Viertelmilliom im Schonwaschgang
(mw) Bergsåker, Donnerstag, 18. Juli 2019. Die Bahnen landauf, landab warten derzeit mit einer Fülle gut dotierter Vergleiche als vorletzte oder letzte Probe fürs schwedische Blaue Band auf, dessen Vorläufe und Finale am 21. August bzw. 1. September auf dem Speisezettel stehen.
Waren die Vierjährigen tags zuvor in Eskilstuna über die auch im Trav Derby zu absolvierenden 2640 Metern unterwegs gewesen, so standen ihnen im Finale der Norrlands-Grand-Prix-Serie, die ab dem Frühsommer über die Bahnen Mittel- und Nordschwedens gezogen war, um etwas weniger Gage auch 500 Meter weniger Arbeit bevor.
In Bergsåker, bis vor drei Jahren Svante Båths Arbeitsstätte, der dann mit Sack und Pack ins zentraler gelegene Solvalla übersiedelt war, war sein Attraversiamo (Archivfoto: travnet.se) der haushohe Vorausfavorit. Viel Rendite versprach der Totalisator für eine Siegwette auf den mächtigen Braunen nicht, der beim letzten Erfolg in Solvallas Prix Readly Express den schwedischen Mitteldistanz- Rekord für Vierjährige auf spektakuläre 1:10,5 gesenkt hatte. Am Ende waren es neun Prozent, die sich die „Wagemutigen“ für 2½ Minuten „Zuschauen ohne Schwitzen“ gutschreiben lassen konnten, denn anbrennen ließ Erik Adielsson mit dem Kiss-Francais-Sohn nichts, zumal dem Team die Losfee mit Startplatz „2“ ausgesprochen hold zugelächelt hatte.
Als obendrauf Zephyr Kronos, dem man als Einzigem den Part eines kleineren Stolpersteins zugetraut hatte, vor Fall der Flagge aus dem Tritt kam und rund 60 Meter verlor, war das Spiel endgültig ein puppenleichtes. Ruckzuck flitzte Attraversiamo vor dem Kanadier Tito, Lexington Tooma, Even’s Cool Boy und dem nach 900 Metern wieder Anschluss findenden Zephyr Kronos in Front. Außen gesellte sich bei alles andere denn rekordverdächtigem Tempo Hill Street vor No Matter und Im your Captain in die Nähe des Leaders, und diese Formation sprengte erst 450 Meter vorm Ziel in dritter Linie Im your Captain. Attraversiamo indes kam keine Sekunde in Verlegenheit, auch wenn ihn am Ende nur ein „Hals“ vom von ganz hinten prächtig spurtenden Even’s Cool Boy trennte.
Eine letzte halbe Runde in 1:11,3 reichte, ohne sonderliche Mühe den elften Sieg aus 16 Engagements unter Dach und Fach zu bringen und seinen Ruf als größter Widersacher des Lugauerschen Campo Bahia zu untermauern, wenn’s ins Blaue Band geht. 4.163.500 Kronen nimmt er dann in jenes Gefecht mit. „Richtig bei der Sache war er heute nicht“, moserte Adielsson, „ich wollte ihn ein bisschen schonen, aber das hat ihm wohl gar nicht gefallen. Schließlich kann man ihn nicht dauernd in 1:10 um die Bahn hetzen. Er war so unkonzentriert, dass ich auf manchem Meter Angst hatte, er würde galoppieren. Zufrieden können wir mit dem Test sein, ihm vorn erstmals die Eisen abgenommen zu haben. Definitiv kann er das Derby gewinnen, wozu ganz sicher mehr gehört als das, was er heute zeigen musste.“
Norrlands Grand Prix - Finale - (int., Vierjährige)
2140m Autostart, 498.500 SEK
1. Attraversiamo 12,3 Erik Adielsson 10
4j.br. Hengst von Kiss Francais a.d. Rhythm Kronos von Viking Kronos
Be / Tr: Svante Båth (Caracolas AB); Zü: Martina Lindahl Christensson
2. Even’s Cool Boy 3. Im your Captain 4. Tito 5. Lexington Tooma 6. No Matter 7. Zephyr Kronos 8. Hill Street |
12,4 Robert Dunder 12,5 Jorma Kontio 12,6 Ulf Ohlsson 12,6 Ove Lindqvist 12,6 Per Linderoth 13,0g Örjan Kihlström 13,1 Rikard Skoglund |
577 561 465 377 703 84 229 |
Sieg: 10,9; Richter: sicher Hals - 2 - ½ - k.Kopf - k.Kopf - 4 Längen; 8 liefen
Zw-Zeiten: 13,4/500m - 13,2/1000m - 11,3/letzte 500m
Wert: 250.000 - 125.000 - 62.500 - 31.500 - 18.500 - 11.000 SEK