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Paralympiatravet: Maßarbeit des alten Finnen

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Schweden

(nn) Åby, Samstag, 25. April 2020. Manchmal gebiert der Lauf der Zeit seltsame Volten. Ausgerechnet in diesem Jahr, in dem der Sport praktisch weltweit zum Erliegen gekommen ist und Schwedens Olympioniken, die sich mit ihrer (im Laufe der Jahre immer weniger gewordenen) Anwesenheit bedanken wollten für die von der ATG aus den Wettabzügen bereitgestellte finanzielle Unterstützung - zu den ersten Nutznießern gehörten Skirennläufer Ingemar Stenmark und Sprinterin Linda Haglund -, wurde die 40. Auflage des Olympiatravet den Paralympiern gewidmet.

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Foto: mynewsdesk.com

Auch die trainieren teilweise unter professionellen Bedingungen, haben jedoch längst nicht so viele Wettkämpfe und Trainingslager überall auf der Welt zu bestreiten wie die „wahren Olympioniken“ und hätten zu „ihrem“ Wettbewerb zahlenmäßig sehr viel präsenter sein können. Die Betonung liegt auf „hätten“, denn im seit Wochen besucherfreien schwedischen Pferderennsport hat die Corona-Epidemie auch diese Pläne durchkreuzt. Immerhin durfte sich deren Sportverband über einen Scheck von 2.184.330 SEK freuen, den dessen Vorsitzende Åsa Llinares Norlin am Freitag von ATG-Chef Hans Skarplöth überreicht bekommen hatte.

In weiterer Hinsicht machte das auch medial allgegenwärtige Virus dem rührigen Veranstalter einen dicken Strich durch die Rechnung: Weil ansonsten in Europa und Nordamerika der Sulkysport seit Mitte März ruht, war es mit der Internationalität von Schwedens erstem Höhepunkt der Trabersaison nicht weit her. Man muss es den Herren Guarato und Bazire hoch anrechnen, dass sie bzw. die Besitzer die mit sieben Traberleben gesegnete Billie de Montfort, für die dies der 104. Start war, und Looking Superb quasi aus dem Stand, will heißen ohne Vorbereitungsrennen, ins 2140 Meter weite Gefecht schickten. Belohnt wurden sie mit den Plätzen drei und fünf bzw. in klingender Münze 235.000 und 60.000 Kronen, was wiederum denen, die sich über Winter als große oder kleine Matadore Skandinaviens herausgeschält hatten, nur ein befriedigendes Zeugnis ausstellt.

Immer, wenn man meinte, in der ausgedünnten Spitze der nordischen Traber die Nummer eins gefunden zu haben, wurde sie mit schöner Regelmäßigkeit vom Thron gestürzt. Das war bei Disco Volante so, bei Elian Web, Gareth Boko, Sorbet. Erst vor einer Woche in Umeå auf den letzten Drücker warf nach über einem halben Jahr Pause Next Direction mit einem Sieg seinen Hut äußerst schwungvoll in den mit 1.965.000 statt wie ursprünglich geplant 2.780.000 Kronen bestreuten Ring im Mölndal. Auch dies der Coronakrise und fehlenden Einnahmen aus Eintritts-, Pacht- und Sponsorengeldern geschuldet.

Ähnlich nachdrücklich wie der erstmals in seiner Karriere rundum barfuß aufgebotene Finne hatte sich Cyber Lane aus der ausgiebigen Herbst-/Winterpause zurückgemeldet, und so wunderte es nicht, dass die Wetter sich wie die Artisten in Alexander Kluges Film in der Zirkuskuppel fühlten: ratlos.

Zeitweilig notierten lediglich Looking Superb, Velvet Gio und Gareth Boko im dreistelligen Bereich, pendelte die Bürde des Favoriten zwischen dem amtierenden Svenskt Mästar Milliondollarrhyme, Cyber Lane, Next Direction und Billie de Montfort, und fiel beim „Ab“ mit 48:10 der eisernen Französin zu, was zu einem gerüttelt‘ Maß der Fahrership Björn Goops zuzuschreiben gewesen sein dürfte.

