Premiere für Svante Båth…

(nn) Bergsåker, Samstag, 27. Juni 2020. Bei einer V75-Serie ohne Gulddivisionen war das Hauptaugenmerk auf die Dreijährigen gerichtet, dessen nach Geschlechtern getrennte E3-Finals über die Mitteldistanz - die Qualifikationen waren am 15. Juni über die Bühne von Örebro gegangen - von 2,0 auf 1,9 Millionen Kronen nur unwesentlich abgewertet worden waren.
Der erste Ruf galt nach dem Motto „Ladies first“ den 2017 geborenen Stuten, bei denen es nicht ganz unerwartet gegen vier weitere Vorlaufsiegerinnen beim sechsten Auftritt die erste Niederlage für Loaded Maria gab. Die fiel sehr deftig aus, denn die talentierte Trixton-Tochter passierte die Linie als Bummelletzte
Eine Premiere gab’s dagegen für den vor drei Jahren von Bergsåker nach Solvalla übersiedelten Svante Båth. Obwohl mit bislang 13 Titeln der seit 1997 ausgefahrenen E3-Serien, zu denen ein gleich hoch dotierter Vergleich für die Sprinter zählt, so etwas wie der König dieser wertvollsten der zahlreichen schwedischen Dreijährigen-Wettbewerbe, stand sein Name als Vorbereiter zwar bereits fünf Mal in der Siegerliste der Hengste und Wallache, jedoch noch nie in jener der Stuten.
Für Båths insgesamt 14. E3-Titel musste Barbro Kronos nach einem extrem harten „Ritt“ durch die Todesspur alles geben, um die sofort in Front gezogene Chablis Ribb niederzuringen und sich auch noch Malvha Has zu erwehren, mit der Örjan Kihlström eine Glanzfahrt hingelegt und sie mit dem Glück des Tüchtigen rechtzeitig aus der Lage als innere Vierte befreit hatte. Es war ein dickes Trostpflaster für Malvhas Trainer Markus Svedberg, der sich verständlicherweise selbst Loaded Marias angenommen hatte.
Die vorentscheidende Szene spielte sich bereits in der zweiten Kurve nach rund 800 Metern ab. Als äußerer Zweiter hinter Bank Wise As eigentlich perfekt untergekommen, setzte Erik Adielsson, wie so häufig Båths genialer Verwandler, dort alles auf eine Karte, umflankte die Muscle-Hill-Tochter und legte sich für die Schlussrunde an die Flanke der vor Florist, Finland und Malvha Ha sofort in Front geflitzten Chablis Ribb.
„Sie lag so prächtig in der Hand, dass ich in der unübersichtlichen Gemengelage mit vielen guten, aber keiner überragenden Stute riskieren wollte, das Feld aus der Todesspur zu kontrollieren“, sollte der 45-jährige später eingestehen. Das erwies sich als goldener Schachzug.
Markus Svedberg, mit Loaded Maria direkt hinter der vermeintlich schärfsten Rivalin gelegen, hatte dadurch zwei Gespannlängen Rückstand auf sie und wurde 900 Meter vorm Ziel von der einen Angriff fintierenden M.T.Perette in Spur drei gelockt, wo „Maria“ ausgangs der letzten Kurve krass unterging. Erst durch ihren kolossalen Rückzug kam andererseits Malvha Ha, die Kihlström kurz zuvor als Dritte in Spur zwei lanciert hatte, frei, erwischte die sich tapfer zum vierten Sieg aus lediglich fünf Starts durchbeißende Barbro Kronos jedoch um einen „Hals“ nicht mehr.
„Natürlich ist es für Trainer und Fahrer sehr viel einfacher, mit solch erstklassig gezüchteten Pferden zu glänzen (Mutter ist die 32-fache Siegerin und 7,7-fache Millionärin Fama Currit, Vater Jimmy Takters Hambo-Sieger Trixton/Anm.d.Red.). Solch eine erstklassige Zucht, in diesem Fall von Antonio Carraretto, setzt sich auf Dauer durch. Sie hat im Frühjahr sehr gut begonnen, bis uns eine Erkältung einen ziemlichen Strich durch die Planung gemacht hat. Zum Glück hat sie sich rasch erholt und war nach fünf Wochen in ihrer Quali schon wieder topfit. Es hat alles gerade so gepasst“, schnaufte der schwergewichtige 55-jährige erleichtert durch.
