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Jepson schlägt Jepson

Kleiner Far Wise As mit dem Herz eines Löwen (Foto: Travronden)
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Schweden

Jepson schlägt Jepson - damit war durchaus zu rechnen in den SprinterMästaren, der reputationsreichen Meilenveranstaltung für Vierjährige in Halmstad. Allerdings nicht in der geschehenen Reihenfolge. 

Denn klarer 23:10-Favortin im 2,4-Mio.-Kronen-Finale war Free Time Jepson, obwohl er im 1. Vorlauf, dem mit 1:09,7 schnellsten, durch den aus seinem Rücken angreifenden Preacherman (Markus Svedberg) eine einwandfreie Niederlage hatte quittieren müssen.

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Als Alessandro Gocciadoro als einer vier Vorlauf-Zweiten bei der Startplatzauslosung den anderen Dreien unterlag, entschied sich der italienische Champion statt für die 8 in erster für die 10 in zweiter Reihe. Von dort kam er passabel ab und fand im Rücken von L'Amourpourblanca keine schlechte Position.

Für das hohe Tempo waren zunächst andere zuständig. Mit 60 km/h rasten Loxahatchee, der sich im 3. Vorlauf gegen den zudringlichen Far Wise As am Ende strecken musste, und J.Kagan Brick, der schon im Qualifier mit einem Blitzstart früh alles geregelt hatte, in den ersten Bogen.

Ausgangs dessen gab Robert Bergh seine Bemühungen gerade auf, als Loxahatchee innen schwer von den Beinen geriet und J.Kagan Brick in 1:08 für die ersten 500 Meter doch die Kommandobrücke enterte. In der Todesspur landete nach dieser Aktion Luckisanattitude, der im Vorlauf die Redén-Hoffnung Izod Zet noch überlief und auf Rang drei verwies.

Obwohl sich Björn Goop nur wenig zurückfallen ließ, reagierte Carl Johan Jepson mit dem dahinter eigentlich prächtig aufgehobenen Far Wise As sofort, umkurvte auf Zielhöhe Luckisanattitude und legte sich mutig an die Außenseite von J.Kagan Brick.

Die Pace blieb im 12er Bereich allerdings moderat, was 700 Meter vor dem Ziel Jörgen Sjunnesson mit L'Amourpourblanca auf den Plan rief. Gocciadoro hängte sich mit Free Time Jepson, der nach den Erfolgen im Konung Gustaf V:s Pokal und den Fyraåringseliten exakt zwei Monate ausgesetzt hatte, natürlich an und kam zügig voran.

Gocciadoros Plan, voll und ganz auf den Endspeed seines Hengstes zu setzen, schien aufzugehen. Als der italienische Champion an der letzten Ecke in vierter Spur zur Tat schritt, fasste Free Time Jepson prächtig an. Doch gleichzeitig entlockte der andere Jepson, Carl Johan, Far Wise As nach dem harten Pensum genau die Reserven, die nötig waren, um Free Time Jepson mit einer halben Länge auf Distanz zu halten.

Halmstad Zielfoto

Obwohl der kleine, aber kräftige Italiener im Vorjahr auf der kurzen Distanz das E3-Finale in Gävle und den Breeders-Course-Endlauf in Jägersro gewonnen und sich im Vorlauf mit Nachdruck angezeigt hatte, traute man dem Schützling von Jerry Riordan eine solche Energieleistung offenbar nicht zu und unterschätzte ihn am Toto (138:10) sträflich.

Auch die Tatsache, dass Far Wise As mit 1:10,8/1609 Meter den neun Jahre alten Rennrekord von Uncle Lasse (1:09,3) deutlich verfehlte und der bislang "langsamste" Sieger dieser Dekade ist, mindert die überragende Vorstellung des Halbbruders von Vivid Wise As um keinen Deut. 

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Foto: sulkysport.se

Free Time Jepson enttäuscht in der Niederlage nicht und vervollständigte den Einlauf der italienischen Nachkommen von Face Time Bourbon, der insgesamt vier Finalisten stellte. Preacherman bestätigte als Dritter den sehr guten Eindruck aus dem Vorlauf von Luke the Spook und J.Kagan Brick, der erst auf den letzten Metern eine besser Platzierung verlor.

Video der Vorläufe und des Finales: https://www.youtube.com/watch?v=ScUvEBbZipQ

Völlig unspektakulär und formgemäß verlief das 1,8-Mio.-Kronen-Finale der StoSprintern, deren Vorläufe bereits vor zehn Tagen ausgetragen worden waren. Die dänisch gezogene Googoo-Gaagaa-Tochter Kilimanjaro Face wurde ihrer exponierten Favoritenstellung nahezu Start-Ziel souverän gerecht.

Dabei genügten der Stute von Adrian Kolgjini 1:12,0/1609 Meter zum leichen Zwei-Längen-Erfolg über Elegance Silvio (Johan Untersteiner) und der Gerrits-Vertreterin Oriana Boko, der Micha Brouwer im Windschatten der Siegerin ein Maßrennen serviert hatte.

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Kilimanjaro Face (Foto: atg.se)

Video: https://www.youtube.com/watch?v=gxnJhEPor8k

Weiter in Top-Form agiert das Lot von Karin Walter-Mommert, obwohl Langli, ihre Hoffnung in den SprinterMästaren, im Vorlauf erst lange gut im Rennen lag, beim Schlussangriff dann allerdings ein wenig wegbrach und leer ausging.

Für Wiedergutmachung sorgte wenige Rennen später die Face-Time-Bourbon-Tochter Timotejs Online, die mit Björn Goop den Euro Classic Trots Sommarpris (278.500 Kronen) für dreijährige Stuten sehr früh dominierte und im Einlauf mit gespitzten Ohren und unangefasst auf fünf Längen in 1:14,2/2140 Meter davonzog.

Alle Ergebnisse: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts609997/results/all