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PMU- und „Tabac“-Läden zu

PMU- und „Tabac“-Läden zu
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(nn) Paris, Freitag, 20. März 2020. Der nächste logische Schritt: Nachdem seit Dienstag, 17. März bis zunächst 15. April alle Rennveranstaltungen abgesagt sind, hatte die staatliche französische Wettorganisation PMU zwei Tage später auch ihre Wettbistros geschlossen. Möglich war es nur noch, in den sogenannten „Tabac“-Läden Wetten abzugeben. Seit Mittwochabend ist auch dies gestoppt. Die PMU hat ihr gesamtes „Offline“-Angebot eingestellt, um die Menschen zu ihrem eigenen Schutz nach Staatsvorgaben tatsächlich „von der Straße“ und aus den Läden zu bekommen. Bei der allgemeinen Laden- und Ausgangssperre bleiben nur diejenigen Geschäfte geöffnet, die zur Versorgung der Bevölkerung unbedingt erforderlich sind.

PMU

„Die PMU stellt zum Schutz ihrer Kunden, Partner und Mitarbeiter ab heute Abend (Mittwoch) die Vermarktung ihrer Wetten an allen Verkaufsstellen in Frankreich und auf allen Offline-Kanälen ein. Die PMU wird ihr Möglichstes tun, um ihren Kunden auf der PMU.fr-Website ein Wettangebot mit ausländischen Rennen anzubieten und arbeitet eng mit den Rennvereinen zusammen, um die wirtschaftlichen Folgen für das gesamte ökonomische System bestmöglich zu bewältigen und zu mildern: für Mitarbeiter, Angestellte und Geschäftspartner.“ Viele „turfistes“ stehen nun vor verschlossenen PMU-Türen, und auch in den großen Einkaufsmärkten gibt’s keine „Wetter-Ecke“ mehr, um die Kunden nicht zu lange beim Einkaufen verweilen zu lassen.

Außerdem hat die PMU ihren telefonischen Wettdienst „Allopari“, der im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast 250 Millionen Euro generiert hat, eingestellt, um ihre Mitarbeiter zu schützen. Mutterunternehmen und PMU sind bestrebt, ein Minimum an Rennen anzubieten, was bei der weltweiten Lage und Absage von Rennveranstaltungen zunehmend schwieriger wird. Möglich sind in Frankreich nur noch Wetten übers Internet (auf pmu.fr, genybet.fr, zeturf.fr, wo unter anderem auch die schwedischen Rennen angeboten werden), per SMS oder über das PMU-Portal „Viber“.

Ganz andere Probleme haben derweil die Züchter und Hengsthalter, die sich in der Hoch-Zeit der Decksaison befinden. Sie dürfen dank einer grundsätzlichen staatlichen Ausnahmeregelung ihre Stuten, wie in Frankreich noch immer vorgeschrieben, zu den Deckhengsten fahren, zittern nun jedoch, dass Hengste und Stuten vor dem Deckakt nicht regelmäßig von Tierärzten untersucht werden. Die Veterinäre haben seit dem 17. März 2020 die Auflagen, sich in erster Linie der unbedingt erforderlichen Arbeiten anzunehmen. Thierry Besnard, Präsident der französischen Vereinigung der Halter von Traberdeckhengsten, weist daraufhin, dass die nächsten Monate für die Sportpferdezucht elementar sind. Ein Untersuchungsstopp würde die gesamte Zucht lahmlegen und könne daher durchaus als Notfall angesehen werden. Tierärzte sollten diese Voruntersuchungen sozusagen als „elementar“ deklarieren und somit sicherstellen, dass die Traberzucht keinen Schiffbruch erleidet. Zur Welt kommen in Frankreich Jahr für Jahr zwischen 11.000 und 12.000 Traberfohlen.