M-m’s Dream - der Traum geht weiter

East Rutherford / New Jersey, Samstag, 5. August 2023. 16 Rennen, Rennpreise von 3.433.600 Dollar (immerhin 222.700 USD weniger als 2022) - The Meadowlands öffnete das Vereinssäckel wie seit Jahrzehnten üblich zu Nordamerikas bedeutendstem Renntag des Sulkysports rund um das legendäre Hambletonian und wurde mit dem besten Umsatz belohnt, seit Milliardär Jeff Gural vor zehn Jahren das Ruder vom Bundesstaat New Jersey übernommen hat: 7.805.779 US-Dollar flossen durch die Kassen, davon allein 1.099.034 USD im Hambletonian.
Nichts wurde es im ersten sechsstellig dotierten Match für die Trotter mit der allgemein erwarteten „blutigen“ Rache der Jiggy Jog an M-m’s Dream für die unerwartete Niederlage im Hambletonian Maturity, der ersten für die gebürtige Schwedin in dieser Saison.
Dave Miller war selbst etwas überrascht, wie leicht der Swan-for-All-Tochter der Triumph im Dr. John Steele Memorial für ältere Stuten gemacht wurde. „Natürlich kam mir sehr zupass, dass Oaks-Siegerin Fashion Schooner an der ‚1‘ sofort im Galopp ausfiel und ich im Handstreich in Front kam“, gestand der „buckeye“.
Jiggy Jog andererseits war mit der „6“ nur als Vierte hinter Raised by Lindy und Warrawee Xenia auszumachen. Erst im Schlussbogen dröselte Warrawee Xenia die Perlenkette auf - zu spät vor allem für Jiggy Jog, um die von Ron Burke perfekt eingestellte M-m’s Dream auch nur ansatzweise fordern zu können. Indianas „Trotter of the Year 2022“ ließ nicht das kleinste Fitzelchen anbrennen und stürmte ohne Aufforderung ihres Piloten zum fünften Saisonsieg und 23. der aus 29 Auftritten bestehenden Karriere.
Die von Dexter Dunn ungewohnt energisch angefasste Jiggy Jog hingegen hatte einige Mühe, für den Ehrenplatz Wattawee Xenia und Raised by Lindy auszustechen.
Dr. John Steele Memorial (Stuten aller Altersklassen)
1609m Autostart, 131.250 USD
1. M-m’s Dream 08,4 David Miller 49
4j.br. Stute von Swan for All a.d. Trading Places von Classic Photo
Be: Eleven Star Stables, Frank Baldachino & Hillside Stables; Zü: Mervin Miller; Tr: Ronald Burke
2. Jiggy Jog 08,6 Dexter Dunn 13
3. Warrawee Xenia 08,7 Bob McClure 95
4. Raised by Lindy 08,9 Yannick Gingras 179
5. Eternal Lee 10,9 Andrew McCarthy 735
6. Fashion Schooner 15,1g Tim Tetrick 90
Sieg: 49; Richter: leicht 2 - 1 - ¾ - 16¼ - 34 Längen; 6 liefen
Wert: 65.625 - 32.812 - 15.750 - 10.500 - 6.563 USD
Der nächste Streich des Akademikers
Richtig Schliff hat derzeit der sich für kanadische Farben ins Geschirr legende It’s Academic, der sich das John Cashman Memorial, den einstigen Nat Ray Trot für die älteren Trotter, sicherte und den vierten Sieg in Folge und 28. „lifetime“ nach einem mitreißenden Millimeter-Finish bunkerte.
Am Tag der Sieger mit den hohen Startnummern parkte Dave Miller den mit der „9“ gestraften Sechsjährigen als Letzten, während durch Rattle my Cage vor Ambassador Hanover, Asteroid, Southwind Tyron, Delayed Hanover und Jujubee die Post abging.
Weit hinten schleppte Venerate den Akademiker brav übers zweite Gleis und bekam am Halbmeilenpfosten Jujubee als Lokomotive, vor den sich 300 Meter weiter der auch schon in Europa aktive Asteroid setzte. Der verglühte Mitte der Schlusskurve im Galopp, wo alles recht günstig für Rattle my Cage aussah.