E3-Finale -Stuten - (Gruppe I int., dreij. Stuten)
2140m Autostart, 1.900.000 SEK
1. Barbro Kronos* 13,8 Erik Adielsson 34
3j.hlbr. Stute von Trixton a.d. Fama Currit von Viking Kronos
Be: Olof Brodin AB; Zü: Allev. Kronos SRL (Antonio Carraretto), IT; Tr: Svante Båth
2. Malvha Ha 3. Chablis Ribb* 4. Bank Wise As 5. Florist* 6. Honey Mearas 7. Joy Alissa 8. Diones Smaragd 9. Globalizer 10. Finland* 11. M.T.Perette 12. Loaded Maria* |
13,8 Örjan Kihlström 13,9 Leif Witasp 13,9 Ulf Ohlsson 13,9 Kevin Oscarsson 13,9 Johan Untersteiner 14,0 Fredrik Linder 14,1 Daniel Wäjersten 14,1 Stefan Persson 14,2 Janne Korpi 14,2 Mattias Djuse 14,7 Markus Svedberg |
241 96 121 66 264 1075 1011 151 254 88 43 |
*Vorlaufsiegerlnnen
Sieg: 34; Richter: Kampf Hals - 1 - k.Kopf - k.Kopf - ½ - ½ - 1 Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 12,2/500m - 13,4/1000m - 11,9/letzte 500m
Wert: 950.000 - 475.000 - 237.500 - 114.000 - 76.000 - 47.500 SEK
… und Daniel Wäjersten
Ist Båth folglich ein alter Hase bei E3-Ehrungen, so betrat Daniel Wäjersten, für den es in diesem Jahr so gut läuft wie nie zuvor, komplettes Neuland. Dem 30-jährigen gelang auf seiner Heimatbahn als Fahrer wie als Trainer der bedeutendste Coup seiner Laufbahn. „Dieses Finale geisterte in den letzten Tagen immer wieder durch meinen Kopf, und wir waren alle ziemlich angespannt. Nach dem Triumph dachte ich, ich würde vor Freude weinen oder jubeln, aber nichts dergleichen - ich fühle nur eine große Leere. Vielleicht kommt die große Freude ja noch.“
Auch Wäjersten scheute sich nicht, Global Badman durch die Todesspur zu schicken und ihn für die Schlussrunde an der Seite des von Beginn an vor Global Bookmaker, Maestro Zon, Furies Rain und Vici Volantes den mäßigen Takt vorgebenden Despot Power zu installieren. Dem Yield-Boko-Sohn folgten Fire Piston, Hans Ulrich Bornmanns Natorp Bo sowie Jeppas Unplugged. Nach langem Abtasten wurde 700 Meter vorm Ziel mächtig gehobelt. Machten sich Despot Power und Global Badman zunächst um zwei, drei Längen aus dem hochsommerlichen Staub, so kamen die Verfolger auf der Zielgeraden allmählich wieder näher.
Während der erstmals mit Erik Adielsson liierte Natorp Bo die Flügel hängen ließ und als Achter ohne Prämie blieb, kam speziell Furies Rain weit außen furios auf Touren und rückte dem Spitzenduo gewaltig auf die Pelle. Von dem erwies sich der von Wäjersten mit aller Delikatesse am Gebiss gehaltene Badman als „good boy“ und sprang erst 20 Meter nach dem Ziel, das er eine halbe Länge vor dem nie klein beigebenden Despot Power erreicht hatte.
