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Überraschungen, Überraschungen

Kein Treffer in der schwedischen V75 dank Forfantone Am (Foto: nastagangare.se)
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Schweden

Eskilstuna, Samstag, 7. November 2020. Hatte die V75-Serie auf der Bahn am Westufer des Mälarsees mit zwei Favoritensiegen begonnen, so kam es anschließend knüppeldick. Fünfmal in Folge gab’s dreistellige Sieg-Odds, wobei Forfantone Am den letzten drei noch im Millionenspiel befindlichen Systemen, die nach sechs Runden sagenhafte 8,6 Millionen Kronen wert waren, das Licht ausblies.

Am nächsten Samstag in Romme ist der V75-Topf folglich mit rund 26 Millionen Kronen bereits üppig gefüllt, und bei der Sonntags-Runde am 8. November mit den Breeders-Crown-Finales kann noch etwas hinzukommen. Dann wird der Umsatz die 100-Millionen-Kronen-Grenze locker überfliegen, an der er heute „ohne alles“ knapp gescheitert ist.

Aus der Deckung knallhart zugeschlagen

In der Sto-Eliten stellte Dear Friend, die im letzten Winter in Vincennes zwei Rennen hatte gewinnen können, die folgenden mauen schwedischen Formen komplett auf den Kopf. Von der „6“ schmetterte die Schwarzbraue mit der langen, schmalen Blesse wie eine Rakete in Front, wartete auf Favoritin Mellby Free, mit der Björn Goop nach 500 Metern da war, und ließ es sich hinter der Muscle-Hill-Tochter wohlergehen, die die Gegnerinnen bei mäßigem Tempo aufmarschieren ließ.

dear friend

Dear Friend mit Johan Untersteiner (travronden.se)

War es zunächst Trainingskameradin I Love Paris, die sie außen vor Devs Daffodil, Racing Brodda, Hevin Boko und Activated begleitete, so wurde diese nach 1500 Metern von Racing Brodda abgelöst, was Hevin Bokos Lage nicht verbesserte. Richtig fetzig wurde es 700 Meter vor Ultimo, als in dritter Linie Devs Daffodil, die im Scheitel der Schlusskurve springende Hevin Boko und Activated munter wurden. Als Racing Brodda nach 900 Metern Todesspur zum gepflegten Rückzug blies, ermöglichte dies Dear Friend 150 Meter vorm Pfosten den Ausstieg.

Zweimal forderte Johan Untersteiner die Orlando-Vici-Tochter, dann hatte sie den Ernst der Lage begriffen, nahm die Beine gewaltig in die Hand und flog um 2½ Längen davon zum 18. Sieg aus 57 Versuchen, der sie bei einem Schlussakkord von 1:08,2 demnächst wohl mit breiter Brust nach Paris reisen lassen wird. Die gnadenlos abgekanzelte Mellby Free hatte alle Mühe, die nur um einen „Kopf“ getrennten Devs Daffodil und Tessy d’Eté für den Ehrenplatz in Schach zu halten.

Stoeliten (int., Stuten ab dreijährig, mind. 500.001 SEK)
2640m Autostart, 227.000 SEK
1.    Dear Friend    13,2    Johan Untersteiner    152
    7j.schwbr. Stute von Orlando Vici a.d. Juventas Broline von Pine Chip
    Be: Mauro Fantini & Jiraporn Chunram; Zü: Bengt-Åke Nyberg; Tr: Johan Untersteiner
2.    Mellby Free    13,3    Björn Goop    29
3.    Devs Daffodil    13,4    Conrad Lugauer    546
4.    Tessy d‘Eté    13,4    Magnus Djuse    70
5.    Racing Brodda    13,6    Rikard Skoglund    48
6.    Activated    13,6    Carl Johan Jepson    64
7.    Julia Pellini    13,9    Torbjörn Jansson    2024
8.    I Love Paris    14,7    Ulf Ohlsson    598
9.    Galactica    14,9    Lars-Åke Söderholm    324
    Hevin Boko    dis.r.    Mika Forss    49
Sieg: 152; Richter: leicht 2½ - ½ - k.Kopf - 2½ - Kopf - 2½ Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 12,7/500m - 16,1/1000m - 15,8/1500m - 14,8/2000m - 08,2/letzte 500m
Wert: 110.000 - 55.000 - 27.500 - 14.500 - 9.000 - 6.000 - 5.000 SEK

Die Konkurrenz niedergerannt

So ein Loch zum Ausbruch, wie es Dear Friend gefunden hatte, suchte Zarenne Fas 100 Minuten später im Smedträffen, mit dem an Eskilstunas Historie als Schwerpunkt der Eisen- und Stahlindustrie erinnert wird, händeringend - und vergeblich. Startplatz „1“ entpuppte sich als ungenießbar für den Sieger des Großen Preises von Deutschland 2019, obwohl Magnus Djuse alles versuchte, die Pole Position zu behaupten.

