La France vs. Sverige mit sportlichen Leckerbissen

Solvalla, Samstag, 14. Oktober 2023. Kein Mitleid mit Solvallas bedeutendstem Renntag des zweiten Halbjahrs, an dem das mit 500.000 Euro dotierte UET Elite Circuit Finale und das Europa-Derby der Vierjährigen die Oaks und das Travkriterium für die einheimischen Dreijährigen sogar in den Schatten stellten, hatte der Wettergott.
Temperaturen von 8 Grad, Regenschauer und böiger Wind hielten mit der sportlichen Klasse des Nachmittags nicht mit und dürften den einen oder anderen Fan bewogen haben, daheim in den gemütlichen vier Wänden zu bleiben. 4.595 passierten dennoch die Drehkreuze im Nordwesten der schwedischen Kapitale - und sollten ihr Kommen nicht bereuen.
Bittere Pillen durch Hohneck und Go On Boy
Vivid Wise As, Alessandro Gocciadoros wie fast immer mit Matthieu Abrivard liierter International-Trot-Sieger und damit inoffizieller Mittelstrecken-Weltmeister, der Franzose Hohneck, als Elitloppet-Sieger jener der Sprinter, der unter Redéns Fittichen aufgeblühte Admiral As als vielleicht Bester auf 1.000-Meter-Pisten über Strecken jenseits der 2.000 Meter, dazu mit Go On Boy, der vor drei Wochen in Mons endlich sein erstes Gruppe-I-Rennen gewonnen hatte, und San Moteur die beiden „geteilten“ Ehrenplätzler des Elitloppet - meckern konnten die Gastgeber nicht über das Feld des UET Elite Circuit Finale, das zugleich als deutlich aufgepepptes Konung Carl XVI Gustafs Silverhäst ausgetragen wurde.
Es wurde nicht nur zur Beute, sondern zu Hohnecks Demonstration der Stärke, der sich auf Solvallas Bahn mit den stark überhöhten Bögen pudelwohl fühlt und von der „4“ zudem die ideale Abflugrampe zugelost bekommen hatte.
Fetziger als der Royal-Dream-Sohn, der nach seinem Elitloppet-Triumph dreimal in Frankreich angetreten war und nicht ein Match für sich zu entscheiden vermochte, kam lediglich Stoletheshow (3) in die Hufe. Doch als Gabriele Gelormini noch im ersten Bogen nachdrücklich um die Spitze anklopfte, trat sie Magnus Djuse ohne viel Federlesens ab. Hinter ihm reihten sich Usain Töll, der seine Startschnelligkeit mit der „9“ nur bedingt ausspielen konnte, Feydeau Seven (12) und der am Start gesprungene Hierro Boko (5) ein.
Für die äußere Order war der wiedererstarkte Power (6) vor dem von Abrivard umgehend aus der Innenspur lancierten Vivid Wise As (1), Go On Boy (2), Bengurion Jet (10), Admiral As (11) und San Moteur (8) zuständig. Bis 800 Meter vorm Ziel hatte bei 1:11er Tempo dieses Paarlaufen Bestand. Dann wechselte Örjan Kihlström mit dem Admiral ins offene Fahrwasser der dritten Spur und bekam San Moteur als Anhängsel sowie Vivid Wise As und Go On Boy als Zugpferde vor die Nase gesetzt.
Genau darauf hatte Gelormini gewartet und machte im Schlussbogen richtig Programm. Rasch wuchs Hohnecks Vorsprung auf drei, vier, fünf Längen auch deswegen, weil Stoletheshow und Power keineswegs das Handtuch warfen und Vivid Wise As, Go On Boy, Admiral As und San Moteur deshalb durch den kompletten Schlussbogen in dritter Linie etliche Meter mehr wetzen mussten.
Bei rasenden 1:06,6 für die finale halbe Runde ließ Hohneck keinen Augenblick nach; der 21. Volltreffer des Sechsjährigen aus 55 Starts war zeitig abgekartete Sache. Lange schien Riesenaußenseiter Stoletheshow den Arrivierten die Show um den Ehrenplatz zu stehlen, doch dann konnten es Zwei etwas besser als der Norweger. Der ganz außen angreifende Go On Boy ließ Vivid Wise As um eine Länge links liegen und machte wie im Elitloppet den Triumph für die Trikolore perfekt.
