Unverträgliches Echo

Nantes, Mittwoch, 9. November 2022. Wie üblich war Nantes dicht an der Atlantikküste die vorletzte Etappe des GNT vorbehalten. Seit 2021 nicht die zwölfte, sondern, weil heuer in der Sommerpause eine Station in Cabourg eingefügt worden war, Nummer 13.
Auf dem 1.411 Meter langen Linkskurs des Hippodrome du Petit-Port mit der ungewöhnlichen, weil fast dreieckigen Linienführung hatte die Familie Bazire vier Aspiranten unter Order. Der Boss selbst verzichtete auf einen fahrerischen Einsatz und überließ Fairplay d’Urzy, Feydeau Seven und Hooker Berry dem Nachwuchs. Filius Nicolas versuchte sich wie stets mit der von ihm selbst trainierten Freyja du Pont.
Schärfster Rivale dieser Armada schien Goéland Haufor zu sein, der nach der Sommerfrische zweimal interesselos, will heißen mit „Ersatzfahrern“, rundum beschlagen und mit einem „missmutigen“ roten Smiley versehen, rechtsherum in Caen geübt hatte. Nun trat der Wallach rundum „enteisent“ mit Bigeon junior an und passte auf 240 Euro genau ins erste Band - besser kann man’s nicht managen.
Erst im vierten Versuch gelang es dem Hauptstarter, das 16er Feld auf die Reise zu schicken. Hooker Berry kam gar nicht in die Hufe, packte zur Doppelzulage freiwillig weitere 20 Meter drauf und zuckelte als Bummelletzter hinterdrein. Ungeachtet der Eskapaden beim Eindrehen auch bei den Fehlversuchen, die ihm in Band zwei Firello nachmachte, war Eric Raffin mit dem ganz außen beginnenden Fragonard Délo am schnellsten flott, reichte das Zepter jedoch zügig weiter an Fabulous Deam, der sich von Diadème Blue ablösen ließ.
Charles Bigeon hatte nach einigen Patzern Goéland Haufors beim Aufcantern kurz vorm Rennen zu Beginn äußerste Vorsicht walten lassen und den Sechsjährigen behutsam abgebracht, was ihm den Part als äußerer Anführer vor Eliska Berry bescherte. Fairplay d’Urzy hingegen war aus Band zwei ganz in Bazirescher Manier mit vollen Segeln losgedonnert. Kurz nach dem Knick auf der Überseite hatte der Ready-Cash-Sprössling sogar das Sagen, doch Ruhe war damit noch lange nicht im Beritt.
Die nächste Wachablösung folgte eine Runde vorm Ziel durch den über Spur drei mit gewaltigen Aufwand nach vorn ackernden Héros de Fleur, der das Feld, aus dem sich vor Publikum Fabulous Dream im Galopp verabschiedete, noch auf die Zielgerade bringen durfte. Dort war Schluss mit lustig für den Ludo-de-Castelle-Sohn, weil Goéland Haufor Ernst machte.
Ebenfalls brillant dabei war der aus dem Mittelfeld allmählich über Spur drei in vordere Sphären gekreuzte Echo de Chanlecy. In einem spannenden Gefecht neigte sich die Waage erst kurz vorm Ziel um einen „Hals“ dem von Tony Le Beller perfekt eingesetzten Quinoa-du-Gers-Sprössling zu, der beim 91. Auftritt seinen 13. vollen Erfolg landete, der zugleich der dritte der Kategorie III war: Nummer eins war der Triumph im Le Trot Open des Régions des 5 Ans am 1. Dezember 2019, Nummer zwei jener auf Etappe 12 in Feurs, und dies sind auch die einzigen (halb-)klassischen Erfolge seines Trainers und Besitzers Eric Blot.
Zwei Längen zurück ergatterte Fragonard Délo streng innen „Bronze“ knapp vor Eliska Berry und dem außen heran düsenden Félix du Bourg, während das Bazireschen Quartett blass blieb. Am besten hielt sich Freyja du Pont, doch auch sie vermochte im Mittelfeld kaum Akzente zu setzen und landete auf Platz sieben - einen Rang vor Fairplay d’Urzy, dem man trotz des überaus mäßigen Formenspiegels deutlich mehr zugetraut hatte. Neben Hooker Berry bekam auch Feydeau Seven nur eine öffentliche Abwechslung vom öden Trainingsalltag verschrieben.