Es reichte nicht ganz gegen Global Welcome, mit dem sich Erik Adielsson eingangs der ersten Kurve durchsetzte. Blitzartig ließ Flash Håleryd, der nach 600 Metern als Gefängniswärter von Hachiko de Veluwe abgelöst wurde, die Falle zuschnappen, aus der es für den Varenne-Sohn bis zum bitteren Ende mit vollen Händen kein Entrinnen gab. Sein Schicksal teilten die mit ihm in Sammelverwahrung genommenen Romanesque und Milligan’s School, bei denen Goop und Eriksson die Aussichtslosigkeit eines Ausbruchs früh einsahen und die Hände herunter nahmen.

Grund dafür war neben der Schwäche Global Welcomes, dass Hachiko de Veluwe sich auf dem „Todessitz“ mit allem, was er hatte, gegen die in dritter Spur aufziehenden Heavy Sound, Forfantone Am und Lucifer Lane stemmte. Das gelang dem Timoko-Sohn in einem furiosen Finish, bei dem es auf jeden Zentimeter ankam, brillant. Lediglich Forfantone Am, der hier vor einem Jahr bei der Breeders Crown den bedeutendsten seiner lediglich sieben Siege gefeiert und dem Torbjörn Jansson eine exzellente verdeckte Matchführung verpasst hatte, fing ihn ab - und das um eine Länge sogar sicher.

Hin und her wogte der Kampf um Platz zwei, bei dem Jorma Kontios bereits aus dem Spiel scheinender Partner sich jedoch zusammenriss und ihn um einen „Hals“ gegen den ganz spät an den Außenrails auf Hochtouren kommenden Lucifer Lane und den nicht ganz durchziehenden Heavy Sound festhielt. Dahinter saß Unglücksrabe Zarenne Fas fest.

Forfantone Am, einem Sohn der Hamburger Siegerin Tamla Celeber, hat Trainer Roger Walmann für 2021 den Elitloppet als Ziel gesetzt: „Auch wenn er noch nicht viele Siege eingetrabt hat, hat der Muscle-Hill-Sohn enorme Kapazitäten. Läuft alles nach meinen Vorstellungen, hat er durchaus das Zeug dazu, ins illustre Starterfeld eingeladen zu werden. Aber er muss noch lernen, wesentlich besser anzufangen.“

Smedträffen - Gulddivisionen - (int.)
2140m Autostart, 306.500 SEK
1.    Forfantone Am    11,7    Torbjörn Jansson    330
    5j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Tamla Celeber von Cantab Hall
    Be: SRF Stable (Lennart Ågren); Zü: Am Bloodstock AB; Tr: Roger Walmann
2.    Hachiko de Veluwe    11,8    Jorma Kontio    57
3.    Lucifer Lane    11,8    Johan Nilsson    583
4.    Heavy Sound    11,8    Kenneth Haugstad    50
5.    Zarenne Fas    12,0    Magnus Djuse    28
6.    Esprit Sisu    12,0    Daniel Wäjersten    73
7.    Global Welcome    12,1    Erik Adielsson    83
8.    Milligan’s School    12,1    Ulf Eriksson    120
9.    Flash Håleryd    12,2    Ulf Ohlsson    415
10.    Romanesque    12,3    Björn Goop    278
Sieg: 330; Richter: sicher 1 - Hals - k.Kopf - 1 - Hals - 1½ - k.Kopf; 10 liefen (NS Hesiod; Elian Web / beide Fieber)
Zw-Zeiten: 08,8/500m - 12,5/1000m - 12,4/1500m - 10,6/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 37.500 - 19.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 SEK

V75-1 (Klass I):    Dwayne Zet / Örjan Kihlström    22
V75-2 (Klass II):    Pappajonnys Ilse / Björn Goop    36
V75-3 (Elit-Sto):    Dear Friend / Johan Untersteiner    152
V75-4 (Stayer):    Västerbo Imtheman / Mikael Andersson    182
V75-5 (Brons):    Cargo Door / Mats Djuse    166
V75-6 (Silver):    Sir Henry P.Hill / Rikard Skoglund    228
V75-7 (Guld):    Forfantone Am / Torbjörn Jansson    330

Umsatz V75: 99.669.160 SEK

1. Rang: Jackpot
2. Rang: 647.849 SEK
3. Rang: 11.930 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 1.658.843 SEK