteilt.
Zwar fehlte der eine oder andere der Superreichen wie Go On Boy, Idao de Tillard, Horsy Dream, um nur einige zu nennen, doch auch so konnte sich die mit 18 Gespannen proppenvoll besetzte 2.700-Meter-Aufgabe um 120.000 Euro sehen lassen: Acht Millionäre traten an, mit San Moteur und Don Fanucci Zet warfen zwei Schweden ihren Hut in den ersten Qualifikationsring, und neben der in Frankreich praktisch schon eingemeindeten Ampia Mede SM versuchte Überflieger Alessandro Gocciadoro mit Banderas Bi sein erstes Glück.
Schlüssig war man sich am Wettmarkt ganz und gar nicht, auch weil die beiden Vertreter der Tre Kronors einige Zeit ausgesetzt hatten: San Moteur war letztmals am 28. September im Åby World Grand Prix, Don Fanucci Zet, der zudem auf seinen Standardfahrer Örjan Kihlström verzichten musste, gar am 30. Juli im Åbergs Memorial zu Jägersro letztmals unter Order gewesen. So neigte sich denn die Waagschale mehr aus der Not geboren Richtung Josh Power, der zum zweiten Mal auf die Hand des alten und neuen Sulky d’Or Eric Raffin vertrauen durfte.
Der war gleich bei der vorderen Musik dabei, die zunächst von Banderas Bi vor Hooker Berry gespielt wurde. Zeitig im Spiel war aber auch San Moteur, der keine große Matchpraxis braucht, um auf Hundert zu sein und prompt kurz vorm erstmaligen Passieren des Zielschilds Regie führte. Es folgte eine lange Rochade durch den Bogen von Joinville, wo Just a Gigolo und Ganay de Banville im hinteren Mittelfeld im Galopp ausfielen. Hokkaido Jiel war Frontmann in zweiter, Hussard du Landret gar in dritter Spur.
Zu Beginn des Anstiegs war Yoann Lebourgeois mit dem Vorjahrssieger trotz dieses Husarenritts vorn, womit David Thomains Hoffnung, für Hokkaido Jiel einen Windbrecher zu ergattern, Makulatur wurde. Glück für die solche Rennen gar nicht liebende Speedrakete, hinter der sich Just Love You und Inmarosa versteckten, dass ihn 1.000 Meter vorm Ziel Josh Power bei dieser Arbeit ablöste. Raffin überschätzte seinen Partner jedoch ein gutes Stück: 800 Meter weiter war für den schmucken Fuchs Sense, was eine bessere Prämie betrifft; er schaffte dadurch ungewollt Raum für San Moteur.
Björn Goop ließ sich diese Offerte mit dem Sieger des Prix du Bourbonnais 2023 kein zweites Mal geben: Der bullige Braune legte umgehend eine Schippe drauf und zwang Hussard du Landret in ein atemberaubendes Foto-Finish, bei dem der Bird-Parker-Sohn ein paar Zentimeter eher das rettende Ufer erreichte. Für Platz drei mogelte sich der richtig kernig aussehende Hooker Berry aus seiner verdeckten Lieblingslage mittig durch.
Lange konnte auch Alex Gocciadoro mit einem Amérique-Ticket liebäugeln, denn Banderas Bi hatte innen reichlich Raum zur Entfaltung. Einen Tick stärker erwies sich jedoch weit außen Just Love You, der man eine derartige Energieleistung kaum zugetraut hatte. Als Sechster kam Josh Power knapp vor Emeraude de Bais ein.
Mit 1:11,4 stellte der 2023 noch von seinem Besitzer Benoît Robin chauffierte Hussard du Landret bei seinem elften Triumph aus 66 Versuchen den Rennrekord eines ganz Großen ein und trat mit 1.021.360 Euro in den Club der Euro-Millionäre ein: Face Time Bourbon war 2021 in der identischen Zeit im Ziel.
„Ich war guter Dinge, ihn so früh wie möglich für den Amérique zu qualifizieren, um in Ruhe weiterarbeiten zu können. Dass er gewinnen würde, habe ich nicht unbedingt erwartet, obwohl er unter der Woche prima gearbeitet hat. Im Rennmodus legt er noch mal ‘ne Schippe drauf und ist ein anderer Typ“, freute sich Robin, der wegen häufiger Bandscheiben-Attacken die Leinen vor einem Jahr Lebourgeois übergeben hat.
