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Königin vor Kronprinzessin

Green Grass im Prix Jean Le Gonidec (Foto: equidia.fr)
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Frankreich

Vincennes, Donnerstag, 11. Februar 2021. Sie war mit dem Startschuss zu den Gruppe-Aufgaben ihrer Generation dabei und hat im ersten Klassiker, dem Critérium des Jeunes vor nunmehr drei Jahren, sogar der männlichen Konkurrenz Saures gegeben. Acht ihrer zehn Siege gelangen Green Grass auf Gruppe-Level, dazu kamen etliche gut honorierte Platzierungen, doch mischten sich bei der Bold-Eagle-Tochter dann mehr und mehr unschöne rote Karten in die prächtige Bilanz - jüngst gar drei in Folge.

Dennoch kürten die „turfistes“ die bullige Braune, die seit nunmehr einem Jahr Mathieu Mottier als Partner hat, im Prix Jean Le Gonidec, der sich heuer nur an die einheimische Damenwelt wendete, knapp vor Goldy Mary zur Favoritin und sollten mal wieder das richtige Gespür haben. Die Ready-Cash-Tochter hat sich vor elf Monaten erstmals auf diesem Niveau gezeigt und sich seitdem ihren Platz als Kronprinzessin, den die bereits in die Zucht entschwundene Gunilla d’Atout freigemacht hat, zäh und hart erarbeitet.

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Großes Pferd oder kleiner Fahrer? (equidia.fr)

Am schnellsten auf die Beine fand Gourgandine vor Galilea Money und Galilée des Prés, während es die beiden Favoritinnen in Anbetracht des 2700 Meter weiten Weges und der aktuellen Disqualifikationen mit gebremstem Schaum angingen. Richtig Mumm hatten jedoch weder die Leaderin noch eine ihrer Gefolgsfrauen, es gegen die beiden Großen mit einer Flucht zu versuchen. Bei gemütlichen 1:17,2 für die ersten 1200 Meter warteten sie darauf, dass jene das Zepter übernehmen würden, und die taten ihnen den Gefallen: Kurz vorm Eintauchen in den Bogen von Joinville übernahm Green Grass und reichte den Staffelstab nur Sekunden später an Goldy Mary weiter.

Am Fuß des Anstiegs musste die Braune mit dem Keilstern und der kecken Schnippe in Spur zwei, wollte sie nicht von der sich vortastenden Galilea Money eingebaut werden, doch wesentlich rassiger ging es dadurch noch nicht zur Sache. Erst ab der Einmündung der kleinen Bahn machte Mottier kräftig Alarm. Im Nu schnellten die beiden Gemeinten um Längen weg.

An der letzten Ecke traten die „Galopper“ auf den Plan: Fast gleichzeitig fielen die Trainingsgefährtinnen Galilea Money und Gloria du Gers bei nunmehr horrender Schlagzahl aus, und auch Gondole Jénilou hätte sich nicht beschweren dürfen, wäre sie am Turm gelandet. Haarscharf vor der „Enquête“-Marke hatte Eric Raffin sie wieder im Griff, doch reichte dies nur für Platz fünf.

Vorn wehrte sich Goldy Mary so verbissen wie erfolglos; 100 Meter vorm Ziel war ihr Widerstand endgültig gebrochen. Auf dem Weg zum elften, letztlich sehr übersichtlich ausfallenden Erfolg knöpfte ihr Green Grass, deren Konto auf 661.800 Euro sprang, volle drei Längen ab. Dicht an die Kronprinzessin heran liefen Galilée des Prés und Greyline.

Zufrieden zeigte sich Trainer Sébastien Guarato: „Die fraglos Besten haben eine tolle Show geboten. Der letzte Kilometer wurde in 1:10 runtergerissen. Das ist schon eine echte Hausnummer. Bisher zeigte das Glück Green Grass ln diesem Meeting die kalte Schulter. Im Critérium Continental hätte sie ohne den unverschuldeten Fehler vorn sein können. Beruhigend, dass sie heute gewonnen und bewiesen hat, dass sie barfuß eine Stufe höher geklettert ist.“

Prix Jean Le Gonidec (Gruppe II nat., 5jähr. Stuten)

2700m Bänderstart o. Z., 100.000 Euro

1.      Green Grass                  14,1     Mathieu Mottier                  24

         5j.br. Stute von Bold Eagle a.d. Tootsie Smiling von Goetmals Wood

         Be: Sébastien Dewulf; Zü: Frédéric Brouilloux; Tr: Sébastien Guarato

2.      Goldy Mary                    14,3     Matthieu Abrivard              26

3.      Galilée des Prés           14,4     Franck Nivard                  300

4.      Greyline                          14,5     Julien Dubois                  310

5.      Gondole Jénilou           14,7g  Eric Raffin                        110

6.      Glorissima                     15,7     Etienne Dubois               870

7.      Gourgandine                 16,0     David Thomain               790

         Gloria du Gers               dis.r.    Jean-Michel Bazire           50

         Galilea Money               dis.r.    Alexandre Abrivard        600

Sieg: 24; Richter: leicht 3 - 1 - 1¼ - 3½ - 13 - 3½ Längen; 9 liefen

Zw-Zeiten: 17,2/1200m - 16,2/1700m - 14,3/2200m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-02-11/7500/5

Nur dem nackten Resultat nach krachend in die Hose ging City Guides Sattel-Debüt, für das sich sein neuer Trainer Pierre Levesque den bestens passenden Prix Gérard Brami um 50.000 Euro (2700m; Sechsjährige, keine 171.000 Euro) ausgesucht hatte. So schlecht, wie es der neunte und letzte Platz des 151.750 Euro reichen elffachen Siegers auf dem Papier weissagen mag, war die Vorstellung des Love-You-Sohnes der Gerrits Recycling Group nämlich nicht.

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Fluo Meslois (außen) mit dem letzten Schritt (canalturf.com)

Kurz vorm Gipfel gab Adrien Lamy dem Hengst aus dem Mittelfeld plötzlich die Sporen. Der überrannte seine Vorderleute spektakulär im Sauseschritt und nahm zwei, drei Längen Vorsprung mit auf die Zielgerade. Mitte derselben lief er förmlich gegen eine Wand: Die Beine wurden ihm bleischwer, und alle acht Kontrahenten rauften sich an der 52:10-Chance vorbei, die nach der 1:14,8-Premiere brotlos nach Hause kam.

Gewinnen konnte aber auch die 17:10-Favoritin nicht: First Princess, von Mathieu Mottier spät, dafür umso gewaltiger gebracht, hatte die Nase gegen Faster Syga bereits sicher in Front, als es Eric Raffin mit dem mitten durchs Feld schießenden Fluo Meslois einen Tick kerniger konnte und in 1:14,3 um einen „Hals“ eher anschlug, was der Totalisator mit 7,8fachem Sieg-Einsatz auf den Roc-Meslois-Sprössling honorierte.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-02-11/7500/4