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Kombinations-Weltrekord durch Joe Joe Joe

Kurioser Weltrekord: Joe Joe Joe - erst Pacer, dann Traber (Foto: harnesslink.com)
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USA

Anderson  / Indiana, Samstag, 27. März 2021. Einen Weltrekord der besonderen Art, wie er nur in Ländern mit Passgeher-Rennen möglich ist, stellte am Samstagabend im Harrah’s Hoosier Park Racing & Casino, so der „offizielle“ Titel der Rennbahn von Anderson im US-Bundesstaat von Indiana, Joe Joe Joe auf. Nachdem er als Pacer binnen fünf Jahren 108.713 Dollar gescheffelt und einen Rekord von 1:08,6 erzielt hatte, musste der 2014 geborene Wallach im Herbst 2020 wegen einer kleinen Verletzung pausieren.

„Als ich ihn wieder anzutrainieren begann, merkte ich bald, wie gut er auf einmal zum Traben bereit war“, verriet Besitzer, Trainer und Fahrer Jesse Yoder, „ich denke, er wollte keine Hobbles mehr tragen.“ Da er über Winter in Florida trainierte, brachte er ihn in Pompano Park in einem Trabrennen an den Start, „und als nach drei Rennen in dieser Disziplin seine Bestzeit bei 1:12,2 angelangt war, studierte ich mal die Rekordbücher und dachte, es könne sich lohnen, den Weltrekord fürs Doppel ins Visier zu nehmen.“

Gesagt, getan, kreuzte er mit dem Roll-With-Joe-Sprössling auf der 1406 Meter weiten Piste des Hoosier Park auf. „Der Rekordversuch ging natürlich nur auf einer großen Bahn mit wenigen, dafür weiten Bögen, und fahren wollte ich ihn dafür unbedingt selbst“, meinte Yoder. Der „dreifache Joe“ enttäuschte ihn nicht, ratterte gegen neun Mitstreiter sofort in Front und verabschiedete sich auf 10 ¾ Längen.

„Ganz sicher war ich nicht, ob’s zum Rekord gereicht hatte“ - das verrieten ihm jedoch sofort Zeitnehmer und Statistiker: 1:54.4/1:11,3 reichten dem 18:10-Favoriten, um mit einer Gesamtzeit von 3:45.1 die alte Kombi-Marke des Argentiniers Chucaro Ahijuna, der 2004 auf 3:45.2 gekommen war, aus dem verstaubten Rekordbuch zu tilgen. Der allerdings war weitaus berühmter als Joe Joe Joe, der nun zwei seiner vier Trabrennen gewonnen, dabei aber lediglich 7.000 USD angesammelt hat.

Weltweit berühmt war sein Vorgänger, der 2004 vom Pacer zum Traber umgeschult worden und im neuen Lager sensationell eingeschlagen war. So gut, dass ihn die Macher des stets auf Extravagantes bedachten Elitloppet 2005 zu Skandinaviens bedeutendstem Ereignis im Trabersport über den großen Teich lockten. In Solvalla konnte sich der „wilde Indianer“ mit Wally Hennessey jedoch nicht beweisen und fiel früh im Galopp durchs Vorlauf-Sieb.

So exotisch der neue „world record“ ist - ganz ungewöhnlich ist es nicht, dass ein Standardbred als Pacer und Traber eingesetzt worden ist. So sind beispielsweise der Star’s-Pride-Sohn Vanguard Hanover (Jahrgang 1957) und der 1977 geborene Noble-Victory-Sprössling Scully mit Resultaten aus beiden Disziplinen nach Deutschland gewechselt.