Der gestand: „Benoït gab mir mit auf den Weg, dass er gut sei, ihm aber vielleicht noch ein wenig Explosivität fehle. An die Spitze wollten wir nicht unbedingt, aber es hat sich so ergeben, weil Björn sein Pferd aufnahm und mich vorbeigelassen hat. Hussard war mutig und hat San Moteur brillant widerstanden. Läuft alles nach Plan, wird er die beiden nächsten ‚B‘-Rennen bestreiten, den ‚Belgique‘ auslassen und im Amérique hoffentlich frisch und munter sein.“
Anders sieht der Fahrplan für San Moteur aus, wie Håkan Arvidsson, Co-Züchter, Co-Besitzer und Co-Trainer in Personalunion, strahlend verkündete: „Diese Vorstellung fühlt sich unglaublich gut an - wie ein Sieg, zu dem ja nur ein Hauch fehlte. Er ist in Form, wenn auch noch nicht top, es gilt noch ein wenig zu feilen. Wichtig ist, dass er in Vincennes klar kommt - das hat er ja schon im vorigen Meeting bewiesen. Jetzt können wir ihn daheim in Schweden in aller Ruhe auf den Tag X vorbereiten, ohne noch mal hin- und herreisen zu müssen. Morgen früh geht’s ab nach Hause.“
Vorbei ist das Meeting und vielleicht sogar die Karriere für Ganay de Banville. Nach ersten Untersuchungen vor Ort erlitt der 868.490 Euro reiche Jasmin-de-Flore-Sohn einen Fesselbeinbruch und wurde umgehend in die Klinik von Grosbois transportiert.
Prix de Bretagne (Gruppe II int., vier- bis zehnj. Hengste und Stuten)
2700 Meter Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. Hussard du Landret 11,4 Yoann Lebourgeois 145
7j.schwbr. Hengst von Bird Parker a.d. Anakine du Bellay von Look de Star
Be / Tr: Benoît Robin; Zü: Jean-Joseph Daniel
2. San Moteur 11,4 Björn Goop 53
3. Hooker Berry 11,5 Nicolas Bazire 100
4. Just Love You 11,5 Alexandre Abrivard 290
5. Banderas Bi 11,6 Alessandro Gocciadoro 390
6. Josh Power 11,6 Eric Raffin 38
7. Emeraude de Bais 11,6 Franck Nivard 150
8. Ampia Mede SM 11,7 Théo Duvaldestin 100
9. Inmarosa 11,7 Léo Abrivard 500
10. Idéal Ligneries 11,9 Jean-Philippe Monclin 430
11. Don Fanucci Zet 11,9 François Lagadeuc 470
12. Hokkaido Jiel 12,0 David Thomain 100
13. Krack Time Atout 12,0g Paul-Philippe Ploquin 280
14. Ina du Rib 12,3 Jean-Loïc Claude Dersoir 1510
15. Kana de Beylev 12,5 William Bigeon 1300
16. Idéale du Chêne 12,8 Anthony Duperche 2010
Just a Gigolo dis.r. Benjamin Rochard 280
Ganay de Banville dis.r. Jean-Michel Bazire 100
Sieg: 145; Richter: Kampf k.Kopf - 1 - 1¼ - Kopf - 1 - Kopf - 1½ Längen; 18 liefen
Zw-Zeiten: 12,1/1200m - 11,6/1700m - 11,9/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2024-11-17/7500/4
Qualifiziert für den Prix d’Amérique 2025:
Hussard du Landret – San Moteur – Hooker Berry – Just Love You (Prix de Bretagne)
Nächstes B-Rennen:
Prix du Bourbonnais 8. Dezember
Italiens Derby-Zweiter foppt die Franzmänner
Lange Zeit, sich vom Drama um Ganay de Banville zu erholen, hatte Jean-Michel Bazire nicht: Schon 40 Minuten später war er mit Lucky Jackson im Prix Pierre Plazén für die dreijährigen Hengste engagiert. Im kleinen Länderkampf zweier Italiener mit der bis auf den nach dem Orsi-Mangelli-Ausflug pausierenden Lovino Bello vollzähligen Elite des französischen „L“-Jahrgangs wischten die „étrangers“ den Einheimischen kräftig eins aus.
