Mit viel Esprit

Solvalla & Jägersro, Mittwoch, 21. Oktober 2020. Hauptereignis des V86-Abends war in der Hauptstadt der an Triton Sund erinnernde Lopp für die „großen Internationalen“. Einer der ersten, 2001 geborenen Heroen des aufstrebenden Stefan Hultman hat sich mit Siegen in Breeders‘ Crown, Sundsvall Open Trot, Olympiatravet und Copenhagen Cup sowie 15.351.275 Kronen Gage einen Platz in der Geschichte des schwedischen Rennsports gesichert.
Die 2640-Meter-Aufgabe wurde am Start entschieden, wo sich Usain Henna, der aus seiner Frankreich-Rallye solche Distanzen zur Genüge kennt, an der „1“ eine minimale Unsicherheit leistete, die Daniel Wäjersten konsequent ausnutzte. Von der „4“ schoss der den zweiten Start unter seiner Regie absolvierende Esprit Sisu in Front und wurde dort auf dem weiteren Weg in Ruhe gelassen. On Track Piraten als erster Anführer der äußeren Garden hielt sich mit Angriffen auf den Favoriten ebenso zurück wie der ihn nach 600 Metern ablösende Montdore, dem besagter Piraten bei seinem 168. Engagement, Hard Times, Latest News, Alone und Voltaire Gifont auf den Fersen waren.
Erst 550 Meter vorm Pfosten änderte sich dieses Paarlaufen, weil Montdore allmählich schwächelte. „Piraten“ eröffnete Spur drei, der Rest koppelte sich an, ohne auf die ersten Beiden Eindruck zu schinden. Spannend wurde es, als Usain Töll zu Beginn des Einlaufs aus der Zwickmühle bequem herauskam, doch zu stürzen vermochte er den Tempomacher nicht mehr. Esprit Sisu hielt recht sicher einen „Hals“-Vorteil zum 18. Treffer fest. 3½ Längen zurück kamen weit außen Alone und Voltaire Gifont angestiefelt - mit dem besseren Ende für den Travkompanier.
Triton Sunds Lopp (int.)
2640m Autostart, 202.500 SEK
1. Esprit Sisu 12,7 Daniel Wäjersten 30
6j.br. Wallach von Ready Cash a.d. Yankee TL von Cantab Hall
Be: Aac Nybrostrand Invest AB & YTAAB AB.; Zü: Sisyfos Breeders AB; Tr: Daniel Wäjersten
2. Usain Henna 12,8g Petter Karlsson 61
3. Alone 13,0 Örjan Kihlström 42
4. Voltaire Gifont 13,1 Björn Goop 62
5. Digital Ink 13,1 Robert Bergh 416
6. Hard Times 13,1 Ulf Ohlsson 205
7. Super Nice 13,2 Jörgen Westholm 270
8. On Track Piraten 13,3 Emilia Leo 107
9. Antonio Trot 13,4 Jorma Kontio 192
10. Evaluate 13,5 Erik Adielsson 563
11. Latest News 13,6 Magdalena Eriksson 2421
12. Montdore 13,6 Tom Horpestad 622
Sieg: 30; Richter: Kampf Hals - 3½ - Hals - Hals - 1 Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 09,3/500m - 11,5/1000m - 12,8/1000m - 12,7/letzte 500m
Wert: 100.000 - 50.000 - 25.000 - 13.500 - 8.500 - 5.500 SEK
Für Frankreich gerüstet
Auf der Derbybahn sorgte Wild Love für den meisten Gesprächsstoff. Den Kampf um die Spitze des Oktoberpriset nahm die sofort zurückgenommene Love-You-Tochter von der „8“ gegen Blitzstarter Pastore Bob (7), mit dem Johan Untersteiner ab ausgangs der ersten Kurve regierte, gar nicht erst auf. Nach einer Runde gab Stefan Persson der Sechsjährigen den Kopf frei, ließ sie an die Flanke des flinken Pastors schießen, wartete bis zu Beginn der Zielgeraden und zerlegte den Wallach dann in seine Einzelteile.
Zehn Längen betrug der Vorsprung Wild Loves im Ziel, das sie nach 1:11,8/2140m zum 19. Mal aus 65 Starts als Klassenbeste erreichte, 60.000 SEK Spesen kassierte und demnächst wohl Vincennes ihre Aufwartung machen wird: „Sie holt sich ihre Härte im Rennen. Wenn sie gegen Hengste und Wallache dieses Kalibers so überzeugend bestehen kann, sollte sie auch im Pariser Winter-Meeting eine ordentliche Scheibe vom Preisgeld abbekommen. Ich bin gespannt“, sah Trainer Bengt Simberg hoffnungsfroh in die Zukunft.