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Schon wieder die Show gestohlen

Stoletheshow im Ulf Thoresen Grand International (Foto: trav365.no)
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Norwegen

Jarlsberg, Sonntag, 10. Juli 2022. Im Oslo Grand Prix hatte er noch Allen zur Quote von 177:10 die Show gestohlen. Den Ulf Thoresen Grand International auf der Heimatbahn des am 11. Juli 1992 verstorbenen vierfachen Weltmeisters begann Stoletheshow von der „1“ als 25:10-Favorit - und ließ am Ende Norwegen lauthals jubeln.

Frode Hamre erwischte den Dream-Vacation-Sprössling auf dem goldrichtigen Fuß und behauptete in der rassigen Anfangsphase die Spitze gegen die gewaltig drückenden Holy Water (3) und Milligan’s School (4). Wenn Dion Tesselaar für den in der Verfassung seines Lebens laufenden Officer Stephen mit Startplatz „9“ unzufrieden gewesen war, weil der Pastor-Stephen-Sohn so seine Startschnelligkeit nicht aufs Tapet bringen konnte, dürfte sich seine Stirn in dieser Phase geglättet haben.

Der noch bis zum 25. Juli gesperrte Niederländer hatte mit Tom Erik Solberg einen erstklassigen Ersatzmann verpflichtet, der den Officer direkt an den Favoriten klebte, so dass Holy Water, der die erste Attacke im ersten Bogen abbrach, nur als Dritter nach innen konnte und seinerseits Cicero T.G. und Falcon Eye auf den Fersen hatte. Glück hatte auch Milligan’s School. Der alte Ami fand für seinen 132. Auftritt im von der „10“ bestens wegkommenden, jedoch in Spur drei hängenbleibenden Bepi Bi einen, der ihn auf dem Todessitz ablöste. Hinter Born Unicorn und Global Adventure bekam der wie üblich nicht sonderlich zügig beginnende Oscar L.A. die äußere rote Laterne angehängt.

Bei weiter enormem Zug geriet Bepi Bi 600 Meter vor Ultimo mehr und mehr in die Bredouille, fiel durchs Feld und schuf ungewollt Officer Stephen den perfekten Ausstieg. Solberg setzte mit dem Schwarzbraunen zeitig nach und schien Stoletheshow für einen Moment die Show stehlen zu können. Der hatte jedoch genügend Reserven, landete unter dem Jubel seiner Fans einen sicheren Zwei-Längen-Sieg und ist derzeit Norwegens Pferd der Stunde.

Stoletheshow

Beendet war die deutsche Glückseligkeit mit Officer Stephens Ehrenplatz nicht: Im Einlauf warf Oscar L.A. seine Kampfkraft in die Waagschale, die sich auf den letzten Metern gegen Global Adventure und Millgan’s School zugunsten des in Schweden registrierten Lasbekers neigte, der bereits beim Ehrenplatz im Kymi Grand Prix mit Aplomb die große internationale Bühne betreten hatte.

Enorm beeindruckt zeigte sich Hamre von seinem Schützling: „Dass sich Traber siebenjährig weiterentwickeln, ist so ungewöhnlich nicht. Doch was Stoletheshow in dieser Saison für einen Gang gefunden hat, hätte ich nie für möglich gehalten. Schon der Sieg im Oslo Grand Prix ist für mich als Norweger etwas ganz Besonderes, aber auch dieses an Ulf erinnernde Rennen gewonnen zu haben bedeutet mir sehr viel. Er war nicht nur ein guter Freund meiner Familie, sondern auch ein netter, allzeit hilfsbereiter Mensch. Heute so an ihn denken zu dürfen, ist einfach großartig.“

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Frode Hamre (Foto: trav365.no)

Joakim Lövgren bedauerte nach Oscar L.A.s nächster Glanzleistung: „Heute hatten wir nicht die richtigen Lokomotiven, und so waren wir einfach zu weit weg von der vorderen Musik, um noch mehr zu erreichen. Er lieferte wie gewohnt Top-Speed, aber man kann eben nicht immer gewinnen.“

Ulf Thoresen Grand International (int.)

2100m Autostart, 1.390.000 NKR

1.      Stoletheshow             10,8     Frode Hamre                        25

         7j.br. Hengst von Dream Vacation a.d. Abba Hall von Garland Lobell

         Be: Global Glide AB, SE; Zü: Per Rune Pollestad & Ordin Larsen, NO; Tr: Frode Hamre

2.      Officer Stephen         11,0     Tom Erik Solberg               118

3.      Oscar L.A.                   11,1     Joakim Lövgren                   73

4.      Global Adventure      11,2     Ulf Ohlsson                         460

5.      Milligan’s School       11,2     Björn Goop                            65

6.      Born Unicorn              11,3     Örjan Kihlström                    62

7.      Cicero T.G.                  11,4     Magnus Teien Gundersen 244

8.      Holy Water                  11,4     Ken Ecce                             236

9.      Falcon Eye                  11,4     Eirik Höitomt                       455

         Bepi Bi                         agh.     Alessandro Gocciadoro      85

Sieg: 25; Richter: leicht 2 - 2 - Kopf - Hals - 1 Länge; 10 liefen

Zw-Zeiten: 08,8/500m - 10,5/1000m - 09,0/letzte 500m

Wert: 700.000 - 350.000 - 175.000 - 85.000 - 50.000 - 30.000 NKR

Zweiter Höhepunkt war der bis 2016 für Vier- und Fünfjährige ausgetragene und dann mangels Nachfrage auch für „ärmere Reiche“ (bis 1.800.000 Kronen an Gewinnen) offene Anders Jahres Pokallöp. Auch der wurde eine Beute des am Wettmarkt Meistgeschätzten, mit dem sich Kim Eriksson auf die harte Tour durchsetzte.