Großer Trost für die stolzen Gallier: Frank Gio aus dem noblen Haus des Antonio Somma wird seit Anfang Januar mit großem Erfolg von Spitzentrainer Sébastien Guarato vorbereitet: Vier Erfolge - je zwei in Vincennes und Enghien - heftete der Face-Time-Bourbon-Sohn in dieser Ära an seine Fahne, qualifizierte sich mit dem Sieg in Turins Gran Premio Carlo Marangoni direkt fürs Derby Italiano del Trotto, wo ihm nur First of Mind über war, der ebenfalls mit von der heutigen, 2.700 Meter langen Party um 120.000 Euro war.
„Distanz und Geläuf-Profil sollten kein Problem sein“, hatte Alex Gocciadoro über seinen Schützling verlauten lassen, der prompt hinter Frankreichs Speerspitze Lombok Jiel (30:10) zum Co-Favoriten avancierte. Den Mund beileibe nicht zu voll genommen hatte der mit einem frischen Doppelsieg in Rom nach Paris gejettete italienische Campione, wie sich herausstellen sollte, jedoch den Bänderstart nicht einkalkuliert. Den begann der ebenfalls von Face Time Bourbon gezeugte Braune mit einem kapitalen Fehler, der ihn scheinbar chancenlos ans Ende des 14er Pulks warf.
Von ganz außen sicherte sich mit viel Schwung Loulou de Mye die Spitze, doch war auch Yoann Lebourgeois hellwach. Wenn der „Bürgerliche“ nach vorn will, sollte man ihm tunlichst keine Steine in den Weg legen, will man sich nicht auf ein gnadenloses Gemetzel einlassen. Tony Le Beller wollte nicht, und so durfte Luciano Menuet kurz vorm Einbiegen auf die Tribünengerade seinen heißen Tanz vorneweg inszenieren.
Vor Publikum machte sich in dritter Spur Largo de Castelle vor Lombok Jiel bemerkbar und mogelte sich kurz vor dem Bogen von Joinville als innerer Dritter ein, womit dem Schützling von Pierre-Yves Verva das Beackern der zweiten Spur vor dem im italienischen Derby und im Orsi-Mangelli-Vorlauf an Galoppaden gescheiterten Hagoort-Schützling Feldenkrais Pal und Lutin des Bordes zufiel. Im Schlussbogen, den Light My Fire vor Lucky Jackson und Lemon Tree in dritter Reihe in Angriff nahmen, ballte sich das Feld dicht zusammen.
Matthieu Abrivard hatte dort längst Frank Gio zu einem kernigen Zwischenspurt gebeten, der ihn an die Flanke Luciano Menuets brachte. Der Rest war simpel: An der letzten Ecke warf Luciano Menuet das Handtuch, während der Italiener einen gehörigen Zacken zulegte und zwei Längen voraus bombensicher nach Hause kam.
Platz zwei hielt Lombok Jiel eisern gegen den innen bestens aufgehobenen Loulou de Mye fest. Gocciadoro hatte nicht zu viel versprochen: Wie First of Mind, eingangs der Zielgeraden noch rund 30 Meter hinter der Spitze liegend, die Gerade herunter fegte, war exquisites, Oscar-reifes Kino. Die 9.600 Euro für Platz vier nach dem monströsen Speedwirbel, der seinem Chauffeur trotz des verpassten Sieges ein Lächeln entlockte, waren deutlich unterbezahlt.