Überaus zufrieden war Eric Blot, der das Finale am 4. Dezember fest im Visier hat. „Ob Echo auf Etappe 14 am 23. November sein ‚présent‘ gibt, hängt auch davon ab, wie gut und rasch er sich erholt. Die zehn Tage Pause zwischen Mauquenchy und Vincennes scheinen mir ohnehin ein wenig kurz. Das Drei-Wochen-Start-Intervall hat sich bestens bewährt, und qualifiziert sind wir ja ohnehin“ - und das als Nummer eins.
Mit besagtem zweitem Etappensieg - das Gleiche gelang heuer nur Farrell Seven - liegt der Achtjährige nun gleichauf mit Eire d’Hélios an der Spitze, die einmal mehr nur Fleiß- und Antrittspunkte sammeln konnte. So spannend war’s um die Frage, wer der letzte Träger des Maillot jaune sein würde, noch nie. Die Entscheidung fällt erst in Vincennes.
Gleiches gilt für die Fahrerwertung, in der Nicolas Bazire mit 52 Zählern knapp vor den heute absenten David Thomain (49) und „JMB“ (46) die Nase vorn hat. Zwar pirschte sich Eric Gilles Blot dank seines Echos bei den „entraîneurs“ mit 56 Punkten auf Platz zwei, doch scheint hier „Bazire père“ schon aufgrund seiner breit aufgestellten Armada mit 85 Points unantastbar. Dritter ist Stéphane Meunier (46).
Prix Geny Courses - Grand Prix de Loire Atlantique - (Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjähr.)
3000 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 300.000, 50 Meter ab 567.000 Euro; 90.000 Euro
1. Echo de Chanlecy 3025 13,6 Tony Le Beller 48
8j.br. Wallach von Quinoa du Gers a.d. Nina d‘Urzy von Fortuna Fant
Be / Tr: Eric Gilles Blot; Zü: Claude Jorion
2. Goéland d’Haufor 3000 14,2 Charles Julien Bigeon 19
3. Fragonard Délo 3000 14,3 Eric Raffin 160
4. Eliska Berry 3000 14,3 Hugues Monthulé 650
5. Félix du Bourg 3000 14,3 Bruno Marie 640
6. Héros de Fleur 3025 13,8 Mathieu Mottier 400
7. Freyja du Pont 3025 14,0 Nicolas Bazire 220
8. Fairplay d‘Urzy 3025 14,0 Romain Congard 72
9. Diadème Blue 3000 14,7 Jean-Philippe Mary 1420
10. Eire d’Hélios 3025 14,1 François Lagadeuc 210
11. Fine Colline 3025 14,4 Loïc-Désiré Abrivard 1140
12. Hooker Berry 3050 14,1 Fabien Gence 1020
13. Eclair Gold 3000 15,4 Dylan Dulong 1060
14. Feydeau Seven 3050 14,5 Louis Baudouin 1320
15. Firello 3025 17,5 Cyril Chenu 1620
Fabulous Dream 3000 dis.r. Matthieu Abrivard 170
Sieg: 48; Richter: Kampf Hals - 2 - k.Kopf - Hals - 1 - 2 - 1 Länge; 16 liefen
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-11-09/4413/2
Punkte nach Etappe 13 (Amiens, Salon-de-Provence, Reims, Châteaubriant, Le Croisé, Laval, Toulouse, Cabourg, Pornichet, Meslay, Vire, Feurs, Nantes):
Echo de Chanlecy 60 (2 Siege)
Eire d’Hélios 60
Django du Bocage 49
Freyja du Pont 46
Fragonard Délo 40
Farrell Seven 35 (2 Siege)
Farah des Caux 28 (1 Sieg)
Fakir de Mahey 26 (1 Sieg)
Girolamo 26 (1 Sieg)
Divine Monceau 20 (1 Sieg)
Edy du Pommereux 19
Elvis du Vallon 17 (1 Sieg)
Gently de Muze 17 (1 Sieg)
Fairplay d‘Urzy 16
Hanna des Molles 16
Cleangame 15 (1 Sieg)
Déesse Noir 15 (1 Sieg)
Earl Simon 15 (1 Sieg)
Day de Bellouet 14
Félix du Bourg 14
Cagnoise d’Agon 11
Favori de l’Iton 11
Festif Charmant 11
Crack Money 10
Dottarus 10
El Greco Bello 10
Fantasia de Ligny 10
Faredgio Menuet 10
Flower by Magalou 10
Goéland d’Haufor 10
Héros de Fleur 10
Zur 14. und letzten „echten” Etappe geht’s wie so oft nach Rouen-Mauquenchy. In 14 Tagen am 23. November fallen auf dem 1.300-Meter-Linkskurs die letzten Entscheidungen, wer am 4. Dezember in Vincennes an der Clôture teilnehmen darf.