Remake vom 21. August
Solvalla, Sonntag, 26. September 2021. Höhepunkt des Wochenendes voll Glanz und Gloria in Schwedens trabrennsportlicher National-Arena war für die älteren Traber das an Schwedens Super-Stute der 1950er Jahre Frances Bulwark erinnernde Gulddivisionen-Finale, das dank eines Preisgelds von 1.390.000 SEK gar Gruppe-I-Status genoss. Der größte Klotz von 750.000 SEK ging ziemlich überraschend an Esprit Sisu, mit dem Daniel Wäjersten, der die Rennpferde seines 85-köpfigen Lots blendend in Schuss hat, auf der Erfolgsschiene des 21. August fuhr: den Wallach geschickt im Vordertreffen verstecken, mucksmäuschenstill sein und am Ende entschlossen zuschlagen.
Selbstverständlich gab’s an Cyber Lane, der an der „1“ los durfte, am Start kein Vorbeikommen. Hinter dem 2017er Derby-Sieger reihten sich Click Bait (10), Handsome Brad (8) und Antonio Trot ein. Außen postierte sich Esprit Sisu (4) - und wartete auf die Ablösung des beim Aufcantern gesprungenen, beim „Ab“ keinen falschen Schritt kennenden einstigen Trainingsgefährten Very Kronos. Mit dem kurbelte Erik Adielsson durch Spur drei, bis er nach 700 Metern an Cyber Lanes Seite zu liegen kam, womit die Fronten bei flotter Fahrt zunächst geklärt waren.
Bewegung in die Statik kam 600 Meter vorm Ziel, als Short in Cash in Spur drei schnupperte, Milliondollarrhyme hinterher zog und Very Kronos bei Cyber Lane das erste Mal die Daumenschrauben etwas fester zog. Vermochte der kleine Wallach dies noch zu parieren, so stand er zu Beginn der Zielgeraden rasch auf tönernen Füßen. Lange durfte Very Kronos am 25. Sieg schnuppern - bis Wäjersten seinem vor einem Jahr zu ihm gewechselten Wallach den Kopf freigab. Mit viel Esprit flitzte der wie Very Kronos von Ready Cash gezeugte Siebenjährige zum 22. und wertvollsten Sieg seiner Laufbahn, mit dem er 3.783.750 Kronen auf der Habenseite hat.
1,6 Millionen davon hat er allein in dieser Saison eingesackt. Ein wenig schwer wurden Very Kronos die Füße auf den letzten Metern dann doch: Den außen prächtig zu „Silber“ durchziehenden Milliondollarrhyme – auch der ein Ready-Cash-Produkt - vermochte er nicht abzuwimmeln, hielt jedoch den Rest auf Distanz.
„In der letzten Kurve hatte ich schon ein sehr gutes Gefühl“, erklärte Wäjersten, der auf dem ehemaligen Hof des nach Solvalla abgewanderten Svante Båth in Solum bei Bergsåker seine Heimat gefunden hat. „Mir schien Esprit Sisu ein wenig rennmüde, als ich ihn übernommen hatte. Wir haben über Winter mit gezieltem Bergauf-Training Knie und Oberschenkel gestärkt, aber ich weiß nicht, ob seine Wiedererweckung tatsächlich daran liegt. Viel Potential hat er ja schon unter Svantes Regie verraten.“
Frances Bulwarks Lopp - Gulddivisionen / Finale - (Gruppe I int.)
