Natürlich eine „Gocciadoro“ vorn
(nn) Mailand, Sonntag, 19. Januar 2020. Bis 2011 war der Gran Premio Mario Locatelli so etwas wie die Antwort Italiens auf Vincennes in der Zeit um den Prix d’Amérique und das erste bedeutende Rennen im Jahr für all jene der italienischen Elite, die auf einen Frankreich-Trip verzichteten.
In Vorläufen Mitte sowie einem Finale Ende Januar in Mailand ausgetragen, standen 2010 beispielsweise insgesamt 88.000 Euro auf dem Spiel. Dann wurde der Gran Premio immer mehr abgewirtschaftet, verlor eine Zeit lang seinen angestammten Termin und wurde auch schon mal Mitte Februar in Turin ausgetragen, als die alte Trabrennbahn von San Siro geschlossen und die neue Piste von Mailand-La Maura noch nicht fertig war. Inzwischen in die Hauptstadt der Lombardei zurückgekehrt, wurde er in einem mit 14 Teilnehmern üppig bestückten Lauf um die in Italien für Gruppe-III-Rennen üblichen 40.040 Euro entschieden - und eine sichere Beute des Quartiers von Alessandro Gocciadoro.
Auch wenn „Alex‘“ Hoffnungen auf den ganz großen Wurf sich nicht erfüllten - die ebenfalls von ihm trainierten Zealand As, Von Wise As und Ua Huka kamen ohne Hafergeld heim -, dürfte Italiens Trainerchampion gefreut haben, wie Rene‘ Legati für ihn in die Bresche sprang und sicher verwandelte. Der Catchdriver entschied sich goldrichtig, Vanesia EK im äußeren Mittelfeld hinter Zilath, Uragano Trebi‘ und Zaffiro Jet zu parken, während Trainingskameradin Ua Huka von der „6“ sofort mit einem Höllenknast das Zepter schwang. 1:11,8 für den ersten Kilometer waren eine deftige Ansage. Hinter ihr warteten Deimos Racing - der Schweden-Import war der einzige Ausländer -, Zealand As und Zoe Amg auf ihre Chance, die Versus All und Universo d’Amore nach 500 Metern im Galopp bereits versiebt hatten. Ungeachtet der kernigen Fahrt griff Andrea Farolfi mit Schlusslicht Victor Ferm eingangs der Überseite in dritter Spur an. Legati ließ sich nicht lumpen, lavierte Vanesia EK vor ihm ebenfalls nach außen und zwang den Nad-Al-Sheba-Sohn, mit 223.532 Euro Einkommen die Nummer vier im Feld, dadurch in die vierte Gefechtslinie. Das stoppte diesen eher weniger. Rad an Rad mit Vanesia EK donnerte er durch die Schlusskurve und kam Ua Huka und Zilath schwer an die Gurte.
Auf der Zielgeraden fiel die Entscheidung rasch zugunsten der Exploit-Caf-Tochter, die unter wohltuend moderaten Hilfen Legatis sicher mit 1½ Längen voraus blieb und die letzten schwachen Versuche glattweg in den Schatten stellte. 2017 Siegerin der Oaks del Trotto und Zweite des Orsi-Mangelli hinter dem potentiellen Amérique-Starter Vitruvio, 2018 Beste des Gran Premio Regione Campana zu Neapel, stockte die seit Kindesbeinen auf hohem und höchstem Parkett tanzende Braune ihr Salär um 16.744 auf 397.536 Euro auf. Mächtig schnelle Beine bekam im Einlauf weit außen Vincent Ferm, der seinem Zuchtgefährten Victor Ferm die sichergeglaubte „Silbermedaille“ um einen „Hals“ entriss, und auch Deiomos Racing war dank innerer Schonung bis zum guten Ende dick im Geschäft besseres Geld. Für den kleinsten Scheck wurde es dann wieder übersichtlicher. Der ging eine Länge vor Zealand As an Zaffiro Jet, der sich von Victor Ferm durch die vierte Spur hatte ziehen lassen.
Gran Premio Mario Locatelli (Gruppe III; ab fünfjährig)
1600 Meter Autostart, 40.040 Euro
1. Vanesia EK 11,5 Rene’ Legati 21*
6j.br. Stute von Exploit Caf a.d. Nike EK von Varenne
Be: Scud. Indal; Zü: Az.Agr. Edy Caprani; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Vincent Ferm 3. Victor Ferm 4. Deimos Racing 5. Zaffiro Jet 6. Zealand As 7. Von Wise As 8. Zoe Amg 9. Ua Huka 10. Zamora Font 11. Zilath Uragano Trebi’ Versus All Universo d’Amore |
11,6 Giampaolo Minnucci 11,6 Andrea Farolfi 11,7 Roberto Andreghetti 11,9 Antonio di Nardo 12,0 Alessandro Gocciadoro 12,7 Cesare Ferranti 12,8 Gaetano di Nardo 13,0 Federico Esposito 13,0 Lorenzo Besana 13,2 Andrea Guzzinati dis.r. Roberto Vecchione dis.r. Santo Mollo dis.r. Marco Stefani |
247 125 45 7 21* 524 292 21* 1591 130 35 269 868 |
Sieg: 21 (*Stallwette); Richter: sicher 1½ - Hals - ½ - 1½ - 1 Länge; 14 liefen
Wert: 16.744 - 8.008 - 4.368 - 2.184 - 1.456 sowie 7.280 Euro Züchterprämie