Schaulaufen einiger Hambo-Aspiranten

East Rutherford / New Jersey, Samstag, 22. Juli 2023. All jene Dreijährigen, deren Entourage nicht sicher war, ob sie den Kampf gegen die Größen ihres Fachs im Hambletonian aufnehmen sollen, die zuvor noch einen kleinen Durchpuster benötigten oder keine Nennung für das bedeutendste Trabrennen jenseits des Atlantiks hatten, konnten sich auf The Meadowlands in je zwei Abteilungen für „Männlein und Weiblein“ des Arthur Tompkins Memorial den nötigen Schliff holen.
Die 1. Abteilung der „Colts and Geldings“ machten drei am Toto fast gleichauf Gehandelte unter sich aus, die vom vorentscheidenden Patzer von 26:10-Favorit Little Expensive (1) profitierten. Der kam an vierter Stelle hinter Excalibur Bi (3), Point of Perfect (8) und Khaosan Road (4) an der Halbmeilenmarke unvermittelt aus dem Tritt und fiel aussichtslos zurück.
Als die im Schlussbogen außen immer präsenter werdenden Seven Over und D’apper nicht mehr weiterkamen, ging die Tür für Point of Perfect und Khaosan Road sperrangelweit auf. Insbesondere der im Oktober 2021 in Lexington für 205.000 USD verauktionierte Point of Perfect kam prächtig auf Touren, ohne dass Yannick Gingras die Finish-Kiste öffnen musste, und setzte sich leicht auf 1½ Längen zum zweiten Sieg aus 21 Starts ab, mit dem sein Konto auf 167.146 USD wuchs.
„Ein Pferd, das sein vorhandenes Talent mehr und mehr beweist“, gestand Trainerchampion Ron Burke für eine seiner Hambo-Hoffnungen.
Pfeilschneller Ferrari
Um Nordamerikas prestigeträchtigstes Rennen für die Traber muss sich Ari Ferrari J keine Sorgen machen - er hat dafür keine Nennung. „Wir müssen sehen, was wir übers Jahr sonst so kriegen können und ihn für die ‚big shots‘ wie die Kentucky Sire Stakes präparieren“, lautet Trainer Tony Alagnas Devise. Anders als die vierrädrigen roten Flitzer aus Maranello, die in der Formel I derzeit nur hinterherfahren, läuft der Walner-Sohn auf höchsten Touren.
Er herrschte in Division 2 vom Start bis ins Ziel mit eiserner Faust, holte 14 Tagen nach dem Zweig Memorial erneut den höchsten Scheck ab und steht 2023 mit vier Siegen aus zehn Versuchen blendend da. „Er war schon im Vorjahr ein toller Typ, der über Winter eine Menge dazu gelernt hat. Er fühlte sich heute großartig und war bis zur Linie bärenstark“, bemerkte Dexter Dunn.
In blanken 1:09 kanzelte er den ebenfalls nicht fürs Hambo eingeschriebenen Svanstedt-Schützling Saint Louie locker um 1½ Längen ab, ohne sich ein Bein ausreißen zu müssen.
Arthur Tompkins Memorial (int., dreij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart
1. Abteilung, 43.750 USD
1. Point of Perfect* 09,9 Yannick Gingras 46
3j.br. Hengst von Walner a.d. Southwind Fiat von Muscle Hill
Be: Ronald Burke & Mitbes.; Zü: Black Creek Farm & Mitzüchter; Tr: Ronald Burke
2. Khaosan Road 10,0 Åke Svanstedt 42
3. Excalibur Bi* 10,1 Andrew McCarthy 54
4. One Hundred Proof* 10,1 Scott Zeron 427
5. D‘apper* 10,2 Tim Tetrick 456
6. Little Expensive* 10,9g Andy Miller 26
7. Smooth Landing* 10,9 David Miller 662
8. Seven Over 12,2 Dexter Dunn 76
*mit Hambletonian-Nennung
Sieg: 46; Richter: leicht 1½ - ½ - ½ - ½ - 4¾ - Kopf; 8 liefen
Wert: 21.875 - 10.937 - 5.250 - 3.500 - 2.186 USD
Video: https://www.youtube.com/watch?v=oO459sCogF4
2. Abteilung, 44.250 USD
1. Ari Ferrari J 09,0 Dexter Dunn 11
3j. br. Hengst von Walner a.d. Dream Child von Muscle Hill
Be: Kenneth Jacobs; Zü: Biasuzzi Stable, US/IT; Tr: Tony Alagna
2. Saint Louie 09,1 Åke Svanstedt 69
3. Challenger* 09,2 Tim Tetrick 92
4. Top Leader 10,5 Yannick Gingras 353
5. Double Dippin* 10,6 Scott Zeron 378
6. Purple Lord* 10,7 Andy Miller 484
7. Flaming Roads* 17,4g Todd McCarthy 118
*mit Hambletonian-Nennung
Sieg: 11; Richter: leicht 1¼ - 1 - 9¾ - 1 - ¾ Länge; 7 liefen (NS Templeton*, Herodotus*)
Wert: 22.125 - 11.063 - 5.310 - 3.540 - 2.213 USD
Video: https://www.youtube.com/watch?v=cYS_6e97kt0
Ari Ferraris 1:09,0 waren auch für die 2020 geborene Damenwelt eine zu anspruchsvolle Messlatte. In Abteilung 1 mächtig zu knabbern hatte die einen Kilometer lang im Windschatten von Angelpedia laufende 13:10-Favoritin Railee Something, um die Tempomacherin, die aus acht Auftritten in dieser Saison je drei erste und zweite Ränge sowie 61.118 USD mit in die Party brachte, um einen „Hals“ in die Knie zu zwingen.
