Matchmadeinheaven mit besten Chancen

Solvalla & Jägersro, Mittwoch, 8. November 2023. Im Brennpunkt des von den beiden Großbahnen gestalteten Abends standen die einheimischen Zweijährigen, für die es hier wie dort über 1.640 Meter in je zwei Vorläufen um Eintrittskarten zum Svensk Uppfödningslöpning, Schwedens ältestem Zuchtrennen und bedeutendstem für die Youngsters, ging.
Wer zu den auserwählten Zwölf gehören wollte, die am 25. November im Südosten von Malmö um die 1,6 Millionen Kronen noch mal ran dürfen, musste mindestens Platz drei ergattern. Wofür es die Aspiranten in Schwedens Hauptstadt leichter hatten, weil die Konkurrenz zahlenmäßig schwächer war..
Einen Tick zu viel mutete Erik Adielsson in Elimination 1 seinem Partner Duncan Cowan zu, den er von der „6“ im ersten Bogen mit Volldampf durch die dritte und zweite Spur scheuchte, bis er nach 400 harten Metern in blanken 1:10 endlich die Spitze gegen Pop the Cork ergattert hatte. Führte er fortan recht souverän um die folgende Runde, so kam die Quittung für den anfänglichen Raubbau auf den letzen Metern.
Wesentlich rationeller hatte Ulf Ohlsson Schlusslicht Romulus Tooma die Kräfte eingeteilt. Der Laternenträger bog mit tollem Endspurt die Partie um einen „Kopf“ Vorsprung zu seinen Gunsten um.
Viel gesprungen wurde in Vorlauf 2. Custom Chrono und Pure Eliza erwischte es im ersten, Melba Westwood im zweiten Bogen. Das Tempo bestimmte vom Fleck weg R.K.Fade, in deren Rücken Custom Chrono nach 800 Metern wieder auftauchte, während sich Global Forecast vor Matchmadeinheaven außen tummelte. Als der Trixton-Sohn im Schlussbogen genug hatte und wie ein Stein nach hinten abfiel, trat Matchmadeinheaven auf den Plan.
Mit Augenmaß servierte Rikard Skoglund die kein Stück schwächelnde R.K.Fade um eine halbe Länge ab. Die Siegerin des Svampen Örebro dürfte im Endlauf zum engsten Kreis der Favoriten zählen, wie Skoglund kommentierte: „Bisher ist sie die Königin dieser Generation. Romulus Tooma hat mir gut gefallen, und auch in Jägersro sind einige Gute dabei. Aber sie ist sicher und kampfstark und wird um den Sieg ein deutliches Wort mitreden.“
Angehen wird sie den Uppfödningslöpning als Zweitreichste mit 784.500 Kronen.
Svensk Uppfödningslöpning (nat., Zweijährige)
1640m Autostart, 217.000 SEK
Fürs Finale qualifizieren sich die besten Drei.
Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK
1. Vorlauf
1. Romulus Tooma 13,8 Ulf Ohlsson 99
2j.br. Wallach von SJ’s Caviar a.d. Marvellous von Donerail
Be / Zü: Stall Oxalis AB (Li Hanné); Tr: Diederik Meilink
2. Duncan Cowan 13,8 Erik Adielsson 15
3. Chapter One 14,0 Magnus Djuse 49
4. Pop the Cork 14,2 Mats Djuse 225
5. Ajson 14,6 Zeb Jonasson 48
Sieg: 99; Richter: Kampf Kopf - 1 - 1½ - 2½ Längen; 5 liefen (NS Hidethewinehoney / Halsinfekt)
Zw-Zeiten: 10,0/500m - 13,1/1000m - 14,2/letzte 500m
2. Vorlauf
1. Matchmadeinheaven 15,1 Rikard Skoglund 32
2j.br. Stute von SJ’s Caviar a.d. Inga in Heaven von Orlando Vici
Be / Zü: Fredrik Wallin & Mitbes.; Tr: Fredrik Wallin
2. R.K.Fade 15,2 Björn Goop 53
3. Custom Chrono 16,0g Åsbjörn Tengsareid 443
4. Melba Westwood 16,5g Magnus Djuse 24
5. Global Forecast 19,2 Ulf Ohlsson 49
Pure Eliza dis.r. Mats Djuse 173
Sieg: 32; Richter: sicher ½ - 6½ - 3 Längen; 6 liefen (NS Sposa Dura / Halsinfekt)
Zw-Zeiten: 13,5/500m - 13,8/1000m - 16,0/letzte 500m
Oranje in Jägersro
Wer nicht genau aufgepasst hatte, konnte sich bei den Eliminationen 3 und 4 fast in Wolvega statt in Jägersro wähnen: Sechs der 19 Teilnehmer wurden von holländischen Quartieren gestellt, die immer häufiger in schwedischen Gewässern fischen, was Rennen für die jüngeren Jahrgänge betrifft; ein Quartett darf im Finale noch mal ran.
Dazu zählt auch Paul Hagoorts O’Hara Boko, die am 4. Oktober als Siegerin des Breeders-Course-Finales in Jägersro eine exzellente Visitenkarte abgegeben und 700.000 Kronen weggeschleppt hatte. In Vorlauf 3, den die Oranje-Fraktion zu einer holländischen Meisterschaft mit schwedischen Inländern umfunktionierte, erreichte die wie immer von Robin Bakker gesteuerte Robert-Bi-Tochter mit Platz drei gerade so den Endlauf.
