Paralympiatravet: Maßarbeit von Eric Raffin mit Délia
(nn) Åby, Samstag, 8. Mai 2021. Zum zweiten Mal fand Schwedens erstes Gruppe-I-Rennen der Saison etwas verwirrend als Reminiszenz an die Paralympier statt. Verwirrend deshalb, weil sich selbstverständlich keine Handicapper für den von 1,9 auf 2,8 Millionen Kronen kräftig aufgepeppten Geldregen in die Haare kriegten, sondern die mit drei französischen Gästen gespickte Crème de la Crème Nordeuropas.
Der Grund für die Umbenennung ist bereits vor einem Jahr an dieser Stelle thematisiert worden. Dazu nur so viel: Da die Paralympier viel weniger unter Termindruck leiden, hätten sie an „ihrem“ Tag sehr viel zahlreicher erscheinen können als die Olympioniken - und mussten doch auch bei der zweiten Gelegenheit wegen der Corona-Pandemie daheim bleiben…
Wie hatte es Jerry Riordan, der Amerikaner, der über den jahrzehntelangen Umweg Italien nach Halmstad gekommen war und fast Jahr für Jahr einen internationalen Crack aus dem Hut seines recht kleinen Lots zaubert, trefflich auf den Punkt gebracht: „Natürlich will ich mit Aetos Kronos gewinnen. Der Kleine ist prima drauf, aber das sind die anderen auch. Dieses Match kommt ohne echten Rausgucker daher und ist von so vielen Unwägbarkeiten geprägt, dass wirklich alles möglich ist. Mit der ‚6‘ sind wir nicht sonderlich gut weggekommen, doch eine Startrakete war Aetos ohnehin noch nie. Wir hoffen, dass uns die Anderen das Rennen ein wenig in die Schuhe fahren. Hinten heraus ist er enorm stark.“
Recht sollte der joviale, um einen guten Spruch nie verlegene 63-jährige mal wieder haben, auch wenn es für den in Italien geborenen, jedoch in Schweden registrierten Bold-Eagle-Sohn nicht ganz zum großen Wurf reichen sollte.
Die von ihm prognostizierten Unberechenbarkeiten fanden am enorm ausgeglichenen Wettmarkt ihren Ausdruck. Fünf der letztlich neun Aspiranten - Titelverteidiger Elian Web als letzter „Mohikaner“ der 2020er Auflage musste wegen Lahmheit passen - notierten im zweistelligen Bereich. Als „unmögliche Sieger“ wurden einzig Floris Baldwin, der an der „1“ dieser Einschätzung mit einem kapitalen Fehltritt vor Erreichen der Startmarke gerecht wurde, und der wie 2020 zur Nordeuropa-Rallye abkommandierte Bazire- bzw. Midtfjeld-Schützling Blé du Gers angesehen.
Es ging schon gut los mit den Überraschungen, denn so wie heute hatte man Who‘s Who noch nie losdonnern sehen. Einzig Gelati Cut (2) vermochte dem von der „5“ abfliegenden Travkompanier um die Spitze Paroli zu bieten. Wie Örjan Kihlström setzte Björn Goop mit dem als möglicher Face-Time-Bourbon-Nachfolger ausgerufenen Ecurie D. (8) sofort auf bedingungslose Offensive. Als Dreigespann fegten sie in irrwitzigem Tempo durch die erste Kurve, auf den ersten, in für eine Mittelstrecken-Prüfung irrwitzigen 500 Metern in 1:06,7 ließ Kihlström als Mittelsmann nicht locker, so dass nach 600 Metern Goop sein Pferd zurücknahm.
