Italienisch-französisches Meisterstück

Vincennes, Sonntag, 12. Februar 2023. Nicht müde zu betonen war Fabrice Souloy im vorigen Winter, Ampia Mede SM sei eine der besten Stuten, die er je in seinen Fängen gehab habe.
Nach einer Siegeserie durch die Instanzen, die sie mit zehn Siegen und zwei Ehrenplätzen von rund 75.000 Euro - dem „Übernahme-Angebot“ aus Italien - auf 420.000 Euro katapultiert hatte, verpatzte sie im Prix Ténor de Baune die Qualifikation zum Amérique 2022 - und holte dies im heurigen Winter mit dritten Plätzen in den Prix de Bretagne und Bourgogne nach.
Im Millionenrennen selbst belegte sie einen fantastischen Ehrenplatz, der der kleinen braunen Speedkanone für den Prix de France in der Gunst der Wetter Rang zwei bescherte. Den ersten Ruf hatte nach seinem sechsten Platz im Amérique etwas überraschend Don Fanucci Zet.
Nicht nur die schwedischen, sondern auch die französischen Fans hatten offensichtlich zwischen den Zeilen der Replik von Trainer Daniel Redén auf die Aussage von ATG-Moderator Stefan Hultman gelesen, der da behauptet hatte, ohne jedweden Vorbereitungsstart könne nach fast vier Monaten Pause das Plateau de Gravelle unmöglich im Sturm erobert werden.
„Nichts gegen Stefans Orakel, aber zum Glück kenne ich meine Pferde auch ein wenig. Über 2.100 Meter fühlt sich Don ohnehin wohler, und der Amérique-Start sollte ihn gefördert haben.“ Eine Avance, die auch nicht jeden Winter zu hören ist: das schwerste Trabrennen der Welt als Vorexamen auf dessen Revanche zu sehen.
Zudem war das Gespann, das mit den Honey Mearas, Imhatra Am und Dear Friend drei Landsfrauen zur moralischen Unterstützung dabei wusste, an der „1“ optimal aufgestellt und hatte seinen Standardfahrer an Bord, nachdem fürs Amérique-Abenteuer Yoann Lebourgeois die Leinen in Händen halten durfte. Der Versuch, von der Pole Position die Spitze zu ergattern, misslang allerdings, denn deutlich schwungvoller kam von der „7“ Vernissage Grif in die Hufe.
Lange erfreute sich Alessandro Gocciadoros Nummer zwei jedoch nicht des Platzes an der Sonne, denn Pierre-Yves Verva ließ sich vom äußersten Startplatz „9“ nicht schrecken, machte Délia du Pommereux ebenfalls extrem flinke Beine und luchste ihm das Kommando eingangs des Bogens von Joinville ab. Da hatte Kihlström seinen Partner längst in Spur zwei beordert, legte resolut den Vorwärtsgang ein und übernahm zu Beginn des Anstiegs bei moderater Fahrt die Regie, womit Ampia Mede SM der Fahrtwind in Spur zwei kräftig ins Gesicht blies.
Hinter der Ganymède-Tochter reihten sich Titelverteidiger Vivid Wise As und Hohneck auf, und in dritter Spur kühlte Hip Hop Haufor vor dem von ganz innen nach außen dirigierten Beads (10), Hooker Berry und Horsy Dream sein Mütchen. An der letzten Ecke fiel die erste Vorentscheidung gegen den Sieger des Prix du Luxembourg, der sich im Galopp verabschiedete und sich zu den am Start ausgefallenen Dear Friend und Fado du Chêne gesellte.
Die zweite betraf Don Fanucci Zet, der trotz des Wunschrennens Ampia Mede SMs enormem Druck nicht standzuhalten vermochte. Franck Nivard würdigte den Schweden keines Blickes, sondern äugte nach hinten rechts, was aus seinem Rücken so kommen möge. Es war in erster Linie Vivid Wise As, der den schwachen Auftritt im Amérique rundweg vergessen machte und einmal mehr bewies, dass ihm die Mittelstrecke wesentlich mehr behagt - zumal auf der Berg- und Talbahn im Bois de Vincennes.
