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„Ruhm und Ehre“ für Timo Nurmos und Björn Goop

Fame and Glory mit Björn Goop im Svenskt Trav-Derby (Foto: Facebook Jägersro Trav)
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Schweden

Jägersro, Sonntag, 1. September 2024. Ruhm und Ehre en masse gab’s bei der Siegerehrung zum 97. Svenskt Trav-Derby, das fast als eine Eins-zu-eins-Kopie jenes Blauen Bandes 2021 daherkam. Damals hieß der Sieger Calgary Games, hatte auf Menhammar Stuteri das Licht der Welt erblickt, war von Timo Nurmos geformt und von Fredrica Sandberg gepflegt worden und das erste Fohlen der Olympia Tilly.

Drei Jahre später stand um kurz nach 17.00 Uhr deren vierter Sprössling Fame and Glory vor lediglich 5.734 „Zahlenden“ als Star in der Nachmittagssonne. Nur sein Erzeuger war ein anderer - und der siegreiche Chauffeur: Anstelle von Jorma Kontio wurde Björn Goop ins traditionelle gelbe Jackett des Derby-Siegers gekleidet - zum zweiten Mal nach 2005 mit Conny Lobell, während es für Nurmos bereits der fünfte „Überzieher“ ist, den er im Schrank verstauen kann.

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Björn Goop und Timo Nurmos im gelben Derby-Jacket (Foto: Travronden)

Der seit vier Jahrzehnten im Stockholmer Umland beheimatete Finne hat schon Sahara Dynamite 2008, Beau Mec 2011, den 1:11,7-Rennrekordler Readly Express 2016 sowie besagten Calgary Games zu den höchsten Weihen der Vierjährigen geführt. Wie einst Calgary Games, der sich beim überhaupt erst siebten Auftritt das Blaue Band unter den Nagel gerissen hat, stieg auch Fame and Glory als geschontes Pferd in die 2.640 Meter ein: Für ihn war’s der zwölfte Start einer Laufbahn, die ihn im Vorjahr zum ebenfalls mit satten vier Millionen Kronen honorierten Triumph im Travkriterium geführt hat.

Es lief wie am Schnürchen für das trotz der nicht optimalen Startnummer „5“ mit 15:10 als glasklarer Favorit gehandelte Gespann - und auch für den mit der „6“ direkt über ihm postierten Trogir, für den ganz Traber-Deutschland die Daumen drückte. „Ich werde versuchen loszufahren und mir eine gute Lage suchen, und dann schauen wir mal, was geht“, war Michael Nimczyks Devise, auf dessen Kaiserhof ein Fernsehteam des schwedischen TV4-Rennkanals gereist war.

Tatsächlich gelang es ihm mit vergleichsweise überschaubarem Aufwand - wo blieb eigentlich der rasante Beginner Kuiper mit der „1“? -, gegen Global Etalon (4) als einzigen ernsthaften Widersacher nach 250 Metern die Spitze zu ergattern. Ausgangs des ersten Bogens kam auch schon Fame and Glory angebraust, und natürlich ließ Deutschlands Goldhelm ihn vorbei, als es das erste Mal am Zielschild vorbeiging. Innerer Vierter war damit Kuiper vor Kojak Sisu (11), Stens Rubin (8) und Zaxton (7).

Screenshot 2024-09-02 at 11-54-20 Årets derby – som en 0-0-match i fotboll · Senaste nyheterna om trav · Travronden

Hier war die Welt für Trogir (2. innen) noch in Ordnung (Foto: Travronden)

Als äußerer Leader wurde Holcombe Zet (9) nach einer Runde von Macahan (3) abgelöst, den 500 Meter weiter Epic Kronos (2) auf dem Todessitz erlöste. Die deutschen Fans trauten ihren Augen kaum: Als es in den Schlussbogen ging, schien der Traum von einer erstklassigen Platzierung für Trogir zum Greifen nah. Hinter dem auf Lasbek geborenen Love-You-Sohn saß Nimczyk mit vollen Händen, während um ihn herum bei Epic Kronos, Global Etalon und Holcombe Zet schon erste zarte Register gezogen wurden.

Sollte der große Traum, für den für gute Zwecke gegründeten Stall Tippel Tom fette Beute zu schlagen, wahr werden? 300 Meter vorm Ziel zerplatzte er wie eine Seifenblase, als Trogir unvermittelt galoppierte und fair auf die Ausweichspur dirigiert wurde. „Er war dort zu frisch. Als um ihn herum ‚gearbeitet‘ wurde, bekam er das natürlich mit, spulte sich ein wenig auf und sprang, ohne dass ich ihm helfen konnte“, erklärte der 38-jährige die kolossale Pleite.