Der gar nicht so kalte, sondern richtig hitzige „Iceman“ indes ließ den Maharajah-Sohn weiterkacheln, bis Gabriele Gelormini endlich ein Einsehen hatte und ihn in Front ließ. Platz drei ging an Racing Mange (3), dahinter hatte Ecurie D. allen Platz der Welt zum Einparken. Weit nach hinten versetzt war Aetos Kronos erster Rufer im äußeren Streit vor Délia du Pommereux und Very Kronos, während Blé du Gers das innere Schlusslicht bildete. Was sollte Goop machen, als Aetos Kronos sich allmählich in vordere Gefilde tastete?
An innerer Vierter auf die doppelt angelegte innere Überholspur hoffen war die Sache des 44-jährigen nicht, der Ecurie D. nach einer Runde auf den Todessitz dirigierte. Dieses Manöver sog dem im dänischen Register notierten Infinitif-Sohn aus der Zucht Jean-Pierre Dubois‘ nach dem anfänglichen Raubbau die letzten Körner aus dem Mark. 600 Meter vorm Ziel war er pappensatt und verabschiedete sich rückartig nach hinten - „für uns eine Idee zu früh“, wie Riordan im Nachgang befand.
Aetos Kronos musste eingangs der Schlusskurve um den Prellbock herum, nahm sich ausgangs derselben Who’s Who zur Brust, dessen Motor nicht minder auf Reserve lief - und brachte sich sein Verhängnis in Form von Délia du Pommereux und Zuchtkamerad Very Kronos selbst mit. Nur kurz steckte der kleine Schwarze mit dem großen Kämpferherz die Nase in Front und ließ „Sverige“ hoffen. Dann war Délia da, für die allein Eric Raffin nach Göteborg geflogen war, und band den Sack gnadenlos zu.
In 1:10,9 - 0,9 Sekunden über Ringostarr Trebs Rekord aus dem Jahr 2018 - wurde die zähe Niky-Tochter beim ersten Auslandsstart mit dem erst 15. Sieg ihrer aus 71 Vorstellungen bestehenden Karriere zur ersten weiblichen Olympia- bzw. Paralympia-Championesse seit Your Highness 2016. In der 41-jährigen Historie hatte sich zuvor erst ein „Trotteur français“ die Goldmedaille geholt: Etain Royal lief jedoch 2001 bereits für finnische Interessen.
Am tapferen Aetos Kronos, der Platz drei gegen den sich über den Open Stretch gefährlich einmischenden Gelati Cut behauptete, raufte sich auch Very Kronos noch vorbei und unterstrich damit, dass sein Ausfall vor einer Woche im Schlussbogen von Örebro nur ein klitzekleiner Betriebsunfall ohne größere moralische Auswirkungen war. Der müde Who’s Who, für den die Travkompaniet zum 20. Geburtstag ihres Bestehens vergeblich auf einen ähnlichen Triumphzug wie durch dessen Vater Maharajah 2013 gehofft hatte, musste auch den unauffällig-effektiven Blé du Gers noch vor sich dulden.