Nur als Fünfte und Sechste schlugen Schwedens Hoffnungen San Moteur und Admiral As an nach Vorstellungen, die befürchten lassen, dass die stolzen Tre Kronors im kommenden Winter-Meeting von Vincennes auf höchster Ebene wie in den Jahren zuvor nur marginale Rollen zu spielen vermögen.
„Obwohl die aktuellen Vorstellungen nicht so prickelnd waren, bin ich die Sache mit großem Selbstvertrauen angegangen. Hohneck hat prächtig mitgespielt, und am Ende war‘s doch sehr, sehr einfach. Er war einfach toll“, jubelte Gelormini, und Philippe Allaire ergänzte: „Es macht sehr viel Spaß, wieder in Solvalla zu sein. Mein Hengst ist hier bestens aufgehoben. Ich hoffe, wir sind Ende Mai wieder am Start“, flankte der 64-jährige den „Elitloppet-Ball 2024“ schon mal nachdrücklich Richtung Solvallas Sportdirektor Anders Malmrot.
Zum zweiten Mal erwies sich der spektakuläre Fahrerwechsel von François Lagadeuc zu Gelormini im Frühjahr als Gold wert, was eine der ganz großen Nummern im internationalen Geschäft betrifft.
Konung Carl XVI Gustafs Silverhäst - UET Elite Circuit Finale - (Gruppe I int.)
2140m Autostart, 5.710.000 SEK
1. Hohneck 10,1 Gabriele Gelormini 52
6j.dklbr. Hengst von Royal Dream a.d. Caranca von Lindy Lane
Be / Tr: Philippe Allaire, FR; Zü: Jean-Pierre Guay & Philippe Allaire, FR
Pfleger: Loïc Col
2. Go On Boy 10,6 Romain Derieux 78
3. Vivid Wise As 10,7 Matthieu Abrivard 27
4. Stoletheshow 10,7 Magnus Djuse 520
5. San Moteur 10,8 Björn Goop 52
6. Admiral As 10,9 Örjan Kihlström 100
7. Usain Töll 11,1 Carl Johan Jepson 1036
8. Rackham 11,1 Christoffer Eriksson 1326
9. Hierro Boko 11,1g Jorma Kontio 475
10. Bengurion Jet 11,3 Alessandro Gocciadoro 208
11. Feydeau Seven 11,5 Magnus T. Gundersen 1914
12. Power 11,6 Robert Bergh 97
Sieg: 52; Richter: überlegen 5 - 1 - 1 - ½ - 1 - 2 - ½ - k.Kopf; 12 liefen (NS / ) dis.r.
Zw-Zeiten: 08,5/500m - 11,9/1000m - 11,5/1500m - 06,6/letzte 500m
Wert: 2.800.000 - 1.400.000 - 700.000 - 375.000 - 210.000 - 120.000 - 75.000 - 50.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=YMFRCjcUQOQ
Zehn Jahre nach „Ludde“
Es war an Adrian Kolgjini zu verhindern, dass Philippe Allaire im Europa-Championat der Vierjährigen auch den zweiten Big Point nach Gallien entführte. Mit dem Derby-Zweiten Barack Face, der seinen Vorlauf in Åby gewonnen hatte, könnte die ambitionierte Familie Kolgjini nach Jahren der sportlichen Durststrecke mal wieder einen echten Euro-Knaller im Stall haben.
Allaire, der sich über die Startplätze „1“ und „2“ für sein Duo Joyner Sport und Just A Gigolo nicht beklagen konnte, verlor seinen schwächeren Streiter bereits vor der Startmarke im Galopp. 100 Meter weiter rutschte die sonst so sichere Joviality (5) auf dem regennassen Parkett aus und und wurde mit der roten Karte ausgegliedert.