Der im Schlussbogen ein wenig wackelig wirkende Epic Kronos riss sich dank Örjan Kihlströms Künsten wieder mächtig am Riemen und zwickte Fame and Glory, ohne dass jener ernsthaft in Gefahr geriet und sicher eine Länge voraus blieb. Gefährlicher schien Global Etalon, der nach Trogirs Missgeschick dessen Platz im Rücken des Tempomachers einnahm, jedoch wohlverpackt nie auch nur ansatzweise frei kam - dieses Schicksal wäre zweifellos auch Trogir widerfahren - und sich mit Platz drei bescheiden musste. Macahan, Kuiper und Holcombe Zet waren die Nächsten, so dass sämtliche sechs Vorlaufsieger auf den ersten sechs Rängen landeten.

Fame Jacket

Foto: Facebook Jägersro Trav

„Als ich sah, dass Michael (Nimczyk) so rasant eröffnete und die Führung bekam, hab ich es mit meinem Hengst etwas ruhiger angehen lassen, weil ich vermutete, er würde mir die Spitze überlassen“, hatte Goop die ersten Meter des Matchs blitzschnell und goldrichtig analysiert. „Richtig fetzig wurde es ab 800 Meter vorm Ziel, und 200 Meter weiter hatte ich Bedenken, dass es nicht reichen könnte, weil Epic Kronos dort gewaltig Druck aufbaute und mein Pferd schon am Maximum lief."

"Besonders schnell kann er nicht auf höhere Frequenz umschalten, doch er verlängert seinen Schritt, und so konnten wir Örjans Pferd Paroli bieten. Der Schlussbogen war unsere Rettung, weil Örjan Epic Kronos zusammenhalten musste. Den Rest erledigte Fame and Glory sehr konzentriert, kampfstark und tapfer, wobei uns Örjans Pferd bis zum guten Ende in Atem gehalten hat. Es war ein grandioses Duell mit dem glücklichen Ende für uns.“

„Nach dem Sieg im Kriterium stand der damals noch in weiter Ferne von elf Monaten liegende Derby-Tag eindeutig im Fokus. Er hat fast die gesamte Zeit über wie geplant trainiert. Es ist ja eine langfristige Aufgabe, auf so ein Ziel hinzuarbeiten. Wenn man schon so lange im Geschäft ist wie ich, entwickelt man das nötige Vertrauen, alles richtig zu machen, und dann ziehen auch die Besitzer mit. Er hat 2024 vor dem Derby-Vorlauf nur zwei Starts absolviert“, analysierte Nurmos als wahrer Meister der punktgenauen, effektiven Vorbereitung.

Fame Parade

Foto: Facebook Jägersro Trav

Fredrica Sandberg gestand: „Es ist großartig, für solche Cracks verantwortlich zu sein, aber auch schwierig, wenn sie so klare favorisiert sind. Der Druck ist gewaltig. Alles muss ineinandergreifen, und wie viel kann dabei schief gehen! Ich bin extrem stolz und glücklich, dass wir es mit diesem Pferd wieder geschafft haben.“

Zu guter Letzt ist Olympia Tilly die erste Stute in der 97-jährigen schwedischen Derby-Geschichte, die zwei Derby-Sieger zur Welt gebracht hat.

97. Svenskt Travderby (Gruppe I nat., Vierjährige)

2640m Autostart, 4.000.000 SEK (8.018.000)**

1.      Fame and Glory*          12,3     Björn Goop                         15

         4j.br. Hengst von Tactical Landing a.d. Olympia Tilly von Lindy Lane

         Be: Stall SoFo; Zü: Menhammar Stuteri AB; Tr: Timo Nurmos

         Pflegerin: Fredrica Sandberg

2.      Epic Kronos*                 12,3     Örjan Kihlström                 51

3.      Global Etalon*               12,4     Magnus Djuse                 188

4.      Macahan*                      12,5     Carl Johan Jepson         239

5.      Kuiper*                           12,5     Daniel Wäjersten            106

6.      Holcombe Zet*              12,7     Erik Adielsson                 458

7.      Stens Rubin                   12,7     Johan Untersteiner         582

8.      Herakles Zet                  12,9     Jorma Kontio                   893

9.      Underground Artist       13,0     Christoffer Eriksson     1471

         Trogir                              dis.r.    Michael Nimczyk            150

         Kojak Sisu                      dis.r.    Mats Djuse                       951

         Zaxton                             dis.r.    Santtu Raitala                  934

*Vorlaufsieger; **verdoppelt sich, weil alle Teilnehmer für die Premiechansen nominiert sind

