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V75: Fette Beute für zehn Systeme

V75: Fette Beute für zehn Systeme
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Schweden

Solänget, Samstag, 2. Oktober 2021. Einmal im Jahr gibt sich der V75-Tross auf der Provinzbahn von Solänget rund 520 Kilometer nördlich von Stockholm die Ehre - heuer mit einem sportlich eher durchwachsenen Programm. Maharajahs Mutter Chili Khan, die hier im beschaulichen Norden ihre Rennkariere begann, bevor sie diese für die Menhammar Stuteri fortsetzte und durch ihr drittes Fohlen weltberühmt wurde, war das Sprintrennen für die Internationalen gewidmet.

Screenshot 2021-10-03 at 08-59-46 Drömdebut för nyförvärvet – hemmatränaren passerade milstolpe inför V75-publiken ”Väldigt[...]

Bei nur sieben Willigen wurde es vor der V75-Serie ausgetragen - und nicht wie erwartet eine leichte Beute des Acht-Millionen-Trabers Mindyourvalue W.F. Der auch schon in Paris und unterm Sattel erfolgreiche Wallach begann an der „3“ einfach zu schwach, und obwohl Robert Bergh das Glück hatte, vom erklärten Gegner Selmer I.H. (Foto: norran.se) durch die Außenspur gezogen zu werden, musste er seinen Partner bei dem horrenden Tempo, dass Ready for More drei, vier Längen vor dem kleinen Feld anschlug, bereits zur Halbzeit anfassen.

Erst auf den finalen 400 Metern kam der 15:10-Favorit besser ins Spiel, weil der Tempomacher seiner eigenen Pace erlag, doch selbst über den Open Stretch gelang es ihm nicht, seiner Lokomotive eins auszuwischen. Samu Sundqvist band mit dem Love-You-Sohn den Sack entschlossen um eine halbe Länge zu, wodurch der Wallach mit dem 23. Sieg „ever“ die drei Millionen rund machte: Genau 3.011.418 SEK stark ist nun sein Konto. Eine traurige Vorstellung gab Hesiod; der Sieger des Deutschland Grand Prix 2018 ließ trotz strengster innerer Klausur lediglich Cupido Sisu hinter sich.

Chili Khans Lopp (int.)
1640m Autostart, 217.000 SEK
1.    Selmer I.H.    11,6    Samu Sundqvist    35
    7j.dklbr. Wallach von Love You a.d. Iata Käll von Andover Hall
    Be: Bert Pettersson; Zü: Ingemar Hultqvist; Tr: Gabriella Laestander
2.    Mindyourvalue W.F.    11,6    Robert Bergh    15
3.    Ready for More    11,7    Oskar Kylin Blom    114
4.    Västerbo Grosbois    12,0    Rauno Pöllänen    109
5.    Hesiod    12,3    Mats Djuse    265
6.    Cupido Sisu    13,4    Ulf Ohlsson    248
    Sambucus P.R.    dis.r.    Leif Eriksson    869
Sieg: 35; Richter: Kampf ½ - Hals - 1½ - 2 Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten10,0/500m - 10,0/1000m – Zng./letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK

Auch die an Skellefteås 32-fachen Bahnchampion - das ist Rekord in Schweden - Stig Lindmark erinnernde Styrkeprov fand mit neun Kandidaten, von denen Schwedens Derby-Sieger 2020 und Lockvogel Hail Mary zu allem Überfluss wegen eines Hufabszesses gestrichen werden musste, keine Gnade vor den Augen der für die Auswahl der V75-Rennen Verantwortlichen.

Den meisten Mumm über die geforderten 3.140 Meter hatte Global Adventure, mit dem Erik Adielsson die 40 Meter Zulage nach 700 Metern abgearbeitet hatte. Beim Hochgeschwindigkeits-Generalangriff aus dem Rücken des äußeren Anführers Domino Brick preschte er 600 Meter vorm Ziel an seinem Zugpferd wie am den Takt vorgebenden Dulce de Leche im Sauseschritt vorbei und holte so den vorentscheidenden Vorsprung auf seinen Bandkameraden Hard Times heraus. 3½ Längen voraus wurde der Schützling von Svante Båth in 1:14,5/3180m um 150.000 SEK reicher.

Harry Boy in Hochform

Der Leidenschaft für die Großwette taten diese vorgezogenen Auftritte der Geldschränke keinen Abbruch, weil aus Solvallas V75-Doppelpack vom vorigen Wochenende rund ums schwedische Travkriterium ein Dreifach-Jackpot von insgesamt 27 Millionen Kronen auf die „Königswetter“ wartete, die noch mal fast 14 Millonen Kronen locker machten.

Die spannendste Ankunft lieferten die Kaltblüter im Steggbest Minne, mit dem des 1947 geborenen 99-fachen „kaltblütigen“ Siegers gedacht wird, der als erster Traber überhaupt in die 2008 von Schweden und Norwegen gemeinsam begründete Hall of Fame aufgenommen wurde.

Favorit und Titelverteidiger Tangen Haap schien mit seinem Überfall eine halbe Runde vorm Ziel, bei dem er Stjärnblomster ablöste, die Weichen zu seinen Gunsten gestellt zu haben. Doch Mats Djuse motivierte die von Jan-Olov Persson trainierte „Sternenblume“ im Einlauf enorm, die einen Zwei-Längen-Rückstand mit dem letzten Schritt in einen Zentimeter-Treffer ummünzte, der 150.000 SEK wert war. Für die siebenjährige Stute stehen nach 29 Auftritten 15 Siege und 1.834.443 Kronen zu Buche.

Danach schlug die große Stunde des Micael Melander. Der 50-jährige aus Dannero löschte binnen 45 Minuten mit seinen ersten beiden V75-Saisonsiegen für 663 (Kitzune G.G.) bzw. 227:10 (Torpa Pål) 99,9 Prozent der verbliebenen V75-Systeme. Bereits nach der vierten Runde prangte das Sternchen auf der Ergebnistafel, das bedeutet, die Auszahlung für Rang eins, komme, was da noch kommen möge, betrage auf jeden Fall mehr als 200.000 SEK.

Die verbleibenden drei Sieger fielen ins vorhersehbare Raster, so dass zehn Systeme über je fast 5,6 Millionen Kronen (und dank der zusätzlichen sechs und fünf Richtigen noch ein bisschen mehr) jubeln konnten. Vier von ihnen durften sich beim elektronischen Zufallssystem Harry Boy bedanken, das im billigsten Fall mit 48 Kronen (rund 5 Euro) deren 5.647.566 erwirtschaftete.
 
V75-1 (Brons):    Leave your Sox on / Ulf Ohlsson    39
V75-2 (Kallblod):    Stjärnblomster / Mats Djuse    74
V75-3 (Diam-Sto):    Kitzune G.G. / Micael Melander    663
V75-4 (Kallblod):    Torpa Pål / Micael Melander    227
V75-5 (Klass II):    Foppa / Daniel Wäjersten    74
V75-6 (Klass I):    Devils Tongue / Sandra Eriksson    19
V75-7 (Silver):    Van Gogh ZS / Robert Bergh    40

Umsatz V75: 113.797.908 SEK

1. Rang: 10,2 Systeme à 5.580.542 SEK
2. Rang: 6.072 SEK
3. Rang: 197 SEK

Umsatz Top-7 (Klass II): 1.824.730 SEK