Majestätischer Admiral

Solänget, Mittwoch, 12. Juli 2023. Das rund 520 Kilometer nördlich von Stockholm gelegene Solänget, das sich 2009 dank Beanie M.M.s 1:10,7-Weltrekordlauf über die Mitteldistanz für einige Zeit mit dem prestigeträchtigen Titel einer „Världrekords-Banan“ schmücken konnte, hatte seinen großen trabrennsportlichen Tag - nicht wie sonst üblich als V75-, sondern als V86-Veranstaltung.
Hauptereignis war der erstmals 1967 ausgetragene Silverörnen mit dem Status einer Gulddivisionen und entsprechender Dotierung von 329.000 Kronen. Stars wie Zoogin 1995 und 1998, Hilda Zonett 2003, Victory Tilly 2004, Général du Lupin 2005, Elitloppet-Sieger Nahar 2014 haben neben dem Preisgeld einen der silbernen Adler als Pokal mitgebracht.
Gut in diese noble Runde passt Admiral As. Der in Italien geborene, von Kindesbeinen an in Schweden aktive Wallach weckte früh große Hoffnungen. Die konnte der Ready-Cash-Sohn unter Reijo Liljendahls Regie nur ansatzweise erfüllen: Auftritten mit Bravour folgten ernüchternde Vorstellungen, und als die Saisonpremiere mal wieder in den Galopp-Sand gesetzt wurde, erfolgte im April der Wechsel zu Daniel Redén.
Der Fahrer blieb der gleiche - Örjan Kihlström, der ihn zu neun der 20 Siege geführt hatte, aber auch nicht vor Galopp-Einlagen des Wackelkandidaten gefeit war. Im dritten Anlauf unter Redéns Regie klappte es endlich für den Dunkelbraunen, dem auch Startposition „5“ zum Status als 15:10-Favorit verhalf.
In breiter Phalanx rauften Doctor Doxey Zenz (2), Milliondollarrhyme (3), Maesteraemon (4), Admiral As und Axel Ruda (6) ums Kommando, das schließlich wie erwartet Milliondollarrhyme vor Spickleback Face (1) und Hard Times (9) an sich riss. Anschließend wartete Magnus Djuse auf „den Admiral und den Iceman“, die die Einladung dankend annahmen und Ende der ersten Überseite auf dem Platz an der Mitternachtssonne waren. Kaum vorn, ließen sie es sehr viel geruhsamer angehen, so dass sich das Feld dicht zusammenballte.
Zum ersten Angreifer schwang sich Rackham (10) vor dem nach außen dirigierten Spickleback Face und Maesteraemon auf. 650 Meter vorm Ziel wurde auch die Nachhut munter: In dritter Spur versuchten Global Badman, Global Welcome und Axel Ruda ihr Glück. Eindruck auf das führende Gespann machten sie nicht. Ohne einen Zupfer seines Steuermanns kreuzte der Admiral 1½ Längen vor der Meute, aus der sich Milliondollarrhyme als Zweitbester herausschälte, die Linie und baute sein Konto auf 2.819.780 SEK aus.
Weil er den Italiener wie seine Westentasche kennt, wollte Kihlström den Tag nicht vor dem Abend loben: „Sicher, er fühlte sich richtig gut an und hat nun unter Daniels Regie drei fehlerfreie Läufe hingelegt. Doch in seiner Laufbahn hatte er viele Probleme und immer bessere und schlechtere Phasen.“
Silverörnen -Gulddivisionen - (int., mind. 900.001 SEK)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1. Admiral As 12,2 Örjan Kihlström 15
7j.dklbr. Wallach von Ready Cash a.d. Galiera As von SJ’s Photo
Be: SRF Stable (Lennart Ågren); Zü: Allev. della Serenissima Srl, IT; Tr: Daniel Redén
2. Milliondollarrhyme 12,4 Magnus Djuse 55
3. Global Badman 12,5 Daniel Wäjersten 137
4. Rackham 12,5 Christoffer Eriksson 87
5. Spickleback Face 12,6 Mats Djuse 313
6. Global Welcome 12,8 Per Linderoth 622
7. Axel Ruda 12,9 Ulf Ohlsson 130
8. Doctor Doxey Zenz 13,0 Mika Forss 804
9. Chestnut Hill 13,0 Rikard Skoglund 2154
10. Hard Times 13,2 Torbjörn Jansson 2381
11. Maesteraemon 13,2 Sandra Eriksson 1377
Sieg: 15; Richter: leicht 1½ - 1 - Hals - 1 - 2 - ¾ - 1 Länge; 11 liefen
Zw-Zeiten: 09,5/500m - 13,0/1000m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Bahnrekord durch Gocciadoro-Vierjährigen
Seit fünf Jahren war Sign me up Too mit Emilia Leo mit 1:10,6 der Schnellste aller Zeiten auf der Bahn in Örnsköldsvik - bis zur Silverdivisionen, die den Auftakt zur V86-Wette bildete. Für den vierjährigen Denver Gio hatte Trainer Alessandro Gocciadoro mit Magnus Djuse Schwedens aktuellen Champion verpflichtet, der tags zuvor in Eskilstuna mit dem Sieg von Global Bookmaker zum jüngsten Fahrer der Tre Kronors avanciert war, der die 1.000-Siege-Schwelle erreicht hat.
In einem wilden Gefecht um die Spitze bewies der 23-jährige sein feines Händchen und trug den etwas wackelnden Southwind-Frank-Sohn mit der „2“ durch den ersten Bogen gegen Angreifer Mellby Joker (7), der so gut wie vorbei war. Ein paar Dezimeter fehlten noch, dann hätte Daniel Wäjersten, einer der anderen jungen Sterne an Skandínaviens Traberhimmel, herunterziehen können.
Er tat es nicht, Denver Gio fasste eingangs der Tribünengeraden wieder richtig Tritt, der Angreifer verschwand in seinem Rücken, und der Rest geht in Solängets Historie ein: Denver Gio lag bis ins Ziel wie ein Brett, gewann in der neuen Rekordzeit von 1:10,4/1640m zwei Längen vor Mellby Joker zum elften Mal in seiner Laufbahn und steht mit 1.515.144 SEK kurz vorm Eintritt in die Gulddivisionen.
Ein Quartett für den „Iceman“
Mann des schnuckelig-sonnigen Sommerabends war vor 2.102 Zuschauern Örjan Kihlström, der neben Admiral As Chestnut und Hankypanky Pinkman (je 110.000 SEK; Bronsdivisionen bzw. Klass I) für Daniel Redén als Erste an die Linie brachte und sich auch das wertvollste Match des Abends sicherte: Für Kaltblut-Papst Jan-Olov Persson übernahm er im Nordgubbens Minne mit B.W.Sture nach einer Runde die Regie und steuerte den Moe-Odin-Sohn souverän zwei Längen voraus zum 23. Volltreffer, der 220.000 SEK wert war.