Sieg: 15; Richter: sicher 1 - ¾ - 1½ - ½ - 1½ - Kopf; 12 liefen

Zw-Zeiten: 09,6/500m - 13,4/1000m - 14,3/1500m - 13,5/2000m - 08,6/letzte 500m

Wert: 2.000.000 - 1.000.000 - 500.000 - 240.000 - 160.000 - 100.000 SEK**

Video: https://www.youtube.com/watch?v=49QFR60tt30

Daim Brodde lässt „Norge“ jubeln

Nach Norwegen ging die zum 34. Mal ausgetragene Derby-Stoet - und das auf die simpelste Art und Weise: Sofort die Spitze nehmen und sie bis ins Ziel nicht mehr hergeben, lautete das wohlfeile Rezept, mit dem Norwegens x-facher Champion Eirik Höitomt mit der von Thor Borg trainierten Daim Brodda die Konkurrenz gründlich einseifte. Eine Überraschung war dies nicht, denn die Readly-Express-Tochter hatte schon beim zweitschnellsten Vorlaufsieg voll und ganz überzeugt und mit der „2“ die ideale Abflugrampe.

Die kleine Braune nutzte sie entschlossen, krallte sich sofort den Taktstock vor Sonesta (1) sowie der von ganz außen losfliegenden Caia (8), die sich rasch nach innen verkrümelte, Pure Diamond (7), der im ersten Bogen wie Flamenco Girl aus dem Takt gekommenen Carmita Silvio und Countess Face. Saß zunächst Co-Favoritin Knickers Sisu auf dem Todessitz, so war Mats Djuse froh, ihn nach 700 Metern für die über Spur drei heran hechtende Dial Square zu räumen, die fortan den Part der Drückerin erfüllte.

Das zog der Ready-Cash-Tochter keineswegs den Zahn, die zwar Daim Brodda im Einlauf kein Paroli mehr zu bieten vermochte, jedoch den Ehrenplatz tapfer gegen die ebenfalls von Mattias Djuse präparierte Knickers Sisu haarscharf festhielt, womit die drei Brüder allemal zufrieden sein konnten. In der im Mitteltreffen turbulent verlaufenden Endphase fielen Sonesta und Carmita Silvio im Galopp aus.

Screenshot 2024-09-02 at 12-12-16 Derbystoet daim brodda - Google Suche

Foto: Travronden

Damit wanderte zum zweiten Mal nach 1996 - damals gewann Princip Ås mit Lennart Forsgren für Atle Hamre - der „kleine Lorbeerkranz“ der Derbystoet nach Norwegen. Der im Vorjahr nur zweimal und insgesamt erst elfmal gestarteten Daim Brodde spülte der achte Treffer dank der Premiechansen, für die auch alle Anderen nominiert waren, satte zwei Millionen schwedische Kronen in die Kasse, in der sich nunmehr 2.961.613 SEK breitmachen.

„Ich habe fast 3.500 Rennen gewonnen, aber das ist das Größte“, bekannte der überglückliche Thor Borg (72), der einst ein erfolgreicher Catchdriver war und inzwischen zum ebenso exzellenten Ausbilder avanciert ist, „wir haben sie auf einer Auktion ersteigert. Sie war beileibe kein umgänglicher Jährling. Es hat ein Weilchen gedauert, bis wir sie gezähmt haben. Mein Team hat hervorragende Arbeit geleistet. Sie hat alles, was ein gutes Pferd braucht - Kraft, Ausdauer, Grundschnelligkeit. Heute wurden wir für unsere Arbeit reich belohnt.“

Stoet Parade

Foto: Facebook Jägersro Trav

Züchter Lennart Peterson-Brodda konnte Borgs Aussagen bestätigen: „Einfach war Daim Brodda nie. Schon als Fohlen von gerade drei Wochen hat sie mich schmerzhaft am Bein getroffen, und auch danach passierte das noch ein paar Mal. Ein Derby zu gewinnen, ist das Größte, was du als Züchter erreichen kannst.“

