V75: Beide Elfer sitzen

Solvalla, Samstag, 26. November 2022. Mit einem knallhart verwandelten 14:10-Elfmeter ging der vorletzte V75-Finaltag des Jahres los. Im zum 24. Mal an Baroness Karsk erinnernden Match der Elitestuten um 636.000 Euro sprach bis auf Startplatz „10“ alles für Daniel Redéns Schmuckstück Honey Mearas, die sich in den zwei Jahren unter seinen Fittichen zum echten „Honey“ entwickelt hat, das die Kronen nur so einschaufelt.
5,9 Millionen waren es 2021, 2,4 Millionen in dieser Saison, in der sie den Sieg in der European Championship for Fillies and Mares am 17. August als Ausrufungszeichen gesetzt hat. Besser als im vierten Paar außen brachte Örjan Kihlström die Readly-Express-Tochter nicht unter und wartete bis 650 Meter vorm Ziel stur wie ein Panzer mit der Generalattacke, während Fifty Cent Piece, von der „4“ wieselflink gegen Racing Brodda, Florist, Club Nord Elit und Beauty Wind nach vorn gespritzt, die Schlagzahl vorgab. Die erhöhte sich schlagartig, als Honey Mearas in dritter Spur der Kopf freigegeben wurde.
Die Fünfjährige fegte voran und legte sich in die Schlusskurve, dass es eine wahre Freude war. An der letzten Ecke hatte sie die Nase vorn. Und doch musste der „Iceman“ ein wenig zuppeln und rütteln, denn die durchweg an ihr klebende Devs Daffodil, für die Conrad Lugauer keine bessere Zugmaschine hätte finden können, erwies sich als hartnäckiges Anhängsel. Nach 1:12,0/2140m war der 16. Treffer aus 30 Versuchen samt 300.000 SEK Apanage eine Länge voraus sicher im Kasten gegen die Lugauer-Stute, die ebenso viel Luft zur Dritten Fifty Cent Piece hatte.
„Honey ist schon eine Klasse-Stute. Trotz des mächtigen Marschs war sie auf der Zielgeraden sehr sicher voraus“, kommentierte Kihlström.
24. Baroness Karsks Lopp -Sto-Eliten - (int., Stuten)
2140m Autostart, 636.000 SEK
1. Honey Mearas 12,0 Örjan Kihlström 14
5j.dklbr. Stute von Readly Express a.d. Khao Manee von Muscles Yankee
Be: Stall Zet (Daniel Redén); Zü: Snogarps Gård AB; Tr: Daniel Redén
Pflegerin: Ninni Gardelin
2. Devs Daffodil 12,1 Conrad Lugauer 642
3. Fifty Cent Piece 12,1 Daniel Wäjersten 68
4. Barbro Kronos 12,3 Markus Svedberg 270
5. Racing Brodda 12,3 Rikard Skoglund 149
6. Florist 12,4 Kevin Oscarsson 758
7. Club Nord Elit 12,7 Jorma Kontio 838
8. Hoboken Am 12,7 Mats Djuse 67
9. Digital Class 12,9 Ulf Ohlsson 400
10. Beauty Wind 13,2 Petter Karlsson 658
11. Betting Pacer 15,8g Björn Goop 605
Sieg: 14; Richter: sicher 1 - 1 - 1½ - Hals - Kopf - 3 Längen; 11 liefen
Zw-Zeiten: 10,6/500m - 13,2/1000m - 12,4/1500m - 11,0/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 80.000 - 45.000 - 27.000 - 18.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Für „Bruder William“ schlägt’s 13
Seit 1960 wird Konung Carl XVI Gustafs Silverhäst, mittlerweile als Finale der herbstlichen Gulddivisionen, ausgefahren. Inzwischen geht es bereits um den dritten Wanderpokal, denn wer ihn dreimal gewinnt wie von 1965 bis 1967 der legendäre Xanthe und Scandal Play (1996 bis 1998), darf ihn für „immer und ewig“ behalten.
Auf bestem Weg, Svensk Travsport für eine neue Statue in die Pflicht zu nehmen, ist Brother Bill, der nach 2021 - damals mit Jorma Kontio - seinen Besitzern ein zweites Erfolgserlebnis verpasste. Die Fahrership hat mittlerweile zu Magnus Djuse gewechselt, der höchst vernehmlich an die Tür zum schwedischen Championat klopft, nachdem Örjan Kihlström wegen altbekannter, rezidivierender Rückenbeschwerden seine Engagements deutlich gedrosselt hat.
Nach diesem Samstag liegt „ÖK“ (60) mit 229 Siegen noch hauchdünn vor den gleichauf 228 Treffer zählenden Magnus Djuse (22) und Ulf Ohlsson (58). So spannend war’s schon ewig nicht mehr…
Eher wenig Spannung ließ der jüngste der Djuse-Brüder um den über 400.000 Kronen ausgestellten höchsten Scheck sowie den Ehrenpreis aufkommen. Natürlich gab’s gegen die an der „4“ bestens aufgestellte Startrakete Chapuy keine Opposition, was die Kapitänsbinde betraf. Åke Lindblom hatte jedoch kein Interesse, die Spitze auf Gedeih oder Verderb zu verteidigen, und ließ nach 500 Metern Phoenix Photo (3) passieren, hinter dem Brother Bill (5) das Messer wetzte.