„Magnifique!“ jubelte Frankreichs Champion, „nach diesem Auftritt fällt es schwer, nicht Ja zum Elitloppet zu sagen. Doch das letzte Wort haben natürlich Trainer und Besitzer. Wir lagen hinter Aetos Kronos perfekt, und bereits in der Schlusskurve hatte ich ein bombastisches Gefühl. Wäre Aetos nicht herausgegangen, hätte es Délia getan - mit dem identischen Ausgang, da bin ich mir ziemlich sicher, denn sie kann mit solchen Arrangements bestens umgehen, wenn sie in Top-Form ist.“
Übrigens: Warum Jean-Michel Bazire den skandinavischen Veranstaltern seit Jahren die kalte Schulter gezeigt hat, was fahrerische Einsätze anbelangt, und sich zum Beispiel für Aubrion du Gers lieber die Dienste Jos Verbeecks gesichert hat, wurde bei Eric Raffin augenfällig: Er muss wegen falschen Peitschengebrauchs das Standardmaß von drei Tagen pausieren und wegen der Wertigkeit des Rennens 15.000 Kronen (1.480 Euro) blechen…
41. Paralympiatravet - Finale - (Gruppe I int., UET Masters)
2140m Autostart, 2.845.000 SEK
1. Délia du Pommereux 10,9 Eric Raffin 41
8j.br. Stute von Niky a.d. Noune du Pommereux von Halimède
Be / Zü: Noël Lolic, FR; Tr: Sylvain Roger
Pfleger: Adrien Charbonneau
2. Very Kronos 11,0 Erik Adielsson 79
3. Aetos Kronos 11,0 Johan Untersteiner 68
4. Gelati Cut 11,1 Gabriele Gelormini 164
5. Blé du Gers 11,2 Per Oleg Midtfjeld 748
6. Who’s Who 11,3 Örjan Kihlström 43
7. Racing Mange 11,3 Joakim Lövgren 217
8. Floris Baldwin 13,8g Kristian Malmin 480
9. Ecurie D. 15,4 Björn Goop 33
Sieg: 41; Richter: sicher 1 - ½ - ½ - ¾ - 1 - 1 Länge; 9 liefen (NS Elian Web / lahm)
Zw-Zeiten: 06,7/500m - 10,5/1000m - 11,7/1500m - 08,9/letzte 500m
Wert: 1.500.000 - 700.000 - 325.000 - 150.000 - 75.000 - 40.000 - 30.000 - 25.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=R1me4R5L2oY
„50-Cent-Münze“ 100.000 Euro wert
Sehr deutlich im Zeichen der vier Vorlaufsiegerinnen stand nicht nur am Totalisator die 39. Auflage des Drottning Silvias Pokal. Eagle Eye Sherry nutzte wie im Qualifier die „1“, um sich entschlossen gegen Fifty Cent Piece und Namaste die Spitze zu sichern. Während Joakim Lövgren mit seiner Muscle-Hill-Tochter rasch die Aussichtslosigkeit einsah, nicht ohne „Harakiri“ nach vorn zu kommen und sich hinter Nikita Sunrise in die Innenspur flüchtete, dachte Robert Bergh gar nicht ans Kuschen.
Nach ersten 500 Metern in blanken 1:08 ließ Goop den Mann aus Åby gewähren, womit Honey Mearas die Rolle der äußeren Anführerin vor Bank Wise As, Kirsi Boko, Sayonara und Joyful Trix, die im Schlussbogen in dritter Spur galoppierte, anheimfiel. Dort suchte sich auch Bank Wise As zu verbessern, biss jedoch bei den Vorderen gründlich auf Granit. Zu wenig zuzusetzen hatte Eagle Eye Sherry über den Open Stretch; erstmals nach sechs Siegen in Folge, darunter jenen in Trav Oaks und Breeders‘ Crown, musste die weibliche Nummer eins der schwedischen Aufzucht 2017 mal wieder über eine Niederlage quittieren, die nur im nackten Ergebnis als Dritte ziemlich deftig ausfiel.
Eisern hielt hingegen die vom Schweden Stefan Balaszi gezüchtete, in den USA registrierte und dort zwei- und dreijährig unter Marcus Melander Fittichen aktive Fifty Cent Piece - in den USA ziert John F. Kennedys Konterfei diesen halben Dollar - aus dem Lot Lennart Ågrens der trotz der Todesspur nicht locker lassenden Honey Mearas um eine halbe Länge stand. Weil Joakim Lövgren Namaste offensichtlich zu ruckartig auf die innere Überholspur riss, sprang diese sich um alle Chancen und machte den Weg zu Platz vier frei für Sayonara, die mit vier Längen Rückstand bereits deutlich abgehängt war.