Gefasster war der 55-jährige Höltomt: „Alles lief wie geplant. Wir hatten nicht allzu viel Gegenwehr um die Spitze zu brechen, und der Rest war verhältnismäßig einfach. Sie schien mir heute entspannter als bei den letzen beiden Auftritten, absolut hundertprozentig. Die Konkurrenz in Schweden ist extrem hart. Umso mehr bedeutet mir dieser Sieg.“

34. Derbystoet (Gruppe I nat., vierj. Stuten)

2140m Autostart, 2.000.000 SEK (4.018.000)**

1.      Daim Brodda*               11,9     Eirik Höitomt                      27

         4j.br. Stute von Readly Express a.d. Dancing in Thehall von Cantab Hall

         Be: Stall Tonga Racing AB; Zü: Brodda Stuteri AB; Tr: Thor Borg

         Pflegerin: Maria Widnes

2.      Dial Square                   12,1     Magnus Djuse                   84

3.      Knickers Sisu*               12,1     Mats Djuse                         37

4.      Caia                                12,3     Santtu Raitala                  241

5.      Kelly Smartface*          12,6     Örjan Kihlström               216

6.      Pure Diamond              12,8     Carl Johan Jepson         641

7.      Xia Lloyd*                      13,2g  Dante Kolgjini                  384

8.      Countess Face*            13,5g  Adrian Kogjiini                   56

9.      Granger                          13,8     Björn Goop                       422

         Sonesta*                        dis.r.    Jörgen Westholm           228

         Carmita Silvio               dis.r.    Johan Untersteiner         261

         Flamenco Girl               dis.r.    Stefan Persson               699

*Vorlaufsiegerinnen; **verdoppelt sich, weil alle Teilnehmerinnen für die Premiechansen nominiert sind

Sieg: 27; Richter: leicht 1½ - k.Kopf - 2½ - 3 - 2 Längen; 12 liefen

Zw-Zeiten: 09,7/500m - 12,1/1000m - 12,4/1500m- 10,6/letzte 500m

Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 SEK** 

Video: https://www.youtube.com/watch?v=6WXKAp065Ms

Magnus Djuse - der perfekte Stellvertreter

Lange durften die Deutschen im erstmals ausgetragenen Breeders Course Derbyday-Races für vierjährige Stuten auf einen erklecklichen Anteil des mit 500.000 Kronen extrem gut gefüllten Prämientopfes hoffen - ja bis 100 Meter vorm Ziel schien Adrian Kolgjini mit Karin Walter-Mommerts von der „3“ sofort in Front geschossenen Kind of Magic sogar den ganz großen Pott leeren zu können. Dann wurden der kleinen Schwester des großen Bold Eagle die Füße ein bisschen schwerer, als der seine Überform vom Vortag herüberrettende Magnus Djuse mit Esperia Font aus der Todeslage den entscheidenden Zacken zulegte.

Die Face-Time-Bourbon-Tochter band zum achten Mal in ihrer 23 Starts umfassenden Karriere den Sack eine Länge voraus entschlossen zu und bescherte dem in Italien schwer beschäftigten Alessandro Gocciadoro einen bei 27:10 durchaus erwarteten Trainerpunkt. Auf den letzten Metern rauften sich an Kind of Magic Nikki Lane, Konstantia Sisu und Kitty Hawk knapp vorbei, so dass der Ready-Cash-Tochter doch nur Rang fünf und 20.000 SEK blieben.

Nichts mehr zu bestellen in der Entscheidung hatte Conrad Lugauers perfekt im Windschatten der Siegerin untergebrachte FriendofthePhantom aús dem Rennstall der Menhammar Stuteri, die als Neunte eintrudelte. Ester degli Dei, eines der vielen Juwelen des Paul Hagoort, war mit der „12“ zu sehr gehandicapt. Robin Bakker eröffnete mit der vierfachen Kronen-Millionärin aus dem vierten Paar außen 900 Meter vor Schluss die dritte Gefechtslinie - und ergatterte mit Ach und Krach die sechste und letzte Prämie. Das war die schlechteste Platzierung überhaupt der in Italien geborenen Maharajah-Tochter, die mit zwölf ersten und drei zweiten Plätze aus 15 Auftritten angereist war.