Es bedurfte einiger Ruderschläge „Franckies mit der kalten Hand“, bis für den 43-jährigen der sechste Erfolg im „Speed-Race“ unter Dach und Fach war: Mit dem 2007 erstmals in Vincennes unter der 1:10er Marke gebliebenen Kool du Caux (1:09,8) hatte er sein halbes Dutzend an Trophäen eröffnet, dem Doppelschläge mit Ready Cash (2011 / 2013) und Bold Eagle (2016 / 2017) gefolgt waren.
„Bronze“ ging an den zuverlässig wie immer abliefernden Hohneck, Rang vier an Délia du Pommereux, die vor zwei Jahren bei der Sensation des damaligen Meetings den für unbezwingbar gehaltenen Face Time Bourbon gefällt hatte. Dahinter biss sich Don Fanucci Zet zu Rang fünf hauchdünn vor dem spät gebrachten Horsy Dream durch, der mit der „13“ zwangsläufig verdeckt vorgetragen werden musste und die Klatsche im Amérique nach viel zu offensiver Ausrichtung gründlich richtig stellte.
Die kleinste Prämie ging an den diesmal mit Nicolas Bazire liierten Hooker Berry, der erst einmal - zu Beginn seiner Laufbahn - in Vincennes auf kurzem Weg gewonnen hat.
Für den bedeutendsten ihrer 24 Treffer - 15 davon setzte sie „en France“ für die Herren Billard bzw. Souloy - strich Ampia Mede SM 180.000 Euro ein, womit sie die Millionenhürde locker übersprang: Genau 1.113.096 Euro zieren das Konto der 62 Mal geprüften unscheinbaren Braunen, die mit 1:10,2 Vivid Wise As‘ Rennrekord aus dem Vorjahr um eine halbe Sekunde verfehlte.
Für Nivard war’s die gerechte Entschädigung für den Prix d’Amérique, „in dem wir immer weiter nach hinten geschoben worden sind und viel zu weit weg von Hooker Berry Anlauf nehmen mussten. Sie hätte an jenem 29. Januar bei besserer Lage genauso gut gewinnen können. Ich hatte erwartet, dass die innen neben mir Postierten zügiger beginnen würden, doch dem war nicht so, und so fand ich mich bald mit der Nase im äußeren Wind wieder."
"Zum Glück war’s bergauf nicht sonderlich schnell. Ampia Mede ist aufgrund ihres ökonomischen Geläufs auf der Ebene um einiges stärker. Ich sah Vivid Wise As als Hauptgegner, darum hab ich lange gewartet, bis ich meine Stute losgelassen habe. Auf den finalen 50 Metern hat sie leicht geschwächelt - der Pfosten kam zur rechten Zeit.“
Nicht krumm nahm Nicolas Bazire Platz sieben von Amérique-Triumphator Hooker Berry: „2.100 Meter sind ohnehin nicht seine Lieblingsstrecke. Ab der Einmündung der kleinen Bahn hatte er nicht den gewohnten Biss.“
Schweden weint
Ziemlich bedröppelt dürfte das schwedische Quartett von dannen gezogen sein: Dear Friend am Start ausgefallen, Honey Mearas und Imhatra Am nie aus hinteren Gefilden ans Licht der Prämien gelangt und Don Fanucci Zet, tags zuvor in seiner Heimat zum „älteren Pferd des Jahres“ gekürt, trotz Steuermann Örjan Kihlström, der ihn kennt wie kein Zweiter, in der Entscheidung rasch erfasst - diese (Nicht-)Ausbeute war eine herbe Backpfeife für die Tre Kronors, die sich gern auf Augenhöhe mit der „Grande Nation“ oder knapp darunter sehen.
Jenen Platz beanspruchen in den letzten Jahren mehr und mehr die Italiener, und sieht man sich Woche für Woche die Besetzung der schwedischen V75-Gulddivisionen - selbst der hochdotierten Finalläufe - an, so kann sich daran in näherer Zukunft wenig ändern. Nachdem Calgary Games mindestens für die nächsten vier Monate dem Deckgeschäft frönen soll, bleibt nur mehr ein Hoffnungsträger fürs ganz große internationale Geschäft: Francesco Zet, Schweden Pferd des Jahres 2022.