Das kurzfristige Durcheinander nutzte Johan Untersteiner rigoros und katapultierte Dancer Brodde von der „8“ vor Bedazzled Sox (3), Xanthis Harvey (10), Finnlands Derby-Zweitem Corazon Combo mit Altmeister Pekka Korpi und Bengan (7) an die Spitze. Never Mind’em (6) wurde als äußerer Anführer nach 700 Metern von Dauerläufer Barack Face (4) abgelöst; es folgten Just A Gigolo, Staro Mack Crowe (9) und der ins deutsche Gestütbuch eingetragene, belgische Interessen vertretende Géricault.
Der Rennverlauf ähnelte jenem im Circuit-Finale: Erneut hielten die im Match verbliebenen Aspiranten bis 700 Meter vorm Ziel die Füße still, was die Positionen betraf. Dann wagte Just A Gigolo den Ausflug in Spur drei und bekam mit Staro Mack Crowe einen brandgefährlichen Hintermann. Leicht unterkriegen ließ sich der im Derby-Finale kurz nach dem Start im Galopp gescheiterte Dancer Brodde jedoch nicht und wehrte sich aus Leibeskräften.
Es war ein hartes Stück Arbeit für Barack Face, ihn niederzuringen - und dann warfen außen Just A Gigolo und Staro Mack Crowe sowie mittig Never Mind’em ihre Hüte in den Ring, während Torbjörn Jansson so verzweifelt wie vergeblich für den völlig blockierten Bedazzled Sox nach einem Ausweg suchte. Um einen „Kopf“ zog Barack Face gegen Frankreichs gewinnreichsten Vierjährigen den Kopf gerade so aus der Schlinge zum siebten Sieg, der ihn um 2,4 Millionen auf 5.828.500 SEK brachte.
Kleiner Trost für Monsieur Allaire: Vater von Barack Face, der damit in die Fußstapfen seines Zuchtgefährten Mosaique Face trat, mit dem Lutfi Kolgjini die 2013er Auflage nach „Sverige“ geholt hatte, ist sein „Spezi“ und Zuchtjuwel Ready Cash. Auch die „Mutter“ kann sich sehen lassen: Die Varenne-Tochter Lisa America war 2010 die vorletzte Gesamtsiegerin des einstigen Grand Circuit International, dessen Titel nach Punkten aus mal 13, mal 14 europäischen Klassikern vergeben und 2012 zugunsten eines „UET-Master-Plans“ eingestampft worden war.
„Was für ein Gefühl, solch ein Monster-Rennen auf seine Kappe zu bringen“, gestand der von Mutter und Vater beglückwünschte Kolgjini junior. „Ich hab mich danach gesehnt, seit ich mit Tae Kwon Deo die SprinterMästaren gewonnen habe (2019 / Anm.d.Red.). Großartig, es mit diesem Typen zu vollbringen, den ich immer als den ‚Tae-Kwon-Deo-Erben‘ angesehen habe. Ich freue mich auf die nächste Saison. Es gilt noch viel Feinschliff zu leisten."
"Wir haben einige Optionen, was Training und Ausrüstung betrifft. Wenn er lernt, vom Start Vollgas zu geben und wir vom Fleck weg in bessere Position kommen, haben die Anderen umso mehr an ihm zu knabbern“, wagte der mit 30 Jahren ältere der beiden Kolgjini-Söhne schon mal einen nachhaltigen Blick ins Jahr 2024.
38. Grand Prix de l‘UET - Europa-Championat der Vierjährigen - (int., Vierjährige)
2140m Autostart, 4.900.000 SEK
1. Barack Face* 11,5 Adrian Kolgjini 51
4j.br. Hengst von Ready Cash a.d. Lisa America von Varenne
Be: Ellerströmgruppen AB & Stall Behäll AB; Zü: Anna Svensson & Lutfi Kolgjini; Tr: Adrian Kolgjini
Pflegerin: Anna Svensson
2. Just A Gigolo* 11,5 Franck Nivard 22
3. Staro Mack Crowe 11,6 Rikard Skoglund 160
4. Never Mind‘em 11,6 Mats Djuse 220
5. Dancer Brodde 11,7 Johan Untersteiner 309
6. Xanthis Harvey 11,8 Örjan Kihlström 316
7. Géricault 11,8 Christophe Martens 1356
8. Bedazzled Sox* 11,9 Torbjörn Jansson 160
9. Corazon Combo 11,9 Pekka Korpi 940
10. Bengan 12,0 Daniel Wäjersten 859
Joviality dis.r. Erik Adielsson 45
Joyner Sport agh. Gabriele Gelormini 172
*Vorlaufsieger (Vincennes 29. Sept. / Åby 30.Sept.)
