Who's Who im Liegestuhl
(mw) Halmstad, Samstag, 6. Juli 2019. „Ein fantastischer Kerl und in gewisser Hinsicht einzigartig. Du kannst ihn bei jedem Tempo mit lockeren Leinen chauffieren und hast auf einmal 600 Meter vorm Ziel ein paar Kilo mehr in der Hand, weil er weiß, dass es jetzt langsam Ernst wird.
Dann saugt er sich förmlich an die anderen an und will los.“ Das uneingeschränkte Lob Örjan Kihlströms galt dem gar nicht mehr so neuen Aushängeschild der Travkompaniet. Derby-Sieger Who’s Who vernaschte beim letzten, mit 100.000 Kronen belohnten Test vor Solvallas Jubileumspokalen, für den man sich schon jetzt auf die hoffentlich Realität werdende Auseinandersetzung mit Oslo- und Jarlsberg-Sieger Vitruvio freuen darf, die lediglich vier Gegner, von denen sich Vainqueur R.P. die 2140 Meter lange Sache durch einen 30 Meter kostenden Startfehler erschwerte, im Schonwaschgang.
Es war, als ob Who’s Who auf seinen designierten Gegner warten wolle, um wenigstens etwas Konkurrenzdruck zu spüren. Während Stefan Melander seinen Snowstorm Hanover sofort vor Kövras So Far und Vanesia EK auf die Kommandobrücke hetzte, trödelte Kihlström mit dem 12:10-Favoriten an vierter Stelle herum. Nach einer Runde beorderte er den Sohn des Maharajah in die Todesspur noch immer drei Längen vom ein mäßiges Tempo vorlegenden Kentucky-Futurity-Sieger entfernt bis zu jenen besagten 600 Metern. Dann entfachte Who’s Who ein Feuer, das den „Schneesturm“ rasch wie in der Hölle eindampfte. Ohne jedwede Regung seines Steuermanns stiefelte der kompakte Braune, für dessen finale 1000 Meter private Messungen 1:09,2 ergaben, 2½ Längen voraus seinem 14. Sieg aus 23 Vergleichen entgegen und baute sein Guthaben auf 5.964.759 SEK aus. Auf Platz zwei konnte sich Vitruvio-Trainer Alessandro Gocciadoro schon mal überlegen, wie er den Travkompanier am 14. August knacken will; mit Vanesia EK hatte er heute dazu nicht den Hauch einer Chance.
Eskilstuna Kommun (int., Fünfjährige)
2140m Autostart, 197.000 SEK
1. Who’s Who 12,0 Örjan Kihlström 12
5j.br. Hengst von Maharajah a.d. Reality Pride von From Above
Be: Stall Travkompaniet AB; Zü: Menhammar Stuteri AB; Tr: Pasi Aikio
2. Vanesia EK 3. Snowstorm Hanover 4. Vainqueur R.P. 5. Kövras So Far |
12,1 Alessandro Gocciadoro 12,2 Stefan Melander 12,3g Björn Goop 12,8 Robert Bergh |
Sieg: 12; Richter: überlegen 2½ - 1 - ½ - 5 Längen; 5 liefen
Zw-Zeiten: 14,0/500m - 15,0/1000m - 09,9/letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 25.000 - 13.500 - 8.500 SEK
Auf gutem Derby-Weg
Dass er zu den ernstzunehmenden Derby-Kandidaten avanciert ist, hatte Pinto Bob vor gerade mal 13 Tagen mit Vorlaufsieg und Ehrenplatz im Finale der SprinterMästaren von Halmstad bewiesen. Auf dem über die Derby-Distanz von 2640 Metern führenden Fyraåringstest um 300.000 Kronen für den Sieger war der Maharajah-Sohn als zweite Waffe Robert Berghs dennoch für 170:10 zu haben und strafte mit einem überzeugenden 3½-Längen-Sieg all jene deftig Lügen, die nicht an ihn geglaubt hatten. Ein echter Test für Schwedens am ersten September-Sonntag in Jägersro ausgetragenes Blaue Band war es nicht, denn zum Einen war es international ausgeschrieben, zum Anderen übten sich Viele in der falschen Gangart. Inti Boko war gar nicht erst hinters Startauto zu bringen und begann mit 300 Meter Rückstand, Thrust Control und Avant Garde sahen es nur kurzfristig und galoppierten mit dem Ab, und auch Zlatan befleißigte sich nur bis in den ersten Bogen der vorgeschriebenen Gangart. Wie er durfte auch Avant Garde weitermachen, doch hatten beide im letzten Abschnitt nach einem weiteren Aussetzer endgültig bei den Stewards verspielt.