Wenig später hatte der zweite Schützling des Svanstedt-Quartiers ausgerüttelt, als Stablemate Southwind Tyron zur Attacke blies. Der konnte den Vorteil allerdings auch nicht bis ins Ziel festhalten, denn nun liefen auch Venerate und It’s Academic zu Hochform auf und fraßen die Meter nur so weg. Im Ziel entschieden ein paar Zentimeter für den Burke-Schützling, der heuer mit sechs Siegen schon bei 422.344 USD angelangt ist und das beste Jahr der Karriere vor Augen hat.
Wieder prächtig auf Vordermann gebracht hat Marcus Melander den in allen Ehren unterlegenen Venerate. Den von Love You gezeugten Premieren-Sieger der Mohawk Million hatte er mit einer Besitzergemeinschaft im November 2022 für 410.000 Dollar ersteigert. Nach drei Versuchen stehen ein Sieg, zwei zweite Plätze und 179.290 USD auf der 2023er Karte.
„Für mich war Venerate das Pferd, das es zu schlagen galt. Unterwegs war ich etwas besorgt, dass es für uns von so weit hinten nicht reichen könnte. Im Schlussbogen fielen die Würfel zu unseren Gunsten, als wir durch Asteroids Fehler kampflos eine Position vorrückten und Rattle my Cage zu schwächeln begann. Es entpuppte sich als goldrichtig, sich an Venerate zu orientieren, auch wenn’s natürlich Glück war, dass wir ihn so knapp in die Knie zwingen konnte. Mein Pferd ist ein unglaublicher Raufer“, resümierte der 59-jährige Miller, hinter Hambletonian-Präsident John Campbell mit 275,5 Millionen Dollar die Nummer zwei in der ewigen Rangliste, was eingefahrene Gewinne betrifft.
John Cashman Memorial (ehemals Nat Ray Trot) (ältere Traber)
1609m Autostart, 278.000 USD
1. It’s Academic 09,2 David Miller 38
6j.dklbr. Hengst von Uncle Peter a.d. Annapolis von Muscle Hill
Be: Bradley Grant, CA; Zü: GBW Breeding Farms; Tr: Ronald Burke
2. Venerate 09,2 Brian Sears 49
3. Southwind Tyrion 09,2 Åke Svanstedt 31
4. Rattle my Cage 09,6 Tim Tetrick 109
5. Jujubee 09,6 Andrew McCarthy 140
6. Balenciaga 10,0 Mark MacDonald 513
7. Ambassador Hanover 10,4 Scott Zeron 397
8. Delayed Hanover 10,5 Yannick Gingras 393
9. Asteroid 12,5g Dexter Dunn 52
Sieg: 38; Richter: Kampf k.Kopf - ½ - 2¾ - Kopf - 2¾ - 1½ - 15¾ Längen; 9 liefen
Wert: 139.000 - 69.500 - 33.360 - 22.240 - 13.900 USD
Sig Sauer schießt am schärfsten
Mit einer kleinen Änderung in der jahrzehntelangen Menüplanung wartete „The Big M“ auf. Statt Peter Haughton Memorial (für Hengste und Wallache) und James Doherty Memorial (ehemals Merrie Annabelle Trot; für Stuten) kamen die New Jersey Sire Stakes Finals um je 240.000 USD als Großaufgaben für den jüngsten betriebsfähigen Jahrgang daher und wurden beide eine Beute von Trainer Noel Daley. Für den seit Jahrzehnten in den USA etablierten Australier gab jeweils dessen Landsmann Andrew McCarthy den kongenialen Vollstrecker.
Bei den Jungs war der Entschluss, nach 500 Metern einen „Schuss“ auf den größten Widersacher My Way zu wagen, der Schlüssel zum zweiten Sieg aus ebenso vielen Versuchen. Den Konter des von Marcus Melander vorbereiteten Walner-Sohnes stand er trotz des nur einen „Hals“ betragenden Vorteils recht sicher aus.
Am 3. Oktober in Lexington für 200.000 Dollar unter den Hammer gekommen, hat der Muscle-Hill-Sprössling mit 135.000 Dollar an Gage schon einiges von dieser Investition zurückgezahlt. „Ich wollte mit ihm gern freie Fahrt haben, denn er ist noch sehr grün und unerfahren, darum habe ich es von vorn versucht“, erklärte der ältere der McCarthy-Brüder die gelungene Hauruck-Taktik.
