„Tarzans“ Girl die kleine Königin

Solvalla, Dienstag, 26. Dezember 2023. Wie üblich oblag es der selbsternannten „besten Trabrennbahn der Welt“, am Tag des heiligen Stephanus, dem 2. Weihnachtsfeiertag, die letzte V75-Finalrunde des Rennjahres 2023 auszutragen.
Das mit 636.000 Kronen dotierte Finale für die Elite-Stuten wurde in Erinnerung von Baroness Karsk gelaufen, die das Pech hatte, im selben Jahr wie Ina Scot geboren zu sein. Die hat alles abgeräumt, was in ihrer Generation für die Ladys abzuräumen war. 14 Siege aus 56 Starts und damals sehr respektable 1.535.680 SEK sind es dennoch geworden für eines der Aushängeschilder von Solvalla-Urgestein Hans Owe Sundberg.
Die 300.000 Kronen Siegprämie waren in Abwesenheit solcher in Vincennes weilender Größen wie Joviality, Glamorous Rain, Great Skills ein lohnendes Ziel für Dear Friend. Die Schwarzbraune mit der breiten Blesse hatte für einen ihrer letzten Auftritte, bevor es in die vor drei Jahren schon einmal verschobene Mutterschaft geht, vieles auf ihrer Seite wie zum Beispiel die ideale Abflugrampe „2“. Die nutzte die Orlando-Vici-Tochter mit fliegendem Antritt konsequent.
Keine Chance für Gabriele Pohlmanns Filippa B.J. (1), ihr den Run an die Spitze zu verbauen. Als auch Björn Goop den Versuch früh abbrach, ihr mit Betting Pacer (4) den Marsch ins Kommando zumindest zu erschweren, und noch im ersten Bogen als Vierter hinter Digital Literacy einparkte, konnte Daniel Wäjersten zeitig das Tempo drosseln. Einziges Manko für Dear Friend waren die geforderten 2.140 Meter. Im Sprint, ihrer ureigensten Disziplin, wäre sie vielleicht nach Hause gekommen. So bekam sie beim 101. Engagement auf den finalen 250 Metern eine gallebittere Pille eingetrichtert.
Nicht nur die erst vierjährige Nuncio-Tochter Decision Maker, die durch die Todesspur ihre Saison mit dem neunten Sieg „lifetime“ und dem Sprung auf 1.895.250 Kronen krönte, lief an der rasch aufgebenden Dear Friend vorbei. Auch Kayla Westwood, die ganz außen höllisch auf Touren kommende Betting Pacer sowie Barbro Kronos ließen sie links liegen. Pech für Filippa B.J., die eingesperrt ihr Potential nicht aufs bestens präparierte sandige Tapet zu bringen vermochte und nur Platz sechs ergatterte.
Die von Carl Johan Jepson souverän nach Hause geschaukelte Decision Maker ist ein echtes Stefan-Melander-Gewächs. Vater Nuncio, die ungeprüfte Mutter Full Authority sowie deren Erzeuger Scarlet Knight hat der 66-jährige Berufsfotograf, auf dessen Trainingsliste derzeit noch 33 Traber stehen, unter seinen sportlichen Fittichen gehabt.
„Tarzan“ freute sich wie ein Schneekönig: „Sie ist traumhaft gut und könnte eine bemerkenswerte Karriere vor sich haben. In den letzten Monaten hat sie sich kolossal entwickelt. So einfach ist’s nicht, ein solches Match außen herum für sich hinzubiegen. Ich denke nicht, dass sie am Ende ihrer Kräfte war - und heute ist sie sowieso die Königin.“
„Trotz des anspruchsvollen Verlaufs fühlte sie sich in der letzten Kurve sehr stark. Ich wollte nicht zu früh in Front, damit sie durch die Anderen weiter angestachelt wurde. Ein toller Jahresausklang“, bekannte Jepson.
Baroness Karsks Lopp -Sto-Eliten / Finale - (int.)
2140m Autostart, 636.000 SEK
1. Decision Maker 13,6 Carl Johan Jepson 37
4j.hlbr. Stute von Nuncio a.d. Full Authority von Scarlet Knight
Be / Zü / Tr: Stefan Melander (Stall T.Z.)
Pflegerin: Sanna Ljungberg
2. Kayla Westwood 13,8 Magnus Djuse 244
3. Betting Pacer 13,8 Björn Goop 47
4. Barbro Kronos 13,9 Markus Svedberg 174
5. Dear Friend 13,9 Daniel Wäjersten 30
6. Filippa B.J. 13,9 Jorma Kontio 43
7. Deborah S.H. 14,0 Örjan Kihlström 322
8. Digital Literacy 15,1 Ulf Ohlsson 819
Sieg: 37; Richter: sicher 1½ - ¾ - k.Kopf - ½ - Hals - 1 Länge; 8 liefen
Zw-Zeiten: 12,4/500m - 15,8/1000m - 14,9/1500m - 10,8/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 80.000 - 45.000 - 27.000 - 18.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Phoenix mit gewaltigem Flügelschlag
Die Gulddivisionen, der an einen der Gründerväter der ATG erinnernde Gert Lindbergs Lopp, endete auf den besseren Plätzen mit einem überraschenden Aufstand der Underdogs. Für Axel Ruda (2) und Chestnut Hill (1) war es bares Geld, nämlich 150.000 und 80.000 Kronen wert, dass sie Top-Favorit Phoenix Photo (4) für den Rush an die Tête nicht den kleinsten Kieselstein in den Weg legten.
