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Ordentliche Europa-Rallye der Deutschen

(mw) Jägersro, Dienstag, 19. März 2019. In alle europäischen Winde verstreut waren am Dienstag deutsche Zwei- und Vierbeiner. Los ging’s zur Mittagszeit in Jägersro mit Night Brodde, der als 17:10-Favorit die Pole Position „1“ gegen den scharfen „Anfangskuss“ von Scorpions Kiss nicht zu behaupten vermochte.

Lugauer-Conrad-aby-3-jan-2019

Um nicht eingebaut zu werden, beorderte Conrad Lugauer den Up-and-Quick-Sohn bereits im zweiten Bogen in die Todesspur, wo er zunächst lediglich Begleiter des Schützlings von Christoffer Eriksson war. An ein Vorbeikommen war auf der Zielgeraden nicht zu denken, behielt doch der Tempomacher nach 1:13,7 zu 1:13,8/2140m locker um eine Länge die Oberhand, was sich im Portemonnaie mit 30.000 bzw. 15.000 SEK auswies. Die Rache folgte unmittelbar auf dem Fuß. Mit dem seinen Schweden-Einstand gebenden Österreicher Nero Maximus inszenierte Lugauer, von Startplatz „9“ bald im zweiten Paar außen untergekommen, 500 Meter vorm Ziel eine langgezogene Schlussattacke und rang den vom Fleck weg führenden Bridge Jumper in zeitgleichen 1:15,1/2140m letztlich sicher um eine halbe Länge nieder. Diesmal klapperten 30.000 Kronen in der Schatulle des von November gezeugten Lugauer-Eleven, der seinen Anhängern mit 36:10 eine ordentliche Quote bescherte. Für seinen neuen Chef, der danach seine Sachen packen und heimfahren konnte, war’s der 18. Saisonsieg aus lediglich 40 Fahrten.

Biendl-Gerhard_imagelarge

Nur knapp scheiterte zur „Tea-Time“ um 16 Uhr der auf den Frankreich-Geschmack gekommene Gerd Biendl mit Celestial Light TK auf dem südfranzösischen Rechtskurs von Hyères im Prix de la Chambre de Commerce, einer 2650-Meter langen Autostart-Prüfung für Sieben- bis Neunjährige, die keine 125.000 Euro verdient hatten, an der Vollendung der bei 14:10 exponierten Favoritenstellung. Ganz außen in der ersten Reihe aufgestellt, landete die Love-You-Tochter im äußeren Mittelfeld, wo sie Mitte der zweiten Überseite den Marschbefehl erhielt. Weil Columbo du Rib gegenhielt, musste die 27fache Siegerin viele Meter in dritter Spur ackern - und genau die fehlten ihr im Endkampf. Mit dem stets im unmittelbaren Vordertreffen beschäftigten 157:10-Kandidaten Butterfly Elde hatte Stéphane Cingland die Stute um eine halbe Länge im Griff und mehr damit zu tun, den sich noch spät bis auf einen „Kopf“ heranrackernden Cyan Jicée in Schach zu halten. Der 1:14,9-Sieger erhielt 9.450 Euro, die Bayerin, für die 1:15 gestoppt wurde, 2.940 Euro.

2½ Stunden später konnte Reinier Feelders in Mons einen dicken schwarzen Haken unter die Auftaktprüfung der dortigen PMU-Veranstaltung setzen. Für ihn chauffierte Jules van den Putte jr die in Belgien geborene Linda de Wood HP zum dritten Sieg ihrer Karriere, für den die Quick-Wood-Tochter (27:10) nach 2850 Metern mit 2.419 Euro belohnt wurde.

