It’s Showtime - für Stoletheshow und Adrian Kolgjini

Åby, Samstag, 9. Dezember 2023. Um kurz nach 17 Uhr war Showtime in Åby: Die in Erinnerung an den legendären Wallach Legolas, der aus dem Nichts als Vierjähriger am 12. Mai 1982 mit einem Sieg in die Karriere eingestiegen war und nach 17 weiteren im International Trot gegen Idéal du Gazeau das erste Mal in seinem Leben den Kürzeren gezogen hatte, gelaufene Gulddivisionen wurde nach turbulentem Anfang, der an ein Galopper-Festival erinnerte, eine sichere Beute Stoletheshows.
Staro Leonardo (1) und Heart of Steel (2) sprangen kurz nach dem „Ab“ fast gleichzeitig, nach 400 Meter kamen Emoji (4) und Digital Dominance (12) aus dem Tritt - schon waren’s nur noch sieben Aufrechte, von denen sich Stoletheshow von der „8“ mit einem Gewaltmarsch gegen Ultion Face (7) das Kommando gesichert hatte.
Fortan ließ es Örjan Kihlström mit dem sturmerprobten Dream-Vacation-Sohn, der als Kirschen auf der Erfolgstorte jene im Oslo Grand Prix 2022 und Finlandia Ajo 2023 vorzuweisen hat, recht ruhig angehen, zumal Dexter Chatho als äußerer Frontmann keinerlei Interesse an einer Tempoverschärfung zeigte.
Hinter ihm lauerten Four Guys Dream und Sweetman - und mussten 400 Meter vorm Ziel und damit früher als erhofft nach draußen, weil der Franzose bereits dort bar allen Mumms war und zum Bremsklotz wurde.
Der „Iceman“ hatte richtig spekuliert und stahl mit dem achtjährigen Hengst allen die Show, der sich sicher eine halbe Länge vor dem über den Open Stretch attackierenden Beartime zum 27. Mal als Sieger „zurückwiegen“ lassen konnte. Platz drei hielt Ultion Face fest, während der mit zwei überzeugenden Siegen in den skandinavischen Winter gestartete Four Guys Dream als Fünfter Vieles schuldig blieb.
„Es war mit der ‚8‘ eine schwierige Ausgangslage, doch wir kamen sehr gut weg. Vorneweg war war’s dann recht simpel. Stoletheshow ist ein echter Profi - angenehm zu fahren und sehr sympathisch“, lobte „ÖK“ den aus Norwegen angereisten Schützling Frode Hamres.
Legolas Minne -Gulddivisionen - (int.)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1. Stoletheshow 13,5 Örjan Kihlström 34
8j.br. Hengst von Dream Vacation a.d. Abba Hall von Garland Lobell
Be: Global Glide AB; Zü: Per-Rune Pollestad & Ordin Larsen, NO; Tr: Frode Hamre
2. Beartime 13,6 Carl Johan Jepson 74
3. Ultion Face 13,7 Adrian Kolgjini 41
4. Osterc 14,0 Torbjörn Simberg 1043
5. Four Guys Dream 14,1 Stefan Persson 37
6. Dexter Chatho 14,5 Gustav Johansson 448
7. Digital Dominance 14,6g Ken Ecce 372
8. Sweetman 14,7 André Eklundh 627
Emoji dis.r. Flemming Jensen 127
Heart of Steel dis.r. Johan Untersteiner 156
Staro Leonardo dis.r. Joakim Lövgren 369
Sieg: 34; Richter: sicher ½ - 1½ - 2½ - 1 - 3 - 1 Länge; 11 liefen (NS Husse Boko / Fieber)
Zw-Zeiten: 09,9/500m - 13,3/1000m - 14,5/1500m - 10,9/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Video: https://www.youtube.com/watch?v=VC5pyes0KLQ
Fleiß-Bienchen Filippa
Auch beim 13. Saisonstart war Gabriele Pohlmanns Filippa B.J. frisch, munter und wie gewohnt enorm zuverlässig. Von der „5“ fegte die von Sybille Tinter gemanagte Muscle-Mass-Tochter mit Lieblingsfahrer Jorma Kontio im mit dem Auto gestarteten Lauf der Diamant-Stoet sofort in Front, zeigte sich enorm gehfreudig und zog einsam vor der Konkurrenz ihre beiden Bahnen.
Nach 1:13,6/2140m stand ein mit 110.000 Kronen honorierten souveräner 3½-Längen-Sieg, womit die Fünfjährige mit Einkünften von 689.431 SEK fast wieder auf Höhe der vorjährigen Gage angelangt ist.
Den „Run des Tages“ legte in der 2.640 Meter langen Klass II der von Ronald Noteboom gezüchtete Luca Barosso hin. Bei einem monströsen Startfehler verlor der vierjährige Propulsion-Sohn rund 60 Meter auf die Spitze. Von Johan Untersteiner nach einer Runde ans Feld herangeführt, bekam er für die Schlussrunde einen Zug durch die dritte Spur und wurde dank des enormen Kraftakts tatsächlich seiner Favoritenstellung gerecht.