Einige exzellente Vorstellungen hatte der für norwegische Interessen laufende, 2017 in Italien zur Welt gekommene Best Ofdream Trio heuer bereits geboten und war von Rampe „7“ gleich vorn dabei. Fürs Kommando allerdings reichte es nicht – da war Custom Cheval (6) unwiderstehlich explosiv und schoss vor Type A in Front. Nach 600 Metern durfte Magnus Teien Gundersen dann doch die Regie übernehmen und wehrte seinerseits den ersten Umsturz-Versuch des Italieners entschlossen ab.

Damit waren für den nächsten Kilometer die Fronten geklärt – bis in dritter Spur Seven Nation Army auf den Plan trat. Das schien Best Ofdream Trio richtig anzustacheln. Eingangs der letzten Biege legte er trotz des anspruchsvollen Runs im äußeren Fahrtwind gleich zwei Zacken zu und war ruckzuck auf drei, vier Längen weg, vonn denen er sich bis ins Ziel so gut wie nichts mehr abknapsen ließ.

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Best Ofdream Trio (Foto: trav365.no)

Schienen die überrumpelten Seven Nations Army und Type A. für Momente nicht mal fürs Stockerl in Frage zu kommen, so rissen sich die beiden Vierjährigen doch noch malr zusammen und machten den Favoriten-Einlauf deutlich vor dem Rest perfekt.

„Er ist fast schon brutal. Ich bin jedes Mal so offensiv gefahren, und er hat‘s nie krumm genommen. Er rennt sie einfach nieder und hat einen Willen aus Stahl“, schwärmte Kim Eriksson.

Anders Jahres Pokallöp (int., 3- bis 14jähr. bis 1.800.000 NKR)

2100m Autostart, 405.000 NKR

1.      Best Ofdream Trio        11,0     Kim Eriksson                      24

         5j.dklbr. Hengst von Nad Al Sheba a.d. Lory Trio von Scarlet Knight

         Be: Stall Toftner (Knut Kopperud); Zü: Allev. Trio (Floriana Gaibini), IT; Tr: Erik Killingmo

2.      Seven Nation Army      11,2     Nicklas Korfitsen               39

3.      Type A.                           11,3     Magnus Teien Gundersen 35

4.      Pantani                           11,6     Vidar Hop                         507

5.      Custom Cheval             11,6     Svein Ove Wassberg     640

6.      Z. Boko                           11,8     Kristian Malmin               200

7.      High Flyer                      11,9     Erlend Rennesvik           545

8.      Dream Builder              12,5     Frode Hamre                   133

9.      Hulken Sisu                   13,0g  Åsbjörn Tengsareid        209

Sieg: 24; Richter: leicht 2½ - 1 - 2½ - Hals - 2 Längen; 9 liefen (NS Zanzibar Wise As)

Zw-Zeiten: 09,5/500m - 10,8/1000m - 09,7/letzte 500m

Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 25.000 - 15.000 - 10.000 - 5.000 NKR

Herkules lässt Norge jubeln

Zum Einstand der Königswette machte Odd Herakles bei einer Quote von 10,6 für 10 oder 90,15 Prozent mit seinem überlegenen, 67. Sieg beim 139. Start die V75- de facto zur V64-Wette. Das Konto des wie fast immer von Tom Erik Solberg gesteuerten zwölfjährigen Moe-Odin-Sohnes kletterte um 200.000 auf 12.296.069 NKR.

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Foto: norway.postsen.com

Wer in der Königswette alle sieben Sieger auf einem Tippschein hatte, dürfte sich eher geärgert denn gefreut haben: 13.655 Systeme erhielten magere 430 SEK. Das Gegenteil war bei der ATG der Fall: Weil Rang zwei und drei mangels Masse nicht bedient wurde, kann sie am kommenden Samstag rund um Årjängs Stora Sprinterlopp dank eines Doppel-Jackpots von 8,8 Millionen SEK auf fetten Umsatz hoffen.

V75-1 (Kallblod):     Odd Herakles / Tom Erik Solberg            10

V75-2 ():                    Fat Rabbit / Örjan Kihlström                      23

V75-3 (Elit-Sto):       Ready for Wine / Magnus Gundersen    17

V75-4 (-):                   Skate Trix / Frode Hamre                        106

V75-5 (Pokallöp):    Best Ofdream Trio / Kim Eriksson           24

V75-6 (-):                   Robertson / Lars Anvar Kolle                    62

V75-7 (Memorial):   Stoletheshow / Frode Hamre                   25

Umsatz V75: 22.609.353 SEK

1. Rang: 13.655 Systeme à 430 SEK

2. Rang: Jackpot 2.939.216 SEK

3. Rang: Jackpot 5.878.432 SEK

Umsatz Top-7 (Pokallöp): 380.668 SEK