Sieg: 51; Richter: Kampf Kopf - 1 - Hals - Hals - 1 - k.Kopf - 1 Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 10,0/500m - 12,5/1000m - 12,5/1500m - 09,4/letzte 500m
Wert: 2.400.000 - 1.200.000 - 600.000 - 300.000 - 190.000 - 110.000 - 60.000 - 40.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=k0RHYyWScXo&t=11s
Timo Nurmos zum Vierten…
Wie 2006 mit Early Southwind und Marquis du Pommeau, die von Björn Goop bzw. Örjan Kihlström zum Sieg gesteuert worden waren, war Timo Nurmos bei den Dreijährigen das Maß aller Dinge.
Der seit mehr als drei Jahrzehnten in und um Stockholm mit beispiellosem Erfolg arbeitende Finne ist der Ausbilder für junge Pferde in dieser Region schlechthin und holte den Kranz für die Trav-Oaks zum vierten Mal nach besagter Early Southwind, Lara Boko (2021) und Bonneville W.I. (2022) in sein Quartier, wobei er für seine beiden Kandidatinnen auf die Djuse-Brüder baute.
Mats machte von der „5“ Granger die Socken mächtig scharf und schoss wie von der Sehne geschnellt vor Käraste Sisu, A Teaser und Farina in die Regie, während die Party für die im ersten Bogen springende Madewithlove schon so gut wie vorbei war, bevor die zweite Platte aufgelegt wurde. Nach 700 Metern bezog Nurmos‘ zweite Waffe Adriatica (8) den Todessitz vor Knickers Sisu (2), Elegance Kronos (3) und Ninetta Boko (9).
Mit der Father-Patrick-Tochter der Gerrits Recycling Group, die ihren Vorlauf in spektakulärer Manier gewonnen hatte, ließ sich Robbin Bot nicht locken, als eine Runde vor Schluss Dial Square mit Naomi Bros im Schlepp die dritte Gefechtslinie eröffnete und 300 Meter weiter in Knickers Sisu ein Zugpferd bekam. Im hautengen Finish setzte sich Adriatica mit Schwedens Champion Magnus Djuse nach der anspruchsvollsten aller Varianten zum vierten Sieg aus fünf Versuchen durch und verzwölffachte ihr Konto auf 3.215.000 Kronen.
Spät, aber zumindest für den Ehrenplatz nicht zu spät fand Ninetta Boko hinten herum in die Freiheit, fraß auf den finalen Metern Konkurrentin um Konkurrentin und hätte durchaus den ganz großen Wurf landen können, hätte sie nicht unterwegs derart weit von der vorderen Musik gespielt. So reichte es eine Länge hinter der Bold-Eagle-Tochter gerade so zum dank der Premiechansen über 1,5 Millionen Kronen ausgestellten zweiten Scheck jeweils Nüsternbreiten vor Elegance Kronos, Dial Square und Granger.
