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Überzeugende Titelverteidigung

(nn) Enghien, Samstag, 20. Juli 2019. 100.000 Euro standen im Prix de Buenos Aires über der weitesten Reise, die das Plateau de Soisy den Vierbeiner zumutet.

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4150 Meter plus eventueller Zulagen - das sind drei Runden „mit Anlauf“ - lockten nicht unbedingt die Crème de la Crème nach Enghien, doch wagte sich mit Arlington Dream und Titelverteidiger Cleangameein Duo, das mindestens 695.000 Euro gewonnen hatte und dafür mit 50 Meter Zulage bestraft wurde, auf den Marathon des Sommers. Mit dem 25-fachen Sieger hatte Jean-Michel Bazire keine Eile, den immensen Rückstand aufzuarbeiten. Dafür sorgten die vorderen Chargen, die die Fahrt durchweg rund zwei Sekunden höher hielten als vor Jahresfrist. (Foto: letrot.com)

Von Cérenzo Turbo über Super Fez, Baladin Hongrois, Express Jet zurück zu Baladin Hongrois, weiter zu Colorado Blue, dann zu Delfino und letztlich Vertige de Chenu wechselte der Staffelstab auf den ersten beiden Runden munter durch, was automatisch Cleangame außen allmählich in vordere Sphären spülte. Für die Schlussrunde lag er im dritten Paar hinter Cobra Bleu und Express Jet - Bandgefährte Arlington Dream trug durchweg die Laterne -, und nun hatte endlich auch „Monsieur Jean.-Mi“ Erbarmen mit seinen Anhängern und gab ein wenig Gas. Eher dezent an Vertige de Chenus Flanke angekommen, wartete der 20-fache französische Sulky d’Or bis eingangs der Zielgeraden und nahm die Angelegenheit dann etwas ernster.

Im Nu spielte der Ouragan-de-Celland-Sprössling in einer anderen Liga und setzte sich sechs Längen voraus zum 26. Volltreffer - dem 16. unter den Fittichen des Meisters aus lediglich 19 Versuchen - ab, der in 1:15,5 unter Dach und Fach war. Mit 910.970 Euro an Gewinnen kommt die runde Million für den Ersatzmann Aubrion du Gers‘ allmählich in greifbare Nähe. So unspektakulär wie der Sieg ausfiel, so spannend wurde es um die Ränge dahinter. Die „Ehre“ des Runner-up fiel dem wacker kämpfenden Cérenzo Turbo anheim, der Baladin Hongrois um eine halbe Länge das Nachsehen gab. 2½ Längen dahinter war Colorado Blue um etwa den ähnlichen Abstand resistenter als Vertige de Chenu.

Prix de Buenos Aires (Gruppe II int., Fünf- bis Zehnj.)
eine Stute wagte, die eigentlich im deutschen Stuten-Derby erwartet worden war. Wie wohl das Umfeld von Züchter Jean-Pierre Dubois und Besitzer Renato Bruni daran getan hat, die Donato-Hanover-Tochter nicht zweimal 1000 Kilometer nach Berlin zu schicken, sondern sich „dahoam“ redlich zu nähren, wurde zur grenzenlosen Überraschung deutlich, denn Chancen schien die Braune gegen die in starker Kompanie versammelte Garde der französischen Dreijährigen-Elite so viel wie ein Schneeball in der Hölle zu haben.

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Natürlich profitierte die Tochter der kanadischen Iron Lady auch vom nach 600 Metern einsetzenden ruinösen Privat-Duell um die Spitze zwischen 19:10-Favorit Gotland und Admiral Effe, bei dem Eric Raffin dank einer wohlfeilen Rochade die Oberhand behielt. Hatte dies dem stolzen Admiral das Weiße aus den Augen gezogen, der mit bleischweren Füßen als Vorletzter anschlug, so spürte der bei neun Auftritten reell noch nie bezwungene Schützling Philippe Allaires, für den acht Siege und eine rote Karte zu Buche stehen,  jenes exzessive Zwischenstück auf den finalen 150 Metern ebenfalls. In Your Dreams, von Matthieu Abrivard in der ersten Halbzeit als innere Fünfte versteckt, tankte sich auf Hälfte zwei brav in der Todesspur voran und kämpfte den Ready-Cash-Sohn trotz des anspruchsvollen Verlaufs sicher mit einer Länge nieder. Für sie war’s der dritte Sieg bei zwölf Versuchen; mit den hart verdienten 31.500 Euro verdoppelte sie fast ihren Kontostand auf 73.089 Euro. (Foto: equidia.fr)

Prix de Rome (Gruppe III int., Dreijährige)
2150m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro
1.    In Your Dreams    13,9    Matthieu Abrivard    293
    3j.br. Stute von Donato Hanover a.d. Iron Lady von Taurus Dream
    Be: Bruni Racing Team AB; Zü: Jean-Pierre Dubois, DE/FR; Tr: Yves Boireau

2.    Gotland    
3.    Général du Parc      
4.    Gatsby Perrine    
6.    Alcide Roc   
7.    Gelati Cut    
8.    Admiral Effe    
9.    Général Sport    
       Granon Védaquais    
       Amancio    
       Godfather    
       Guerrier Royal    
14,0    Eric Raffin    
14,1    Alexandre Abrivard    
14,2    Jean-Philippe Monclin    
14,3    Gabriele Gelormini    
14,5    Filippo Rocca    
14,9    Mathieu Mottier    
15,2    Jean-Michel Bazire    
15,4    Miguel Mestre Suner    
dis.r.    Yoann Lebourgeois    
dis.r.    Alessandro Gocciadoro    
dis.r.    Franck Nivard    
dis.r.    Guillermo Roig Balaguer    
19
120
250
890
660
750
46
330
310
120
98
770

Sieg: 293; Richter: sicher 1½ - 1 - 1½ - 1 - 2½  - 5 Längen; 13 liefen
Zw-Zeiten: 13,8/1150m - 14,8/1650m
Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro

Lange sah es im Prix de la Porte Montmarte, der mit dem Auto gestarteten Quinté-Prüfung für Sechs- bis Zehnjährige, die keine 254.000 Euro gewonnen hatten, nach dem zweiten Frankreich-Erfolg Calvin Borels aus, den Marc Elias für die finalen 1400 der 2150 Meter endgültig an die Spitze gewuchtet hatte. Dann jedoch machte der ewige Einlauf dem Schweden zu schaffen, der sich erst dem Dänen Aron the Baron mit „Monsieur Quinté“ Eric Raffin und auf den letzten Metern auch Bamour beugen musste und statt der erhofften 26.100 Euro mit deren 8.120 zufrieden sein musste.