So eng es am Wettmarkt zuging, so knapp wurde es am Ende, wobei die Vorentscheidung am Start fiel. Müßig zu spekulieren, ob Disco Volante, der die einzige - und höchst deftige - Niederlage der laufenden Saison über die Mittelstrecke kassiert hatte, auch über diese Distanz besser als sein Ruf ist. Dem hitzigen Sprinterkönig des Winters schmeckte Nummer „1“ hinterm Auto überhaupt nicht: Bevor die Startmarke erreicht war, vermasselte der Scarlet-Knight-Sohn alle Chancen auf eine gute, ja vielleicht sogar die geliebte Spitzenlage durch eine kurze Galopp-Einlage und nahm das Match als innerer Vierter ziemlich ohne Chance auf.

Sehr viel besser nutzte Elian Web das holde Lächeln der Fortuna, die ihm bei der Startplatzauslosung die „4“ zugeschanzt hatte. Der Like-a-Prayer-Sohn, im Frühwinter als erster Elitloppet-Kandidat gehandelt, im Februar und März in ein kleines Formtief gerutscht, unterstrich, dass seine siegreiche Wiederauferstehung am 12. April in Romme nicht als Eintagsfliege gedacht war. Jorma Kontio wurde seinem Ruf gerecht, trotz seiner 66 Jahre noch immer einer der explosivsten Startfahrer Nordeuropas zu sein, und scheuchte den ohne Check aufgebotenen Wallach mit Riesenschritten nach vorn.

Und weil es in Åby eine zweifach angelegte innere Überholspur gibt, die auf der Zielgeraden genutzt werden darf, sah Johan Untersteiner keinen Sinn darin, mit Cyber Lane von der „2“ gegenzuhalten, bis Blut kommt. Auch Björn Goop war mit Position drei innen für Billie de Montfort (3) überaus zufrieden vor Disco Volante und dem mit der „8“ maximal schlecht bedienten und rasch zurückgenommenen Velvet Gio. In dritter Spur hängen blieb Next Direction. Das missfiel Iiikka Nurmonen gewaltig, der auf der ersten Überseite die Gelegenheit beim Schopf ergriff, bei bummeligem 1:20er Tempo vorzupreschen und Milliondollarrhyme, dem Sorbet, Gareth Boko und Looking Superb folgten, als äußerer Anführer abzulösen.

Bei weiterhin flauer Fahrt - nach 1:14,4 für 1.000 blieben die Uhren bei 1:14,0 für 1.500 Meter stehen - wurde das friedliche Paarlaufen in der vorletzten Kurve gesprengt. Kaum schnupperte Schlusslicht Looking Superb in Spur drei, bekam er erst in Sorbet, dann Milliondollarrhyme zwei Lokomotiven, was das finnische Spitzen-Duett ziemlich kalt ließ. Alles lief auf eine kernige Sprintentscheidung hinaus - pures Gift für Marc Elias‘ Shootingstar Gareth Boko, der lieber bei gleichmäßig hohem Tempo seine Kämpferqualitäten einbringt, prompt im Schlussbogen, ab dem es endlich höllisch zur Sache ging, nicht mehr mitkam und als Vorletzter das Tüpfelchen auf dem schlechten „I“ für die aus Sicht des Lugauer-Quartier gebrauchte Doppelveranstaltung Freitag/Samstag war.

Elian Einlauf hallandsposten.se

Die Attacken im Open Stretch kamen zu spät © hallandsposten.se

Ganz anders Elian Web, der sich für den zweiten kurzen Paralympia-Sprint allerdings gehörig mehr strecken musste als für den ersten am Start. Über die erste innere Überholspur setzte Cyber Lane die Wunschtaktik Johan Untersteiners blendend um und scheiterte am Umsturz lediglich um einen „halben Kopf“, und auch Billie de Montfort hatte einiges in die Waagschale zu werfen. Auf der zweiten Open-Stretch-Spur machte Goop der Stute gehörig lange Beine. Das reichte sicher für „Bronze“ vor Next Direction, der sich aus der Todeslage wacker schlug, und Looking Superb, den es in der letzten Kurve bis in die fünfte Gefechtslinie hinausgetragen hatte.

Unauffälliger Sechster wurde Sorbet vor einem Duo, das sich die kleinste Prämie von 25.000 Kronen teilen musste: Disco Volante und Velvet Gio vermochte auch die Zielfotografie nicht zu trennen, wobei der Italiener der Pechvogel des Rennens war. Hinter einer Wand festsitzend, dauerte es ewig, bis er weit außen ein Schlupfloch fand. Da war der rasende Zug nach vorn längst abgefahren.

Katja Melkko expressen.se

Bange Sekunden für Trainerin Katja Melkko © expressen.se

Nach 1:12,2, der langsamsten Zeit seit Commander Crowes Triumph 2012 und um etliches entfernt vom 1:10,0-Rekord Ringostarr Trebs anno 2018, erhielt Elian Web neben der runden Million, die sein Konto auf 7.756.367 Kronen trieb, für den 26. Sieg die rosarote Einladungskarte für den Elitloppet - ohnehin das im Winter propagierte Ziel der völlig sprachlosen Trainerin Katja Melkko, die erst im Vorjahr ihre finnische Heimat Mikkeli verlassen hat und mit wachsendem Erfolg vom Julmyra Horse Center in Heby rund 100 Kilometer nordwestlich Solvallas operiert. Aktuell trainiert die 42-jährige mit ihrem „Staff“ 37 Pferde, die 2020 aus 102 Versuchen 28 Siegerschleifen mitgebracht haben. Kontio holte nach Bravo Sund 1992 und Etain Royal 2001 zum dritten Mal Gold.

 

40. Paralympiatravet - Finale - (Gruppe I int., UET Masters)

2140m Autostart, 1.965.000 SEK

1.      Elian Web                      12,2     Jorma Kontio                   104

         8j.dklbr. Wallach von Like A Prayer a.d. E L Dolly von Conway Hall

         Be: Sauli Meriläinen, FI; Zü: West Breeding Oy, FI; Tr: Katja Melkko

2.      Cyber Lane                

3.      Billie de Montfort        

4.      Next Direction       

5.      Looking Superb      

6.      Sorbet                       

7.      Velvet Gio              

7.      Disco Volante          

9.      Gareth Boko             

10.    Milliondollarrhyme   

12,2     Johan Untersteiner          

12,3     Björn Goop                        

12,4     Iikka Nurmonen                

12,4     Erik Adielsson                

12,5     Örjan Kihlström                

12,6     Carl Johan Jepson        

12,6g   Ulf Ohlsson                     

12,7     Marc Elias                       

12,8     Fredrik Larsson                

60

48

63

151

89

254

103

212

51

Sieg: 104; Richter: Kampf k.Kopf - ¾ - 1 - k.Kopf - 1¼ - Hals - totes Re. - 1½ - 1 Länge; 10 liefen

Zw-Zeiten: 12,3/500m - 14,4/1000m - 14,0/1500m - 08,5/letzte 500m

Wert: 1.000.000 - 500.000 - 235.000 - 115.000 - 60.000 - 30.000 - 12.500 - 12.500 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=vk5-_hek9os

 

Rotkäppchen spielt den Wolf

Mit einem ungemein überzeugenden Sieg - dem 16. aus lediglich 22 Starts - von Conrads Rödluva ging im Lovely Godivas Minne für fünfjährige Stuten die mit einem 28-Millionen-Jackpot unterfütterte V75-Reise los. „Rotkäppchen“ ließ sich auch von einem anfänglichen 600 Meter langen Marsch allein durch Spur drei nicht aufhalten, knöpfte 200 Meter weiter Miss Sober nach 1:10,1 für die ersten 500 Meter die Spitze ab und konnte sich anschließend ein wenig ausruhen - bis Vikens Fingerprint für die letzte Runde mit einem gut getimten Zwischenspurt an ihre Seite flitzte und Blueridge Sun als äußere Leaderin ablöste.