„Ein cooler, nervenstarker Typ und ein echter Knaller, der zweimal toll beschleunigen kann und alle Voraussetzungen mitbringt für eine ganz große Karriere. Ich bin hoch gespannt, wie Frank Gio sich in den kommenden Monaten entwickelt, wenn er noch ein bisschen mehr Muskelmasse aufgebaut hat. Er hat in diesem Meeting noch vier Gruppe-Rennen vor der Brust“, war Guarato voll des Lobes, und Matthieu Abrivard pflichtete bei: „Er hat einen tollen Charakter und das richtige Temperament und verbessert sich ständig. Ich weiß nicht, ob das ein neuer Vivid Wise As wird (den Abrivard ja die letzten Jahre durchweg pilotiert hat/Anm.d.Red.). Ich freue mich, ihn fahren zu dürfen.“
Nichts zu mäkeln hatte desgleichen Jean-Luc Dersoir: „Mit einem solchen Verlauf nur gegen einen Überflieger zu unterliegen ist keine Schande. Lombok Jiel hat gekämpft und sich bis zum Pfosten voll reingehängt. Mehr kann man wirklich nicht verlangen.“
Prix Pierre Plazén (Gruppe II int., dreij. Hengste)
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. Frank Gio 13,0 Matthieu Abrivard 54
3j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Zarina Gio von Ruty Grif
Be / Zü: Scuderia Bivans Srl (Antonio Somma), IT; Tr: Sébastien Guarato
2. Lombok Jiel 13,1 Pierre-Yves Verva 30
3. Loulou de Mye 13,2 Tony Le Beller 140
4. First of Mind 13,2 Alessandro Gociadoro 39
5. Lucky Jackson 13,2 Jean-Michel Bazire 160
6. Lemon Tree 13,3 Benjamin Rochard 150
7. Luciano Menuet 13,4 Yoann Lebourgeois 200
8. Largo de Castelle 13,5 Eric Raffin 240
9. Light my Fire 13,6 Franck Nivard 120
10. Lagnu Mag 13,8 François Lagadeuc 1220
11. Lucky Sibey 14,2 Christophe Martens 1990
12. Lutin des Bordes 14,7 Jean-Philippe Monclin 1800
Feldenkrais Pal dis.r. Robin Bakker 490
Leonardo Roc dis.r. Mathieu Mottier 750
Sieg: 18; Richter: leicht 2 - 1 - Kopf - 1 - 1 - 2½ - ½ Länge; 14 liefen
Zw-Zeiten: 13,4/1200m - 13,5/1700m - 13,5/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2024-11-17/7500/5
Liza wie auf Schienen
Der Konter der Grande Nation ob dieser kleinen Demütigung folgte im Prix Guy Deloison für die 2021 zur Welt gekommenen Demoiselles auf dem Fuße. Funny Gio, nach Aussage ihres Trainers Alessandro Gocciadoro eine der besten Stuten, die er in ihrem Alter je in Händen gehabt hatte, blieb beim Frankreich-Debüt ihrem exquisiten Ruf als zehnfache Siegerin aus 15 Versuchen, darunter im Orsi-Mangelli der Fillys, einiges schuldig. Und das, obwohl sich Italiens Tausendsassa mit dem ersten Schritt an Frankreichs Stolz Liza Josselyn orientierte und ihr nicht vom Hacken wich.
1.500 Meter lang hatte „JMB“ im hinteren Mittelfeld alle Zeit der Welt und sah aus rund 30 Meter Entfernung, wie erst Luna Nova Gwen, auf Zielschildhöhe Lotta Bourbon und ab dem Bogen von Joinville Sattelspezialistin Lexie de Banville die konstant im hohen 1:13er Bereich liegende Schlagzahl vorgaben. Der äußere Part blieb Lunabella d’Omaha vorbehalten, die sich mit sechs Treffern aus sieben Versuchen im Gepäck erstmals aufs exquisite Gruppe-II-Parkett wagte. Bergauf gab Jean-Michel Bazire Gas, Gocciadoro hängte sich an, und Ende der Steigung erbte Lunabella d’Omaha nach Lexie de Banvilles Fehler die Spitze.
Peu à peu rückte der Maître an die Flanke der mutigen Love-You-Tochter, die mit einer Länge Vorsprung in den Einlauf kam. Intensiver Blick über die rechte Schulter, ob noch etwas von hinten kommen könnte - dann gab Jean-Mi seinem Darling den Kopf frei. Die nahm den Wink dankend an, riss sich für den neunten Volltreffer aus 13 Versuchen eine Länge vor Lunabella d’Omaha kein Bein aus und ist bei 367.900 Euro angelangt.