Im Rücken des seinen 18. Volltreffer anpeilenden Super-Photo-Kosmos-Sohnes ließ es sich prima leben, zumal der mit der „11“ schlecht bediente Stoletheshow, der mit einem Zwischenspurt nach einer Runde an die Flanke des Leaders gezogen war, in der Entscheidung nicht im Entferntesten an jenen schneidigen Typen erinnerte, der mit dem „Iceman“ vor 17 Tagen in Åby vom auch nicht besseren Startplatz „8“ die Gegner kräftig eingeseift hatte.
So sehr Kihlström auch feilte und zuppelte - weder war an den von Björn Goop kaum unterstützten Phoenix Photo heranzukommen, noch vermochte er die innere Garde sowie den von vorletzter Position außen prächtig auf Touren kommenden Milliondollarrhyme zu halten und belegte einen ernüchternden fünften Rang vor seinem Schatten Rome Pays Off. Der im vierten Paar innen untergekommene Night Brodde (10) ergatterte die letzte echte Prämie.
„Das war eine ganz bequeme Kiste, er war richtig gut drauf“, bestätigte Goop, „an diesem Finaltag zu Weihnachten zu gewinnen, ist schon was Besonderes.“ Außer sich vor Freude war Ausbilder Svante Ericsson: „Das ist die Krönung dieser Saison. Er ist Stück für Stück auf der V75-Leiter nach oben geklettert. Heute war ich sehr nervös, denn alles inklusive Startplatz sprach für uns. Solch eine Chance musst du nutzen.“ Der Phoenix hielt sich daran und ist mit dem bedeutendsten seiner 18 Siege bei 3.185.830 SEK angelangt.
Gert Lindbergs Lopp -Gulddivisionen / Finale - (Gruppe II int.)
2140m Autostart, 636.000 SEK
1. Phoenix Photo 12,8 Björn Goop 18
9j.dklbr. Wallach von Super Photo Kosmos a.d. Glittra C.D. von Igor Brick
Be: Team Phoenix På Stället; Zü: Anders Karlsson; Tr: Svante Ericsson
Pflegerin: Emelie Pettersson
2. Axel Ruda 13,0 Ulf Ohlsson 274
3. Chestnut Hill 13,2 Rikard Skoglund 681
4. Milliondollarrhyme 13,3 Erik Adielsson 115
5. Stoletheshow 13,4 Örjan Kihlström 52
6. Rome Pays Off 13,5 Daniel Wäjersten 249
7. Beartime 13,5 Carl Johan Jepson 52
8. Night Brodde 13,6 Conrad Lugauer 954
9. Arvid S.H. 13,6 Mika Forss 1455
10. Digital Dominance 14,9 Ken Ecce 515
11. Ultion Face 16,0 Dante Kolgjini 210
Sieg: 18; Richter: überlegen 3 - 1½ - 1 - ½ - 1 Länge; 11 liefen
Zw-Zeiten: 11,8/500m - 13,7/1000m - 13,3/1500m - 11,8/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 80.000 - 45.000 - 27.000 - 18.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Die zweite richtig deftige Niederlage seit seiner Übersiedlung zu Sybille Tinter im August musste Christian Strobls mit der „10“ nicht übermäßig gut bedachter Miramax BR in der Klass II einstecken, die Here’s Johnny Sox/Erik Adielsson mit gewaltigem Antritt von der „8“ Start-Ziel beherrschte und 220.000 SEK einstrich.
Aus dem dritten Paar außen hatte der mit Jorma Kontio liierte Miramax BR (180:10) nie eine Szene und erhielt als Achter 6.000 SEK. Nur unwesentlich besser präsentierte sich Conrad Lugauers Jimbaran Zon (5), der nach verhaltenem Start als äußeres Schlusslicht für 58:10 auf Platz sieben landete, für den es 10.000 SEK gab.
V75-1 (Elit-Sto): Decision Maker / Carl Johan Jepson 37
V75-2 (Klass II): Striking Eagle / Nicklas Korfitsen 53
V75-3 (Guld): Phoenix Photo / Björn Goop 18
V75-4 (Diam-Sto): Rosemary Tile / Örjan Kihlström 205
V75-5 (Silver): Corazon de B. / Per Lennartsson 117
V75-6 (Klass I): Here’s Johnny Sox / Erik Adielsson 41
V75-7 (Brons): Chitchat / Daniel Wäjersten 56
Umsatz V75: 55.730.082 SEK
1. Rang: 169,6 Systeme à 85.424 SEK
2. Rang: 719 SEK
3. Rang: 65 SEK
Umsatz Top-7 (Silver): 699.808 SEK
Winter-Burst-Jackpot (ausgespielt am 31. Dezember in Axevalla): 52.054.710 Kronen
Die weiteren V75-Termine:
27. Dezember, Mittwoch Momarken (Norwegen)
28. Dezember, Donnerstag Skive (Dänemark)
29. Dezember, Freitag Oslo-Bjerke (Norwegen)
30. Dezember, Samstag Gävle
31. Dezember, Sonntag Axevalla