Fürs maue Tempo war Zabul Fi zuständig, was nach einer Runde dessen Hintermann Tuomas Korvenoja bewog, mit Lewis Ale mal für ein bisschen Belebung zu sorgen. Ein kerniger Test, was das Überlassen der Führung betraf, wurde vom Leader abgeschmettert, und nach 400 Meter landete der Finne dort, wo er losgefahren war - als innerer Zweiter. In den Allerwertesten gekniffen war dadurch Örjan Kihlström, der mit Forfantone Am den Windschatten des Angreifers nutzen wollte, nun mit der äußeren Führungsrolle dastand und Remarkable Feet und Pinto Bob Deckung bot. 600 Meter vorm Ziel von Torbjörn Jansson in die dritte Spur beordert, kam der Wallach dort bis zum Ziel nicht mehr weg und zog trotzdem seinen Stiefel locker zum fünften Karriere-Treffer durch. „Wir hatten die ganze Zeit über ein traumhaft verdecktes Rennen, und als er sich eine halbe Runde vor Schluss immer noch richtig kernig anfühlte, hab ich’s probiert“, zog Jansson ein simples Fazit. Dass er fürs Derby einen gehörigen Tempo-Zacken drauflegen muss - im Vorjahr stellte Who’s Who die Rennrekordzeit auf blanke 1:12 -, dürfte ihm und Trainer Robert Bergh bei 1:13,4 sonnenklar sein. (Fotos: nastagangare.se)
Fyraåringstest (int., Vierjährige)
2640m Autostart, 595.000 SEK
1. Pinto Bob 13,4 Torbjörn Jansson 170
4j.br. Wallach von Cantab Hall a.d. Harkeröds Wilma von Dreramaster
Be: Zachrizz AB; Zü: Robert Stejdahl; Tr: Robert Bergh
2. Forfantone Am 3. Zabul Fi 4. Flight Dynamics 5. Lewis Ale 6. Inti Boko Thrust Control Zlatan Remarkable Feet Avant Garde |
13,7 Örjan Kihlström 13,8 Carl Johan Jepson 14,1 Per Lennartsson 14,1 Tuomas Korvenoja 16,3g Jorma Kontio agh. Björn Goop dis.r. Alessandro Gocciadoro dis.r. Jörgen Westholm dis.r. Robert Bergh |
101 95 463 159 46 59 118 34 136 |
Sieg: 170; Richter: überlegen 3½ - 1 - 4 - Kopf; 10 liefen
Zw-Zeiten: 11,0/500m - 15,1/1000m - 14,3/2000m - 11,6/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 75.000 - 37.000 - 20.000 - 13.000 SEK
In einem Lauf der Klass I holte Thorsten Tietz mit seinem einzigen Starter U.R.Amazing aus dem dritten Paar außen Rang vier und 16.000 SEK, womit er genau der Einschätzung am Toto entsprach. Einsame Klasse war Alessandro Gocciadoros Zanzibar Wise As, der, nach 300 der 2640 gefragten Meter in Front beordert, stets alle Fäden in der Hand hielt und drei Längen voraus zu 125.000 Kronen kam.