„Das war deutlich zu wenig“, gestand Daniel Redén über die Vorstellung seines Aushängeschildes ein, „Don Fanucci wird umgehend zurück nach Hause kommen. Der Amérique-Auftritt hätte ihn eigentlich fördern sollen. Heute war er besser im Heat, aber längst nicht so stark im Rennen. Um hier vorn zu sein, muss alles passen und das Pferd einen ‚Top-Top-Tag‘ erwischen. Das war heute ein saurer Apfel - doch wir werden im nächsten Jahr wiederkommen.“
Prix de France ( Gruppe I int., vier- bis elfj. Hengste und Stuten)
2100m Autostart, 400.000 Euro
1. Ampia Mede SM 10,2 Franck Nivard 61
7j.br. Stute von Ganymède a.d. Polimpia Slide SM von Yankee Slide
Be: Scud. Se.Fin, IT; Zü: Scud. del Baronetto Srl, IT; Tr: Fabrice Souloy
2. Vivid Wise As 10,2 Matthieu Abrivard 130
3. Hohneck 10,3 François Lagadeuc 140
4. Délia du Pommereux 10,4 Pierre-Yves Verva 370
5. Don Fanucci Zet 10,5 Örjan Kihlström 30
6. Horsy Dream 10,5 Eric Raffin 77
7. Hooker Berry 10,6 Nicolas Bazire 83
8. Hip Hop Haufor 10,8 Christian Bigeon 370
9. Honey Mearas 10,8 Björn Goop 200
10. Imhatra Am 11,1 Mats Djuse 1020
11. Gu d’Hèriprè 11,1 Benjamin Rochard 2350
12. Cokstile 11,6 Christophe Martens 940
Dear Friend dis.r. Anthony Barrier 800
Décoloration dis.r. Gabriele Gelormini 1010
Go On Boy dis.r. Romain Derieux 990
Beads dis.r. Jean-Michel Bazire 88
Fado du Chêne dis.r. Paul-Philippe Ploquin 2190
Vernissage Grif dai. Alessandro Gocciadoro 680
Sieg: 61; Richter: Kampf Hals - 1 - 1 - ½ - Kopf - 1½ Längen; 18 liefen
Zw-Zeiten: 09,9/600m - 09,3/1100m - 10,4/1600m
Wert: 180.000 - 100.000 - 56.000 - 32.000 - 20.000 - 8.000 - 4.000 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-02-12/7500/4
Perfekt und bewundernswert
Über dieses Winter-Meeting darf sich Pierre Belloche ganz sicher nicht beschweren, sieht man mal von der aufgrund einer völlig falschen Taktik in die Hose gegangenen Vorstellung Horsy Dreams im Prix d’Amérique ab.
Im Prix Louis Le Bourg für die Monté-Elite der Generation 2019 drehte selbst für den Trainer völlig überraschend seine J’Adore den drei Gemeinten eine lange Nase: „Ihr Spezialgebiet ist der Sprint“, in dem sie beim ersten Versuch auf halbklassischer Ebene sofort den Ehrenplatz markiert hatte.
Auf der fast 700 Meter längeren Strecke lief für die Goetmals-Wood-Tochter alles wie am Schnürchen hinter dem fürs Tempo verantwortlichen Jaguar du Goutier, dem auf den finalen 300 Metern kräftig die Puste ausging.
Junon wurde im Joinviller Bogen wegen schlechter Gangart ausgemustert, die drei Favoriten tummelten sich konsequent im Hintertreffen und belauerten sich gegenseitig, und als Mathieu Mottier sich endlich mit Joyeuse ein Herz fasste und für den finalen Kilometer mit Jessy de Banville und Jubilé Prior im Schlepp den Vorwärtsgang einlegte, war das eine ziemlich zähe Angelegenheit, bei der sie 200 Meter vorm Ziel die Flinte per Galopp ins Korn warf.