New Jersey Sire Stakes Final -Trot - (zweij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 240.000 USD
1. Sig Sauer 10,6 Andrew McCarthy 23
2j.dklbr. Hengst von Muscle Hill a.d. Sigilwig von Donato Hanover
Be: Patricia Stable, Joe Sbrocco, Jaf Racing, Allister Stables & Caviart Farms; Zü: Southwind Farms; Tr: Noel Daley
2. My Way 10,6 Tim Tetrick 25
3. Hankins Hanover 11,1 David Miller 64
4. Poof of Record 11,5 Brian Sears 331
5. Legal Scholar 11,7 Andy Miller 122
6. Mars Hill 11,7 Todd McCarthy 112
7. Stormcloudfashion 11,8 Scott Zeron 224
8. Lord Ritchie 13,5g Dexter Dunn 257
9. Cragieburn 18,8g Joe Bongiorno 508
Sieg: 23; Richter: sicher Hals - 4¼ - 2½ - 1¾ - ¼ - 1 Länge; 10 liefen (NS Magic Hill / Attest)
Wert: 120.000 - 60.000 - 28.880 - 19.200 - 12.000 USD
Trainer: Daley – Melander – Norman – Norman – Harris
Väter: Muscle Hill – Muscle Hill – Walner – Muscle Hill – Walner
‘ne 120.000-Dollar-Runde gekauft
Für die zehn zweijährigen „Fillies“ gab von der „6“ Walcango vor Buy a Round (4), Sunkist Beauty (1) und Special Talent ((3) die deutlich langsamere Schlagzahl vor. Nach 800 Metern wurde das noch sieglose „spezielle Talent“ vor Soiree Hanover und Fancy Nancy Lopez in die Außenspur lanciert - und sollte mit diesem Manöver des ziemlich glücklosen Dexter Dunn, der lediglich die 40.000 Dollar wertvolle Auftaktprüfung gewinnen konnte, an extreme Grenzen stoßen.
Sie ging ab Mitte der Schlusskurve sang- und klanglos ein wie die berühmte Primel. Das bedeutete andererseits, dass Andy McCarthy bis zu Beginn des Einlaufs in Deckung bleiben und dann seinem Bruder Todd auf seine Weise für die Führungsdienste danken konnte.
Rasch war Walcango überlaufen, und auch die durch einen „kurzen Kopf“ getrennten Sunkist Beauty und Soiree Hanover vermochten der in Lexington für 85.000 USD unter den Hammer gekommenen Buy a Round für den zweiten Punkt aus drei Versuchen nicht mehr am Zeug zu flicken, für die nun 137.400 Dollar zu Buche stehen.
„Ich habe Andy lediglich empfohlen, sie nicht übermäßig offensiv zu fahren, sondern möglichst in Deckung zu bleiben. Einen besseren Trip hätte ich mir nicht wünschen können“, gestand Daley.
New Jersey Sire Stakes Final -Trot - (zweij. Stuten)
1609m Autostart, 240.000 USD
1. Buy a Round 11,5 Andrew McCarthy 57
2j.dklbr. Stute von Chapter Seven a.d. Check out Trixie von Trixton
Be: Lynn Curry; Zü: Steve Jones & Raymond Schnittker; Tr: Annie Stoebe
2. Sunkist Beauty 11,6 Åke Svanstedt 50
3. Soiree Hanover 11,6 Tim Tetrick 40
4. Walcango 11,7 Todd McCarthy 60
5. Allegiant 11,8 David Miller 48
6. Spy Coast 12,0 Scott Zeron 267
7. Bohemian Hanover 12,2 Jason Bartlett 516
8. Fancy Nancy Lopez 13,0 Brian Sears 594
9. Special Talent 14,1 Dexter Dunn 80
10. Ice Cream 19,2g Yannick Gingras 413
Sieg: 57; Richter: Kampf ¾ - k.Kopf - 1 - 1½ - 1 - 2¼ - 6 - 9 - 40½ Längen; 10 liefen
Wert: 120.000 - 60.000 - 28.880 - 19.200 - 12.000 USD
Trainer: Daley – Svanstedt – Wallin – Campbell – Beachy
Väter: Walner – Six Pack – Walner – Walner – Tactical Landing