45. Svenskt Trav-Oaks (Gruppe I nat; dreij. Stuten)
2140m Autostart, 3.000.000 SEK
1. Adriatica 12,5 Magnus Djuse 35
3j.schwbr. Stute von Bold Eagle a.d. Xena Brick von Super Arnie
Be / Zü: Verazano AB & Stall Timo Nurmos AB; Tr: Timo Nurmos
Pfleger: Gianni Coysman
2. Ninetta Boko* 12,6 Robbin Bot 85
3. Elegance Kronos* 12,6 Björn Goop 118
4. Dial Square 12,6 Örjan Kihlström 91
5. Granger* 12,6 Mats Djuse 46
6. Farina 12,8 Peter Untersteiner 599
7. Käraste Sisu* 12,8 Mika Forss 70
8. Knickers Sisu* 12,8 Ulf Ohlsson 109
9. Naomi Bros 13,2 Rikard Skoglund 469
10. Madewithlove* 14,8g Claes Sjöström 174
A Teaser dis.r. Erik Adielsson 226
*Vorlaufsiegerinnen vom 1. Oktober
**verdoppelt auf 5,6 Mio., da alle Pferde für die Premiechansen nominiert sind
Sieg: 35; Richter: Kampf 1 - k.Kopf - k.Kopf - k.Kopf - 1½ - k.Kopf - Hals; 11 liefen (NS Willa Explosive / verletzt)
Zw-Zeiten: 08,6/500m - 12,6/1000m - 12,1/1000m - 11,0/letzte 500m
Wert: 1.500.000 - 750.000 - 375.000 - 180.000 - 120.000 - 75.000 SEK**
Rennleitung: R. Bot 135.000 Kronen (ca. 11.700 Euro) plus 7 Tage Fahrverbot (28.10.23-03.11.23) - ordnungswidriger Peitschengebrauch
Video: https://www.youtube.com/watch?v=JaQPby4CKkU
…und zum Achten
Im 52 Minuten später und 500 Meter längeren Trav-Krietrium war Nurmos sogar dreifach vertreten, und es hieß für ihn: Mindestens Zwei werden das erste Mal verlieren - es sei denn, die bei ihren fünf bzw. sechs Auftritten noch nie bezwungenen Fame and Glory, Nouri di Quattro und Our Pride drückten dieser 97. Auflage ihre Stempel im „doppelt toten Rennen“ auf.
Gar nicht einschüchtern von dieser außergewöhnlichen Bande ließ sich Daniel Wäjersten. Von der „6“ ließ er Kuiper ins Kommando schmettern, dass es eine wahre Freude war. Der Face-Time-Bourbon-Sprössling schmetterte den ersten Kilometer fünf Längen vor dem Rest in galaktischen 1:10,1 herunter - das konnte kaum gut gehen. 1.500 Meter lang durfte der Dunkelbraune vom Leder ziehen. Dann war wie zu erwarten Schluss mit lustig.
Aus vierter Außenposition hinter Our Pride (4), Fiftyfour (7) und Boscha Diablo (5) - den inneren Verfolger gab Nouri di Quattro (3) vor Pantocrator (1) - flog Fame and Glory los, hatte den Flüchtling im zweiten Bogen erreicht, rauschte umgehend in Front und legte mit dieser brutalen Sondernummer den bombensicheren Grundstein für Sieg Numero sieben.
Überschätzt hatte Björn Goop die Kräfte des Sohnes von Tactical Landing - der hat in seinem ersten Jahrgang jenseits des Atlantiks mit Tactical Approach auch den Sieger des Hambletonian und des Kentucky Futurity gestellt - keineswegs. „Ruhm und Ehre“ - der Name war leicht, fast schon überlegen zwei Längen voraus Programm für den nunmehr 4.360.000 Kronen schweren Menhammar-Zögling, der Erinnerungen an Nurmos‘ Cracks Readly Express und Calgary Games wach werden ließ.
Fiftyfour (von Fourth Dimension), Sieger des Uppfödningslöpning und des Kurzstrecken-E3-Finals, kanzelte Our Pride für Platz zwei um volle vier Längen ab. Der Maharajah-Sohn hätte vermutlich auch „Bronze“ hergeben müssen, wäre nicht der eine Kleinigkeit elanvollere Boscha Diablo 100 Meter vorm rettenden Ufer aus dem Strich gekommen.
„Was für ein Pferd“, strahlte Vollstrecker Goop, „ihm stehen alle Türen offen! Er gewinnt auf dieser klebrigen Bahn in 1:12,5, ohne dass ich die Ohrenkappe ziehen musste…“ Es war die zweitschnellste Siegzeit nach Villiams Gala, der 2017 die 2.640 Meter in blanken 1:12 heruntergenagelt und ebenfalls von Nurmos, der schon zum achten Mal den „Vinnar“ dieser Traditionsprüfung stellte, gecoacht worden war.
