Lexington Sales: Rekordergebnis für Tag 1

Lexington / Kentucky, Montag, 3. Oktober 2022. Von Angst vor einer ausufernden Corona-Pandemie, Weltwirtschaftskrise und Ukraine-Krieg war nichts zu spüren am ersten Tag der Lexington Selected Yearling Sales im Fasig-Tipton Sales Pavillon von Lexington, der gleich eine neue Bestmarke setzte.

Die 122 verkauften Jährlinge erbrachten total 23,06 Millionen Dollar, was einem monströsen Schnittpreis von 189.074 „greenbacks“ entspricht. Damit wurde das bisherige Rekordergebnis für Tag 1 aus dem Vorjahr von 161.217 USD um 17,7 Prozent übertroffen. Der Rubel rollt also zur Freude der Züchter und Trainer in Nordamerikas „Standardbred Industry“.

Den Spitzenpreis erzielte die als Nummer 57 vorgestellte Epoch (Foto: ustrottingnews.com), die der Diamond Creek Farm 725.000 Dollar wert war. Die Stute ist eine Dreiviertel-Schwester zur 2021er Dan-Patch- und O’Brien-Award-Siegerin Venerate, die sich im Vorjahr die Mohawk Million eingeklinkt hatte, und Halbschwester zu Pennsylvania-Sire-Stakes-Champion Crucial.

Adam Bowden, Besitzer von Diamond Creek Farm, bekannte, dass sie eine der wenigen Stuten gewesen sei, für die er sich interessiert habe, denn „es ist nicht gerade einfach, unseren hochwertigen Mutterstuten etwas Adäquates hinzuzufügen. Ihre Mutter Jolene Jolene bringt erstklassige Fohlen, und wir wären verrückt, hätten wir für sie kein Interesse gezeigt. Und auch ihr Erzeuger Chapter Seven war für uns ein gewichtiges Argument. Wird sie halb so gut wie Venerable, können wir hochzufrieden sein.“ Wer Epoch trainieren wird, steht noch nicht fest: „Ich hab mir gedacht, lass sie uns kaufen, tief durchatmen und später darüber nachdenken.“

Insgesamt wurden sieben Jährlinge für 500.000 und mehr Dollar verauktioniert - auch das neuer Rekord für den ersten Tag. Vielleicht ein bisschen mehr erwartet hatte man von Vic Zelensky, einem Sohn der Weltrekordlerin und Hambo-Zweiten 2015 Mission Brief aus dem ersten Crop von Greenshoe, den zunächst Marcus Melander für 550.000 Dollar an Land zog und sicherlich nach Mitbesitzern Ausschau halten wird. Er könnte sich an den Sire Stakes in Pennsylvania und Kentucky gütlich tun.

Von Greenshoe kamen weitere 18 Jährlinge in den Ring, der mit einem Resultat von 4.132.000 Dollar bzw. einem Schnittpreis von 217.474 USD die Liste jener Deckhengste anführt, die mehr als drei Produkte vorstellten. Ihm folgen Muscle Hill, mit Captaintreacherous der interessanteste Pacer-Stallion, Chapter Seven und dessen Sohn Walner.

Zum gleichen Preis fiel der Hammer für die auf den Hanover Shoe Farms geborene Pacer-Stute Youbet Hanover; sie ist das erste Fohlen der mit einem Dan-Patch-Award dekorierten Youaremycandygirl. Insgesamt setzte sich der Trend der letzten Jahre fort, dass sich unter den „Top Sellern“ mehr Traber- denn Pacer-Hoffnungen fanden, obwohl der Tisch für die Passgeher üppiger gedeckt ist, was hochpreisige Prüfungen anbelangt.

Zwei Jährlingsstuten fanden für jeweils 525.000 „bucks“ neue Besitzer: Die Walner-Tochter Awaiting wechselte ins Quartier von Ken Jacobs, der bereits ihren ein Jahr älteren Vollbruder Walner Peyton im Stall hat, der in dieser seiner ersten Saison 315.700 USD gescheffelt hat. Greg Luther erwarb die Muscle-Hill-Tochter Stardust Volo, eine Vollschwester der Breeder’s-Crown-Championesse Lily Stride.

Slip Sliding Away, das erste Fohlen der Kentucky-Filly-Futurity-Siegerin Ice Attraction, wechselte für 510.000 Dollar den Besitzer; ihr Erzeuger ist Father Patrick.

Thinker Monkey, als Chapter-Seven-/Steamy Windows-Sprössling ein Vollbruder zu Gimpanzee und Iteration, holte sich Howard Taylor für 500.000 USD. Er wurde von der schwedischen Order by Stable AB des Stefan Balaszi angeboten.

Vielleicht hat der Holländer John Bootsman, dessen Zuchtprodukte unter dem „Nachnamen“ Boko laufen, ein Schnäppchen gelandet: Bei 40.000 USD bekam er den Zuschlag für die Nummer 34 Topmost, einen Hengst von Walner aus der D’one, einer Tochter der beiden Weltrekordler Donato Hanover und Giant Diablo. Für deutsche Interessen wurde offiziell nichts erworben.