Breeders Course Derbyday-Races (int., vierj. Stuten)

2140m Autostart, 500.000 SEK

1.      Esperia Font                  12,7     Magnus Djuse                   27

         4j.br. Stute von Face Time Bourbon a.d. Elenor Boko von Chocolatier

         Be: Leonardo Cecchi & Mitbes., IT; Zü: Dream Ferm Srl & Allev. Le Fontanette, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro

2.      Nikki Lane                      12,8     Roger Malmqvist             544

3.      Konstantia Sisu             12,8     Erik Adielsson                    93

4.      Kitty Hawk                      12,9g  Mats Djuse                       157

5.      Kind of Magic                12,9     Adrian Kolgjini                   43

6.      Ester degli Dei              13,0     Robin Bakker                     41

7.      Vivienne Tif                   13,1     Giuseppe Lubrano       1886

8.      Elegance Kronos          13,2     Björn Goop                       295

9.      FriendofthePhantom   13,2     Conrad Lugauer             117

10.    Vikens Bonjour             13,3g  Stefan Persson             1978

11.    Queen of America        13,9g  Flemming Jensen          593

12.    Nepenthe Boko             20,3     Gustav Johansson       1284

Sieg: 27; Richter: sicher 1- Kopf - ½ - k.Kopf - 1½ - 1½ - ½ Länge; 12 liefen

Zw-Zeiten: 11,6/500m - 13,6/1000m - 13,9/1500m - 09,8/letzte 500m

Wert: 250.000 - 125.000 - 62.500 - 30.000 - 20.000 - 12.500 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=nSE_8nUm6Ns

Robin Bakker als souveräner Verwandler

Das üppige Trostpflaster für das erfolgsverwöhnte Team Hagoort/Bakker folgte auf dem Fuße im Breeders Course Derbyday-Races für die 2020 geborenen Hengste und Wallache. Auch diese Prüfung ging an ein in Italien zur Welt gekommenes Face-Time-Bourbon-Produkt aus der gleichen Zuchtstätte, wobei Enea Font von der „4“ die um Lichtjahre bessere Ausgangslage erwischt hatte als seine Trainingsgefährtin.

Bakker nutzte dies weidlich, sein Partner lag wie ein Brett, und rasch sah Stefan Persson mit Poker Lane (3) ein, es sei besser, dem 22:10-Favoriten die Führungsarbeit zu überlassen. Nach 900 Metern löste Savastano Competivo als äußerer Leader ab und sollte fortan Enea Font beschäftigen. Als der Kolgjini-Schützling ausgangs der Schlussbiege nach außen wegbrach, war der siebte Volltreffer des Italieners endgültig in trockenen Tüchern, der sein Guthaben um 250.000 auf 643.530 SEK kräftig voran brachte.

„Es war alles okay, wir kamen problemlos in Front, und dann konnte ich ihn auch etwas besser durch die Bögen lancieren, die immer noch eine kleine Schwachstelle des Hengstes sind. Dass Adrian gedrückt hat, war nicht beunruhigend - so war mein Pferd immer bei der Sache und kam nicht auf dumme Gedanken. Die letzten 200 Meter waren ganz simpel“, resümierte Bakker.

Breeders Course Derbyday-Races (int., vierj. Hengste & Wallache)

2140m Autostart, 500.000 SEK

1.      Enea Font                      11,5     Robin Bakker                     22

         4j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Rapsodia Gams von Donato Hanover

         Be: Gerrits Trading GmbH, NL/DE; Zü: Allev. Le Fontanette, IT; Tr: Paul Hagoort

2.      Poker Lane                    11,8     Stefan Persson                  98

3.      Competivo                     11,8     Daniel Wäjersten              90

4.      Global Enjoy                  11,9     Johan Untersteiner         515

5.      Sakima T.H.                   11,9     Pierre Nyström              1061

6.      Trixwithtrimmix             12,0     Thomas Uhrberg            213

7.      Flotilla                             12,0     Örjan Kihlström                 65

8.      Big Little Man                12,1     Svend Dyhrberg              783

9.      Savastano                      14,6g  Adrian Kolgjini                 160

         Everything Bi                 dis.r.    Magnus Djuse                   48

         Pure Tactic                     dis.r.    Santtu Raitala                1106

Sieg: 22; Richter: überlegen 3 - k.Kopf - ½ - ¾ - Hals - 1 Länge; 11 liefen

Zw-Zeiten: 11,0/500m - 12,6/1000m - 12,1/1500m - 10,5/letzte 500m

Wert: 250.000 - 125.000 - 62.500 - 30.000 - 20.000 - 12.500 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=7FtjD6dgU1g

Beim aus deutscher Sicht gebrauchten Derby-Tag konnte auch der abschließende, aus vier Bändern gestartete Bo W Takters Tribute Derbystayern nichts mehr retten. Susanne Auers Ornello machte aus seinen 40 Metern Zulage mit einem Startfehler deren 80, kam noch mal ins Feld, hatte jedoch am Ende keine Kraft mehr und trudelte als Achter und Letzter ins Ziel, was ihm schmale 4.000 SEK eintrug.

