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Schweden: Lugauers Triplette

Åby, Donnerstag, 3. Januar 2019. Im Gegensatz zu Thorsten Tietz‘ schwedischer Zweigstelle, in der seit Wochen ein dicker Wurm steckt - aus dem Lot von Deutschlands Trainer-Vize 2018 mussten am 1. bzw. 2. Januar Centanary und Fandjo wegen Halsschmerzen gestrichen werden und fielen die verbliebenen Love me Bo und Neuerwerb Ace Godiva im Galopp aus -, legt das Quartier von Conrad Lugauer 2019 los wie die Feuerwehr beim Großeinsatz.

An Neujahr hatte der 44jährige wie berichtet seine einzige Fuhre Virgin Maiden in Kalmar knochentrocken verwandelt und tags darauf mit vier Jägersro-Startern je einen Sieg (Harran Boko) und Ehrenplatz (Night Brodde) eingesackt. Am Donnerstagabend flutschte es auf der Bahn mit dem doppelten Open Stretch nach dem Motto „An jedem Tag ein Sieg“ noch ein bisschen besser. Drei Starter, drei Sieger - oder eigentlich sogar deren vier, denn die vierjährige italienische Naglo-Tochter Virna Jet „gewann“ vorneweg sozusagen als Wegweiser ihre Qualifikation in bemerkenswerten 1:17,4/2140 m. Den Siegreigen eröffnete die bei 196:10 vorab ziemlich chancenlose Madonna ST. Von der zuletzt etwas mageren Bilanz der aus acht Starts noch sieglosen Mona-Lisa-As-Tochter ließ sich Lugauer nicht schrecken, legte beim Bänderstart aus „Springspår 7“ zügig los, parkte hinter Taktgeberin Miss Mythos ein, wechselte 250 Meter vorm Ziel in die äußere Überholspur und setzte sich leichtfüßig um vier Längen zur ersten Ehrenrunde der Stute ab, die nach 1:16,0/2140 m samt 35.000 Kronen unter Dach und Fach war.

C. Lugauer

Bei 141:10 nur unwesentlich mehr Vertrauen hatten die Wetter in Bonny Boy, dessen Bilanz ähnlich mau und der zudem durch Startplatz „12“ gehandicapt war. Aus dem vierten Paar außen bekam der gebürtige Bayer 600 Meter vorm Ziel in Spur drei eine Lokomotive, wanderte 300 Meter weiter noch eine Reihe weiter nach außen und machten dem Kiss-Francais-Wallach die Socken scharf zum fünften Treffer „lifetime“, der nach 1:14,9/2140 m gleichfalls mit 35.000 Kronen belohnt wurde.

Genauso viel strich nach 2640 Metern Stall Adamas‘ Hennesy Bokoein, mit dem Lugauer zwar nicht als Schnellster von der Grundmarke des aus drei Bändern gestarteten 9. Rennens wegkam, jedoch mit rasantem Zwischenspurt durch den ersten Bogen ab der ersten Zwischenzeitnahme Regie führte. Bei durchweg 1:16er Tempo wurde der Chocolatier-Sohn nie angegriffen und sparte sich derart viele Reserven auf, dass es am ganz leichten 1½-Längen-Sieg des bei 21:10 notierten nunmehr sechsfachen „Winners“ nie etwas zu deuteln gab. Acht Starts, fünf Siege, ein Ehrenplatz, 223.200 Kronen Einfuhren - viel besser konnte das neue Jahr kaum beginnen. „Ich bin überglücklich, dass die Pferde heute so gut drauf waren. Eine hundertprozentige Ausbeute ist mir mit mehr als zwei Pferden zuvor noch nie gelungen“, strahlte der Abräumer des Abends. Nun ist bis zum 9. Januar Pause angesagt für die Blentarper; dann versucht Marc Elias mit Vanyar Pil in Åby sein Glück.

Nichts zu meckern gab’s für Lugauer auch über das Jahr 2018, in dem er sein zweitbestes Ergebnis erzielt hat, seit er fest in Schweden stationiert ist. Als Trainer stehen für ihn 99 Siege und 10.060.284 Kronen an Renngewinnen zu Buche; mehr waren es nur 2016, als er mit 106 erstmals mehr als 100 Trainersiege pro Saison geschafft und mit 10.289.669 Kronen die Zehn-Millionen-Kronen-Grenze geknackt hatte.