„Ich wollte unbedingt die Spitze und habe gehofft, Björn würde sich unter Dauerdruck für den Windschatten hinter meinem Pferd entscheidet - und so war‘s dann ja auch. Manchmal sind es sehr dankbare Aufgaben, diese vierjährigen amerikanischen Pferde weiter zu trainieren. Rundum barfuß und mit zwei Saisonrennen im Bauch fühlte sie sich schon beim Aufwärmen noch besser als beim Vorlauf vor 15 Tagen - sie schien förmlich zu schweben. Der weitere Weg ist ja übers Elitloppet-Meeting und die SprinterMästaren ziemlich vorgezeichnet. Ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht“, schwärmte Bergh, der nach Hilda Zonett (2001) und Mystic Lady US (2009) zum dritten Mal mit einer „Königin“ nach Hause fuhr, über die Muscle-Hill-Tochter.
Ein wenig zerknirscht war hingegen Goop: „Echte Top-Form hatte Eagle Eye ganz sicher noch nicht, aber die Saison ist ja noch lang. Natürlich wär ich gern Erster oder Zweiter geworden, aber auch Platz drei ist okay.“
39. Drottning Silvias Pokal (Gruppe I int., vierj. Stuten)
2140m Autostart, 2.000.000 SEK
1. Fifty Cent Piece* 12,6 Robert Bergh 43
4j.br. Stute von Muscle Hill a.d. Thatsnotmyname von Windsong’s Legacy
Be: SRF Stable (Lennart Ågren); Zü: Order by Stable AB, US/SE; Tr: Robert Bergh
2. Honey Mearas* 12,6 Örjan Kihlström 34
3. Eagle Eye Sherry* 12,8 Björn Goop 24
4. Sayonara 13,1 Carl Johan Jepson 485
5. Helluva Am 13,3 Jorma Kontio 1159
6. Bank Wise As 13,4 Erik Adielsson 197
7. Kirsi Boko 13,4 Peter Untersteiner 455
8. Stella Nova Race 13,6 Rick Ebbinge 2298
9. Nikita Sunrise 13,6 Ulf Ohlsson 474
10. Joyful Trix 16,8g Johan Untersteiner 773
Namaste* dis.r. Joakim Lövgren 101
Anice Cake dis.r. Kevin Oscarsson 3198
*Vorlaufsiegerinnen
Sieg: 43; Richter: sicher ½ - 1½ - 4 - 2 - ½ Hals; 12 liefen
Zw-Zeiten: 08,0/500m - 13,7/1000m - 13,9/1500m - 11,4/letzte 500m
Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=eilU6eCbbA0
Der Prinz wird zum König
Auch 45 Minuten später im Konung Gustaf V:s Pokal, den Deutschlands Derby-Sieger Wild West Diamant, wegen des gesperrten Robin Bakker Rick Ebbinge anvertraut, mit einem kapitalen, nicht mehr auszubügelnden Fehler begann, war der neue „König für ein Jahr“ zeitig vorn. Von Startplatz „4“ ließ Per Nordström keinen Zweifel, dass er an die Million vorneweg rankommen wollte, doch hätte ihm Robert Bergh im wahrsten Sinn fast um ein Haar die „Grande Tour“ vermasselt und das Königspaar allein gestellt.
Wie ein Habicht stieß er in der ersten Kurve in die Mini-Lücke, die sich hinter dem 16:10-Favoriten und Jacoby Keeper auftat - viel Platz war da wahrlich nicht - und hoffte inständig, irgendjemand möge dem Chocolatier-Sohn unterwegs ein wenig auf den Zahn fühlen. Den Gefallen tat ihm der nach 900 Metern bei verbummeltem Tempo an die Flanke gezogene Hennessy Am jedoch nicht, so dass alles auf eine gepfefferte Sprint-Entscheidung hinauslief, für die Önas Prince die beste Karte hatte.