Conrads Rödluva aftonbladet.se

Foto: aftonbladet.se

Auch diese Herausforderung nahm die harte Fuchsstute, die dank der Erfolge in den Trav Oaks, zwei Breeders’ Crowns und Platz zwei in der Derby-Stoet schon 9.645.500 SEK für den Stall Zet gesammelt hatte, klaglos an. Zwei-, dreimal musste Örjan Kihlström sie geradezu zärtlich anticken, Ohrenkappe und Zaumklappen ziehen - dann war die SJ’s-Caviar-Tochter im sicheren Hafen und auch von Zaniah Bi nicht mehr zu erwischen, mit der Alessandro Gocciadoro als innerer Dritter auf die Variante des Open Stretch verzichtet und sie um Miss Sober herum bis in Spur vier laviert hatte. Näher als auf eine halbe Länge kam die Equinox-Bi-Tochter nicht heran, hatte andererseits die sich zäh verteidigende Vikens Fingerprint, eine der Entdeckungen dieser Saison, um eine Länge im Griff.

„Es war erst das zweite Rennen der Saison, und sie setzt sich bereits so prächtig ein, obwohl sie noch nicht mal in Top-Form, sondern noch ein bisschen faul und schlaff ist. Insgesamt fühlt sie sich im Training jedoch viel besser als im Vorjahr und scheint ihre Verschlagprobleme restlos überwunden zu haben. Wohin die Reise mit ihr geht, vermag ich noch nicht zu sagen. Erst mal schauen wir von Start zu Start“, kommentierte Daniel Redén den Auftritt seiner Musterschülerin, die er im Gegensatz zur immensen Schar von US-Importen von klein auf geformt hat.

 

Lovely Godivas Minne (Gruppe II int., fünfjährige Stuten)

2140m Autostart, 589.000 SEK

1.      Conrads Rödluva           12,7    Örjan Kihlström                14

         5j. Fuchsstute von SJ’s Caviar a.d. Moviestar von Juliano Star

         Be: Stall Zet; Zü: Ove Conradsson & and.; Tr: Daniel Redén

2.      Zaniah Bi                

3.      Vikens Fingerprint   

4.      Sunday Sonata         

5.      Miss Sober               

6.      Racing Brodda         

7.      Au Pair Girl               

8.      Lyx Håleryd                

9.      Velegance                

10.    Blueridge Sun         

11.    Aleppo Pine              

         Zaira del Ronco        

12,8     Alessandro Gocciadoro  

12,8     Oskar Andersson           

13,0     Kevin Oscarsson         

13,0     Robert Bergh                  

13,1     Rikard Skoglund            

13,2     Erik Adielsson                

13,3     Björn Goop                      

13,4     Peter Untersteiner         

13,6     Jorma Kontio                  

13,8     Torbjörn Jansson           

dis.r.    Christian Fiore             

60

209

1026

516

151

572

112

704

536

275

1514

Sieg: 14; Richter: sicher ½ - 1 - 2 - ½ - 1 - ½ - ¾ Länge; 12 liefen

Zw-Zeiten: 10,1/500m - 13,0/1000m - 13,8/1500m - 09,5/letzte 500m

Wert: 300.000 - 150.000 - 68.000 - 33.000 - 19.000 - 11.500 - 7.500 SEK

 

