Mit Rückenwind zum Åbergs Memorial

Axevalla, Samstag, 22. Juli 2023. Bevor am Sonntag in der V75 rund ums Sto-Championatet die vierbeinigen Ladys das Zepter übernehmen, gab’s eine alltägliche Königswette auf der Bahn mitten in der Pampa mit der längsten aller schwedischen Zielgeraden, sieht man mal von jener der Meilen-Bahn in Tingsryd ab.
Das zeitigte eine Fülle unerwarteter Ergebnisse, die auch vor der 2.640 Meter langen Gulddivisionen nicht Halt machten. Am Start explodierte der ideal postierte Rackham (2), im ersten Bogen folgte Toto Barosso seinem unrühmlichen Beispiel, was es dem von der „6“ schwungvoll loslegenden Emoji umso leichter machte, nach 500 Meter Dats so Cool (1) von der Kommandobrücke zu verjagen.
Als sein äußerer Begleiter Revelation 350 Meter vorm Pfosten wieder mal im Galopp ausfiel, schien die Messe für den Dänen gesungen, zumal Kentucky River (8) die Schlusskurve an der ganz frischen Luft meistern musste. Das schreckte Per Nordströms zweites Juwel nach Önas Prince kein Stück, der nach Emojis langer Gegenwehr ab 100 Meter vor Ultimo den zehnten Karrieresieg immer sicherer in den Griff bekam und 2½ Längen voraus sein Konto um 150.000 auf 2.274.000 SEK aufstockte.
Dem müden Emoji verging das Grinsen, denn der einstige Bigeon-Schützling Dexter Chatho lief ihm aus dem zweiten Paar außen den Ehrenrang um einen „Hals“ ab, und selbst für Platz drei musste Flemming Jensen gegen den innen durchstoßenden Husse Boko höllisch auf der Hut sein.
Für Per Nordström war dies der richtige Mutmacher für den kommenden Dienstag, wenn’s für ihn und Önas Prince in Jägersros Åbergs Memorial um weit mehr Kohle geht.
„Ich wusste, dass er beim ersten Auftritt nach dem Ehrenplatz im Harper Hanovers Lopp (27. Mai) noch nicht auf Hundert ist, aber irgendwann muss man mal anfangen, und weite Wege liegen ihm. Er überrascht mich immer wieder, denn er ist ein echter Krieger und mental das stärkste Pferd, das ich je trainiert habe“, gestand ein begeisterter Per Nordström - und nahm voller Vorfreude die obligatorische Einladung zum Åby Stora Pris in Empfang. In dem geht’s am 12. August über 3.140 Meter…
Axevallalöpning - Gulddivisionen - (int.)
2640m Autostart, 329.000 SEK
1. Kentucky River 13,3 Per Nordström 48
5j.dklbr. Hengst von Father Patrick a.d. Flicka River von Ready Cash
Be: JimMit AB; Zü: Carlsson & Berggren; Tr: Per Nordström
Pflegerin: Emma Nordström
2. Dexter Chatho 13,5g Gustav Johansson 373
3. Emoji 13,5 Flemming Jensen 34
4. Husse Boko 13,6 Peter Untersteiner 226
5. Kuyt F.Boko 13,7 Stefan Persson 1107
6. Dats so Cool 13,9 Carl Johan Jepson 210
7. Hennessy Am 14,0 Erlend Rennesvik 877
8. Ubiquarian Face 14,1 Oskar Kylin Blom 305
Revelation dis.r. Magnus Djuse 56
Rackham dis.r. Christoffer Eriksson 37
Toto Barosso dis.r. Johan Untersteiner 160
Sieg: 48; Richter: leicht 2½ - Hals - ½ - 2 - 1 - Hals; 11 liefen
Zw-Zeiten: 16,2/500m - 14,8/1000m - 14,4/1500m - 14,2/2000m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Nicht ganz seiner exponierten 18:10-Stellung gerecht wurde Karin Walter-Mommerts Natorp Bo in der Silverdivisionen, obwohl Joakim Lövgren mit dem von Hans Ulrich Bornmann gezüchteten Schwarzbraunen von der „2“ problemlos in Front kam und dort alles nach seinem Gusto regulieren konnte.
Im Speed war der in Italien geborene Charliebrown Effe (11) aus dem Lot Gennaro Casillos, von Carl Johan Jepson punktgenau eingesetzt, um eine halbe Länge stärker und sackte nach 1:12,3/2140m 125.000 SEK ein. Der in identischer Zeit abgewunkene Natorp Bo erhielt die Hälfte.
Besser als sein 536:10-Ruf vermuten ließe zog sich in der Klass I Karin Walter-Mommerts Beachcomber aus der Affäre, dem Joakim Lövgren von der „12“ ein streng defensives Regime im vierten Paar innen verschrieb. Das zahlte sich am Ende aus, als der sechsjährige Love-You-Wallach passend in die Freiheit und zu Platz sechs und 10.000 SEK kam.
Den Deckel auf die V75-Wette machte für 120:10 Eddie the Eagle, mit dem Michael Lönborg von der „3“ über die 1.640 Meter kurze Bronsdivisionen ruckzuck das Panier ergriff und es bis ins Ziel nicht mehr hergab. Hinter den in Dänemark geborenen SJ’s-Photo-Soihn verkrümelte sich Nugget Zon - und suchte noch Stunden später nach einem Weg aus dem selbst gewählten Gefängnis. Mehr als Platz vier und 19.000 SEK waren für den bei 40:10 meistgewetteten Sieger des schwedischen Super-Trot-Cup-Vorlaufs nicht drin.
V75-1 (Klass II): It’s Peppertime / Jorma Kontio 30
V75-2 (Silver): Charliebrown Effe / Carl Johan Jepson 110
V75-3 (Guld): Kentucky River / Per Nordström 48
V75-4 (Lärling): Gilmore Trot / Jenny Börk 108
V75-5 (Diam-Sto): La Sassicaia / Mats Djuse 151
V75-6 (Klass I): Edelweiss / Rikard Skoglund 42
V75-7 (Brons): Eddie the Eagle / Michael Lönborg 120
Umsatz V75: 82.084.979 SEK
1. Rang: 18,28 Systeme à 1.167.630 SEK
2. Rang: 5.930 SEK
3. Rang: 366 SEK
Umsatz Top-7 (Diam-Sto): 1.908.302 SEK