2140m Autostart, 1.390.000 SEK
1. Esprit Sisu 10,7 Daniel Wäjersten 119
7j.br. Wallach von Ready Cash a.d. Yankee T.L. von Cantab Hall
Be: Aac Nybrostrand Invest AB & YTAAB AB; Zü: Sisyfos Breeders AB; Tr: Daniel Wäjersten
2. Milliondollarrhyme 10,8 Ulf Ohlsson 46
3. Very Kronos 10,9 Erik Adielsson 44
4. Click Bait 11,0 Per Lennartsson 520
5. Handsome Brad 11,0 Carl Johan Jepson 234
6. Cyber Lane 11,1 Johan Untersteiner 53
7. Antonio Trot 11,2 Claes Sjöström 377
8. Milligan’s School 11,3 Ulf Eriksson 28
9. Short in Cash 11,7 Björn Goop 329
Sieg: 33; Richter: leicht 1½ - ¾ - 1 - k.Kopf - ½ Länge; 9 liefen (NS Who’s Who / Husten)
Zw-Zeiten: 09,4/500m - 11,8/1000m - 10,1/letzte 500m
Wert: 750.000 - 335.000 - 150.000 - 70.000 - 35.000 - 20.000 - 20.000 - 20.000 SEK
Derby-Sieger joggt nach Göteborg
Daneben waren die Vierjährigen die Hingucker des Tages, die zeitgleich mit jenen in Vincennes die Finalisten für das am 9. Oktober in Åby ausgetragene Europa-Derby der Generation 2017 suchten. Vorlauf 1 funktionierte Derby-Sieger Calgary Games zum lockeren Nachmittagsspaziergang um, bei dem er nicht allzu viele Körner verschießen musste. Von der „6“ überstürzte Jorma Kontio nichts, lag erstklassig hinter dem äußeren Anführer Nouba Mom, umkurvte den nach 600 Metern und fuhr bis an die Spitze durch, die ihm Ready Tonight widerstandslos überließ.
Der Rest war Schaulaufen für den auch beim achten Start unantastbaren Readly-Express-Nachkommen, der sich zum Geldwechsel-Kurs von 10,0:10 locker um zwei Längen absetzte und mit 4.585.000 SEK in Åby aufkreuzen wird. Örjan Kihlström, der dem mit der „9“ schlecht bedienten Trixton-Sohn Mister Hercules in der zweiten Kurve den Marschbefehl durch die dritte Linie gegeben hatte und 900 Meter vorm Ziel an der Flanke des Nurmos-Trainees aufgetaucht war, sah sofort ein, dass gegen diesen nichts zu löten sei, und beschränkte sich darauf, den Ehrenplatz gegen den bestens geschonten Ready Tonight (von Muscle Hill) und Wallawalla Broline (von Raja Mirchi), die sich als einzige weibliche Anwärterin bestens verkaufte, zu fixieren.
„Es ist fast schon anormal, wie er sich bewegt und wie gut er drauf ist - trotz seiner wenigen Starts. Er hat enormes Charisma“, war Kontios Kommentar, der es wissen muss, denn bei seinen mehr als 11.000 Siegen hat er Weltstars wie Varenne, Passionate Kemp, Readly Express vor der Nase gehabt.
„Wie es mit ihm weitergeht, weiß ich noch gar nicht. Das entscheidet die Besitzergemeinschaft, zu der auch ich gehöre. Das Interesse, ihn im nächsten Jahr der Zucht zuzuführen, ist riesig. Ich habe Anfragen von seiner Zuchtstätte Menhammar, aus den USA, aus Frankreich - quasi von überall. Es könnte gut sein, dass die Fans ihn nach der Breeders‘ Crown erst im nächsten Juli wiedersehen werden, obwohl auch der Pariser Winter verlockende Engagements bereit hält. Entschieden ist noch gar nichts“, sprach Nurmos mehr über die fernere Zukunft seines neuen Juwels denn über die im Schongang erledigte Qualifikations-Pflicht. Keine Frage, dass er der große Favorit aufs UET-Championat ist - trotz einer die französische Equipe anführenden Hirondelle Sibey.
