Melander-Rush
(nn) Solvalla, Mittwoch, 27. November 2019. Die vierjährigen Helden sind müde - oder anderweitig, sprich mit der Vorbereitung aufs Pariser Winter-Meeting beschäftigt.
Anders ist es kaum zu erklären, dass der Solvalla Grand Prix, das Finale der sich seit März ziehenden Solvalla-Serien um immerhin 300.000 Kronen für Platz eins, das 2009 ein in Deutschland wohlbekannter Nu Pagadi auf seine Kappe gebracht hatte, nur wenige Ställe aus der Reserve zu locken vermochte. Und hätte nicht Stefan Melander seine vier Buben in Stellung gebracht, wäre der aufgrund einer Fülle von Vierjährigen-Vergleichen sportlich wie finanziell deutlich abgewertete Grand Prix endgültig zur Farce geworden, zumal aus dem ursprünglichen Siebener-Feld Daniel Redéns Vorausfavorit Missle Hill wegen eines „dicken Halses“ gestrichen werden musste.
Dem 62-jährigen Berufsfotografen und selbsternannten „Hobby-Trainer“ mit derzeit 129 Schützlingen auf der in Schweden öffentlich einsehbaren Trainingsliste konnten diese äußeren Umstände schlicht egal sein. Seine Jungs belegten die Plätze eins bis vier und bescherten ihm mit 461.000 Kronen einen goldenen Schnitt am kühlen Abend.
Dabei lief’s ein wenig anders als geplant. Nicht 19:10-Favorit Evaluate, der in diesem Jahr bereits 1,4 Millionen Kronen gewonnen hatte - unter anderem war er Vierter des Königspokals, Zweiter in Solvallas Fyraåringseliten und Dritter im SprinterMästaren -, sackte den größten Point ein, obwohl er über weite Strecken mit teils fünf Längen Vorsprung munter vorneweg sprudelte. Der Rennfilm war ebenso undramatisch wie simpel: Innen rannten die vier „Dunkelblauen mit den weiß-goldenen Achselstreifen“, außen durfte sich das fremde Duo produzieren, das der nach 1500 Meter stillstehende Wingmaster vor Mellby Glader anführte. Ausgangs der Schlusskurve war’s mit der Herrlichkeit Evaluates vorbei und kamen die Häscher aus dem eigenen Quartier rasant näher. Allen Mühen Björn Goops zum Trotz setzte sich Im Your Captain, von Jorma Kontio für 122:10 als Nummer vier des Wettmarkts konsequent an zweiter Position gehalten, die Kapitänsmütze auf und baute sein Konto mit dem ersten Saisonsieg aus 13 Versuchen von 153.000 auf 453.000 Kronen üppig aus. Jeweils vier Längen getrennt holten Flight Dynamics und Tito in der Reihenfolge, in der sie sich innen postiert hatten, die nächsten Prämien.
Solvalla Grand Prix (int., Vierjährige)
2140m Autostart, 581.500 SEK
1. Im Your Captain 11,8 Jorma Kontio 122
4j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Frisky Strike von Striking Sahbra
Be / Tr: Stefan Melander (Stall T.Z.); Zü: Black Horse Racing, US
2. Evaluate 3. Flight Dynamics 4. Tito 5. Mellby Glader 6. Wingmaster |
11,9 Björn Goop 12,3 Ulf Eriksson 12,8 Ulf Ohlsson 13,0 Per Lennartsson 16,5 Kim Eriksson |
19 232 284 26 80 |
Sieg: 122; Richter: Kampf Kopf - 4 - 4 - 2½ Längen; 6 liefen (NS Missle Hill / Halsinfekt)
Zw-Zeiten: 11,9/500m - 12,0/1000m - 11,5/1500m - 1212,9/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 68.000 - 33.000 - 17.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Illuminati eingeschläfert
Über Mittag machte die Nachricht vom Ableben Illuminatis die Runde. Eine von Joakim Lövgrens Nachwuchshoffnungen verletzte sich beim Herumtollen auf seiner Koppel so schwer, dass er eingeschläfert werden musste. „Solche Dinge passieren trotz aller Vorsicht leider manchmal - das ist die Kehrseite unserer Arbeit mit Rennpferden, denen wir es so angenehm wie möglich machen wollen“, teilte sein 53-jähriger Trainer mit. Der 2014 geborene Ready-Cash-Sohn hatte neun seiner 39 Starts und 1.082.200 Kronen gewonnen und sich gerade in die Silverdivisionen hochgearbeitet.