Alexis Collette hatte J’Adore da gerade aus der Deckung beordert. Sie flitzte an Jaguar du Goutier vorbei und war auch von Jessy de Banville und dem erst spät den Schnellgang findenden Jubilé Prior nicht zu packen. Das Familienpferd der Desmarres‘ setzte seine kleine Bonanza unter Jean-Michel Bazires Regie fort, der ihn fürs Winter-Meeting übernommen hatte, und landete erneut auf dem Stockerl, doch war diese Vorstellung die schwächste der vier unter des Meisters Regie.
Eitel Sonnenschein herrschte dagegen im Lager J’Adores, die für den ersten Karriere-Sieg gleich 54.000 Euro gutgeschrieben erhielt und nun 131.050 Euro ihr Eigen nennt. „Natürlich ist das auch für mich eine Überraschung“, gestand Collette freimütig, für den es der erste Erfolg auf diesem Level war „vorab spekulierte ich auf Platz drei oder vier. Aber dann erwischten wir ein Traumrennen, J’Adore präsentierte sich sehr tapfer, und entgegen kam ihr wohl auch, dass sie rundum ‚deferré‘ lief.“
Ein wenig verblüfft hörte sich Florian Desmigneux an: „Ich hab bis kurz vorm Ziel geglaubt, wir würden das Ding packen. Vielleicht hat es den Ausschlag gegeben, dass sie fast einen Monat lang nicht gestartet ist - vorwerfen kann ich weder ihr noch mir irgendetwas.“
Prix Louis Le Bourg - Monté - (Gruppe II nat., vierj. Hengste und Stuten)
2850m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. J’Adore 13,5* Alexis Collette 187
4j.br. Stute von Goetmals Wood a.d. Rangelie von Coktail Jet
Be: Ec. Bois Doufray; Zü: Christophe Gallier; Tr: Pierre Belloche
2. Jessy de Banville 13,6 Florian Desmigneux 30
3. Jubilé Prior 13,6 Aurélien Desmarres 31
4. Jéroboam d’Erable 13,8 David Thomain 230
5. Jaguar du Goutier 14,4 Damien Bonne 130
6. June 14,6 Antoine Dabouis 600
Joyeuse dis.r. Mathieu Mottier 36
Junon dis.r. Guillaume Martin 140
*Rennrekord
Sieg: 187; Richter: sicher 1 - 1 - 3 - 8 - 3 Längen; 8 liefen
Zw-Zeiten: 14,0/1350m - 13,4/1850m - 13,5/2350m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 (- 1.200) Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-02-12/7500/3
Amérique-Desaster ausgebügelt
Hooker Berry vor Hohneck und Hussard du Landret - das war die Podest-Besatzung des Prix Ovide Moulinet 2022, und dieses Trio belegte im Prix d’Amérique 2023 die Ränge eins, fünf und sieben. Mit Davidson du Pont prangt ein weiterer späterer Amérique-Sieger in den jüngeren Annalen des den einheimischen Fünfjährigen vorbehaltenen Halbklassikers.
Rosige Aussichten also für einige der lediglich sieben Aspiranten, die an die 120.000 Euro wollten und von denen Italiano Vero (als Dritter) und Idao de Tillard (als früh Disqualifizierter) heuer bereits Amérique-Erfahrungen gesammelt hatten. Diese Beiden drückten den 2.700 Metern von Beginn an ihren Stempel auf, wobei erst der „wahre Italiener“ das Sagen hatte und nach 300 Metern den unermüdlich dräuenden Duvaldestin-Schützling passieren ließ.
Mit dem hatte es Clément Duvaldestin fortan alles andere als eilig. Mit den beiden Gemeinten voran entwickelte sich ein Gänsemarsch, bei dem Idéal Ligneries, Iron Méslois, die mäßig in die Hufe gekommenen Guarato-Protegées It’s a Dollarmaker und Instrumentaliste sowie der mit 67.780 Euro bettelarme Ice Quick brav in der Innenspur blieben.
