Stall / Info / Trabrennsport aus aller Welt / Rudi Hallers siebter Streich

Rudi Hallers siebter Streich

Kentucky Bo mit Rudi Haller (Foto: Facebook Trabrennverein Baden)
Aucun objet associé.
Östereich

Baden bei Wien, Sonntag, 23. August 2020. Rund 48 Stunden nachdem er sich mit Orlando Jet die Siegerschleife im südostfranzösischen Divonne-les-Bains abgeholt hatte, schlug Rudi Haller jenseits der bundesdeutschen Grenzen erneut zu. Objekt seiner Begierde war die 1965 begründete Badener Meile, in der es um nur noch 5.000 Euro ging.

Von seinen beiden Schützlingen hatte er sich für den seit sieben Auftritten unbezwungenen Kentucky Bo entschieden und Tyrolean Dream Michael Larsen anvertraut, der von der „9“ und somit aus der zweiten Startreihe los musste. Der auf dem geforderten Niveau durch Siege über Popeye Diamant, Great Gatsby As oder auch Samir bestens bewährte Kentucky Bo hatte die „4“ zugelost bekommen - ein entscheidender Vorteil gegenüber Zante Laser, die ihm am 2. Februar die letzte Niederlage zugefügt hatte und an der „6“ aufgestellt war.

Kentucky2

Der Siegfahrer im Interview mit Gerhard Reichebner

Die beiden Favoriten legten los wie die Feuerwehr und rissen eine Lücke von rund 20 Metern zum Rest. Das deutsche Gespann wackelte und wankte nicht - ganz im Gegenteil zur Lokalmatadorin. In dem Augenblick, als Wolfgang Ruth kurz nach Einbiegen in die erste Kurve die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens eingesehen hatte, ins Kommando zu kommen, sprang die Italienerin.

Haller nahm das Tempo umgehend heraus, so dass das Feld aufschloss. Hinter ihm reihten sich Mon Cherrie Venus, Rolando Venus, I Love You Darling und Lord Brodde ein, die rechtzeitig wieder ausparierte Zante Laser rückte in der Außenspur mit Jagaro Mo, Tyrolean Dream und Cashback Pellini im Schlepptau näher an ihn heran. Nach 1200 Metern zog Haller die Pace deutlich an und Zante Laser damit endgültig den Zahn.

Der Sog Kentucky Bos verschaffte der Maharajah-Tochter lediglich den nötigen Mumm, sich trotz des anfänglichen Patzers zum Ehrenplatz durchzubeißen, denn gegen Kentucky Bo war kein Kraut gewachsen. Überlegen auf rund acht Längen - im Rennbericht ist eine „Weile“ vermerkt - setzte sich der von Hans-Ulrich Bornmann gezüchtete Wallach zum 18. Sieg „lifetime“ ab, der sein Konto lediglich um 1.900 auf 52.895 Euro voranbrachte.

Der Bahnrekord von 1:11,4 wackelte trotz der Gala des Wieserhofers nicht - dazu war das Mittelstück zu betulich. Mit diesem seinem siebenten Streich in der „Meile“ schloss Haller zu Rekordsieger Adolf Übleis auf. Kleiner Wermutstropfen für das siegreiche Team: Stallgefährte Tyrolean Dream, Hunyady-Sieger 2017, sprang im Schlussbogen, als er sich in dritter Spur auf den Weg in vordere Sphären machen wollte, und passierte die Linie als Letzter.

56. Internationale Badener Meile (int.)
1609m Autostart, 5.000 Euro
1.    Kentucky Bo    12,2    Rudolf Haller    16
    6j.schwbr. Wallach von Dream Vacation a.d. Classic Bo von General November
    Be: Stall Wieserhof, DE; Zü: Hans-Ulrich Bornmann, DE; Tr: Rudolf Haller
2.    Zante Laser    13,4g    Wolfgang Ruth    25
3.    Mon Cherrie Venus    13,5    Gregor Krenmayr    572
4.    I Love You Darling    13,5    Erich Kubes    270
5.    Lord Brodde    13,6    Christoph Fischer    247
6.    Rolando Venus    13,6    Martin Redl    199
7.    Cashback Pellini    14,0    Gerhard Mayr    110
8.    Jagaro Mo    14,8    Mario Zanderigo    110
9.    Tyrolean Dream    16,1g    Michael Larsen    193
Sieg: 16; Richter: überlegen Weile - ¾ - ¾ - ½ - Hals - 3 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 12,9/1000m
Wert: 1.900 - 1.000 - 625 - 475 - 400 - 250 - 150 - 100 - 100 Euro

Video: https://www.trabenbn.co.at/rennen/videos/v20200823/2020_08_23_08_01.mp4

Deutlich mehr als Kentucky Bo bekam drei Stunden zuvor Classic Connection für den Ehrenplatz in Beaumont-de-Lomagne gutgeschrieben. Der Sieger des 2017er Derby-Trostlaufs hatte im über 2550 Meter führenden Grand Prix Dynavena Maisagri für Fünf- bis Zehnjährige, die keine 480.000 Euro verdient hatten, auf dem engen, lediglich 1.115 Meter langen Oval 25 Meter Zulage wettzumachen, was ihm bestens gelang.

Ein rasanter Beginn bescherte dem von Züchter und Besitzer Jean-Pierre Dubois vorgetragenen Love-You-Hengst jedoch die permanente Todeslage, aus der er sich sein Verhängnis in Gestalt des gleichfalls bezulagten Cap de Narmont selbst mitschleppte. Kaum hatte der Deutsch-Franzose Tempomacherin Douloureuse zu Beginn der Zielgeraden entsorgt, wurde er von seinem Hintermann, einem ausgewiesenen Spezialisten der südwestfranzösischen Rechtskurse, um zwei Längen zu den Akten gelegt.

Der von Denis Brossard gesteuerte Achtjährige erhielt für seinen in 1:13,9/2575m erzielten 19. Treffer 15.300, Classic Connection 8.500 der ausgelobten 34.000 Euro.