Beinahe-Weltrekord als Sahnehäubchen

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Foto: nwt.se

Der Paralympiastayern über die Grunddistanz von 3140 Metern ging an Frankreich-Rückkehrer Moni Viking, der als Einziger 60 Meter Zulage wettzumachen hatte. Mit einem Blitzstart setzte sich aus Band zwei Enzo Am umgehend an die Spitze, der nach einer Runde von Henk Grifts Prosperous abgelöst wurde. 1000 Meter weiter rückte diesem Vagabond Bi auf die Pelle, während Harran Boko in dritter Spur aktiv wurde und Moni Viking voranschleppte. In der Schlusskurve legte der Lugauer-Schützling, der nach zwei aktuellen Erfolgen zum engsten Kreis der Sieganwärter zählte, krass den Rückwärtsgang ein und landete auf Platz zehn.

Moni Viking rikstoto.no

Foto: rikstoto.no

Immer stärker wurde indes sein Schatten Moni Viking, den Björn Goop nicht einmal ernsthaft anfassen musste. In sagenhaften 1:12,4/3200m - lediglich 0,4 Sekunden über Sauveurs Distanz-Weltrekord für 1000-Meter-Bahnen - setzte sich der siebenjährige, in Norwegen geborene Maharajah-Fuchs auf 3½ Längen von Enzo Am (75.000 SEK; 13,6/3160m) und Prosperous (37.500 SEK; 13,2/3180m) ab, strich für den elften Treffer „lifetime“ 150.000 SEK ein und ist für die kommenden Marathons wie den Harper Hanovers Lopp bestens gerüstet.

In der von Wild Love/Kevin Oscarsson gegen Man at Work/Örjan Kihlström und MS Triple J/Erik Adielsson gewonnenen Silverdivisionen gab’s für Marc Elias und Night Brodde mit der vierten Prämie von 16.000 Kronen ein erstes klitzekleines Trostpflaster fürs ansonsten wenig erbauliche Wochenende im Mölndal.

Um Brons sollte es noch ein bisschen besser kommen, denn mit Österreichs Derby-Sieger Nero Maximus verfehlte Elias Platz zwei gegen Sandsjön Enzo nur um einen Hauch; dem prächtig spurtenden November-Sohn blieb Platz drei samt 27.500 Kronen. Nichts zu löten war gegen den dritten V75-Treffer Robert Berghs, der mit 19:10-Favorit Vikens High Yield kurzen Prozess machte, den Braunen mit dem Stern und der kessen Schnippe sofort ans Regiepult schickte und zwei Runden später bombensicher um eine Länge voraus blieb. Kurios: Alle drei Siegerschleifen für den 51-jährigen holten Kinder des französischen Vererber-Cracks Love You.

 

V75-1 (Elit-Sto):    

V75-2 (Klass I):     

V75-3 (Stayer):       

V75-4 (Diam-Sto)

V75-5 (Silver):    

V75-6 (Brons):    

V75-7 (Guld):          

 

Conrads Rödluva / Örjan Kihlström       

Ivory di Quattro / Robert Bergh                

Moni Viking / Björn Goop                         

Indra’s Secret / Robert Bergh                  

Wild Love / Kevin Oscarsson                   

Vikens High Yield / Robert Bergh      

Elian Web / Jorma Kontio                       

 

14

60

41                             

17

97

19

104

 

Umsatz V75: 151.805.143 SEK

1. Rang: 10.831 Systeme à 6.226 SEK

2. Rang: 46 SEK

3. Rang: Jackpot

 

Umsatz Top-7 (Silver): 1.832.664 SEK

 

 

Monte canalturf.fr

Volcan de Bellande mit Jonathan Carre © canalturf.com

Zauni ansehnlicher Vierter

Hors d‘Œuvre für Schwedens bis dato renommiertesten Renntag war das über 2140 Meter führende, mit dem Auto gestartete Paralympia-Montén, in dem es Zauni zum Einstieg in sein sechstes Rennjahr höchst anspruchsvoll antraf. In dem von Jonathan Carré und Volcan de Bellande bestimmten Match, der nach ständiger Führung und einem Tempo im mittleren 1:12er Bereich auf der Zielgeraden seinen Satelliten Balzac du Châtelet (12,8) locker um 2½ Längen abschüttelte, hielt sich Deutschlands Traber des Jahres 2018 mit Ronja Walter eisern im Vordertreffen und strich für eine respektable 1:13,2-Vorstellung als Vierter 16.000 Kronen ein.

