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Leichtes Spiel vorneweg

Rome Pays Off im Scandal Plays Minne (Foto: nastagangare.se)
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Schweden

Boden, Samstag, 7. Oktober 2023. Zum zweiten Mal in dieser Saison kreuzte der V75-Tross auf Schwedens nördlichster Rennbahn in der nur 80 Kilometer südlich des Polarkreises gelegenen 18.000-Einwohner-Stadt auf.

Natürlich war die an Scandal Play, Bodens mit 50 Siegen, davon 22 V75-Treffern, besten Traber aller Zeiten erinnernde Gulddivisionen längst nicht so spektakulär besetzt wie am 17. Juni, als sich Francesco Zet mit Örjan Kihlström den Norrbottens Stora Pris samt einer blanken Million Kronen vor dem australischen Weltenbummler Just Believe einverleibt hatte.

Die Distanz war identisch, von der Truppe, die zu Midsommar die Klingen gekreuzt hatte, war jedoch niemand dabei um die üblichen 150.000 Kronen für Platz eins, und auch der „Iceman“ zeigte der Bahn im hohen Norden die kalte Schulter.

Genau die richtige Aufgabe für einen, den sein Trainer Daniel Wäjersten, der ihn Anfang 2022 von Robert Bergh übernommen hat, im Sommer fast schon in Rente geschickt hätte.

Rome Pays Off, zweijährig in den USA bei Marcus Melander mit 339.484 USD die Nummer neun seines Jahrgangs und ein Jahr später nur noch für rund 75.000 Dollar gut, war nach den 2021er Ehrenplätzen zu Önas Prince in Königspokal und SprinterMästaren in ein tiefes Loch gefallen, aus dem ihn auch Wäjersten nicht hatte befreien können - bis in die letzten Wochen.

Sieg in Boden, Platz zwei in Solvalla am 14. bzw. 27. September, dazu Startplatz „4“ und die Fahrership von Mats Djuse - Wäjersten hatte sich für den mit der „12“ gestraften Global Badman entschieden - reichten, ihn gegen die bescheidene Gesellschaft knapp vor dem am Start alle Chancen im Galopp versiebenden Axel Ruda auf den Schild des Favoriten zu hieven.

Der Muscle-Hill-Sohn mit der lange, breiten Blesse spielte seine Rolle perfekt, rauschte im Sauseschritt vor From the Mine (2), Hector Sisu (5), Hard Times (1) und Maesteraemon (11) in die Regie und ließ bei gleichmäßig mittlerer Fahrt die potentiellen Gegner außen aufmarschieren.

Henry Flyer Sisu (9), Global Badman (12), Milliondollarrhyme (10) und Selmer I.H. (3) wurden von Dwayne Zet (8) geleitet, der sich auch in jenem Moment gut verteidigte, als Rome Pays Off im Schlussbogen Fersengeld gab und rasch drei Längen Vorteil herausholte.

Scandal

Foto: kuriren.nu

Davon konnte der Sechsjährige ganz bequem leben, zumal Henry Flyer Sisu lange in dritter Spur mithielt und Milliondollarrhyme wie Global Badman in die vierte „Scheibe“ zwang. Das öffnete Hector Sisu und From the Mine bequem die Tür, die auf kürzestem Weg die Dreierwette richtig fett machten.

Der in Schweden geborene, jedoch ins US-Register eingetragene Rome Pays Off nährte mit seinem achten Sieg aus 45 Versuchen die Hoffnung, zurück zu besseren Leistungen zu finden. „Es ist exakt so gelaufen wie erhofft“, resümierte Mats Djuse, der ihn erstmals fuhr, „wir kamen ohne Mühe in Front, wurden nie ernsthaft getestet, und im Schlussbogen konnte ich mich passend absetzen, als weit außen die erklärten Gegner anzugreifen suchten.“

Scandal Plays Minne - Gulddivisionen - (int.)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1.    Rome Pays Off    12,4    Mats Djuse    30
    6j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Order by Wish von Cantab Hall
    Be: SRF Stable (Lennart Ågren); Zü: Order by Stable (Stefan Balaszi), SE/US; Tr: Daniel Wäjersten
2.    Hector Sisu    12,6    Kari Alapekkala    525
3.    From the Mine    12,9    Tuukka Varis    237
4.    Milliondollarrhyme    12,9    Erik Adielsson    69
5.    Global Badman    12,9    Daniel Wäjersten    55
6.    Dwayne Zet    13,2    Magnus Djuse    167
7.    Henry Flyer Sisu    13,3    Mika Forss    501
8.    Hard Times    13,4    Henrik Svensson    819
9.    Selmer I.H.    13,4    Samu Sundqvist    266
10.    Maesteraemon    14,1    Sandra Eriksson    713
    Axel Ruda    dis.r.    Ulf Ohlsson    31
Sieg: 30; Richter: leicht 1½ - 2 - Kopf - ½ - 3½ - 1 Länge; 11 liefen (NS Eder Bob / Fieber)
Zw-Zeiten: 10,1/500m - 12,7/1000m - 12,7/1500m - 12,1/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK

Wäjersten konnte über den Renntag ohnehin nicht klagen, denn zum Auftakt der V75-Wette hatte Erik Adielsson mit Load Master die Kastanien für ihn, der mit H.C.‘s Crazy Horse „nur“ Vierter geworden war, aus dem Bronsdivisionen-Feuer geholt.

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Load Master (Foto: nastagangare.se)

Die letzte V75-Schleife klinkte er selbst mit dem von Ola Åsebö trainierten Star Muscle ein. Der Maharajah-Sohn ließ am Ende kräftig die Muskeln spielen und stach Luv You Schermer (3) um 2½ Längen aus, mit dem Magnus Djuse die erste Hälfte der 2.640 Meter in dritter Spur zugebracht und anschließend die Todesspur beackert hatte, was dem 15:10-Tipp verständlicherweise ein bisschen zu anspruchsvoll war.

Freuen durfte sich zum „Oktoberfest in Boden“ auch Conrad Lugauer, der für die 1.640 Meter kurze Silverdivisionen seinen einzigen Starter Laradja Vrijthout mit Jennie Ek losgeschickt hatte. Die 32-jährige, die bereits am 30. August mit dem ins belgische Gestütbuch eingetragenen Achtjährigen gewonnen hatte, verpasste dem Maharajah-Sohn von der „9“ einen erstklassigen Run.

Seelenruhig sah sie zu, wie sich die Favoriten Lindysmusclemania und Devils Tongue bis aufs Blut beharkten. Als die „Teufelszunge“ den führenden Muscle-Hill-Sohn ausgangs der Schlusskurve endlich geknackt hatte, dirigierte Ek ihren Partner aus dem Windschatten und hatte in jenem Moment gewonnenes Spiel, als Devils Tongue 200 Meter vorm Ziel die Aktion verlor.

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Laradja Vrijthout (Foto: nastagangare.se)

Nach 1:11,6/1640m kassierte Laradja Vrijthout vier Längen voraus für den 20. Treffer „lifetime“ 125.000 SEK und muss demnächst bei 1.823.328 Kronen Gage sein Herz in die „Guld“-Schlachten werfen. Für die langjährige Pflegerin der Travkompaniet-Pferde, die nun zum Team Menhammar gehört, war’s der erste V75-Sieg der Laufbahn.

„Ich habe viele erstklassige Pferde als Pflegerin begleitet, doch wenn du selbst im Sulky sitzt und gewinnst, hat das noch mal eine ganz andere Dimension. Fährt man gute Pferde wie Laradja, ist das allerdings nicht so schwer.“
 
V75-1 (Brons):    Load Master / Erik Adielsson    215
V75-2 (Klass II):    Jamie Sisu / Ulf Ohlsson    45
V75-3 (Kallblod):    Zargo / Henrik Svensson    30
V75-4 (Diam-Sto):    Olly Håleryd / Ove Lindqvist    14
V75-5 (Silver):    Laradja Vrijthout / Jennie Ek    77
V75-6 (Guld):    Rome Pays Off / Mats Djuse    30
V75-7 (Klass I):    Star Muscle / Daniel Wäjersten    57

Umsatz V75: 82.482.183 SEK

1. Rang: 818 Systeme à 26.215 SEK
2. Rang: 281 SEK
3. Rang: 32 SEK

Umsatz Top-7 (Silver): 1.125.827 SEK