Siebenter Sieg aus elf Versuchen, Konto auf 1.920.500 SEK verdoppelt - Wäjerstens Plan ging voll auf: „Kim hat bei Despot Power einiges herausfahren müssen, um in Front zu kommen. Darauf und auf die Härte Badmans habe ich spekuliert. Ab der letzten Kurve habe ich nur noch versucht, ihn sicher ins Ziel zu tragen.“
E3-Finale -Hengste & Wallache - (Gruppe I int., dreij. Hengste & Wallache)
2140m Autostart, 1.900.000 SEK
1. Global Badman* 13,0 Daniel Wäjersten 24
3j.br. Hengst von Yield Boko a.d. Karalta Bye Bye von Donato Hanover
Be: Seiab; Zü: Global Farm AB; Tr: Daniel Wäjersten
2. Despot Power* 3. Furies Rain 4. Maestro Zon 5. Vici Volantes 6. Global Bookmaker* 7. Jeppas Unplugged 8. Natorp Bo Fire Piston |
13,0 Kim Eriksson 13,1 Johan Untersteiner 13,1 Örjan Kihlström 13,2 Ulf Ohlsson 13,2 Mattias Djuse 13,7 Kaj Widell 13,8 Erik Adielsson dis.r. Rikard Skoglund |
65 198 35 110 159 395 112 535 |
*Vorlaufsieger
Sieg: 24; Richter: sicher ½ - ½ - ½ - ½ - ¾ - 5 Längen; 9 liefen (NS Selected News, Zack Bris, Revelation / alle in Behandlung)
Zw-Zeiten: 10,9/500m - 13,9/1000m - 12,8/letzte 500m
Wert: 950.000 - 475.000 - 237.500 - 114.000 - 76.000 - 47.500 SEK
Mit 26,5 Millionen Kronen „Vorgabe“, sprich Jackpot vom vorigen Sonntag kletterte der V75-Umsatz auf 111 Millionen SEK. Zum Auftakt entpuppte sich Robert Bergh wie schon am Vorabend als Wetterschreck und brachte auf seiner einstigen Heimatbahn wie am Freitag Hail Mary (12:10) und Van Gogh ZS (14:10) in der Bronsdivisionen auch die 13:10-Chance Vikens High Yield nicht nach Hause, obwohl er lange unbehelligt schalten und walten durfte.
Im Einlauf war nicht nur Deep Pockets, sondern auch Ribaude stärker als der Love-You-Sohn. Der in Finnland weilende Björn Goop hatte für den Conny-Nobell-Sohn mit Örjan Kihlström einen vorzüglichen Ersatzmann ins Boot geholt, der den Conny-Nobell-Sohn nur wenige Minuten nach Goops Triumph mit Vitruvio im Kymi Grand Prix zum knappen Erfolg stukte und zugleich 82 Prozent aller Systeme die Chance auf sieben Richtige nahm.
Die 250.000 Kronen für den Sieg im Finale der Kaltblüter strich trotz 40 Meter Zulage 15:10-Chance Odd Herakles ein und ließ den Gegnern „många längder“ voraus nicht den Hauch einer Chance. Für den zehnjährigen Moe-Odin-Sohn war’s der neunte Erfolg am Stück und Nummer 45 der Karriere, mit dem er nun 7.887.661 SEK reich ist. Trainiert wird der Zehnjährige von Lars Romtveit, die Zügel in der Hand hatte wie stets seit nunmehr einem Jahr Tom Erik Solberg. Bei 1:20,2 für 2180 Meter - neuer schwedischer Rekord - hätte auch der sich im zweiten Bogen einen völlig unüblichen Fehler (den ersten seit drei Jahren!) leistende Månprinsen A.M. enorme Probleme gehabt, die schwedische Fahne ganz oben wehen zu lassen.
Das Jackpot-Festival in der Königswette geht weiter, denn was nach den ersten beiden Abteilungen nicht unbedingt zu erwarten war, trat ein: Die Favoriten waren fortan kaum zu erschüttern, so dass der dritte Gewinnrang erneut nicht ausgezahlt wurde. Am kommenden Samstag in Halmstad warten in Rang eins zunächst fast 29 zusätzliche Millionen Kronen im ersten Rang auf Abholung. Die erhöhen sich, sollte am Donnerstag bei der Extra-V75 rund um die SprinterMästaren ein weiterer Jackpot entstehen.
V75-1 (Brons): V75-2 (Klass II): V75-3 (E3 Sto): V75-4 (Kallblod): V75-5 (Klass I): V75-6 (E3 H & W): V75-7 (Silver): |
Ribaude / Örjan Kihlström Bordeaux S. / Magnus Djuse Barbro Kronos / Erik Adielsson Odd Herakles / Tom Erik Solberg Vaduz Wise As / Jorma Kontio Global Badman / Daniel Wäjersten From the Mine / Magnus Djuse |
99 191 34 15 17 24 61 |
Umsatz V75: 111.522.354 SEK
1. Rang: 4.839 Systeme à 11.520 SEK
2. Rang: 85 SEK
3. Rang: Jackpot
Umsatz Top-7 (Klass I): 1.875.365 SEK