97. Svenskt Trav-Kriterium (Gruppe I nat, Dreijährige)
2640m Autostart, 4.000.000 SEK**
1. Fame and Glory* 12,5 Björn Goop 27
3j.br. Hengst von Tactical Landing a.d. Olympia Tilly von Lindy Lane
Be: Stall SoFo; Zü: Menhammar Stuteri AB; Tr: Timo Nurmos
Pflegerin: Fredrica Sandberg
2. Fiftyfour 12,6 Ken Ecce 81
3. Our Pride* 12,9 Magnus Djuse 31
4. Herakles Zet 13,2 Örjan Kihlström 173
5. Fusion Eagra 13,4 Mats Djuse 678
6. Nouri di Quattro* 13,4 Erik Adielsson 175
7. Boreas 13,6 Gustav Johansson 1052
8. Frank S.H. 13,6 Thomas Uhrberg 227
9. Pantocrator* 15,2 Jorma Kontio 478
10. Macahan* 15,5 Dwight Pieters 593
Boscha Diablo* dis.r. Johan Untersteiner 77
Kuiper agh. Daniel Wäjersten 449
*Vorlaufsieger vom 1. Oktober
**verdoppelt auf 8 Mio., da alle Pferde für die Premiechansen nominiert sind
Sieg: 27; Richter: leicht 2 - 4 - 4 - 2 - Hals - 2 - ½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 08,4/500m - 10,1/1000m - 11,7/1500m - 12,4/2000m - 12,6/letzte 500m
Wert: 2.000.000 - 1.000.000 - 500.000 - 240.000 - 160.000 - 100.000 SEK**
Video: https://www.youtube.com/watch?v=5DPdiQuC_H8
Unermüdliche treue Freundin
Bei den Elitestuten, die über 1.640 Meter ran mussten, unterstrich Dear Friend einmal mehr, dass Alter und Vollbeschäftigung nicht vor Siegen schützen. Für die Zehnjährige, die vor Jahren schon mal in die Mutterschaft entlassen worden war, nicht aufgenommen hatte und im Rennsport unter anderer Regie weitermachen durfte, lief’s etwas anders als erwartet.
Von der „6“ mischte sich Daniel Wäjersten mit der raketengleich losfliegenden Orlando-Vici-Tochter gar nicht ins Führungsgefecht ein, das Felicia Zet von der „1“ sicher zu ihren Gunsten entschied. Nach 600 Metern wurde Dear Friend an deren Flanke beordert und hielt gleichzeitig Alessandro Gocciadoros Clarissa in Spur drei.
Obwohl dies ihre bereits 97. Aufgabe war, biss sich Dear Friend in 1:10,2 zum 29. Sieg „lifetime“ durch, mit dem sie 6.978.196 SEK auf dem Konto hat. Zwei Längen dahinter wurden die weiteren Prämien zentimeterweise an ein Quartett verteilt: Glücksmarie war die am Ende die weitesten Wege gehende Zeudi AMG hauchdünn vor Felicia Zet, Imhatra Am und Clarissa (alle 1:10,5).
V75-1 (Guld): Hohneck / Gabriele Gelormini 52
V75-2 (Diam-Sto): Luxury River / Adrian Kolgjini 206
V75-3 (UET-4j.): Barack Face / Adrian Kolgjini 51
V75-4 (Oaks): Adriatica / Magnus Djuse 35
V75-5 (Elit-Sto): Dear Friend / Daniel Wäjersten 42
V75-6 (Kriter.): Fame and Glory / Björn Goop 27
V75-7 (Silver): Castor the Star / Mats Djuse 146
Umsatz V75: 116.597.545 SEK
1. Rang: 242,1 Systeme à 149.119 SEK
2. Rang: 1.160 SEK
3. Rang: 108 SEK
Umsatz Top-7 (Elit-Sto): 1.178.559 SEK