Zwei Längen dahinter bestätigte La Joyeuse Wicz endlich den 902:10-Schocker vom 18. Februar im Critérium des Jeunes, nach dem sie in ein abgrundtiefes Leistungsloch gefallen war. Funny Gio, die die finalen 400 Meter allein in dritter Spur verbrachte, musste hinter Lotta Bourbon mit Scheck Numero fünf vorliebnehmen.
Als großer Sportsmann zeigte sich Züchter und Besitzer Pascal Bernard: Bevor er Liza in Empfang nahm, gratulierte und tröstete er deren Pflegerin May (Foto rechts): „Ein schwieriger Tag für sie. Sie ist erst vor 1½ Monaten zum Team von Bazire gestoßen, ohne unsere Sprache zu sprechen. Als Pflegerin auch von Ganay de Banville muss sie gerade Schlimmes durchmachen. Der Lizas Erfolg tröstet sie hoffentlich.“
Nächster Arbeitseinsatz für die Tochter der beiden Prix-d’Amérique-Sieger und Mehrfach-Millionäre Ready Cash und Bélina Josselyn soll der Prix Ready Cash am 8. Dezember sein. „Er ist international ausgeschrieben, auch für die Hengste offen und wird mit dem Auto gestartet - eine schwere Aufgabe, in die wir ohne Druck gehen werden. Sie muss nicht gewinnen“, so Bernard weiter.
Einer der ersten Gratulanten war Michel Lourmière, Mitbesitzer und Sprachrohr der Ecurie Mip von Lunabella d’Omaha: „Vor dem Match hätten wir Platz zwei sofort unterschrieben, doch ich hab nach diesem Verlauf lange gehofft, unsere Stute könne Liza sogar kippen. Letztlich war sie sicher bezwungen, aber sie hatte nach ihrem letzten Auftritt auch nur neun Tage zur Erholung.“
Prix Guy Deloison (Gruppe II int., dreij. Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. Liza Josselyn 13,3* Jean-Michel Bazire 16
3j.br. Stute von Ready Cash a.d. Bélina Josselyn von Love You
Be / Zü: Ecurie Yvan Bernard; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Lunabella d‘Omaha 13,3 Théo Duvaldestin 53
3. La Joyeuse Wicz 13,5 Alexandre Abrivard 470
4. Lotta Bourbon 13,7 Eric Raffin 62
5. Funny Gio 13,7 Alessandro Gociadoro 82
6. Little Star Fleury 14,0 Benjamin Rochard 1080
7. Luna Nova Gwen 14,1 Yoann Lebourgeois 750
8. Lush Life 14,1 David Thomain 320
9. Lérika du Chêne 14,4 William Bigeon 1840
10. Little Orélie 14,4 Mathieu Mottier 1080
11. Looking France 14,5 Paul-Philippe Ploquin 1480
12. Lyzia des Agets 14,7 Alexis Grimault 2550
Lexie de Banville dis.r. Thomas Levesque 1730
Love Glory dis.r. Julien Dubois 1250
Freccia dis.r. Christophe Martens 1440
*Rennrekord
Sieg: 16; Richter: leicht 1 - 2 - 3 - Kopf - 4 - 1 - 1 Länge; 15 liefen
Zw-Zeiten: 13,8/1200m - 13,9/1700m - 13,8/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2024-11-17/7500/6
Auch im letzten der vier Gruppe-Rennen, dem mit dem Auto gestarteten Prix de Boissy-Saint-Léger der Kategorie III für Vier- und Fünfjährige, die keine 285.000 Euro verdient hatten, blieb Gocciadoros Schützling blass. Der knapp zum Favoriten erkorener Danger Bi investierte im Bogen von Joinville zuviel, bis er endlich aus der ganz frischen Luft wenigstens auf dem Todessitz landete. Schon am Gipfel konnte der Bird-Parker-Sohn nicht mithalten, als erst Kelle Beauté und dann Khal’s Fella in dritter Spur anrückten, und landete letztlich auf dem enttäuschenden elften Rang.
