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Lockerer Durchmarsch des Elitloppet-Siegers

Etonnant in Mons (Foto: paris-turf.com)
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Belgien

Mons / Ghlin, Sonntag, 31. Juli 2022. Stell Dir vor, es ist Gruppe-I-Prüfung um 150.000 Euro, und kaum einer geht hin. So geschehen beim Grand Prix de Wallonie, Belgiens einziger Prüfung dieser höchsten Klasse, die mit lediglich acht „Willigen“, von denen mindestens fünf in Aufgaben dieser Kategorie (nur noch) Staffage sind, daherkam.

Da spielte es schon keine Rolle mehr, dass Beau Gamin die Boxe hüten musste. Immerhin konnte die Stadt dicht an der französischen Grenze mit zwei Millionären werben: Richard Westerinks spektakulärer Elitloppet-Sieger Etonnant und dessen Dauerrivale Vivid Wise As, der ihm beim letzten Aufeinandertreffen in Vincennes‘ Prix René Ballière am 26. Juni mit dem letzten Schritt um eine Nasenspitze das Nachsehen gegeben hatte, kreuzten zum x-ten Mal die Klingen.

Diese Beiden sollten nach Ansicht der Wetter die lukrativsten Schecks unter sich ausfechten, wobei ihre Gunst in den letzten Minuten dem Italiener zufiel. Platz drei schien für Alcoy, den Schweden in Diensten der Martens-Brüder, reserviert gegen vier altgediente Franzosen, die im Herbst der Karriere ihre Rente hauptsächlich in Belgien und Holland aufbesserten.

Die „turfistes“ schienen für den ersten Kilometer einmal mehr die richtige Nase zu haben: Etonnant, der hinterm Auto manchmal ein wenig kitzlig werden kann, sah an der „2“ wie Désir Castelets (8) die Flügel des Wagens nur aus drei Längen Entfernung - ein Start, der so nie hätte abgelassen werden dürfen. Doch die Rennrichter ließen die beiden Schlendrians gewähren, was sich zumindest für einen als Gold wert entpuppen sollte.

Richtig in die Vollen gingen die Underdogs. War es erst Cicero Noa (3), der sich ratzfatz die Spitze vor Alcoy sicherte, so konnte es in den ersten Bogen hinein Baron du Bourg (5) noch ein bisschen schneidiger. Matthieu Abrivard wartete zunächst an dritter Position ab, dirigierte, als Etonnant in Marsch gesetzt wurde, nach 600 Metern Vivid Wise As wieder in Spur zwei und übernahm mit dem von Alessandro Gocciadoro vorbereiteten Yankee-Glide-Sohn Ende der ersten Überseite das Zepter, das er nur 150 Meter weiter an Etonnant weiterreichte.

Und weil Christophe Martens mit dem inzwischen in die Todesspur lancierten Alcoy keine Anstalten machte, Etonnant auch nur ein bisschen zu reizen - vom Rest war das ohnehin nie zu erwarten -, waren die folgenden 1.200 Meter ein Spottvers auf eine klassische Prüfung. Wahre Klimmzüge machte Anthony Barrier, der im Vorjahr mit Ce Bello Romain an Überflieger Face Time Bourbon abgeprallt war, bei seinen Stehversuchen, um Vivid Wise As nur ja kein zu zeitiges Schlupfloch zu bieten.

Erst auf den finalen 200 Metern gab er dem Timoko-Sohn den Kopf frei, der locker zum 19. Treffer eine Länge vor Vivid Wise As davon stob und für dezente 1:12,6 um 72.000 Euro reicher wurde - ergibt einen neuen Kontostand von 1.975.375 Euro. Für Alcoy ging die Rechnung nicht auf: Er musste sich für Platz drei dem enorm speedigen Cicero Noa beugen, der von letzter Position gewaltig Boden wettmachte.

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Foto: letrot.com

Für Etonnant war’s der vierte Erfolg auf höchster Ebene. Im diesjährigen Dauer-Zwist mit Vivid Wise As steht es, die Elitloppet-Läufe eingeschlossen, 3:3; ein weiteres Rencontre könnte es am 10. September im Prix d’Eté zu Vincennes geben. Der ist als nächste Aufgabe für Timokos besten Nachkommen vorgesehen, wie Richard Westerink verriet.

Grand Prix de Wallonie (Gruppe I int.)

2300 Meter Autostart, 150.000 Euro

1.      Etonnant                         12,6     Anthony Barrier                23*

         8j.br. Hengst von Timoko a.d. Migraine von Alligator

         Be / Tr: Richard Westerink; Zü: Christian Guy Vigier

2.      Vivid Wise As                12,7     Matthieu Abrivard              20

3.      Cicero Noa                    12,8     Francis Neirinck              550

4.      Alcoy                               12,8     Christophe Martens          71

5.      Baron du Bourg            13,1     Jérémy van Eeckhaute  250

6.      Cyriel d’Atom                13,2     Hanna Huygens              190

7.      Désir Castelets             13,4     Gunther Loix                  570*

*alle Quoten von PMU Frankreich

Sieg: 23; Richter: leicht 1 - 1 - Hals - 3 - 1 - 2 Längen; 7 liefen  (NS Beau Gamin)

Wert: 72.000 - 36.000 - 15.000 - 12.000 - 7.500 - 4.500 - 3.000 Euro

Video: https://www.youtube.com/watch?v=w3Ws6yowDB0