„Madame la Présidente“ regiert mit eiserner Faust

Vincennes, Montag, 31. August 2020. Aus dem überaus reichhaltigen Gruppe-Menü des vergangenen Samstags um die beiden Kriterien der Vier- und Fünfjährigen ausgegliedert, war der Prix Legoux-Longpré für vier- und fünfjährige einheimische Satteltraber der Höhepunkt des ansonsten Hausmannskost bietenden Nachmittags auf dem Plateau de Gravelle.
Er war der 2850 Meter lange Laufsteg für die Gala der Gladys des Plaines, die nach zwei Disqualifikationen im Fahren einmal mehr bewies, dass ihr die Arbeit unterm Sattel sehr viel besser mundet. In diesem Metier hatte Gilles Curens‘ Stute in ihrer mit Siegen nicht unbedingt gespickten Karriere am 21. Juni im Prix du Président de la République ihr Meisterstück vollbracht und wurde in einem nicht sonderlich stark besetzten Feld zur Favoritin erkoren.
Am Start hielt Mathieu Mottier die körperlich nicht sonderlich auffällige Vierjährige zurück und kam mit ihr vorerst an sechster Position unter, derweil sich Flamboyant Blue vor Forum Meslois, France Brésil, Flicka de Blary und Gospel Pat für die Programmgestaltung zuständig fühlte, Gabiano sich sofort im Galopp verabschiedete und Fado du Chêne zu seiner 25-Meter-Zulage weitere 20 freiwillig draufpackte. Der 747.600 Euro reiche Klotz schien durchweg völlig indisponiert, dackelte schwerfällig wie ein Traktor gegen Rennwagen dem Pulk hinterdrein und fand, obwohl von Paul-Philippe Ploquin früh getrieben, nie Bindung.
Ganz anders Gladys des Plaines. Als es auf die Tribünengerade ging, machte Mottier der Opus-Viervil-Tochter Dampf, segelte fast in Bahnmitte am Feld vorbei, wie man das weiland von Arlington Dream kannte, hatte für die Schlussrunde die Nase vorn und bequemte sich eingangs des unteren Bogens, bereits 15 Meter voraus, endlich dazu, auch mal die Innenkante zu inspizieren. Dort blieb sie, baute den Vorsprung bergauf zügig auf 30, 40 Meter aus und stand diese Parforcejagd ohne Zaudern und Zagen durch.
Nach 1:13,3 war ihr vierter Sieg aus 20 Versuchen, mit dem sie 281.170 Euro reich ist, rund zehn Längen voraus überlegen im Kasten. Ihr Trainer hat vor drei Jahren in Deauville einen exzellenten Riecher bewiesen, als er sie für sich und seine Freunde Augustin Radu und Julien Coulon für schmale 23.000 Euro an Land zog. Vom geradezu gedemütigten Rest hielt sich Gospel Pat am besten, der den Windschatten, den die vor ihm liegenden Flamboyant Blue und France Brésil als Anführer der zweiten Abteilung boten, weidlich nutzte.
Prix Legoux-Longpré - Monté - (Gruppe III nat., Vier- und Fünfjährige)
2850m Bänderstart, 25m Zulage ab 334.000 Euro; 70.000 Euro
1. Gladys des Plaines 2850 13,3 Mathieu Mottier 25
4j.br. Stute von Opus Viervil a.d. Thétis de Vaujours von Hernani
Be: Augustin Radu (mit Julien Coulon & Gilles Curens); Zü: Ecur. des Plaines; Tr: Gilles Curens
2. Gospel Pat 2850 13,9 David Thomain 46
3. Flamboyant Blue 2850 14,2 Antoine Dabouis 100
4. France Brésil 2850 14,3 Adrien Lamy 260
5. Flore de Janeiro 2875 13,8 Florian Desmigneux 670
6. Goliath de la Cour 2850 14,8 Jonathan Balu 200
7. Flicka de Blary 2850 15,1 François Lagadeuc 320
Gabiano 2850 dis.r. Matthieu Abrivard 700
Forum Meslois 2850 dis.r. Fabien Gence 110
Fado du Chêne 2875 dis.r. Paul-Philippe Ploquin 42
Sieg: 25; Richter: überlegen 10 - 5 - 1½ - 2½ - 4 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 14,1/1350m - 12,8/1850 - 12,9/2350m
Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-08-31/7500/6