Grand Prix de l’UET (int., Vierjährige)
2140m Autostart, 431.500 SEK
Wert: 200.000 - 100.000 - 55.000 - 30.000 - 20.000 - 12.500 - 8.000 - 6.000 SEK
1. Vorlauf
1. Calgary Games 12,1 Jorma Kontio 10
4j.br. Hengst von Readly Express a.d. Olympia Tilly von Lindy Lane
Be: Stall Timo Nurmos AB; Zü: Menhammar Stuteri AB; Tr: Timo Nurmos
2. Mister Hercules 12,2 Örjan Kihlström 182
3. Ready Tonight 12,3 Johan Untersteiner 853
4. Wallawalla Broline 12,4 Björn Goop 621
5. Comes with Age 12,4 Kenneth Haugstad 1243
6. Cicero T.G. 12,5 Magnus T. Gundersen 224
7. Selected News 12,6 Magnus Djuse 553
8. Consalvo 12,7 Ari Moilanen 392
9. Nouba Mom 12,8 Kevin Oscarsson 1424
Sieg: 10; Richter: leicht 2 - 1 - 1 - Hals - 1½ Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 09,3/500m - 13,3/1000m - 13,1/1500m - 09,4/letzte 500m
Nur eine Zehntelsekunde langsamer erledigte 22 Minuten darauf der nächste Ultra-Favorit die Qualifikationspflicht, der seinen (Sieg-)Anhängern bei 13:10 wenigstens eine kleine Rendite bescherte. Dabei verfuhr Björn Goop mit San Moteur noch schmuckloser, ließ den Panne-de-Moteur-Sohn von der „7“ kräftig losknattern, bekam Mitte der ersten Kurve von Global Badman die Spitze geschenkt und hatte damit das Gröbste erledigt. Ein finaler halber Kilometer von 1:08,4 zog allen, die auf einen Umsturz spekuliert hatten, endgültig den Zahn.
Goop konnte sich im Einlauf ganz beruhigt umschauen - zu löten war gegen den neunten Treffer seines Hengstes aus zwölf Schüssen nichts mehr, dessen Konto bei 4.375.500 Kronen angelangt ist. Erneut lancierte Kihlström seinen Partner mit Augenmaß durch die Todesspur zu Platz zwei. Diesmal war’s der von Jörgen Westholm gecoachte Marre’s Dreamboy, ein Sohn des Prix-d’Amérique-Siegers Maharajah, mit dem er den innen bestens aufgehobenen Global Badman um einen „Hals“ in Schach hielt. „Das war heute der San Moteur, wie ich ihn aus seinen besten Tagen kenne. Ich denke schon, dass er eine Chance gegen Calgary Games hat, wenn alles für ihn passt. Seine extreme Grundschnelligkeit müssen wir nutzen“, waren sich Besitzer Arvidsson und Goop einig.
Wie man ein vielversprechendes Pferd durch eine Fülle von Auftritten klein kriegt, war an Custom Cheval zu sehen: Der in Norwegen geborene Fuchs, unter anderem zwei-, drei- und vierjährig zu größtenteils erfolglosen Stippvisiten in Vincennes, vermochte beim 40. Start nur 1.600 Meter mitzuhalten, streckte dann die Waffen und wurde als Bummelletzter mit 8.000 Kronen entlohnt.
2. Vorlauf
1. San Moteur 12,2 Björn Goop 13
4j.br. Hengst von Panne de Moteur a.d. Aung San Suu Kyi von Readly Express
Be / Zü: Håkan Arvidsson & Mitbes.; Tr: Björn Goop
2. Marre’s Dreamboy 12,3 Örjan Kihlström 121
3. Global Badman 12,4 Daniel Wäjersten 149
4. Napoleon Cash 12,5 Carl Johan Jepson 84
5. Sahara Jaeburn 12,6 Jorma Kontio 79
6. Yuvaraj 12,7 Johan Untersteiner 509
7. Custom Cheval 13,6 Erik Adielsson 981
Sieg: 13; Richter: leicht 1½ - Hals - 1½ - 1 - 1 Länge; 7 liefen (NS Elegant Ima / Halsinfekt)
Zw-Zeiten: 12,3/500m - 14,1/1000m - 13,6/1500m - 08,4/letzte 500m
V75-1 (Sto-Elit): Kali Smart / Adrian Kolgjini 18
V75-2 (-): Kapten Brodde / Erik Adielsson 34
V75-3 (UET-VL): Calgary Games / Jorma Kontio 10
V75-4 (UET-VL): San Moteur / Björn Goop 13
V75-5 (Nachw.): Hannibal Face / Dante Kolgjini 56
V75-6 (Guld): Esprit Sisu / Daniel Wäjersten 119
V75-7 (Stayer): Maestro Crowe / Johan Untersteiner 40
Umsatz V75: 26.657.545 SEK
1. Rang: 8.008 Systeme à 865 SEK
2. Rang: Jackpot 3.465.481 SEK
3. Rang: Jackpot 6.930.962 SEK
Umsatz Top-7 (Nachwuchs): 531.721 SEK