Gefahr schien noch Mitte der Ziegeraden auch durch Rome Pays Off nicht zu drohen, der dort noch zwei Längen im Nachteil war. Dann aber schaltete der US-Amerikaner, der im Vorlauf Wild West Diamant nur hauchdünn unterlegen war, von jetzt auf gleich zwei Gänge höher, und in rasender Geschwindigkeit schmolz des Prinzen Vorsprung wie Schnee in der Sonne. Nordström witterte die Gefahr rechtzeitig, machte seinen schon düpiert scheinenden Crack flott, stellte die Weichen bis ins Ziel wieder auf „gleichauf“ und hatte an der Linie tatsächlich einen minimalen Vorteil, wie erst das Foto eindeutig bewies.
Vier Längen dahinter hatte Jacoby Keeper alle Hufe voll zu tun, sich für Platz drei gegen den in der Todeslage sich heftig wehrenden Hennessy Am und Maesteraemon durchzusetzen. Bei den Stehversuchen unterwegs war der vom in der Versenkung verschwundenen Campo Bahia 2019 auf 1:10,6 gedrückte Rennrekord nie in Reichweite: Trotz eines furiosen 1:08,6-Schlussviertels kam nur 1:13,0 heraus. Zwölf Jahre muss man zurückblättern, um einen langsameren Sieger zu finden: 2009 holten Knockout Rose und Erik Adielsson den Titel für Stig Johansson.
„Önas Prince ist der Beste, den ich je trainiert habe. Es macht mich unglaublich stolz, dass ich ihn auf diese Höhen gebracht habe. Das ist schwer zu beschreiben, das muss man selbst erlebt haben. Ich wusste, der gefährlichste Gegner lauerte in unserem Rücken, und bin auf den letzten 200 Metern noch nie so schnell gefahren wie heute. Dass Rome Pays Off dabei fast zwei Längen auf uns wettgemacht hat, beweist, wie gut der Ami ist - ein wenig Glück gehört halt immer dazu“, meinte der Jägersroer über seinen zum König gewordenen Prinzen, der das fünfte Rennen in Folge und das zwölfte von 17 möglichen samt 2.762.000 Kronen gewonnen hat.
74. Konung Gustaf V:s Pokal (Gruppe I int., vierj. Hengste & Wallache)
2140m Autostart, 2.000.000 SEK
1. Önas Prince* 13,0 Per Nordström 16
4j.sth.dklbr. Hengst von Chocolatier a.d. Sobra von Pine Chip
Be: Per Nordström AB & Hansson & Nilsson; Zü: Tomas Jonsson; Tr: Per Nordström
2. Rome Pays Off 13,0 Robert Bergh 49
3. Jacoby Keeper* 13,3 Torbjörn Jansson 159
4. Hennessy Am 13,4 Erik Adielsson 298
5. Maesteraemon 13,4 Björn Goop 138
6. Hombre D. 13,6 Oskar Kylin Blom 374
7. Furies Rain 13,7 Peter Untersteiner 462
8. Devs Definitif 13,9 Mattias Djuse 1025
9. Castillo 13,9 Anders Eriksson 2904
10. Wild West Diamant* 19,8g Rick Ebbinge 109
Beacon Kronos dis.r. Ulf Ohlsson 183
*Vorlaufsieger
Sieg: 16; Richter: Kampf k.Kopf - 4 - k.Kopf - Hals - 2½ - 1 Länge; 11 liefen (NS Brambling* / Hufabszess)
Zw-Zeiten: 12,0/500m - 15,0/1000m - 14,7/1500m - 08,6/letzte 500m
Wert: 1.000.000 - 500.000 - 250.000 - 120.000 - 80.000 - 50.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=ncvAXWLKko4
V75-1 (Silvias-P.): Fifty Cent Piece / Robert Bergh 43
V75-2 (Klass II): Flirting Diamond / Thomas Uhrberg 37
V75-3 (Gustav:s P.): Önas Prince / Per Nordström 16
V75-4 (Klass I): Alpago WF / Mika Forss 72
V75-5 (Brons): Easy Cash / Robert Bergh 53
V75-6 (Elit-Sto): Allegra Gifont / Mika Forss 20
V75-7 (Guld): Délia du Pommereux / Eric Raffin 41
Umsatz V75: 112.562.670 SEK
1. Rang: 14.089 Systeme à 2.077 SEK
2. Rang: 45 SEK
3. Rang: Jackpot 29.266.294 SEK
Umsatz Top-7 (Brons): 1.901.829 SEK
Zaunis feiner Ehrenplatz
Eröffnet wurde Nordeuropas bis dato bedeutendste Rennveranstaltung mit dem über 2140 Meter führenden, per Auto gestarteten Paralympia-Montén, bei dem es in der in Schweden erst 2004 eingeführten, dann gründlich forcierten und mittlerweile fest etablierten Disziplin um 125.000 Kronen fürs siegreiche Gespann ging. Hatte 2020 Jonathan Carré mit Volcan de Bellande die Nase vorn, so führte er heuer mit Accord Marjacq einen weiteren Franzosen zum Sieg, der auch den zweiten Auftritt in Nordeuropa gewann, nachdem er sich noch bis zum 6. März in der höchsten Vincenner Monté-Klasse getummelt hatte.