Karin Walter-Mommerts Star Cash sprang verlockend günstig im zweiten Paar außen unmotiviert nach halbem Weg und wurde angehalten. Am längsten hoffen durfte der Stall Tirol, denn Markus Waldmüller brauste mit Eagle Rock sofort nach vorn und machte bis 400 Meter vorm Ziel die Ansagen. Dann kam der „Mann mit dem Hammer“, und es reichte für den SJ’s-Caviar-Nachkommen nur noch zum fünften Scheck in Höhe von 11.500 SEK. Die größte Börse fiel ganz leicht an Preben Söviks Bottnas Idol zu, der trotz permanenter Todesspur nach 1:13,8/3180m um 100.000 Kronen reicher wurde.

Viel Spaß dürften die V75-Tippelanten nicht gehabt haben: Bei der Favoriten-Parade hatten 33.136 Systeme den richtigen Riecher und wurden für sieben Richtige mit der Magerkost von 240 Kronen abgespeist. Rang zwei und drei wurden mangels Masse nicht bedient. Die ATG als großer Gewinner konnte einen Doppel-Jackpot von insgesamt rund 12 Millionen SEK in die Bilanz einpflegen.

V75-1 (-):                     Global Dubhe / Johan Untersteiner       23

V75-2 (BC 4jSt):       Esperia Font / Magnus Djuse                 27

V75-3 (Derby-Sto):   Daim Brodda / Eirik Höltomt                   27

V75-4 (BC 4j H&W): Enea Font / Robin Bakker                        22

V75-5 (Amateur):     Leroy Boko / Hanna Lähdekorpi            22

V75-6 (Derby):           Fame and Glory / Björn Goop                 15

V75-7 (Stayern):       Bottnas Idol / Preben Sövik                     48 

Umsatz V75: 30.646.516 SEK

1. Rang: 33.136 Systeme à 240 SEK

2. Rang: Jackpot 3.984.047 SEK

3. Rang: Jackpot 7.968.094 SEK

Umsatz Top-7 (Amateur): 510.162 SEK

Erste Vertreterin deutscher Interessen war Karin Walter-Mommerts dreijährige Propulsion-Tochter Sheispropulsion, die nach einem Run als innere Dritte den mit 7.500 SEK honorierten Platz fünf holte und somit auch nach dem siebten Auftritt auf ihren ersten Sieg wartet.

Besser machte es unmittelbar darauf Stallkamerad Charlie Brown, den Markus Waldmüller konsequent durch die Todesspur rackern ließ. Mit dieser Taktik bekam der Schimmel die sofort in Front gezogene Murena knapp in den Griff, hatte jedoch gegen den dahinter lauernden Lemon Bar Mearas nicht den Hauch einer Chance. Mit Johan Untersteiner zischte der Cantab-Hall-Sohn um 3½ Längen vorbei und steckte sich nach 1:14,5/2140m 50.000 SEK ein. Charlie Brown bekam die Hälfte.

An seinen schwachen Auftritt im Vorlauf des deutschen Derbys knüpfte Susanne Auers Epicure an. Nach 300 Metern in Front, baute der von Mike Lenders gezüchtete Up-and-Quick-Sohn bereits 500 Meter vorm Ziel krass ab und schlich als abgeschlagener Vorletzter über die Linie - eine kräftige Backpfeife für all jene, die ihn gewettet hatten, und das waren bei 27:10 nicht eben Wenige.

Im Good as Gold Derbyminne für Pferde bis 2.500.000 SEK an Gewinnen reichte es nach einem Traumrennen im zweiten Paar außen für Karin Walter-Mommerts von Joakim Lövgren vorgestellten Natorp Bo (1:11,6) zu Rang vier und 17.500 SEK. Vorneweg schaukelte Johan Untersteiner den mit 100.000 SEK belohnten Sieg mit Global Dubhe in 1:11,4/2140m bombensicher nach Hause.