Treffer für den „kleinen Jean-Mi“

(nn) Laval, Mittwoch, 3. Juni 2020. Wie üblich war Laval, die 50.000 Einwohner zählende Hauptstadt der Mayenne, Anlaufpunkt der 6. Station des Grand National du Trot, die in diesem Jahr wegen des Corona-Lockdowns tatsächlich erst die dritte ist. Auf dem 1250 Meter weiten Linkskurs des Hippodrome Bellevue-la-Forêt hat Jean-Michel Bazire in der Vergangenheit reiche Ernte gehalten und Quoumba de Guez (2010), Val Royal (2015), Bélina Josselyn (2016), Cleangame (2018) und im Vorjahr Calaska de Guez zu Etappensiegen geführt.
Die zähe Braune war erneut dabei und brachte in Dorgos de Guez und Bel Avis zwei Trainingskameraden mit. Allesamt hatten sie 50 Meter Zulage aufgebrummt bekommen, liefen rundum mit Eisen und waren vom „Maître“ seinen „Erfüllungsgehilfen“ Nicolas Bazire, Alex Abrivard und Romain Congard anvertraut. Sonderliche Ambitionen schien „JMB“ für das Trio nicht zu hegen, das denn auch zu Quoten zwischen 230 und 1.300:10 loslegte und dieser Einschätzung voll gerecht wurde: Sie spielten genauso wenig eine Rolle wie Bandgefährte Bugsy Malone, der mit einem Zwischenangriff auf halber Strecke stecken bleib und dort landete, „wo das Geld aufhört“: auf Rang acht.
Zwei Kandidaten hatte der „kleine Jean-Michel“, nämlich Baudouin, unter Order, denen die „turfistes“ deutlich mehr zutrauten. Nicht nur, weil Cocktail Desbois und Calou Renardière im ersten Band untergekommen waren, sondern zudem rundum ohne Eisen auf Spitzenfahrer vertrauen durften. Bei dem 47-jährigen stets ein untrügliches Zeichen, dass er eine Aufgabe extrem ernst nimmt.
Zum bei 38:10 alles andere als unangefochtenen Favoriten kürten die Wetter indes trotz 25 Meter Zulage Drôle de Jet. Pierre Vercruysse begann mit Europas 2017er UET-Champion der Vierjährigen, der auf der ersten Etappe Platz zwei hinter Défi Pierji geholt und auch dort eine Zulage aufzuarbeiten hatte, äußerst schwungvoll und war nach wenigen Metern dran an der vorderen Korona, von der sich Dollar Soyer vor Calou Renardière und Cocktail Desbois zum Tempomacher aufschwang.
Abgelöst wurde der Phlégias-Sohn von Divine Mesloise, die sich aber auch nicht lange in vorderster Front hielt. Erst Défi Pierji, nach einer Runde Drôle de Jet hießen die nächsten Leader. Aufbruchstimmung herrschte in der vorletzten Kurve: Défi Pierji wurde zur äußeren Lokomotive für die beiden Baudouin-Schützlinge, und der Sieger der ersten Etappe machte diese Sache richtig gut. Bis Mitte der Zielgeraden durfte Drôle de Jet hoffen, das Ding nach Hause zu schaukeln. Dann wurde der äußere Flügel immer stärker.
Brillant zog der kleine Calou Renardière durch, hinter dem „Mr Quinté“ Eric Raffin sich kaum zu rühren brauchte. Ratzfatz war der für Baudouins eigene Brieftasche laufende Braune auf zwei Längen vorbei und strebte einem ungefährdeten Sieg entgegen - Nummer 16 „lifetime“, zugleich dem ersten auf Gruppe-Level. Eine knappe Kiste wurde es für die weiteren Quinté-Ränge. Dollar Soyer hielt den Ehrenplatz haarscharf gegen Défi Pierji fest, der seinerseits auf Divine Meslois Acht geben musste, die Pierre Belloche hakenschlagend von ganz innen nach ganz außen lavierte. Nur Fünfter wurde der ermattete Drôle de Jet vor Estola und dem enttäuschenden Cocktail Desbois.
„Das lief heute dank Erics Cleverness ausgesprochen prima für Calou. Bereits im Vorjahr erzielte er auf dem GNT zwei feine Ehrenplätze, doch dieser Sieg toppt alles. Eric hatte die Wahl zwischen ihm und Cocktail und den richtigen Riecher. Cocktail war aus der Deckung zu kalt. Er liebt es halt, frei vorneweg zu marschieren“, war der Kommentar Baudouins, der ein richtig guter Trainer ist - und heute sogar bei den „Jean-Michels“ mal erste Wahl.
6. Etappe des GNT
Prix Geny Courses (Grand Prix Laval; Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjährige)
2850m Bänderstart; 25m Zulage ab 297.000, 50m ab 509.000 Euro; 75.000 Euro
1. Calou Renardière 2850 13,6 Eric Raffin 57
8j.br. Wallach von Let’s Go Along a.d. Rosée Renardière von Jag de Bellouet
Be / Tr: Jean-Michel Baudouin; Zü: Michel Ledunois
2. Dollar Soyer 3. Défi Pierji 4. Divine Mesloise 5. Drôle de Jet 6. Estola 7. Cocktail Desbois 8. Bugsy Malone 9. Cobra Bleu 10. Clarck Sotho 11. Dorgos de Guez 12. Atoll Danover 13. Bel Avis 14. Aéro King Calaska de Guez |
2850 13,8 Anthony Barrier 2850 13,8 Léo Abrivard 2850 13,8 Pierre Belloche 2875 13,2 Pierre Vercruysse 2875 13,4 François Lecanu 2850 14,1 Franck Nivard 2900 12,9 Yoann Lebourgeois 2875 13,6 Bryan Coppens 2875 13,8 Guillaume Martin 2900 13,7 Alexandre Abrivard 2875 15,2 Julien Travers 2900 14,8 Romain Congard 2875 15,2 Pierre Houel 2900 dis.r. Nicolas Bazire |
70 65 130 38 210 68 110 1290 660 230 1320 1300 1750 630 |
Sieg: 57; Richter: leicht 2½ - ½ - ½ - 1 - 2½ - 1½ Längen; 15 liefen (NS Doum Jénilou)
Wert: 33.750 - 18.750 - 10.500 - 6.000 - 3.750 - 1.500 - 750 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-03/5305/1
Punkte nach Etappe 6 (Amiens,nicht ausgetragen Marseille-Borély, Lyon-Parilly, Toulouse, Le Croisé-Laroche, Laval):
Défi Pierji Drôle de Jet Calou Renardière Flèche du Yucca Belle Louise Mabon Dascalia Dollar Soyer Dexter Chatho Frisbee d‘Am Altius Fortis Divine Mesloise Fric du Chêne Fashion Queen Baron Daïdou Colt des Essarts Estola |
24 (1 Sieg) 16 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 10 10 10 8 8 7 6 6 5 4 4 4 |
Zur Halbzeit betritt die Tour de France der Traber Neuland. In 14 Tagen wird erstmals in der 38-jährigen Geschichte der Linkskurs von Maure-de-Bretagne zum Etappenort. Anschließend geht’s in eine längere Sommerfrische. Erst am 5. August ist die Rundreise durch die Grande Nation wie gewohnt in Saint Malo „retour“ als gute Chance für die „Droiteurs“: An der Atlantikküste geht’s rechtsherum.