Der bei 68:10 gehandelte Volcan de Bellande machte es nicht unter einem neuen Rennrekord, den seit 2018 Anna Mix mit 1:13,0 gehalten hatte. Nach 1:12,6 waren dem elfjährigen Fuchswallach mit den drei weißen Beinen, der bis Ende Februar 111 Mal in Frankreich angetreten und dann wegen des dortigen Erreichens der Altersgrenze zu Henk Grift gewechselt war, für den elften Volltreffer 125.000 Kronen sicher. Platz drei ging an 19:10-Favorit Rajesh Face (12,9) aus dem Hause Kolgjini.

Velten Limelight nicht zu stoppen

Noch besser als Ronja Walters Paradepferd kam Velten Limelight aus der halbjährigen Pause. Den frühen Fehler des 18:10-Favoriten Tycoon Broline nutzte Rick Ebbinge entschlossen, um mit dem SJ’s-Caviar-Sohn im ersten Bogen ins Kommando zu düsen. Dort hatte Hollands Goldhelm mit dem von Jeroen Engwerda perfekt vorbereiteten kompakten Wallach alles im Griff, ließ sich vom spät gebrachten Eros Zola/Flemming Jensen nicht mehr aus der Siegspur bringen und war nach 1:15,1/2640m um 50.000 SEK reicher. Es war der siebente Treffer aus acht Engagements für den von Eishockeyspieler und -trainer Bernard Johnston selbst gezüchteten Fünfjährigen, der für 3,9-fache Sieg-Odds zu haben war.

Trotz 40 Meter Zulage über 2140 Meter wurde der Solos Lopp für die Kaltblüter zur glasklaren Angelegenheit für Odd Herakles. Aus dem fünften Paar außen machte Tom Erik Solberg ihm eine Runde vor Schluss die Socken scharf. Der zehnjährige Moe-Odin-Sohn übernahm 300 Meter später das Zepter und setzte sich auf der Zielgeraden überlegen zum 41. Sieg aus 111 Versuchen ab. 125.000 SEK ließen sein Konto auf 6.929.597 Kronen klettern.

Zum Abschluss durfte sich Hans Ulrich Bornmann in einem Lauf für Dreijährige bis 150.000 Kronen Gewinnsumme über den zweiten Erfolg seines selbst gezüchteten, ins schwedische Gestütbuch eingetragenen Natorp Bo freuen. Den von Patricia van der Meer vorbereiteten Hamburger Winterfavoriten schickte Kim Eriksson ruckzuck an die Tête, wo der Andover-Hall-Sohn auch davon profitierte, dass Robert Berghs aktueller Doppelsieger Mr Mah Can einen ganz schwachen Start hinlegte und durch die Todesspur ackern musste.

Das war dem Fuchs eindeutig zu viel, der den ein erstklassiges 1:14,4/2140m-Saisondebüt gebenden Natorp Bo auf 3½ Längen ziehen lassen musste. Für den Sieg gab’s von Åbys Travsällskap 50.000 Kronen, am Totalisator 16,8fachen Einsatz. Der fürs deutsche Derby genannte Toto Barosso, Erstling der 188.438 Euro schweren Bibi Barosso, sprang 700 Meter vorm Ziel an dritter Stelle und wurde, von Peter Untersteiner rasch auspariert, in 1:15,2 Vierter (12.500 SEK).