Matte Amérique-Probe

Bologna, Samstag, 6. Januar 2024. Keine Gnade hatte der Wettergott am Tag der heiligen drei Könige mit dem Veranstalter auf dem 800-Meter-Ippodromo Arcoveggio in Bologna.
Es regnete Strippen, so dass der Volksrenntag, an dem Stelzenläufer unterwegs waren und an die Kinder traditionsgemäß kleine in Strümpfe verpackte Geschenke verteilt werden, vorwiegend in der Wetthalle stattfand.
Draußen hatten die Männer in den Sulkys ihr zweifelhaftes Vergnügen, das im Gran Premio Vittoria gipfelte. Drei Runden rum waren im ersten Gruppe-Rennen Italiens zu absolvieren - für Stargast Vernissage Grif, der fast vier Monate nach seinem zweiten Platz im Gran Premio Freccio Europa erstmals wieder am Ablauf war und für den Prix d’Amérique probte, noch 20 Meter mehr.
Es sollte ein ernüchterndes Ergebnis für den in 128 Rennen gestählten Fuchs mit der langen Blesse werden, denn als Siebter kam nichts zu seinen 1.664.435 Euro hinzu. Helfen konnten ihm seine beiden Stablemates nur bedingt, denn Allegra Gifont nahm den Bänderstart extrem übel und war nicht zum Traben zu bewegen, und Maurizio Cheli hütete sich, seine Position mit Cointreau hinter der äußeren Anführerin Dilva Jet aufzugeben.
Blendend war Vernissage Grif eingestiegen, hatte ratzfatz seine Zulage wettgemacht und lag im dritten Paar außen auf der Lauer, derweil Favorit Boccadamo vor Brillant Ferm, Altaseta del Pino, Ziguli dei Greppi und Crisper den betulichen Takt vorgab. Nach 1½ Runden schritt Gocciadoro zur ersten Tat und scheuchte seinen Crack an die Flanke des Leaders, wobei ihm Dilva Jet keine Steine in den Weg legte.
Ferdinando Pisacane war froh, einen Schattenspender zu haben. Beeindrucken ließ sich Boccadamo nicht. Während Italiens Champion im Schlussbogen hinter einem völlig leeren Pferd saß, musste Roberto Vecchione nicht einmal die Hand aufmachen. Holger Ehlerts Schützling, mit drei bescheidenen Formen aus Vincennes heimgekehrt und dennoch zum 15:10-Favoriten erhoben, gewann viel leichter, als es der Eine-Länge-Abstand zur sich prächtig durchbeißenden Maharajah-Tochter Dilva Jet vermuten ließe.
Der 20. Sieg aus 55 Engagements hob das Konto Boccadamos, der sich in den Sommern 2021 und 2022 auch in Schweden versucht hatte, auf 141.462 Euro.
Gran Premio Vittoria - Trofeo Carlo Mantellini - (int.)
2460m Bänderstart, 35.200 Euro
1. Boccadamo 2460 16,1 Roberto Vecchione 15
7j.br. Hengst von Ideale Luis a.d. Marcena von Lindy Lane
Be: Raffaele Orlando; Zü: Raffaele Orlando; Tr: Holger Ehlert
2. Dilva Jet 2460 16,2 Ferdinando Pisacane 105
3. Cointreau 2460 16,3 Maurizio Cheli 115
4. Brillant Ferm 2460 16,3 Marco Stefani 313
5. Cardoso DR 2460 16,5 Pietro Gubellini 89
6. Altaseta del Pino 2460 16,5 Francesco Facci 977
7. Vernissage Grif 2480 15,8 Alessandro Gocciadoro 35
8. Crisper 2460 16,8 Giampaolo Minnucci 117
Allegra Gifont 2460 dis.r. Andrea Farolfi 287
Ziguli dei Greppi 2460 dis.r. Vincenzo-P. dell‘Annunziata 325
Sieg: 21; Richter: leicht 1 - 1½ - 1 - 1 - ½ - k.Kopf; 10 liefen (NS Cabasse)
Zw-Zeiten: 15,9/1000m
Wert: 14.714 - 7.040 - 3.837 - 1.936 - 1.267 sowie 6.406 Euro Züchterprämie