Beide konnten sich in 1:09,6 für die Oaks empfehlen. Für die für ihren Züchter laufende Siegerin klapperte zum fünften Mal aus sieben Versuchen die größte Börse in ihrer Kiste; dazu kommen zwei Ehrenplätze.
Genauso eng ging’s in der 2. Abteilung zu, die zwei Walner-Töchter unter sich ausfochten. Blonde Bombshell, am 5. Oktober 2021 für 400.000 Dollar aus dem Auktionsring von Lexington entlassen und bei fast allen ihrer bisherigen 13 Aufgaben in Großprüfungen unterwegs, gelang im neunten Saison-Anlauf endlich der zweite Volltreffer, mit dem sie bei 177.189 USD angelangt ist.
Nach 500 Metern übernahm sie von der in Schweden geborenen Readly-Express-Tochter Bravo Angel die Rolle der Tempomacherin und widerstand der für die letzten 500 Meter an ihre Seite gezogenen Walner Payton nach hartem Kampf um einen „Hals“. „Endlich hat sie ein Stakes-Match zu ihren Gunsten entschieden“, atmete ihr Standardfahrer Dave Miller erleichtert durch, „ich bin sehr zufrieden, wie sie sich bis zum guten Schluss in die Aufgabe reingehängt hat.“
Arthur Tompkins Memorial (int., dreij. Stuten)
1609m Autostart
1. Abteilung, 41.650 USD
1. Railee Something* 09,6 Yannick Gingras 13
3j.br. Stute von International Moni a.d. Railee Priti von Muscle Mass
Be / Zü: Ronald Mersky; Tr: Ronald Burke
2. Angelpedia* 09,6 Mike Wilder 84
3. Tactical Mounds 09,7 Scott Zeron 212
4. Mommamia Volo* 09,9 Todd McCarthy 147
5. Tipsy Moni* 10,0 Andy Miller 266
6. Royal Filly* 10,0 Dexter Dunn 52
*mit Hambletonian/Oaks-Nennung
Sieg: 13; Richter: Kampf Hals - 1½ - 1 - ¾ - ¼ Länge; 6 liefen (NS Fashion Annie*/ Attest)
Wert: 20.825 - 10.413 - 4.998 - 3.332 - 2.083 USD
Video: https://www.youtube.com/watch?v=H44BxCfpwSw
2. Abteilung, 41.650 USD
1. Blonde Bombshell* 10,5 David Miller 26
3j.br. Stute von Walner a.d. Hey Blondie von Cantab Hall
Be: David McDuffee, Melvin Hartman, Mary Kinsey Arnold & Paul Bordogna; Zü: Steve Jones, Mary Kinsey Arnold & Paul Bordogna; Tr: Richard Norman
2. Walner Payton* 10,5 Dexter Dunn 15
3. Bravo Angel 10,6 Andrew McCarthy 387
4. Maiden Voyage* 10,9 Tim Tetrick 285
5. Karaboudjan* 10,9 Mattias Melander 191
6. Una Madonna* 11,1 Scott Zeron 443
7. Lillehammer Hall* 15,7g Mike Wilder 303
*mit Hambletonian/Oaks-Nennung
Sieg: 26; Richter: Kampf Hals - 1 - 1¾ - ¼ - 2 Längen; 7 liefen
Wert: 20.825 - 10.413 - 4.998 - 3.332 - 2.083 USD
Video: https://www.youtube.com/watch?v=v9larsyGNEk
In einem der insgesamt zwölf (!) Qualifikations- bzw. Probeläufe, die ab 8.00 Ortszeit über das Meilen-Oval tobten, stellte Åke Svanstedt erstmals seit seiner im Vorjahr erlittenen Verletzung Alrajah One vor.
Italiens Derby-Sieger von 2019 hatte mit drei Siegen aus ebenso vielen Versuchen, die ihm ratzfatz eine Gage von 332.345 USD beschert hatten, Nordamerika im Sturm erobert, bevor ihn eine Sehnenreizung stoppte. In dem Sechserfeld lag der Maharajah-Sprössling durchweg im Fahrwasser des ein enormes Tempo vorgebenden Venerate, der mit Brian Sears in 1:09,1 anschlug. Sechs Längen zurück passierte Alrajah One nach 1:09,9 die Linie als Zweiter.