Ende der Tribünengeraden hatte Thomain die Extrem-Bummelei im 1:18er Tempo satt und fühlte dem Leader energisch auf den Zahn. Idao de Tillard parierte nonchalant, ebenso die zweite Attacke zu Beginn des Anstiegs, und dann war für Italiano Vero die Innenspur durch Ideal Ligneries fest verschlossen, so dass er bis zum Ende den äußeren Angreifer mimen musste, in dessen Sog sich It’s a Dollarmaker und Instrumentaliste alle Reserven aufbewahren konnten.
Nicht Idao de Tillard, der sich ab der letzten Ecke rasch auf drei Längen abzusetzen vermochte, sondern Italiano Vero war der Zahn durch diese Tests gründlich gezogen. Unter Dach und Fach war der 19. Sieg aus 27 Versuchen dennoch nicht, denn so allein auf weiter Flur riss sich der Séverino-Sohn kein Bein aus.
Als Instrumentaliste, dem der urplötzlich vor ihm springende Trainingsgefährte It’s a Dollarmaker einen kurzen Stopp verpasste, endlich freie Fahrt hatte, kam er so gehörig angeflogen, dass Duvaldestin junior sich noch mal kräftig rührten musste. Ende gut für ihn, alles gut für Idao de Tillard, dessen Konto um 54.000 auf 920.930 Euro wuchs. Nur nach Einkünften ist ihm Italiano Vero im Jahrgang noch voraus, der mit der fünften Prämie auf 1.053.150 Euro kommt.
„Erst auf dem letzten Kilometer war‘s ein richtiges Rennen, und besonders die finalen 500 Meter waren mit 1:07,2 sehr, sehr schnell. Und obwohl es noch sehr eng wurde, hab ich die Scheuklappen oben gelassen und hatte noch ein bisschen was unterm Pedal“, freute sich Duvaldestin junior, „ich bin mit ihm überaus zufrieden, auch wenn das heute kein hartes Match war."
"Nach dem Missgeschick im Amérique haben wir etwas an der Aufmachung geändert (Idao lief erstmals mit Kopfstange. / Anm.d.Red.), was sich sehr positiv ausgewirkt hat. Wir bedauern nicht, dass wir auf den Prix de France verzichtet haben. Mein Hengst ist jung und hat die Rennkarriere noch vor sich. Und Philippe Allaire hat mit Italiano Vero den gleichen Weg gewählt. Gut möglich, dass Idao im Prix de Sélection antritt und versucht, seinen Titel zu verteidigen.“
Mit gemischten Gefühlen zog Guarato Bilanz: „It’s a Dollarmaker ist aus noch unerfindlichen Gründen erneut nicht glatt um den Parcours gekommen. Umso mehr hat Instrumentaliste mit seinem rasanten Endspurt überzeugt. Schade, dass er nicht direkt im Windschatten Italiano Veros untergekommen ist, dann wäre vielleicht selbst Idao zu überraschen gewesen.“
David Thomain gestand, dass er bei dem Bummeltempo zwangsläufig nach außen musste, denn „Italiano pullte mächtig und hat mehrmals Idaos Sulkyrad touchiert.“
Prix Ovide Moulinet (Gruppe II nat., fünfj. Hengste & Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. Idao de Tillard 14,8 Clément Duvaldestin 16
5j.br. Hengst von Séverino a.d. América de Tillard von First de Retz
Be: Cyriel Sevestre; Zü: Ecurie Chaunion; Tr: Thierry Duvaldestin
2. Instrumentaliste 14,9 Gabriele Gelormini 120
3. Idéal Ligneries 14,9 Franck Nivard 410
4. Iron Méslois 15,0 Alexis Collette 830
5. Italiano Vero 15,1 David Thomain 31
6. Ice Quick 16,7 Pascal-Jean Cordeau 1000
It’s a Dollarmaker dis.r. Matthieu Abrivard 88
Sieg: 16; Richter: sicher 1 - ¾ - 1 - 1 - 20 Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten: 18,6/1200m - 17,2/1700m - 16,3/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 (- 1.200) Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-02-12/7500/7
Horchesto spielt die erste Geige
…und das im Prix de Rouen für sechsjährige Europäer, die keine 275.000 Euro verdient hatten und in dem allein der sofort nach vorn gesprintete Bomber di No die Ausländer-Fraktion bildete.