Von der „1“ in Front gezogen, überließ Carré dem pausenlos drückenden Robin Hood nach einer 500-Meter-Zwischenzeit von 1:09,3 das Kommando, dirigierte seinen Wallach nach einer Runde jedoch in die Todeslage, um nicht von den stark gehandelten Zauni und Dynamite Light eingeklemmt zu werden. Das machte dem Odeisis-de-Vandel-Sohn erstaunlich wenig aus, der eingangs der Zielgeraden Robin Hood „im Wald stehen ließ“, Dynamite Light den Stecker zog und auch vom in seinem Windschatten ideal postierten Zauni nicht einzufangen war. In 1:12,9 schlug Accord Marjacq drei Längen vor Zauni (1:13,1) an, der sein Vorjahrsergebnis als Vierter deutlich steigerte und als bombensicherer Zweiter 62.500 Kronen auf der Habenseite verbuchen kann.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=PgXiIzEyRcg
20 Meter Zulage über 2140 Meter steckte im Solos Lopp der Kaltblüter Schwedens neuer Star Månlykke A.M. weg wie nix. Nach 1300 Metern von Gunnar Melander aus dem dritten Paar außen in Marsch gesetzt, entpuppte sich der siebenjährige Månprinsen-Sohn rasch als turmhoch überlegene Ware und verabschiedete sich um „många längder“ zum 19. Sieg aus lediglich 32 Versuchen, der sein Konto um 125.000 SEK auf 1.855.093 Kronen streckte und eine erstklassige Empfehlung für den Elitkampen in 22 Tagen war.
Video: https://www.youtube.com/watch?v=NPdby1IwMsw
Überraschend war die unmittelbar anschließende Niederlage Hail Marys im fünfjährigen Hengsten und Wallachen vorbehaltenen Lyons Lopp über 2640 Meter, den der Derby-Sieger als 11,8:10-Favorit bestritt. Von der „1“ sofort vorn, konnte Robert Bergh dem Googoo-Gaagaa-Sprössling die Kräfte überwiegend ganz nach Wunsch einteilen, auch wenn ihm Upset Face auf den letzten 600 Metern ein wenig am Zeuge zu flicken versuchte.
Konnte er den äußeren Angreifer sicher abwimmeln, so war Schwedens Traber des Jahres 2020 gegen den auf dem Open Stretch von Björn Goop frisch gemachten Rotate, der beim Wechsel auf die innere Überholspur für ein paar Schritte über die aufgemalte Linie stolperte, von Goop jedoch geschickt abgefangen wurde, um eine halbe Länge „neese“. 250.000 Kronen erhielt der Scarlet-Knight-Wallach für den siebenten Treffer gutgeschrieben, womit er bei 987.400 Kronen Gage angelangt ist.