TT

Beim dritten Auftritt kassierte am Abend in Solvalla in einem Lauf für dreijährige Stuten, die höchstens 100.000 Kronen gewonnen hatten, Avena Jet ihre erste Niederlage, obwohl sie sich um 2,1 Sekunden auf 1:15,3/2140m steigerte. Thorsten Tietz übernahm mit der in Italien geborenen Maharajah-Tochter noch vor Eintauchen in den ersten Bogen die Führung und hielt die Pace durchweg hoch, so dass Angriffe lange ausblieben. Nichts zu löten war allerdings gegen die aus dem vierten Paar außen 400 Meter vorm Zielpfosten zur Flugshow ansetzende Mascate Match, die nach zwei Starts in Vermo und Kouvola gleichfalls mit weißer Weste angereist war. Pekka Korpi war mit der Muscle-Mass-Tochter deutlich rasanter unterwegs als für die finalen 500 Meter gestoppte 1:12,6 und ließ Avena Jet um 3½ Längen links liegen. Für 1:15,0 - Rekordverbesserung um 2,7 Sekunden - klingelten 70.000 Kronen auf dem Konto der 24:10-Favoritin; Avena Jet (48:10) erhielt die Hälfte gutgeschrieben.

Im Hauptereignis der Abendkarte, dem an den 1969er Mariendorfer Matadoren-Sieger Kentucky Fibber erinnernden Lopp für die älteren Semester, erlitten die beiden Favoriten Canari Match und Ajlexes Cubano gründlich Schiffbruch und belegten die Ränge drei und vier. Nachfolger solcher Recken wie Victory Tilly, der neben der Erstauflage 2000 auch 2002 und 2003 in der Siegerliste steht, Scarlet Knight, Steinlager, Nuncio und 2018 Charrua Forlan wurde mit Evaluate der jüngste der sieben Teilnehmer. Der Vierjährige, einer jener Aktivposten, die seinem Neffen Stefan Melander in den USA zum Titel „Aufsteiger des Jahres 2018“ verholfen haben, steht erst seit 1. März auf Stefan Melanders Trainingsliste und gab ein sehenswertes Europa-Debüt. Sofort im zweiten Paar außen hinter dem frischen Doppelsieger Ajlexes Cubano

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untergekommen, der in der fetzigen Anfangsphase vergeblich versucht hatte, dem eine dreimonatige Pause beendenden Canari Match die Spitze abzujagen, lauerte „Tarzan“ bis 400 Meter vorm Ziel und lancierte seinen Hengst dann in Spur drei. Dort packte der Andover-Hall-Sohn prächtig an und gab den beiden Führungsspielern, an denen aus seinem Sog auch Mr Perfect perfekt vorbeilief, ganz leicht das Nachsehen. Für den fünften Sieg „lifetime“ wurden 1:12,8 und 100.000 Kronen notiert, die das Konto des Braunen auf 2.402.727 Kronen streckten. „Im häuslichen Training ist er ein wenig schwierig einzuschätzen, doch so, wie er sich heute präsentiert hat, stehen ihm viele Vierjährigen-Türen offen. Er ist meine Waffe für den Konung Gustaf V:s Pokal im April (Vorläufe 25.) bzw. Mai (Finale am 11.). Wir werden ihm vorher voraussichtlich noch ein Rennen geben“, war der Berufsfotograf begeistert.

Kentucky Fibbers Lopp (int.)

2140m Autostart, 197.000 SEK

1.      Evaluate                          12,8    Stefan Melander                101        

         4j.br. Hengst von Andover Hall a.d. Blathin von Classic Photo

         Be / Tr: Stefan Melander (Stall T.Z.); Zü: John Egloff, US

2.      Mr Perfect                      

3.      Canari Match                

4.      Ajlexes Cubano            

5.      Explosive de Vie            

6.      Francais du Gull         

7.      French Laundry           

13,0    Kevin Oscarsson              

13,1    Örjan Kihlström                   

13,2    Tomas Pettersson              

13,3    Jim Oscarsson                 

13,4    Erik Lindegren                  

13,6    Rikard Skoglund               

173

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Sieg: 101; Richter: leicht 2 - 1½ - ¾ - ¾ - ½ Länge; 7 liefen

Zw-Zeiten: 10,6/500m - 13,9/1000m - 13,5/1000m - 11,5/letzte 500m

Wert: 100.000 - 50.000 - 25.000 - 13.500 - 8.500 SEK