Das war das einzige Mal, dass der Italiener auffällig wurde, denn nachdem er eingangs der Tribünengeraden den Staffelstab an Héliot de Cahot weitergereicht hatte, der nach einer kurzen Rochade mit Help Me Win im Scheitel der Joinviller Kurve das Kommando an Horchestro weiterreichte, verschwand der Nesta-Effe-Sohn wohlverpackt im Mittelfeld, aus dem es kein Entrinnen gab.
Alles sprach für den ersten Gruppe-Treffer Horchestros, der am 22. Januar im Prix Michel-Marcel Gougeon lediglich Héraut d’Armes vor sich hatte dulden müssen, doch bedurfte es dazu einer gehörigen Portion Massel und Broche.
Favorit He and Me, der äußerst schwerfällig in Gang gekommen war, mit viel Aufwand vom Ende des großen Pulks in vordere Regionen gewuchtet wurde und dabei derart viele Körner verpulverte, dass er 250 Meter vorm Ziel in Galopp fiel, war folglich keine Gefahr, und auch Haziella d’Amour wimmelte der Sam-Bourbon-Sohn mit einiger Mühe ab.
Nichts zu löten war jedoch gegen den bombastischen Endspurt, den Have a Dream spät, aber gewaltig aufs Plateau zimmerte. Nicht umsonst hatte Matthieu Abrivard dem von Jean-Philippe Dubois gezüchteten Dunkelfuchs einen grünen Smiley verpasst - genau im Ziel hatte der Royal-Dream-Sohn die Nüstern um Haaresbreite vorn. Nicht verborgen geblieben war den Stewards, dass sich Abrivard im dichten Getümmel etwas rustikal zu Lasten Heart of Golds freie Bahn verschafft hatte.
Nach langer Beratung wurde Have a Dream, den man sich für die folgenden Auftritte ins Notizbuch schreiben sollte, aus der Wertung genommen, so dass zuletzt doch David Békaert am besten lachte. Züchterisch blieb der Erfolg in der Familie, denn aufgewachsen ist der nunmehr zwölffache Sieger, der in Frankreichs „mittlerem Osten“ vom selten in Vincennes anklopfenden Guillaume Richard Huguet trainiert wird, bei Jean-Pierre Dubois.
Für Matthieu Abrivard gab’s ein deftiges Nachspiel: Vom 23. bis 26. Februar wurde der 37jährige zum Zuschauen verdonnert.
Prix de Rouen - (Gruppe III int., Sechsj., keine 275.000 Euro)
2850m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1. Horchestro 13,1 David Békaert 110
6j.br. Hengst von Sam Bourbon a.d. Alisma du Corta von Love You
Be: Gérald Dambach; Zü: Jean-Pierre Dubois; Tr: Guillaume Richard Huguet
2. Haziella d‘Amour 13,2 Alexandre Abrivard 320
3. Héliot de Cahot 13,2 Eric Raffin 78
4. Help me Win 13,3 Sébastien Houyvet 290
5. Haribo du Loisir 13,3 Léo Abrivard 180
6. Hulysse Digéo 13,4 Jean-William Hallais 170
7. Hinden 13,6 Gabriele Gelormini 510
8. Halicia Bella 13,7 Antoine Wiels 480
9. Bomber di No 13,7 Franck Ouvrie 960
10. Hasur Dairpet 13,7 David Thomain 820
11. Howdy Partner 13,7 Adrien Lamy 100
12. Horace du Goutier 14,1 Hugues Monthulé 850
13. Hamilton Renka 14,5 Amaury Bourgoin-Timbert 1960
Have a Dream 1.dRL* Matthieu Abrivard 70
Heart of Gold dis.r. François Lagadeuc 1230
He and Me dis.r. Franck Nivard 21
*als Erster (1 :13,1) disqualifiziert wegen Störens von Heart of Gold 100 Meter vorm Ziel, der daraufhin sprang
Sieg: 110; Richter: Kampf (k.Kopf) - Hals - 1 - 1 - Hals - 1 Länge; 16 liefen
Zw-Zeiten: 14,6/1350m - 13,6/1850m - 13,2/2350m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-02-12/7500/8