Ein kurzer Tritt aufs Gaspedal, der From-Above-Sohn atmete tief durch und schnappte sich nach 800 Metern den Taktstock, womit der Fisch praktisch geputzt war. Außen gab zunächst Click Bait (11) vor Antonio Trot, für die Schlussrunde Unico Broline (9) den Satelliten, während der Lasbeker Oscar L.A. mit der „12“ nicht nur im Programm, sondern auch auf dem Feld das Schlusslicht war.
Sollte irgendjemand auf eine Revolte spekuliert haben, so hatte er sich gründlich geschnitten. Die letzte halbe Runde unter 1:10 nahm allen potentiellen Angreifern früh den Wind aus den Segeln. Magnus Djuse musste nicht mal die Ohrenkapuze ziehen. 1½ Längen vor dem sich prächtig durchbeißenden Unico Broline war der 13. Sieg aus 40 Anläufen unter Dach und Fach.
Mit 8.261.000 SEK an Gage nimmt der derzeit stabil wie selten zuvor daherkommende Sechsjährige allmählich die Zehn-Millionen-Hürde in Sichtweite. Für Platz drei war der weit nach außen dirigierte Chapuy einen Hauch spritziger als Phoenix Photo. Dann kam eine ganze Weile nichts - und dann Oscar L.A., der in sechster Spur mit bewährter Stamina den Rest knapp einsammelte und mit 22.000 Kronen gen Heimat reiste.
„Er ist ein braver, vielseitig einsetzbarer Bursche, der auch anspruchsvollere Wege nicht krumm nimmt. Einfach ein gutes Pferd“, schrieb Djuse seinem Partner ins Stammbuch.
63. Konung Carl XVI Gustafs Silverhäst - Gulddivisionen / Finale - (Gruppe II int.)
2140m Autostart, 784.000 SEK
1. Brother Bill 11,9 Magnus Djuse 14
6j.br. Wallach von From Above a.d. Clear as a Bell von Super Arnie
Be: Stallskriket Gävle - Easy; Zü: Menhammar Stuteri; Tr: Timo Nurmos
Pflegerin: Fredrica Sandberg
2. Unico Broline 12,1 Erik Adielsson 83
3. Chapuy 12,1 Åke Lindblom 369
4. Phoenix Photo 12,1 Ulf Ohlsson 138
5. Hard Times 12,5 Rikard Skoglund 1144
6. Oscar L.A. 12,5 Joakim Lövgren 116
7. Antonio Trot 12,5 Claes Sjöström 340
8. Missle Hill 12,7 Örjan Kihlström 147
9. Pinto Bob 12,8 Robert Bergh 688
10. Click Bait 12,9 Per Lennartsson 680
11. Seismic Wave 13,2 Björn Goop 342
Sieg: 14; Richter: leicht 1½ - ½ - Kopf - 4 - k.Kopf - Kopf - 2½ Längen; 11 liefen (NS Lawmaker / Fesselentzündung)
Zw-Zeiten: 09,6/500m - 11,5/1000m - 12,7/1500m - 09,7/letzte 500m
Wert: 400.000 - 200.000 - 92.000 - 42.000 - 22.000 - 12.000 - 8.000 - 8.000 SEK
Hidalgo Heldia auf den letzten Metern gestellt
Nach zwei Siegen mit Jorma Kontio, darunter jenem in der Berliner Breeders Crown, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurde um „Brons“ Hidalgo Heldia, der nun wieder mit seinem Trainer liiert war. Conrad Lugauer hält den Muskelprotz für einen 2023er Elitloppet-Kandidaten. An der „1“ bewies der Raja-Michi-Sohn zunächst, dass er wie ein Düsenjäger beginnen kann, und hielt sich Behind Bars, Akilles Face und Souvenir d’Inverne für die Führungsfrage rigoros vom Leib.
Nach 700 Metern bekam er Besuch von Co-Favorit Aragorn As (9). Lange sah es so aus, als solle der Fünfjährige alle Trümpfe in der Hand behalten. Erst auf den finalen 50 Metern bekamen ihn zunächst Aragorn As, dann auch Akilles Face und der ganz außen angreifende Versace Face zu packen.
Im Finish des Tages schnappte sich Adrian Kolgjini die 220.000 Kronen Siegprämie haarscharf vor dem ein Riesen-Match abliefernden Aragorn As und Versace Face. Hidalgo Heldia (28:10) blieb nicht mal eine Länge hinter dem Sieger Scheck Numero vier in Höhe von 35.000 SEK. Für diese Vier wurden 1:12,9/2140m im Fahrtenbuch vermerkt.
Zwei 14:10-Banken produzierten fast zwangsläufig einen Jackpot im dritten Rang. 20 Prozent der rund 25 Millionen Kronen wandern für den „Winter-Burst“ in eine Sammel-Tasse, die derzeit mit rund zehn Millionen SEK gefüllt ist und wie gewohnt am 31. Dezember geleert wird.
V75-1 (Elit-Sto): Honey Mearas / Örjan Kihlström 14
V75-2 (Klass II): Knutte Sting / Magnus Djuse 77
V75-3 (Guld): Brother Bill / Magnus Djuse 14
V75-4 (Diam-Sto): Mellby Ivy / Jörgen Westholm 72
V75-5 (Silver): Charliebrown Effe / Antonio di Nardo 82
V75-6 (Brons): Akilles Face / Adrian Kolgjini 87
V75-7 (Klass I): Imperatur Am / Magnus T. Gundersen 29
Umsatz V75: 96.751.801 SEK
1. Rang: 10.509 Systeme à 2.393 SEK
2. Rang: 45 SEK
3. Rang: Jackpot 25.155.468 SEK
Umsatz Top-7 (Silver): 1.547.572 SEK