Jazzman spielt die erste Geige

Vincennes, Freitag, 31. März 2023. Finanzielles Hauptereignis auf dem von Regenschauern heimgesuchten Plateau de Gravelle, die die Bahn zu einer Schlammwüste werden ließen, war der Prix Penthésilea für dreijährige Hengste und Wallache, die keine 70.000 Euro im Sparschwein und in den letzten zwölf Monaten kein Rennen der Kategorie eins gewonnen hatten.
Genau die richtige Aufgabe für den von den Herren Laurent-Claude Abrivard und Jacques Lusseau fürs deutsche Gestütbuch gezüchteten, aber in seiner nominellen Heimat noch nie auf Arbeit gewesenen Jazzman. Der Niky-Sohn hatte in Italien unter Mauro Baroncinis Regie fünf seiner sechs Versuche gewonnen - dazu kam ein Ehrenplatz -, war dann nach Frankreich überstellt worden und hatte im Prix Paul Viel am 28. Januar mit Platz fünf eine erste ordentliche Visitenkarte hinterlassen.
Die 2.700 Meter nahm der Schwarzbraune aus der Italienerin Nefertite del Rio, bei 3,5-fachen Odds zweite Kraft des Wettmarkts, im Gegensatz zu den früh ausfallenden Encierro, Kool des Champs und Kandinsky unter die Hufe. Alexandre Abrivard sicherte sich sofort vor Favorit Executiv EK das Kommando, und als im Bogen von Joinville auch noch der äußere Satellit Kipling Iron ausfiel, waren’s nur noch sechs kleine „Schlammtreter“, die sich um die sieben Prämien bewarben.
Bei einer Fahrt im mittleren Bereich löste Executiv EK am Gipfel die Gänsemarsch-Formation auf und bekam sofort Krack Time Atout (51:10) als Gefolgsmann. Doch weder der bei 23:10 zum Favoriten erkorene Gocciadoro-Schützling noch der ihn um einen „Kopf“ auf Platz drei verweisende Face-Time-Bourbon-Sohn vermochten an der Souveränität des „Musikus“ zu rütteln, der unangefasst 1½ Längen voraus zu seinem üppigsten Scheck stiefelte.
Die für den 1:15,4-Sieg erhaltenen 30.500 Euro bauten das Konto des für die neugeschaffene deutsche Dreijährigen-Serie genannten Jazzman auf 68.740 Euro aus.
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-03-31/7500/3