Was zur Hölle…

Halmstad, Samstag, 8. Juli 2023. …hat Sabine Kagebrant mit unendlicher Geduld, Spucke und viel Liebe aus dem fast schon abgeschriebenen Hell Bent for Am gemacht!
„Wild entschlossen“ war der Muscle-Hill-Sohn Zeit seiner Karriere, die zweijährig mit vier Auftritten in den USA unter Marcus Melanders Fuchtel eher dezent begann und im Jahr darauf unter der Regie von dessen Onkel Stefan Melander in Schweden fortgesetzt wurde, bevor ihn nach achtmonatiger Zwangspause die auch als Profitrainerin ausgebildete Managerin des Stalles Courant und dessen Zuchtabteilung Am Bloodstock im Mai 2021 übernahm.
Sein Talent speziell auf der Kurzstrecke bewies der zuweilen extrem hitzige Bursche weiterhin, musste aber nach nur sechs Starts schon wieder ins Krankenlager, das bis auf einen Versuch im April 2022 bis zum 31. Mai 2023 anhielt. Da stellte er sich mit einem zweiten Platz in Lindesbergs Bergslagsloppet mit Mats Djuse erstmals wieder vor, und schon dort war zu sehen, dass der nunmehr Sechsjährige sehr viel umgänglicher und angenehmer zu steuern ist.
Der zweite Auftritt endete dann schon im Winner Circle von Tingsryd, wobei er mit 1:09,4 den Bahnrekord knapp verfehlte.
Die „1“ in Halmstads GuldSprintern war verlockend, doch würde ihn Erik Adielsson von dieser nicht von allen goutierten Rampe unfallfrei und schnell genug abbringen? Hell Bent for Am erfüllte alle Hoffnungen, regierte mit dem ersten Schritt und gab, nachdem Remarkable Feet (2) Mitte der ersten Kurve ausgefallen war, vor Aetos Kronos (3), Unico Broline (9) und Phoenix Photo (7) einen kernigen Takt vor, dem letztlich niemand gewachsen war.
Önas Prince war beim ersten Auftritt nach Platz vier im Elitloppet mit der „8“ ausnehmend schlecht bedient. Per Nordström scheuchte sein Juwel, das knapp vor Hell Bent for Am gar Favoritenehren genoss, nach 500 Metern in dritter Gefechtslinie an die Seite des Dirigenten, ohne ihn im Mindesten zu beeindrucken.
Mehr noch: Eingangs der letzten Biege, an deren Ausgang Ultion Face die Karten im Galopp warf, legte Hell Bent for Am eine gehörige Schippe drauf und war dann mal ganz bequem auf drei Längen weg, ohne dass sich sein Chauffeur auch nur einmal rührte. Hinter dem nunmehr neunfachen, 2.808.442 Kronen reichen Sieger holte Aetos Kronos den Ehrenplatz mit ebenso viel Luft zum Dritten, der nicht Önas Prince hieß.
Streng innen entlang war Unico Broline um eine Länge besser als der Chocolatier-Sohn, der „in erster Linie ein Rennen im Hinblick auf das Åbergs Memorial am 25. Juli bekommen sollte“, wie Nordström im Vorfeld ob der schlechten Startnummer verkündet hatte. Dafür war er mächtig offensiv zu Werke gegangen…
Das müsste logischerweise auch das nächste Ziel des vor knapp 7.000 Zuschauern neuen 1:09,2-Bahnrekordler sein, doch war das zunächst kein Thema. „Er war gut, er war sogar höllisch gut, obwohl er - erstmals wieder seit langer Zeit rundum barfuß - 50 Meter vor dem ‚Ab‘ ein paar Wechselschritte einlegte, dass mir angst und bange wurde. Aber er ist ein Traber durch und durch, hat sich prächtig geholfen, und der Rest war Genuss“, kommentierte Adielsson die Gala-Vorstellung.
GuldSprintern - Gulddivisionen - (int.)
1609m Autostart, 431.500 SEK
1. Hell Bent for Am 09,2* Erik Adielsson 29
6j.dklbr. Hengst von Muscle Hill a.d. Nalda Nof von Supergill
Be: Stall Courant AB; Zü: Am Bloodstock AB; Tr: Sabine Kagebrant
Pflegerin: Bella Orsimo
2. Aetos Kronos 09,5 Johan Untersteiner 60
3. Unico Broline 09,9 Örjan Kihlström 153
4. Önas Prince 10,0 Per Nordström 26
5. Revelation 10,1 Magnus Djuse 813
6. Dats so Cool 10,2 Dwight Pieters 115
7. Phoenix Photo 10,2 Ulf Ohlsson 542
8. Four Guys Dream 10,2 Stefan Persson 274
Ultion Face dis.r. Adrian Kolgjini 149
Remarkable Feet dis.r. Mats Djuse 754
*Bahnrekord
Sieg: 29; Richter: überlegen 3 - 2½ - 1 - 1 - 1 Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 08,4/500m - 09,5/1000m - 08,7/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 55.000 - 30.000 - 20.000 - 12.500 - 8.000 - 6.000 SEK
Mit einem deftigen Knalleffekt begann die Königswette: Nicht der für 12:10 als Tipp des Tages von der „2“ abgehende Karat River, sondern Larry Wood (4) schnappte sich Start-Ziel vorneweg wenn auch nur um einen „Hals“ in beeindruckender Manier den 125.000 Kronen wertvollen Sieg in der Silverdivisionen, wobei Joakim Lövgren sehr entgegenkam, dass sich das Rennen extrem ungünstig für Karat River entwickelte.
Aus dem dritten Paar außen musste Johan Untersteiner mit dem Muscle-Hill-Sohn schon 800 Meter vorm Ziel in Spur drei, weil vor ihm Lorenzo Boko sprang, und kam bei hoher Fahrt aus der Zwickmühle nicht mehr heraus. Ihm blieb gar nur Rang drei hinter Trainingsgefährte Behind Bars (3), der in Larry Woods Windschatten ideal postiert war.
V75-1 (Silver): Larry Wood / Joakim Lövgren 85
V75-2 (-): Dubbio Amletico / Örjan Kihlström 198
V75-3 (Brons): Draupner / Jesper Rydberg 48
V75-4 (Lärling): Budets Olof / William Ekberg 71
V75-5 (Klass II): Tuppen / Johan Untersteiner 54
V75-6 (Guld): Hell Bent for Am / Erik Adielsson 29
V75-7 (Klass I): Kapten Brodde / Magnus Djuse 27
Umsatz V75: 100.133.545 SEK
1. Rang: 308,7 Systeme à 155.575 SEK
2. Rang: 754 SEK
3. Rang: 74 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.455.421 SEK