Sehr viel besser hatte sein Landsmann Desiderio d’Esi gewachst, den Eric Raffin von der „5“ mit Schmackes in Front scheuchte. Lange wehrte sich der Schützling Vitale Ciotolas, musste sich erst kurz vorm Ziel dem von Franck Nivard prächtig vorgetragenen Khal’s Fella beugen und wurde auch noch von Jewelcandle Fac (1) abgefangen. Die musste Damien Bonne erst aus der inneren Umklammerung weit nach außen lancieren, wo sie ihre enormen Spurtqualitäten nicht zum ersten Mal ausspielte.
Lange roch es für den „Papier-Deutschen“ Géricault als innerer Zweiter nach einer besseren Prämie. Doch kaum war die Lücke zum Angriff da, trabte der Muscle-Hill-Sohn der Martens-Brüder immer schlechter und wurde 150 Meter vorm Ziel disqualifiziert.
Prix de Boissy-Saint-Léger (Gruppe III int., Vier- und Fünfj., keine 285.000 Euro)
2100m Autostart, 80.000 Euro
1. Khal’s Fella 10,5 Franck Nivard 72
4j.schwbr. Hengst von Ready Cash a.d. Anastasia Fella von Goetmals Wood
Be: Giovanni Iera, IT; Zü: Ecurie Le Trémont; Tr: Fabrice Souloy
2. Jewelcandle Fac 10,6 Damien Bonne 190
3. Desiderio d’Esi 10,6 Eric Raffin 61
4. Jamin de Brion 10,8 Matthieu Abrivard 160
5. Jaguar Marancourt 10,9 Yoann Lebourgeois 1600
6. Just a Midi 10,9 Paul-Philippe Ploquin 110
7. Kelle Beauté 10,9 Alexandre Abrivard 430
8. Kémia du Chêne 11,0 Benjamin Rochard 330
9. Demon 11,1 David Thomain 290
10. Keen Winner 11,2 Anthony Barrier 97
11. Danger Bi 11,5 Alessandro Gociadoro 34
12. Jeegha Pride 11,9 Clément Duvaldestin 650
13. Dardo Zack 13,3 Léo Abrivard 2730
Hnokki Speed dis.r. François Lagadeuc 1430
Kanada dis.r. Théo Duvaldestin 73
Géricault dis.r. Christophe Martens 280
Sieg: 72; Richter: sicher ¾ - ¾ - 2 - 1 - ½ - Hals - Hals - Kopf - 1 Länge; 16 liefen
Zw-Zeiten: 07,1/600m - 09,1/1100m - 10,3/1600m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 -800 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2024-11-17/7500/7
Einen ganz scharfen Pfeil hatte Gocciadoro noch im Köcher, und der stach im Prix de Cosse Le Vivien für sechs- bis zehnjährige Europäer, die keine 315.000 Euro verdient hatten. An der „5“ über 2.100 Meter aufgestellt, konnte er die ideale Abflugrampe nicht voll nutzen, sondern musste extrem Obacht geben, dass ihm der in Frankreich bei sieben Auftritten noch immer unbezwungene Global Agreement nicht aus dem Takt wackelte. In der Senke angekommen, lag er endlich sicher wie ein Brett, und schon gab’s aus dem Mittelfeld kein Halten mehr für den dunkelbraunen Wallach.
Zu Beginn des Anstiegs löste er Gino Viva im Kommando ab, stiefelte zügig den Berg hinauf und war auch vom nachsetzenden Here We Go nicht zu packen. 1½ Längen voraus band der in Schweden geborene Love-You-Sohn den Sack entschlossen zu und kassierte nach 1:10,5 30.600 der ausgelobten 68.000 Euro - macht einen neuen Kontostand von 311.149 Euro. Der Toto zahlte schmale 17:10.
Prächtig verkaufte sich in der illustren Gesellschaft der mit der „15“ und somit der zweiten Startreihe gehandicapte Charmy Charly AS beim zweiten Auftritt nach der Pause. Mit Alexandre Abrivard spurtete Österreichs von Erik Bondo präparierter Derby-Sieger 2022 aus dem hinteren Mittelfeld auf Platz fünf und hatte Glück, dass der als Vierter anschlagende Eros Zola nach „enquête“ ausgehängt wurde. So gab’s ein „Upgrade“ auf Platz vier und 5.440 Euro für den bei 25-fachen Odds gehandelten Sohn der Xea Venus.