Der Nachmittag des Adrian Kolgjini
Wenig zu holen gab es in der Bronsdivisionen, die zum 1:11,3-Schaulaufen von Adrian Kolgjini mit dem ehemaligen Gocciadoro-Schützling Danao degli Dei (2) wurde, für die speziell auf dem 1.640-Meter-Sprint mit den Startplätzen „8“ und „10“ extrem schlecht bedachten Purple Rain und Frankie Godiva.
Werner Pietschs Purple Rain (Foto: Instagram teamnimczyk) blieb bei 1:08,8-Tempo zunächst in dritter Spur verhaftet, durfte nach 500 Metern auf den Todessitz, wo er Danao degli Dei aus weiter Ferne seine einsamen Kreise ziehen sah, und hatte bei der Abrechnung mit Ersatzfahrer Kim Eriksson als Vierter (1:12,3; 19.000 SEK) deutlich mehr zu bestellen als der im vierten Paar außen untergekommene Frankie Godiva (6. in 1:12,9, 10.000 SEK) aus dem inzwischen auf 150 Pferde angewachsenen Schweden-Lot Karin Walter-Mommerts.
Sehr viel besser lief’s in der zweiten, aus den Bändern gestarteten Diamant-Stoet für die kurzfristig mit Adrian Kolgjini liierte Sangria Pellini, von der der krank daheimgebliebene Michael Nimczyk im Vorfeld nicht zu viel versprochen hatte.
Die Schwarzbraune des Stalles Tippel Tom machte ihre 20 Meter Zulage rasch wett, legte sich eine Runde vor Schluss an die Flanke der ebenfalls an der 2.160-Meter-Marke aufgestellten Rosemary Tile und zerquetschte sie wie eine reife Zitrone. Nach 1:14,8/2160m waren der 15., mit 110.000 Kronen versüßte Erfolg der Chocolatier-Tochter sowie Adrian Kolgjinis lupenreiner Hattrick drei Längen voraus unter Dach und Fach.
Auf die Bestätigung von Treffer Nummer vier in der 2.640 Meter langen Silverdivisionen musste Kolgjini junior einige Minuten warten, denn die Stewards schauten sich ganz genau an, wie der 30-jährige sich ausgangs der Schlusskurve in die Freiheit gewurschtelt hatte, damit Dominic Wibb seinen Endspurt ansetzen konnte.
Mit den Startnummern „7“, „9“ und „11“ gestraft, lief für das Trio mit deutschem Hintergrund Major Ass, Lorens Flevo und Corazon Bar von Anfang an wenig. Am effektivsten schnitt Lorens Flevo ab, der aus dem vierten Paar innen auf der zweiten Open-Stretch-Spur für Momente gar nach Platz drei zu greifen schien. Es langte für den deutschen Derby-Sieger von 2021 dann doch nur zur vierten Prämie von 21.000 SEK.
Der einstige Mariendorfer Bahnrekordler Major Ass und der inzwischen zu Karin Walter-Mommerts Equipe gestoßene Italiener Corazon Bar entwickelten aus vor- bzw. drittletzter Position der äußeren Riege keinen Zug nach vorn und bekamen als Achter 5.000 bzw. Neunter die Antrittsprämie von 2.500 SEK gutgeschrieben.
„Abgesehen von Gruppe-Siegen ist dies heute der bedeutendste Tag in meiner Laufbahn“, gestand Adrian Kolgjini nach seinem V75-Vierling, für den er im zweiten Rennen maßgenommen hatte: Mit dem dreijährigen Chaplin spielte er die Konkurrenz 2½ Längen voraus an die Wand.
Zur Freude der ATG wurde mangels Masse Rang drei der Königswette nicht ausbezahlt. 20 Prozent der 21,5 Millionen Kronen wandern in den seit dem 14. Oktober gesammelten Multi-Jackpot des Vinter-Burst, der am 31. Dezember in Axevalla ausgespielt wird und bereits mit 11.709.483 Kronen gefüllt ist.
V75-1 (Diam-Sto): Filippa B.J. / Jorma Kontio 23
V75-2 (Klass II): Luca Barosso / Johan Untersteiner 24
V75-3 (Guld): Stoletheshow / Örjan Kihlström 34
V75-4 (Klass I): Here’s Johnny Sox / Adrian Kolgjini 40
V75-5 (Brons): Danao degli Dei / Adrian Kolgjini 70
V75-6 (Diam-Sto): Sangria Pellini / Adrian Kolgjini 37
V75-7 (Silver): Dominic Wibb / Adrian Kolgjini 70
Umsatz V75: 82.896.260 SEK
1. Rang: 8.775 Systeme à 2.456 SEK
2. Rang: 46 SEK
3. Rang: Jackpot 21.553.027 SEK
Umsatz Top-7 (Brons): 1.219.604 SEK