Mit Volldampf voraus zum wertvollsten Sieg

Vincennes, Dienstag, 5. September 2023. Ein „internationales“ Reiten ohne ausländische Beteiligung für ältere Satteltraber, die keine halbe Million Euro gewonnen hatten, bildete mit 90.000 Euro den finanziellen Höhepunkt der acht Gänge umfassenden Abendkarte.
Im über 2.850 Meter führenden Prix Alfred Lefèvre landete Granit Méslois beim 78. Auftritt seinen siebten und wertvollsten Sieg. Nun fehlt nur noch einer auf Gruppe-Ebene, der nach heutigen Eindrücken nicht mehr lange auf sich warten lassen sollte. Im zarten Alter von sieben Jahren scheint der Wallach endlich voll und ganz begriffen zu haben, worum es in diesem Sport geht. Angefangen hat seine Karriere vor fast drei Jahren mit sechs roten Karten in Folge - insgesamt waren es zwölf bei den ersten 15 Versuchen!
Ein Ausbund an Zuverlässigkeit ist der Shadow-d’Odyssée-Nachkömmling zwar weiterhin nicht, doch sind die Aussetzer deutlich rarer geworden - gut fürs Nervenkostüm seines Trainers, Züchters und Besitzers Pierre Belloche. Trotz des weiten Weges kannte Victor Saussaye mit dem Fuchs kein Erbarmen, übernahm nach 700 Metern das Kommando von Galipette Pierji, an der auch Gigolo Lover vorbeizog, und gab einen - wenn die in letzter Zeit nicht immer zuverlässig arbeitende Zeitmessung in Vincennes korrekt funktioniert hat - durchgängigen 1:12,3-Strich vor, bei dem er auch zum Ende keinen Augenblick nachließ.
Da konnte Gigolo Lover, der vor zehn Tagen mit einer 1:09,9-Gala über 2.175 Meter in den Monté-Sport eingestiegen war, beim zweiten Versuch unter Alex Abrivard die Zähne zusammenbeißen wie er wollte - an dem sich auf 333.930 Euro steigernden „Granit“-Klotz kam er einfach nicht vorbei und wurde wenige Meter vorm Ziel auch noch von den Stewards wegen mäßiger Trabaktion aus der Wertung genommen.
So fiel der Ehrenplatz Favorit Fillwell zu, dem ein extrem rumpeliger Beginn lange nur die vorletzte Position vor Fulton beschert hatte. Während sich Camille Levesque bergauf mit ihrem Wallach in dritter Spur auf den beschwerlichen Vormarsch machte, versuchte es Damien Bonne mit dem zweiten Bazire-Schützling innen entlang. Das bescherte dem Royal-Dream-Sohn, für den am 26. August einen „Kopf“ hinter Gigolo Lover ebenfalls 1:09,9 gestoppt wurden, Platz drei und die Erkenntnis, dass er auch über weite Distanzen zu beachten ist.
„Ein echter Marschierer, der keinen Moment nachließ. Mein Dank gilt Pierre und seiner Mannschaft, die die Pferde wunderbar vorbereiten“, strahlte Saussaye, für den dieser 88. Sieg Numero sieben in Vincennes war - und der bislang hochkarätigste dazu.
Prix Alfred Lefèvre - Monté- (Kat. A int., Fünf- bis Zehnj., keine 500.000 Euro)
2850m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1. Granit Méslois 12,3 Victor Saussaye 112
7j.br. Fuchswallach von Shadow d’Odyssée a.d. Sexy Mésloise von And Arifant
Be: Ecurie B (Pierre Belloche); Zü: Ecurie Bois Doufray (Pierre Belloche); Tr: Pierre Belloche
2. Filwell 12,6g Camille Levesque 22
3. Fulton 12,7 Damien Bonne 120
4. Fougue du Dollar 12,9 Mathieu Mottier 260
5. Force Vive 13,0 Benjamin Rochard 290
6. Fly Speed 13,1 Clément Frecelle 610
7. Galipette Pierji 14,0 Laura Planchenault 840
8. Fiaschetto 18,6 Marius Durville 760
Gigolo Lover dis.r. Alexandre Abrivard 28
Fakir du Ranch dis.r. Eric Raffin 97
Sieg: 112; Richter: überlegen 4½ - 2 - 3 - 1 - 2 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 12,3/1350m - 12,3/1850m - 12,3/2350m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro