Leichtes Spiel für den Wiederauferstandenen
(mw) Jägersro, Samstag, 31. August 2019. Dreijährig verdiente er mehr als vier Millionen Kronen. Vierjährig spielte er in einem dicht gepackten Derby als einer der Mitfavoriten keine Rolle.
Fünfjährig fiel er fast komplett aus und brauchte seit Mai dieses Jahres einige Anlaufzeit, um sich mit seiner Gewinnsumme von 5,6 Millionen Kronen im Kreis der Golddivisionäre zurechtzufinden. Einem ersten Ausrufungszeichen, dem Ehrenplatz in Halmstad, folgte ein spektakulärer Sieg vor fünf Wochen in Hagmyren. Nun ließ Policy of Truth im Birger Bengtssons Minne, dem Hauptereignis im „Mittelstück“ des dreitägigen Meetings rund ums Svenskt Trav-Derby, den nächsten nicht minder souveränen folgen und scheint auf geradem Weg nach oben - sofern nicht wieder eine Krankengeschichte dazwischenkommt.
1640 Meter Autostart - das ist die Domäne des Pastore Bob, der, weil Star Advisor Joli (wie auch Montdore) wegen eines Infekts die Boxe hüten musste, von Startplatz „6“ loslegen durfte. Nur kurz hatte der schnelle Pastor dank seines Raketenantriebs mit Speedy Foxy Vicane und dem im ersten Bogen springenden Target Kronos zu tun, setzte sich in 1:08,9 für die ersten 500 Meter dann aber doch leicht fürs Kommando durch und durfte auf den zweiten kräftig bummeln. Disco Volante als äußerer Anführer versuchte nur kurz, ihm die Spitze abzujagen, hatte dann ein Einsehen und war bis 400 Meter vorm Pfosten dem dahinter postierten Policy of Truth, an den sich Jairo, Baron Gift und der im falschen Takt abgesprungene Tango Negro koppelten, ein höchst willkommener Windbrecher. In der Schlusskurve machte Erik Adielsson Ernst, flog im Nu über den krass abbauenden Disco Volante hinweg, bei dem man sich immer mehr fragen muss, wie er in Neapels Gran Premio della Lotteria im Vorlauf zum Sieg, im Finale zum Ehrenplatz gekommen ist. Viel Widerstand kam bei finalen 500 Metern in üppigen 1:08,7 von Pastore Bob nicht, der leicht um zwei Längen links liegen gelassen wurde, für den Ehrenplatz aber ebenso wenig gegen die speedige Speedy Foxy Vicane in Verzug geriet. Nichts im Angebot hatte der Lasbeker Jairo, der als Siebenter gerade mal die kleinste Prämie mitnahm.
„Es gab viele Hindernisse in seiner Karriere. Ich hoffe, er ist nun auf Dauer zurück und kann sein enormes Potential abrufen“, kommentierte Reijo Liljendahl, der den Schwarzbraunen Zeit der erst 28 Starts umfassenden Laufbahn in den Fingern hatte, „er hat das Herz auf dem rechten Fleck und es macht Spaß, ihn zu trainieren.“ Adielsson ergänzte: „Er hat einen enorm effektiven Laufstil und ist fantastisch zu fahren. Ich bin gespannt, wohin die Reise mit ihm geht, wenn er gesund bleibt.“ Bis auf weiteres macht sie bei zwölf Siegen aus 28 Starts und 5.861.400 Kronen Halt.
Birger Bengtssons Minne - Gulddivisionen - (int.)
1640m Autostart, 409.500 SEK
1. Policy of Truth 10,4 Erik Adielsson 20
6j.schwbr. Wallach von Explosive Matter a.d. Champagne von Supergill
Be: Easy KB; Zü: Stefan Johansson; Tr: Reijo Liljendahl
2. Pastore Bob 3. Speedy Foxy Vicane 4. Lucifer Lane 5. Baron Gift 6. Tango Negro 7. Jairo 8. Speedy Face 9. Disco Volante Target Kronos |
10,6 Johan Untersteiner 10,7 Kim Eriksson 10,9 Johan Nilsson 11,0 Rickard Svanstedt 11,2g Wilhelm Paal 11,2 Joakim Lövgren 11,2 Adrian Kolgjini 11,5 Ulf Ohlsson dis.r. Hanna Lähdekorpi |
83 137 469 83 296 124 575 47 716 |
Sieg: 20; Richter: leicht 2 - 1 - 1½ - 1 - 1½ - Hals; 10 liefen (NS Star Advisor Joli / Halsinfekt, Montdore / Husten)
Zw-Zeiten: 08,9/500m - 11,5/1000m - 08,7/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 26.500 - 17.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Geht man nach Conrad Lugauer Ausbeute an diesem Samstag, kann der Derby-Sieger 2019 nur Campo Bahia heißen. Siebenmal stieg der tags zuvor 45 Jahre alt gewordene Bayer in den Sulky. Ein echtes Geburtstagsgeschenk brachte er nicht heim und verpatzte die Generalproben gründlich. Platz zwei mit Gulfstream Am (30.000 SEK) und drei mit Virgin Maiden (25.000 SEK) waren die einzig zählbare Ausbeute, und die schlug er vor dem V75-Reigen. In der Bronsdivisonen hatte er direkt hinter dem durchweg führenden 21:10-Favoriten Royal Navy Neo / Örjan Kihlström ein Traumrennen - bis ihm Night Brodde 250 Meter vorm Ziel unvermittelt aus der Hand sprang (dis.r.). O’Sunday gab mit Wim Paal eine solide Vorstellung und schnappte sich als Fünfter 10.000 SEK.
Dann eben „Silver“, wo Norton Commander bei 2,3-fachen Sieg-Odds allerbeste Chancen zu haben schien. Aus dem zweiten Paar außen griff er mit dem Commander 600 Meter vorm Ziel an, kam aus der dritten „Scheibe“ nicht mehr weg und strich nach einem ersten Kilometer in 1:10,1 im Einlauf ebenso komplett die Segel wie Tempomacher Exclamation Mark (10. bzw. 8.). Besser drauf war der verdeckt vorgetragene Partizan Face / Adrian Kolgjini, der in 1:11,0/1640m die Nase um eine Länge vor der erneut stark auftretenden Holländerin Gina Schermer ins Ziel streckte. Direkt am (Bänder-)Start fiel Lugauers Admirer in einem Vierjährigen-Vergleich aus, und zum schlechten Schluss landete der lange den Takt vorgebende Spartak Face (63:10) in der Klass I auf Rang acht. Die wurde eine sichere Sache für Rick Ebbinge und Ike Schermer, die die erste, nicht unerwartete und dennoch etwas unglückliche Saisonniederlage im Derby-Vorlauf umgehend richtig stellten. Der Varenne-Sohn, im zweiten Paar außen optimal untergebracht, absolvierte die finalen 600 Meter in dritter Spur und brachte seinen insgesamt neunten Treffer sicher eine Länge vor Tony Afrika und dem Deutschen Höwings Unbeatable nach Hause.
V75-1 (Brons): V75-2 (Klass II): V75-3 (Guld): V75-4 (Sto): V75-5 (Silver): V75-6 (Vierj.): V75-7 (Klass I): |
Royal Navy Neo / Örjan Kihlström Zlatan Knick / Christoffer Eriksson Policy of Truth / Erik Adielsson Evoque / Christoffer Eriksson Partizan Face / Adrian Kolgjini Global Winner / Örjan Kihlström Ike Schermer / Rick Ebbinge |
21 50 20 84 331 43 20 |
Umsatz V75: 88.099.823 SEK
1. Rang: 631,9 Systeme à 42.567 SEK
2. Rang: 221 SEK
3. Rang: 21 SEK
Umsatz Top-7 (Silver): 1.518.085 SEK