Für den wird sie bzw. Paul Hagoort sich einen anderen Chauffeur suchen müssen, denn Bakker wurde, weil er 600 Meter vorm Ziel in dritter Außenposition dem angreifenden Aveve in die Parade fuhr und ihn zum Galoppieren brachte, neben 4.500 Kronen Geldbuße zu einem Fahrverbot vom 22. bis 26. November verdonnert.
Ihren ersten, rundum überzeugenden Sieg nach einem Traumrennen, das ihr Danny Brouwer von der „10“ im zweiten Paar außen verpasst hatte, feierte die 296er Außenseiterin Oriana Boko, für die der Weg zum Erfolg weit offen da lag, nachdem sich ihr Zugpferd Over the Light Ås in der letzten Kurve im Galopp ausgeklinkt hatte.
Die Father-Patrick-Tochter, mit mageren 17.982 SEK für je einen zweiten und dritten Platz in Wolvega angetreten nutzte die Chance zur verblüffend leichten 1½-Längen-Nummer. Für den Ehrenplatz musste Rick Ebbinge ein bisschen zirkeln, um den lange hinter der führenden Captiva liegenden L’AmourPourBlanca hinten herum auf freie Bahn zu bringen. Dort packte der Face-Time-Bourbon-Sohn prächtig an und entriss O’Hara Boko den Ehrenplatz.
Den totalen „Oranje“-Triumph komplettierte der lange am Ende des Pulks liegende Odyssey Boko mit Rang vier.
Hatte Per Nordström bei Captiva am Ende zu wenig in der Hand, so lief es für den Jägersroer Trainer, der seit fünf Jahren auf einer Erfolgswelle schwimmt und dessen Aushängeschild Önas Prince zweimal den Elitloppet-Endlauf erreicht hat, im 4. Qualifier wie nach Maß.
Er hatte zwar nicht den Hauch einer Chance, mit dem bei zwei Starts unbezwungenen Västerbo Gute an der „1“ in Front zu kommen - dafür fegte an der „8“ He dares the Devil los wie der Teufel. Dahinter hatte er bei dem Höllentempo, das der Fourth-Dimension-Sohn weiterhin vorlegte, vor Trainingskamerad Monster Wine ein Traumrennen, zumal sich Las Vega mit Valnes Phenix im Nacken mühsam durch die Todesspur kämpfen musste.
Als He dares the Devil eingangs der Schlusskurve seinem eigenen Tempo erlag und zügig nach hinten entschwand, war Västerbo Gute längst „draußen“. Nach Hause kam der Gotland-Sohn nicht, doch dürfte Nordström ein Stein vom, Herzen gefallen sein, dass es Monster Wine war, mit dem Gustav Johansson ihn um eine halbe Länge einfing.
Eine Länge dahinter war Valnes Phenix, Sieger des Berliner Jugend-Preis, um einen Hauch eher am Pfosten als Omerta Boko, womit Michel Rothengatter auch seinen zweiten, mit Startnummer „9“ gehandicapten Kandidaten prima vorstellte, doch am Endlauf, für den die Startplätze an diesem Donnerstag ausgelost werden, knapp vorbeirauschte.
3. Vorlauf
1. Oriana Boko 13,7 Danny Brouwer 286
2j.br. Stute von Father Patrick a.d. Ever Seen Boko von Donato Hanover
Be: Gerrits Recycling Group, NL; Zü: Boko Stables Holland BV; SE/NL; Tr: Danny Brouwer
2. L’AmourPourBlanca 13,8 Rick Ebbinge 32
3. O’Hara Boko 14,0 Robin Bakker 20
4. Odyssey Boko 14,1 Michel Rothengatter 209
5. Captiva 14,3 Per Nordström 61
6. Look at Me Sisu 14,6 Birger Jörgensen 555
7. The Rose 15,1 Stefan Persson 299
8. Aveve 17,9g Jörgen Sjunnesson 457
9. Zipzeronada 21,8g Gustav Johansson 398
Over the Light Ås dis.r. Ken Ecce 282
Sieg: 286; Richter: leicht 1½ - 1 - 1 - 1½ - 2 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 12,1/500m - 14,2/1000m - 12,5/letzte 500m
4. Vorlauf
1. Monster Wine 13,3 Gustav Johansson 102
2j.dklbr. Wallach von Googoo Gaagaa a.d. Yquem Wine von Prince Gédé
Be: Easy KB; Zü: Anders & Peter Martinsson; Tr: Per Nordström
2. Västerbo Gute 13,4 Per Nordström 38
3. Valnes Phenix 13,5 Robin Bakker 57
4. Omerta Boko 13,5 Michel Rothengatter 33
5. Ragazzo Zon 14,1 Birger Jörgensen 378
6. Budets Asta 14,6 Preben Sövik 638
7. He dares the Devil 14,7 Ken Ecce 127
8. Las Vega 19,5 Dante Kolgjini 429
Garland Greene dis.r. Robert Bergh 50
Sieg: 102; Richter: sicher ½ - 1 - k.Kopf - 5 Längen; 9 liefen (NS Our Brodde / lahm)
Zw-Zeiten: 10,1/500m - 12,2/1000m - 15,2/letzte 500m